(Rechts)Populismus - interdisziplinär
In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 50. Jahrgang, Heft 2 (Juni 2020)
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In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 50. Jahrgang, Heft 2 (Juni 2020)
Seit dem 18. Jahrhundert haben sich Frauen im Kontext der französischen Revolution für ihre Rechte eingesetzt, u. a. auch für das Recht, wählen zu können. Dabei orientierte sich die Bewegung in ihren Anfängen an dem Ideal der frz. Revolution, der Gleichheit aller Menschen. Mitte des 19. Jahrhunderts begannen Frauen verstärkt und vermehrt um ihre gesellschaftliche und politische Teilhabe zu kämpfen, sich institutionell zu organisieren und sich gesellschaftlich und politisch Gehör für ihre Belange zu verschaffen. Die Erlangung des Wahlrechts war dabei ein zentrales Anliegen der ersten Frauenbewegung. Der Kampf um das Frauenwahlrecht zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er sprachlich geführt wurde. Durch die Etablierung von Kommunikationsorganen wie Frauenzeitungen, durch programmatische Schriften, Flugblätter, Petitionen verschafften sich Frauen öffentlich Gehör für ihre Belange. Umso erstaunlicher ist es, dass diesem Teil der Sprachgeschichte bislang kaum Beachtung geschenkt wurde. Der Beitrag fokussiert dementsprechend einen Ausschnitt aus dem diskursiven Kampf um das Frauenwahlrecht und analysiert parlamentarische Debatten zum Frauenwahlrechte Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts im Hinblick auf argumentative Strukturen, die bis in aktuelle Gender-Debatten wirken. Since the 18th century, women have campaigned for their rights in the context of the French Revolution, including the right to vote. In its beginnings, the movement was oriented toward the ideal of the French Revolution, the equality of all people. In the mid-19th century, women increasingly began to fight for their social and political participation to organize themselves institutionally and to make their voices heard socially and politically. Obtaining the right to vote was a central concern of the first women's movement. The struggle for women's suffrage was characterized above all by the fact that it was conducted in terms of language. Through the establishment of such as women's newspapers, programmatic writings, pamphlets and ...
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In the current COVID pandemic, the communication by political actors addressing the public is an important means to justify and legitimize political decisions. This contribution examines political communication aimed at the public at the example of addresses and government declarations by Chancellor of Austria Sebastian Kurz and Chancellor of Germany Angela Merkel during March 2020 and March 2021. When occasion and the intended goal of the actors' speeches are same, clear differences become visible in the concrete linguistic realization of the addresses and government declarations, yet also similarities can be seen. The contribution focuses particularly on the argumentative structure, speech acts and associated practices of positioning and addressing as well as communicative strategies in order to elaborate both similarities and differences between the speeches.
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In: POLIS, Band 24, Heft 3, S. 7-10
Based on a dynamic, cultural-constructivist understanding of language and a multistage/multi-level methodological approach of discourse semantics, this contribution analyzes a section of selected texts concerning the migration discourse. In this context, the controversial term Leitkultur is given special emphasis. It turns out that within political discourse this term is closely linked to self-positioning and positioning others.
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In der öffentlichen Debatte um Zuwanderung und Migration werden vor allem in den Massenmedien Metaphern wie "Flüchtlingsstrom", "Flüchtlingswelle", "Flüchtlingslawine" oder gar "Flüchtlingstsunami" verwendet. Diese Sprachbilder beeinflussen unser Denken, Handeln und Sprechen und lösen oftmals Ängste aus. Die Autorin des vorliegenden Beitrags geht für die Redaktion des Magazin erwachsenenbildung.at auf die Suche nach der Funktion und Macht von Metaphern im öffentlich-politischen Sprachgebrauch und untersucht konkret unser Reden über Zuwanderung und Migration. Ihre Schlussfolgerung: Die Verwendung von Metaphern zum Thema Zuwanderung und Migration, die Bedeutungsaspekte wie "große Gefahr" (Naturkatastrophe) oder eine "nicht endende, große Bewegung" (Wasserlauf) fokussieren, engt die Sicht auf den Sachverhalt ein. Und mehr noch: Metaphern wie Strom, Welle, Lawine und Tsunami tragen dazu bei, dass die Personengruppe der Migrant_innen sprachlich negativ kontextualisiert und bewertet wird. (DIPF/Orig.) ; In the public debate on immigration and migration, metaphors such as "flood of refugees", "wave of refugees", "avalanche of refugees" and even "tsunami of refugees" are used primarily in the mass media. These figures of speech influence our thoughts, actions and speech and often provoke fear. On behalf of the editorial staff of The Austrian Open Access Journal on Adult Education (Magazin erwachsenenbildung.at, Meb), the author of this article goes in search of the function and power of metaphors in public and political speech and specifically investigates how we talk about immigration and migration. Her conclusion: the use of metaphors for immigration and migration that focus on aspects of meaning such as "great danger" (natural catastrophe) or a "never-ending, large movement" (stream of water) narrows the perspective on the situation. And what is more: metaphors such as flood, wave, avalanche and tsunami contribute to a negative linguistic contextualization and assessment of the group of people known as migrants. (DIPF/Orig.)
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In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 49. Jahrgang, Heft 2 (Juni 2019)
In: Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie (OBST) 90
Blieb die Annahme der Binarität der Geschlechter in der einschlägigen Debatte jahrzehntelang unhinterfragt, so ist mittlerweile die Tendenz zu konstatieren, das bipolare Geschlechterweltbild zu dekonstruieren. Beispielsweise werden heute in institutionellen Zusammenhängen der Bildung und Verwaltung über Leitfäden verschiedene Formen geschlechtergerechten Sprachgebrauchs propagiert, die der Zweiteilung der Geschlechter und der Heteronormativität entgegentreten und eine Pluralität von Geschlecht und Geschlechtsidentität markieren. Ziel solcher Ratgeber ist es, sprachliche Diskriminierung zu verhindern. Gegenwärtige Bemühungen dieser Art kristallisieren z. B. im Leitfaden der AG Feministisch Sprachhandeln an der Humboldt-Universität Berlin oder im Leitfaden der Universität Leipzig, die beide zum Gegenstand heftiger medialer Debatten wurden. 0Im Rahmen dieser Auseinandersetzungen wird etwa die Frage erörtert, inwieweit ein nominalisiertes Partizip Präsens zur Bezeichnung von Personen (z. B. ?die Studierenden?) tatsächlich als geschlechtsneutrale Form rezipiert wird oder nicht vielmehr eine Tendenz zur maskulinen Repräsentation von Geschlecht favorisiert. Kontrovers diskutiert wird die Frage, inwiefern eine Resignifikation von Geschlecht durch den ?dynamischen Unterstrich? (z. B. Stu_dentin) oder die x-Form (z. B. Studierx) sinnvolle Wege der sprachlichen Repräsentation von Geschlechtspluralität sein können, die das Binnen-I ablösen, welches die Zweiteilung der Geschlechter fortzuschreiben scheint. Gefragt wird in diesem Zusammenhang auch, ob die Einführung widerständiger Resignifikationsformen mehr als nur ein Minderheitenprojekt sein könne und ob das Wuchern sperriger multipler Geschlechtsmarkierungen klassische feministische Anliegen vielleicht gar schwächen könnte. 0
In: OBST - Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie 91
In: Philologische Studien und Quellen Heft 200
Enthält : Argumentieren und Erzählen in der politischen Kommunikation / Juliane Schröter, Constanze Spieß. - »Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich mit einem Erlebnis beginnen«: zum Verhältnis von Argumentation und Narration in politischen Debattenreden zur Bioethik / Constanze Spieß. - O-Töne in Fernsehnachrichten im Spannungsfeld von Narration und Argumentation / Martin Luginbühl. - Narratives Argumentieren in politischen Leserbriefen / Juliane Schröter. - »Ich bin seit Montag Zuhause in Quarantäne«: zur Verbindung von Erzählen und Argumentieren in Social-Media-Kommentaren zu politischen Reden / Sascha Michel, Daniel Pfurtscheller. - Verschwörungstheorien als argumentative Narrative / David Römer. - Argumentation und Narration in verschwörungstheoretischen Youtube-Videos / Thomas Niehr. - Perspective in German and French : Divergences in Formal Marking and Temporal Anchoring / Martin Becker, Jakob Egetenmeyer, Stefan Hinterwimmer
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Politische Kommunikation zielt häufig auf die Etablierung und Fundierung von Gemeinschaft. Durch die Teilnahme am Diskurs positionieren sich die Diskursakteur*innen nicht nur zur gegebenen Thematik, sondern auch zu anderen Teilnehmer*innen am Diskurs; sie sind dabei häufig Akteur*innen und/oder Repräsentant*innen spezifischer communities of practice (vgl. dazu Eckert & McConnel-Ginet, 1992). Ausgehend von diesen Überlegungen untersucht der Beitrag sprachliche Handlungen mit gemeinschaftsstiftender oder -verweigernder Wirkung anhand eines Korpus aus Plenardebatten innerhalb des bundesdeutschen Migrationsdiskurses. Im Fokus der diskursanalytischen Untersuchung steht die sprachliche Realisierung von Selbst- und Fremdpositionierungen. ; Political communication often aims at establishing a community. By participating in a discourse, the discourse actors position themselves not only on the given topic, but also with other participants in the discourse; they are often actors and/or representatives of specific communities of practice (cf. Eckert & McConnel-Ginet 1992). Based on these considerations, the contribution examines linguistic practices with an effect of creating or denying community at the example of the German migration discourse. Applying a discourse analytical approach, the analysis of a corpus of plenary debates focuses on the linguistic realisation of self- and other-positioning. ; L'article contient uniquement le résumé en allemand et en anglais.
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In: Linguistik - Impulse & Tendenzen 45
In: Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie (OBST) 95