Vom 23. bis 26. März 1999 trafen sich über 250 AkademikerInnen, Politikerinnen und Vertreterinnen von Nichtregierungsorganisationen (NRO) und sozialen Bewegungen in der thailändischen Metropole Bangkok, um über die Reform der internationalen Finanzsysteme zu diskutieren. Ausgerichtet wurde die Konferenz von Focus on the Global South, Development Alternatives for Women in a new Era (DAWN) und Structural Adjustment Program Review Initiative Network (SAPRIN) mit Unterstützung zahlreicher anderer Organisationen. Jost Wagner faßt die Ergebnisse der Konferenz zusammen.
The paper provides a deeper insight into institutionally given opportunities for and limitations to reflexive, dialogue-centered, and risk-sensitive knowledge exchange between scientific experts and agro-political decision makers, especially under the conditions of a significant degree of complexity, far-reaching uncertainties and potential impacts. It focuses on the practical orientations, guiding expectations and selection criteria shaping expertise in processes of science policy consulting. In doing so, two perspectives will be discussed: first the orientation of the knowledge production process by different concepts of ''usable knowledge.'' Second, the influence of specific constellations on different stages of the political process, which shape the institutional conditions for the transfer and the use of scientific knowledge within the policy consulting process. Both perspectives help to come to a closer understanding of the demanding and very heterogeneous process of science policy consulting, which - if successful - leads to the interactive production of a very special form of ''orientational knowledge.''
In: Die Zukunft der Wissenskommunikation: Perspektiven für einen reflexiven Dialog von Wissenschaft und Politik - am Beispiel des Agrarbereichs, p. 7-15
Die Autoren schildern den gesellschaftlichen Hintergrund der Entstehung des Bandes, der durch Misstrauen der Öffentlichkeit und der Medien in die Lösungskapazitäten von Wissenschaft und Politik geprägt worden ist. Anlässe dafür stellten die BSE-Krise 2000/2001, die Risikoskandale in der Nahrungsmittelproduktion sowie die Auswirkungen des Klimawandels auf die landwirtschaftliche Praxis dar. Sie argumentieren, dass der Agrarbereich eine dialogisch-reflexive Schnittstellenkommunikation zwischen (Agrar-) Wissenschaft und Politik benötigt, die das Thema einer wissenschaftlichen Konferenz gewesen ist. Die Ergebnisse dieser Diskussion sind im Band dargestellt. (ICG)
In: Die Zukunft der Wissenskommunikation: Perspektiven für einen reflexiven Dialog von Wissenschaft und Politik - am Beispiel des Agrarbereichs, p. 19-50
Die Autoren gehen von einem Begriff der Reflexivität aus, der wissenschaftsintern und dann an den Schnittstellen zum politischen und öffentlichen Meinungsbildungssystem die Rückkoppelungen bezeichnet, in denen die wissenschaftliche Forschung die Entstehungsbedingungen ihres Wissens und die damit einhergehenden Selektivitäten, Begrenzungen und Folgeprobleme in den Blick nimmt. Dieses Wissen wird als die Grundlage für einen Dialog zwischen den Akteuren in den relevanten Politikbereichen betrachtet. Vor diesem Hintergrund werden die neuen Ansprüche an die wissenschaftliche Wissensproduktion und -kommunikation im Agrarbereich und die einzelnen Dimensionen der Reflexivität und Dialogorientierung erörtert. Abschließend werden die Grenzen der Umsetzbarkeit wissenschaftlicher Ergebnisse in der Praxis diskutiert. (ICG2)
In: Die Zukunft der Wissenskommunikation: Perspektiven für einen reflexiven Dialog von Wissenschaft und Politik - am Beispiel des Agrarbereichs, p. 51-75
Die Autoren analysieren das Verhältnis von Wissenschaft und Politik in der sozialwissenschaftlichen Reflexion und die Eigenart des Agrarbereichs als Untersuchungsgegenstand in dieser Hinsicht. Sie erläutern die Bedingungen der Kommunikation von Wissenschaft und Politik im Agrarbereich, wobei die Veränderungen der Kontextbedingungen dieser Kommunikation, die Reaktionen in der Schnittstellenkommunikation von Wissenschaft und Politik und die Notwendigkeiten der Anpassung von Strukturen der Schnittstellenkommunikation erläutert werden. Es wird diskutiert, ob die gegenwärtige politische Steuerung der agrarwissenschaftlichen Politikberatung als eine Wende oder einen Wandel gekennzeichnet werden sollen. Die Möglichkeiten einer dialogischen politischen Meinungsbildung werden abschließend thematisiert. (ICG)
In der vorliegenden Studie werden die Handlungsoptionen deutscher Kommunen als Akteure im Klimaschutz untersucht. Gerade auf lokaler Ebene ist die Durchführung entsprechender Maßnahmen unverzichtbar, sollen die global, europaweit und national angestrebten CO2-Reduktionsziele erreicht werden. Hierbei werden die Handlungsoptionen der Kommunen vor allem durch die ihnen im deutschen Staatsaufbau zukommenden Aufgaben, durch ihre finanzielle Situation und zunehmend durch die Richtlinien der EU bestimmt. Vor diesem Hintergrund werden im zweiten Abschnitt die rechtlichen Grundlagen für kommunale Klimaschutzaktivitäten herausgearbeitet, die verschiedenen Rollen aufgezeigt, die Kommunen in ihrem klimapolitischen Handeln einnehmen können, und die einzelnen Handlungsfelder näher beleuchtet. Darüber hinaus werden vor dem Hintergrund der fortschreitenden Europäisierung die drei transnationalen Städtenetzwerke im Bereich des Klimaschutzes vorgestellt, in denen sich europäische Kommunen zum Austausch ihrer Erfahrungen und zum direkten Lobbying der politischen Institutionen der EU organisieren. Im dritten Abschnitt wird auf Basis einer umfassenden Umfrage mittels leitfadengestützter Telefoninterviews der aktuelle Stand lokaler Klimaschutzmaßnahmen in deutschen Großstädten untersucht. Hier geht es um die Frage, wie die Kommunen ihre Handlungsoptionen nutzen, und welche Rolle die transnationale Vernetzung dabei spielt. Im vierten Abschnitt folgt eine qualitativ-vergleichende Analyse dreier deutscher Erfolgsfälle im Bereich des lokalen Klimaschutzes: Heidelberg, Frankfurt am Main und München. Basis des Vergleichs sind Fallstudien, die vor allem die institutionelle Verankerung, die Kapazitäten, die Schwerpunkte und die Rolle der transnationalen Städtenetzwerke in der lokalen Klimaschutzpolitik eingehend untersuchen. Durch die anschließende vergleichende Analyse werden zum einen generelle Erfolgsbedingungen für lokalen Klimaschutz, zum anderen spezifische Strategien herausgearbeitet, mit denen die Kommunen auf lokale Problemlagen reagieren. Im fünften und letzten Abschnitt werden diese Ergebnisse zusammengefasst, übergreifende Schlussfolgerungen gezogen und die Perspektiven lokaler Klimaschutzpolitik in Deutschland eingeschätzt. ; This study investigates the available options for German municipalities as active agents in climate change policy. If global goals, Europe-wide goals, and national goals for the reduction of CO2 are to be reached, it is imperative that appropriate measures be taken at local level. The choices for municipalities in this regard are determined primarily by the responsibilities they have within the structure of the German government, by their respective financial situations, and increasingly, by European Union directives. Against this backdrop, section two of the study will elaborate the legal principles underlying municipal climate protection activities, will identify various roles that municipalities can have in climate policy action, and will more closely illuminate individual areas of activity. Moreover, in light of the progressive "Europeanization" of local governments, section two will present all three transnational city networks devoted to climate change policy, in which European municipalities have organized, in order to have a forum for the exchange of ideas and information, and in order to have a vehicle by which to lobby the political institutions of the EU directly. Section three of the study will investigate the present status of local climate protection measures in German cities. This investigation is based upon a comprehensive survey conducted via guideline-supported telephone interviews. The point was to determine how municipalities use their available options and what role transnational networking plays in this. Section four presents a qualitative-comparative analysis of three successful cases in the area of local climate protection, namely, the cities of Heidelberg, Frankfurt am Main, and Munich. Case studies provide the comparative data which, first and foremost, cover in-depth the institutional basis, capacities, main areas of activity, and roles of transnational city networks in local climate change policy. The final comparative analysis permits the elaboration of general conditions for successful local-level policy and presents specific strategies which municipalities have used in reaction to the overall problem situation. The fifth and final section of this study summarizes these results, draws some comprehensive conclusions, and presents some perspectives for local climate change policy in Germany.
In: Die Zukunft der Wissenskommunikation: Perspektiven für einen reflexiven Dialog von Wissenschaft und Politik - am Beispiel des Agrarbereichs, p. 241-266
Die Autoren setzen sich mit der kritischen Aufarbeitung von Ansprüchen an den Dialog von Wissenschaft und Politik auseinander, durch deren Berücksichtigung die wissenschaftliche Beratung den politischen Prozess darin unterstützen soll, besser auf die große Herausforderung von an Nachhaltigkeit orientierten Transformationen zu reagieren. In diesem Kontext werden die Transdisziplinarität und die Nachhaltigkeit, die Eigenart des Dialogs zwischen Wissenschaft und Politik sowie die Problematik der wissenschaftlich basierten Politikberatung und die neuen Formen der Schnittstellenkommunikation zwischen Wissenschaft und Politik thematisiert. (ICG2)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, p. 2801-2811
"Die Zielorientierung einer nachhaltigen Entwicklung stellt nicht nur die wissenschaftliche Erzeugung von Wissen vor neue Herausforderungen, sondern fragt im Kern auch nach Formen der Kommunikation zwischen Wissenschaft und Politik, die eine reflexive, folgensensible und kontextspezifische Einbettung dieses Wissens in Entscheidungsprozesse ermöglicht. Diese Einsicht hat in den letzten Jahren vielfach den Ruf nach neuen Formen der Politikberatung laut werden lassen, die den spezifischen Herausforderungen von sozial-ökologischen Transformationsprozessen bessergerecht werden können. Der Agrarbereich in Deutschland verfügt über sehr spezifische, ausdifferenzierte und über viele Jahre gewachsene institutionelle Strukturen der Politikberatung. Gleichzeitig ist er in den letzten Jahren sowohl durch medienwirksame Skandale unter politischen Druck geraten, als auch einem eher langsameren und versteckteren Wandel der Orientierung, Selbstverständnisse und Bezugsrahmen unterworfen. Dort lässt sich also beobachten, wie gewachsene Institutionen auf politischen und gesellschaftlichen Veränderungsdruck reagieren, diesen nach eigenen Maßgaben integrieren und welche neuen Herausforderungen dabei entstehen. Der Vortrag möchte anhand der empirischen Zwischenergebnisse des BMBF-geförderten Forschungsprojektes 'Wissen für Entscheidungsprozesse - Ansätze für eine dialogisch-reflexive Schnittstellenkommunikation zwischen Wissenschaft und Politik' am Beispiel des Agrarbereiches die Frage diskutieren, welches die besonderen Problemen einer an Nachhaltigkeitsfragen orientierten, wissenschaftlichen Politikberatung sind und welche Interface-Ansätze diese aufgreifen, um den Austausch von Gestaltungswissen zu optimieren. Dabei wird das Hauptaugenmerk auf die Vielfältigkeit der Formen, Modi und Prozesse von wissenschaftlicher Politikberatung mit ihren jeweils sehr spezifischen Funktionen, Möglichkeiten und Grenzen gelegt, an der der oft pauschal vorgebrachte Ruf nach Partizipation und Dialogisierung gelegentlich vorbeigeht. Gerade diese Heterogenität verdeutlicht, so wollen die Verfasser argumentieren, dass 'erfolgreicher Wandel' nicht nur als mehr oder weniger zielangepasste Reaktion betroffener Institutionen und Settings auf Steuerungsimpulse begriffen werden darf. Als Ergebnis eines inkrementellen Interaktionsprozesses von gesellschaftlichen Transformationsimpulsen mit gegebenen Funktionen, Identitäten und Machtkonstellationen innerhalb dieser Institutionen ist gerade die Transformation zu Nachhaltigkeit einvielgestaltiger Such- und Entwicklungsprozess mit überraschenden (Zwischen-)Ergebnissen, deren Funktionalität oft erst auf den zweiten Blick sichtbar wird. Diese Diagnose soll im Rückgriff auf ihre Befunde zur Problemwahrnehmung der Schnittstellenkommunikation von Wissenschaft und Politik im Agrarbereich erhärtet werden." (Autorenreferat)
In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie, Abteilung Zivilgesellschaft und transnationale Netzwerke, Volume 2005-101
"In der vorliegenden Studie werden die Handlungsoptionen deutscher Kommunen als Akteure im Klimaschutz untersucht. Gerade auf lokaler Ebene ist die Durchführung entsprechender Maßnahmen unverzichtbar, sollen die global, europaweit und national angestrebten CO2-Reduktionsziele erreicht werden. Hierbei werden die Handlungsoptionen der Kommunen vor allem durch die ihnen im deutschen Staatsaufbau zukommenden Aufgaben, durch ihre finanzielle Situation und zunehmend durch die Richtlinien der EU bestimmt. Vor diesem Hintergrund werden im zweiten Abschnitt die rechtlichen Grundlagen für kommunale Klimaschutzaktivitäten herausgearbeitet, die verschiedenen Rollen aufgezeigt, die Kommunen in ihrem klimapolitischen Handeln einnehmen können, und die einzelnen Handlungsfelder näher beleuchtet. Darüber hinaus werden vor dem Hintergrund der fortschreitenden Europäisierung die drei transnationalen Städtenetzwerke im Bereich des Klimaschutzes vorgestellt, in denen sich europäische Kommunen zum Austausch ihrer Erfahrungen und zum direkten Lobbying der politischen Institutionen der EU organisieren. Im dritten Abschnitt wird auf Basis einer umfassenden Umfrage mittels leitfadengestützter Telefoninterviews der aktuelle Stand lokaler Klimaschutzmaßnahmen in deutschen Großstädten untersucht. Hier geht es um die Frage, wie die Kommunen ihre Handlungsoptionen nutzen, und welche Rolle die transnationale Vernetzung dabei spielt. Im vierten Abschnitt folgt eine qualitativ-vergleichende Analyse dreier deutscher Erfolgsfälle im Bereich des lokalen Klimaschutzes: Heidelberg, Frankfurt am Main und München. Basis des Vergleichs sind Fallstudien, die vor allem die institutionelle Verankerung, die Kapazitäten, die Schwerpunkte und die Rolle der transnationalen Städtenetzwerke in der lokalen Klimaschutzpolitik eingehend untersuchen. Durch die anschließende vergleichende Analyse werden zum einen generelle Erfolgsbedingungen für lokalen Klimaschutz, zum anderen spezifische Strategien herausgearbeitet, mit denen die Kommunen auf lokale Problemlagen reagieren. Im fünften und letzten Abschnitt werden diese Ergebnisse zusammengefasst, übergreifende Schlussfolgerungen gezogen und die Perspektiven lokaler Klimaschutzpolitik in Deutschland eingeschätzt." (Autorenreferat)