"Die Altersstruktur der neu Zugewanderten hat Konsequenzen für die Bildungsarbeit in Deutschland. Wo und wie finden die Zugewanderten ihren Ort im Bildungssystem, und vor welchen Herausforderungen stehen Kitas und Schulen?" Forschungsmethode: deskriptive Studie. (Autorenreferat, IAB-Doku).
"Wenn Personen mit gleichen produktiven Merkmalen auf Grund ihrer unterschiedlichen demografischen Zugehörigkeit (Geschlecht, ethnische oder religiöse Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung etc.) unterschiedliche Behandlung erfahren, so spricht man in der Ökonomie von Diskriminierung. In diesem Artikel werden drei Forschungsprojekte präsentiert, die in den letzten Jahren an der Universität Linz durchgeführt wurden und die die Diskriminierung gegenüber Frauen am österreichischen Arbeitsmarkt sowie international untersuchen. Die ersten beiden Studien beschäftigten sich mit der Frage, ob Diskriminierung bei der Stellenbesetzung am österreichischen Arbeitsmarkt existiert, wobei sich eine Untersuchung mit der Situation von Frauen allgemein, die andere mit der von Lesben im Speziellen auseinander setzt. Die dritte Arbeit beschäftigt sich mit Lohnunterschieden zwischen Männern und Frauen weltweit und untersucht, inwieweit Gleichbehandlungsgesetzgebung sowie wirtschaftlicher Wettbewerb geschlechtsspezifische Diskriminierung beeinflussen." (Autorenreferat)
"Die Erwerbsgesellschaft der Zukunft bietet neue Chancen, aber auch Risiken. Auch wenn kein 'Ende der Arbeit' in Sicht ist, so deutet sich ein erheblicher Wandel von Produktionsfaktoren, Berufen und Erwerbsformen an." (Autorenreferat, IAB-Doku)
"Deutschlands Arbeitspolitik ist nicht nachhaltig. Eine nachhaltige Arbeitspolitik bezieht die Qualität der Arbeit ein, beruht auf einem erweiterten Arbeitsbegriff und berücksichtigt die Wechselwirkungen zwischen Lebens- und Arbeitswelt." Forschungsmethode: deskriptive Studie. (Autorenreferat, IAB-Doku).
"Von den meisten Kriegen würden wir keine Notiz nehmen, wären da nicht die Journalisten, die über sie berichten, und die Medien, die ihre Korrespondenten zum Ort des Geschehens schicken. Gleichzeitig geht die Vorliebe der Medien für Kriege und Konflikte häufig zu Lasten eines positiven Beitrags zur Friedenschaffung. Das Konzept des Friedensjournalismus wird deshalb als eine Alternative zur traditionellen Kriegsberichterstattung verstanden. Der vorliegende Aufsatz macht jedoch deutlich, dass die Idee des Friedensjournalismus nur alter Wein in neuen Schläuchen ist, auch wenn mit einem durchaus noblen Ziel. Viele Protagonisten des Friedensjournalismus übersehen häufig die mannigfaltigen Nuancen im Journalismus und heben das Außergewöhnliche, Spektakuläre und Negative der Kriegsberichterstattung hervor. Sie überschätzen den Einfluss der Journalisten und Medien auf die politische Entscheidungsfindung, und sie begreifen das Publikum als eine passive Masse, die mit den Mitteln des Friedensjournalismus aufgeklärt werden muss. Darüber hinaus basiert die Idee des Friedensjournalismus weitgehend auf einer übermäßig individualistischen Sicht, wobei die strukturellen Zwänge im Journalismus aus dem Blick geraten: Hierzu zählen ungenügende personelle, zeitliche und finanzielle Ressourcen, redaktionelle Prozesse und Hierarchien, Zwänge der Nachrichtenformate, die Verfügbarkeit von Quellen sowie der Zugang zum Geschehen und generell zu Informationen. All dies deutet darauf hin, dass die Praxis des Friedensjournalismus keine Frage der persönlichen Freiheit ist. Medienstrukturen und professionelle Routinen können wohl kaum aus der Position des individuellen Journalisten heraus verändert werden. Moderner Journalismus manifestiert sich in Prozessen der organisierten Nachrichtenproduktion, wobei den organisationalen und institutionellen Faktoren Priorität eingeräumt wird, ebenso wie Prozessen der beruflichen Sozialisation. Um einen ernstzunehmenden Beitrag für die Kriegsberichterstattung und ihre kritische Reflexion leisten zu können, muss auch Friedensjournalismus die strukturellen Bedingungen im Journalismus berücksichtigen. Die Debatte um den Friedensjournalismus - und insbesondere um die praktischen Implikationen - muss an die Journalismusforschung angeschlossen werden, wo ähnliche Anstrengungen zur journalistischen Qualitätssicherung unternommen werden." (Autorenreferat)
Die Verfasserin betont die Bedeutung historischer Datensätze für die Untersuchung des Sozialkapitals einer Gesellschaft. Die meisten Studien zum Sozialkapital behandeln den Zeitraum zwischen 1950 und heute. Ein nützlicher, von historischen Datensätzen zur Verfügung gestellter Indikator betrifft die Mitgliedschaft in Verbänden und Organisationen. Die Verfasserin stellt verschiedene historische Datensätze vor, die sich unter anderem mit Verbänden, Organisationen, Protestverhalten und Petitionen beschäftigen. (ICEÜbers)
In: Swiss political science review: SPSR = Schweizerische Zeitschrift für Politikwissenschaft : SZPW = Revue suisse de science politique : RSSP, Band 11, Heft 3, S. 27-59
"In Europa leiden vor allem Jugendliche immer noch unter den Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise: Etwa ein Fünftel von ihnen ist arbeitslos - ein Großteil davon in Südeuropa. Wie reagiert die nationale und europäische Politik?" Forschungsmethode: deskriptive Studie; Querschnitt. (Autorenreferat, IAB-Doku).
Ausgehend von der Diffusion neuer Technologien untersuchen die Autoren mit Hilfe eines dynamischen Input-Output-Modells die Beschäftigungswirkungen des technologischen Wandels. Im Zentrum steht dabei die Formulierung der privaten Investitionsnachfrage, die das dynamische Verhalten des Modells wesentlich beeinflußt. (IAB)
Die Autorin skizziert zu Beginn die rechtlichen Regelungen und Definitionen zur Pornografie und weist auf widersprüchliche Aussagen der Wirkungsforschung hin. Die bisherigen Untersuchungen in Deutschland zur Pornografie beziehen sich überwiegend auf Druck-, Fernseh- und Videoprodukte, wohingegen die Auswirkungen von Pornografie im Internet auf Jugendliche bisher kaum erforscht worden sind. Dies steht im Gegensatz zur internationalen Situation, die eine Reihe aktueller Studien aufweist. Die Autorin stellt in einem kurzen Überblick einige Untersuchungen aus Australien, Dänemark, Kanada, Frankreich, Großbritannien und den USA vor, die sich mit der Frage beschäftigen, wie sich die starke und weiter zunehmende Pornografierung des Alltags auf Kinder und Jugendliche auswirkt. In den meisten Studien wird festgestellt, dass Kinder und Jugendliche in nicht unerheblichem Maße Beeinträchtigungen und Stress-Symptome bei einer unerwünschten Konfrontation mit Pornografie im Internet erleben. In fast allen Ländern gibt es zwar Medienschutzprogramme für Jugendliche, die jedoch im Internet kaum angewendet oder kontrolliert werden können. In den internationalen Studien wird daher gefordert, die Prävention bei den Kindern selbst anzusiedeln: Eltern sollten aufgeklärt und unterstützt werden, mit ihren Kindern über Pornografie zu sprechen und in Schule und Jugendarbeit sollte mehr Aufklärungsarbeit über die Ziele und Hintergründe von Pornografie geleistet werden. (ICI2)
Die Analyse eines Bildes - auf dem das Porträt eines Kleinkindes, die Textfelder '63% behindert', '100% mensch' und ein Hinweis darauf zu sehen sind, dass es sich um eine Integrationskampagne verschiedener Institutionen handelt - zeigt, dass mit diesem Bild unter anderem ein Perspektivenwechsel, Gegensätze zwischen Natur und Kultur, Behinderung und Normalität, Menschen mit und ohne Behinderung sowie Widersprüche hinsichtlich der politischen Komponente sichtbar werden. Diese Erkenntnisse aus der Bildanalyse dienen als Leitlinien für eine kritische Diskussion der Disability Studies. Darin wird auf das soziale Modell mit seiner Unterscheidung zwischen impairment und disability ebenso eingegangen, wie auf Fragen der Identität und Transdisziplinarität. Der Beitrag schließt mit einem Plädoyer für die Vielfalt und den Einbezug von Un-/ Sichtbarkeiten.
"Warum sehen die meisten Europäer 'Afrika' als ein hilfloses Opfer und 'den Westen' als einen Rettungsdienst? Inwieweit sind Afrikanisten für diese Missinterpretalion verantwortlich? Wie können wir dafür Sorge tragen, dass EU und G8 auf die Vorschläge der Commision for Africa reagieren? Inwieweit können wir auf unsere Vorgänger zurückblicken, um von ihnen zu lernen, wie man nicht Europa dazu drängt 'etwas zu machen', sondern den Afrikanern eine bessere Chance gibt, sich selbst zu helfen? Inwieweit könnten unsere eigenen Analysen der afrikanischen Gesellschaften, Okonomien und Politiken besser auf die Beantwortung der Fragen ausgerichtet werden, wie afrikanische Kräfte lokale und globale Strukturen von Ungleichheit, Ungerechtigkeit und schlechtes Regieren bekämpfen könnten? Und schlussendlich, wie können wir unseren afrikanischen Akademikerkollegen am besten dabei behilflich sein, dass sie zu Quellen von konstruktiver, interner Kritik werden?" (Autorenreferat)
"Der patriarchalisch geführte Familienbetrieb galt lange Zeit als Inbegriff des Unternehmertums. Kreativität und die Fähigkeit zum Querdenken sind jedoch nicht angeboren, dies zeigt auch die Vielfalt an neuen Formen der Selbstständigkeit von Frauen und Männern." (Autorenreferat, IAB-Doku)