Verhaltensrelevante Aspekte von Wahlsystemen
In: Material zum Problem einer Wahlrechtsreform, S. 40-47
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In: Material zum Problem einer Wahlrechtsreform, S. 40-47
In: Sozialer Wandel in Westeuropa: Verhandlungen des 19. Deutschen Soziologentages in Berlin 1979, S. 26-28
In: Sozialer Wandel in Westeuropa: Verhandlungen des 19. Deutschen Soziologentages in Berlin 1979, S. 502-504
In: Wahlen und politisches System: Analysen aus Anlaß der Bundestagswahl 1980, S. 478-537
In: Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), S. 681-694
In dem Beitrag wird untersucht, inwiefern sich aus den Mustern der Unzufriedenheit mit einer Reihe vorgegebener politischer Probleme Hinweise auf den genaueren Charakter der Abhängigkeit der Sympathie für Grüne Listen vom Wertwandel etwa im Inglehartschen Sinn ergeben. Darüber hinaus wird eine Operationalisierung des politischen Protestes der Anhänger Grüner Listen anhand der Differenziertheit bzw. Generalisierung der Unzufriedenheit mit politischen Issues (problembezogene Protestdimension) und derjenigen mit politischen Akteuren bzw. Aspekten des politischen Systems (adressatenbezogene Protestdimension) vorgenommen. Anhand von Wahlergebnissen der Grünen Liste wird geprüft, ob sich außer den bekannten Hochburgen wie etwa Gorleben oder studentisch geprägten Wohnbezirken in den Großstädten räumliche Protest-Muster anhand von Stimmanteilen sowie soziostrukturellen Merkmalen der Wahlgebiete identifizieren lassen. Aus der Berücksichtigung von Traditionen der Betroffenheit und des Protests und des räumlichen Milieus werden Hinweise auf Überlagerungseffekte aus anderen Protesttraditionen sowie auf die Richtung einer etwaigen Mobilisierbarkeit insbesondere von Neuwählern herausgearbeitet. Datengrundlagen sind ausgewählte Stimmbezirkswahlergebnisse aus Kommunal- und Landtagswahlen und zwei von EMNID durchgeführte Umfragen von Juni und Oktober 1978. Bei gleicher Frageformulierung über Grüne Listen wurden jeweils eine Reihe von Einstellungen zu unterschiedlichen politischen Problemen und zum politischen System erfragt. Für die Kontrastgruppe wurden Gegner der Grünen Listen ausgewählt. (RW)
In: Sozialwissenschaftliches Jahrbuch für Politik - 2.1971, S. 563-601
In: Kommunales Wahlverhalten, S. 199-240
In: Sozialer Wandel in Westeuropa: Verhandlungen des 19. Deutschen Soziologentages in Berlin 1979, S. 465-479
In dem Beitrag werden Spannungslinien (cleavages) als struktureller Dispositionsbegriff aufgefaßt. Dabei sind zwei Probleme zu lösen: Zum einen muß die Tiefenstruktur bestimmt werden, die die Spannungen verursacht, und zum anderen müssen Spannungen an der Oberfläche identifizierbar sein. Aus der theoretischen Erörterung dieser Probleme werden für die Untersuchung von Konstanz und Wandel der Hauptspannungslinien in der BRD vier Erwartungen abgeleitet: (1) abnehmende Bedeutung der sozialen Spannungslinien zugunsten der ideologischen; (2a) politische Homogenisierung der Arbeitnehmerschaft; (2b) politische Differenzierung der Arbeitnehmerschaft; (3) Dominanz der für die Industrialisierung typischen Spannungslinien; (4) große Bedeutung von einmal politisierten Vergemeinschaftungen. Im weiteren wird untersucht, welche Hypothesen die Entwicklung der Spannungslinien in der BRD erklären können. Mit Hilfe der Hypothesen wird zunächst die Konstanz der Spannungslinien untersucht. Konkret geht es darum, daß Katholiken und Arbeiterschaft in ihrem Wahlverhalten sich von der jeweiligen Residualgruppe unterscheiden und daß sie mit ihrem Verhalten nach wie vor einen bestimmten Sinn verbinden und nicht einfach aus Gewohnheit handeln. Es wird herausgearbeitet, daß die konfessionelle Spannungslinie im Wahlverhalten eine größere Konstanz aufweist als der Klassengegensatz. Anschließend wird der Frage nachgegangen, ob neue Spannungslinien durch Wertewandel verursacht sind. Dabei wird die These von der neuen Politik herangezogen. Als Ergebnis wird festgehalten, daß sich die erwartete Dominanz der für die Industrialisierung typischen Spannungslinien und die große Bedeutung des auf einer religiösen Vergemeinschaftung beruhenden Gegensatzes bestätigt haben. (RW)
In: Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), S. 589-596
In: Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), S. 777-790
In dem Beitrag, der sich mit der Darstellung kommunaler Machtstrukturen in der Lokalpresse beschäftigt, wird gezeigt, wie die Technik der computergestützten Inhaltsanalyse auch im Bereich der politischen Wissenschaft einsetzbar ist. Dabei werden exemplarisch Ergebnisse und Methoden der Kommunikationswissenschaft mit Hypothesen und Theorien der lokalen Politikforschung verbunden. Ausgangspunkt der Arbeit ist die zentrale Rolle der lokalen Presse im Kommunikationszusammenhang der Gemeinde. Datenbasis der Analyse sind Texte einer 14tätigen Stichprobe der Lokalteile dreier Tageszeitungen, die über Mannheim berichten. Die Texte liegen in maschinenlesbarer Form vor, sind also der computerunterstützten Inhaltsanalyse voll zugänglich. Auf der Basis einer alphabetischen Einzelwortliste der Gesamttexte und externer Informationen wurde eine 199 Wörter umfassende Stichwortliste erstellt, die die Kategorien der Untersuchung (Parteien, Randgruppen, unkonventionelle Aktionen, Umwelt, Spitze der Verwaltung, Unternehmer, Ämter, Gewerkschaften / Arbeitnehmer, Stadträte) detailliert beschreibt. Es werden beispielhaft einige Ergebnisse der Analyse dargestellt, und zwar das Ergebnis zu Anteilen der kategorisierten Artikel an den Gesamtartikeln, zum Aufmerksamkeitswert der einzelnen Kategorien und zu Anteilen der Nachrichtenfaktoren an den Gesamtartikeln / kategorisierten Artikeln. Die Analyse führt zu dem Ergebnis, daß das Bild, das die Medien vom politischen Geschehen auf lokaler Ebene entwerfen, mit dem politischen Bild, das die lokale Politikforschung konstatiert, nur in Teilbereichen übereinstimmt. Damit wird die Frage der ideologischen Funktion des Mediensystems im lokalpolitischen Herrschaftszusammenhang aufgeworfen. (RW)
In: Sozialer Wandel in Westeuropa: Verhandlungen des 19. Deutschen Soziologentages in Berlin 1979, S. 574-590
Gegenstand des Beitrags ist die These: Die Marginalität gesellschaftlicher Gruppen verdankt sich einem sich wechselseitig verstärkenden Ursachenzusammenhang, in dem perzipierte Funktionsveränderungen des politischen Systems (besonders der Parteien), die Veränderung der materiellen Reproduktions- und Lebenschance besonderer gesellschaftlicher Gruppen und Schichten, eine aktive und autonome soziale Bewegung mit starken unkonventionellen Werten und Interessen, Reaktionsweisen des (partei-)politischen Establishments kumulieren. Diese These wird in dem Beitrag begründet. Dazu wird zunächst skizzenhaft erörtert, daß die Parteientheorie und -forschung ganz überwiegend mit der These arbeitet, nach der die Parteien aufgrund ihrer historischen Entstehung a priori demokratische emanzipative Mittel des politischen Prozesses seien. Nach dieser Skizze wird an die Krise des Parteiensystems angeknüpft und festgestellt: Diese Krise, von vielen auch als Integrationskrise verstanden, weist als Symptom auf die abnehmende Fähigkeit des Parteiensystems hin, gegenüber bestimmten Gruppen und Schichten und in bestimmten gesellschaftlichen Situationen, insbesondere die Legitimierung der systematischen Selektivität wirksam auszuführen. Im weiteren wird ein Begriff der neuen Marginalität entwickelt, der als Aspekt und Indikator gesamtgesellschaftlicher Wandlungsprozesse angewandt wird. Anschließend wird der Zusammenhang zwischen der Ausweitung des Anteils der jüngeren Generation, der weiterführende Bildungsgänge durchläuft, den veränderten Arbeitsmarktbedingungen für diese Gruppe sowie den Reaktionsweisen des staatlichen Herrschaftsapparates auf die offensive Nichtintegration der neuen Marginalität thematisiert. Die Überlegungen kommen zu dem Ergebnis: Die Legitimationskrise des Parteiensystems entsteht auch deshalb, weil ein Teil der Gesellschaft sich durch das Angebot einer repräsentativen Interessenwahrnehmung nicht mehr integrieren läßt. (RW)
In: Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), S. 965-985
Gegenstand des Beitrags ist die Intention eines totalitären Regimes zur Mobilisierung der Bevölkerung aufgrund politischer Maßnahmen sowie die Reaktion der Gesellschaft hierauf. Beispielhaft erfolgt die Untersuchung an den Anzeigen zur Gestapo im nationalsozialistischen Deutschland. Dem Beitrag vorgeschaltet sind zum einen Überlegungen zur defizitären Bearbeitung des Themas Nationalsozialismus durch die deutsche Soziologie nach 1945, zum anderen eine Skizze der theoretischen Arbeit zur Typologie autoritären und totalitärer politischer Systeme von J. J. Linz. Der einleitend genannte Gegenstand ist ein Aspekt des Linzschen Modells. Ob, und wenn ja, inwiefern es dem NS-Regime gelungen ist, erfolgreich die Aufmerksamkeit der Bevölkerung gegenüber deviantem Verhalten zu mobilisieren, wird anhand der Ursachen zum Tätigwerden der Gestapo untersucht, wobei Anzeigen aus der Bevölkerung als Indikatoren für eine erfolgreiche Mobilisierung angenommen werden. Die Daten stammen aus einem empirischen Forschungsprojekt zur Analyse von Protest und Widerstand gegen den NS in der Stadt Düsseldorf. Aus den Akten der Staatspolizeileitstelle in Düsseldorf wurde eine Stichprobe von 825 Fällen gezogen. Für gut ein Viertel der Fälle wurden zusätzlich die Akten der Justizbehörden hinzugezogen. In Einzelfällen gelang es auch, betroffene Personen zu befragen. In Form verschiedener Tabellen werden die Vorgänge quantitativ unter verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet: Art der Anzeigeerstattung; Verteilung über die Jahre 1933-44; Motive und Inhalte der Anzeigen. Einzelne Fälle werden detailliert beschrieben. Die Ausführungen kommen zu dem Ergebnis: Heydrichs Ziel der Mobilisierung der Bevölkerung war zwar nicht erfolgreich, aber die indirekten Folgen sind als nicht unerhebliche Faktoren einer nationalsozialistischen Penetration der deutschen Gesellschaft zu sehen. (RW)
In: Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), S. 737-743
In dem Beitrag werden zwei neuere empirische Analysen zum langfristigen Wertwandel dargestellt und in den Forschungszusammenhang der Kultursoziologie eingeordnet. Ziel ist es, anhand dieser Beispiele bisher vernachlässigte Perspektiven für die Forschung aufzuzeigen. Dabei geht es vor allem um den Aspekt, der die makrosoziologischen Fragestellungen der Kultursoziologie wieder aufnimmt und im Sinne der Erfahrungswissenschaft empirisch-analytisch behandelt. Bei den Beispielen handelt es sich zum einen um das evolutionäre Modell von R. Inglehart, entwickelt in der Arbeit "The Silent Revolution" (1977); zum anderen um die Arbeiten von J. Zvi Namenwirth, "Wheels of Time and the Interdependence of Value Change in America" (1973), und von Robert Philip Weber, "The Dynamics of Value Change, Transformations and Cycles" (1978). Die Analysen werden in ihren charakteristischen Merkmalen und theoretischen Erklärungen beschrieben. Es wird herausgearbeitet, warum sich welche Struktur des langfristigen Wertwandels ergibt und wie die Ursache der Phasenfolge erklärt werden können. Aus den Überlegungen wird eine Theorie des langfristigen Zyklus im Wertwandel entwickelt. (RW)
In: Sozialer Wandel in Westeuropa: Verhandlungen des 19. Deutschen Soziologentages in Berlin 1979, S. 55-81
In dem Beitrag wird untersucht, ob der Tatbestand einer unzureichenden Steuerung regulativer Politik gegeben ist. Zunächst werden der Weg des Interesses von den Inhalten zu den Instrumenten der Politik und die Typisierung der Instrumente staatlicher Intervention skizziert. Dabei wird kurz die Geschichte der regulativen Politik nachgezeichnet, um die faktische Bedeutung dieser Form politischer Steuerung für moderne Gesellschaften zu unterstreichen und damit zugleich die Bedeutung der Frage nach eventuellen Wirkungsschwächen zu betonen. Die Untersuchung dieser Wirkungsschwächen geht von der Feststellung aus, daß die Auswahl eines Instruments für die Lösung eines anstehenden Problems in einem doppelten Sinne kontingent ist: Einmal im Sinne Luhmanns; zum anderen im Sinne der Kontingenztheorie der Organisationen. Nach der Erläuterung dieser Feststellung wird die Ausgangsfrage präzisiert. Eine Krise der regulativen Politik könnte danach in zweifacher Weise entstehen: Das Instrumentarium regulativer Politik wird gewählt, obwohl es unter den gegebenen Umständen nicht zweckmäßig ist; als Folge der Erosion bisher bestehender Voraussetzungen. Beide Ursachen werden im folgenden diskutiert. Im weiteren werden die Gründe aufgeführt, warum die Folgebereitschaft der Normadressaten - ein weiteres Hindernis der Wirksamkeit regulativer Politik - zunehmend prekär wird. Die Ausführungen kommen zu dem Schluß: Die Grenzen für die erfolgreiche Anwendung des regulativen Instrumentariums sind heute enger gezogen, wobei die Gründe vor allem in Eigenheiten der zur Regelung anstehenden Probleme, in Merkmalen moderner Gesellschaftsstruktur und -dynamik und in damit wieder in Zusammenhang stehenden Reaktionstendenzen der Normadressaten bei regulativer Politik liegen. (RW)
In: Zwischenbilanz der Soziologie: Verhandlungen des 17. Deutschen Soziologentags, S. 327-346