Empirische Demokratietheorie
In: Perspektiven der politischen Soziologie im Wandel von Gesellschaft und Staatlichkeit: Festschrift für Theo Schiller, S. 87-101
Wie die Politikwissenschaft insgesamt weist auch die Demokratietheorie unterschiedliche Dimensionen und (metatheoretische) Ansätze auf. So befasst sich ein großer Teil der politisch-philosophischen und ideengeschichtlichen Literatur vorwiegend mit der normativen Dimension von Demokratie und "guten" politischen Ordnungen (good governance) insgesamt. Demgegenüber beinhalten in erster Linie empirisch ausgerichtete Demokratietheorien Erkenntnisse über "real existierende" demokratische politische Systeme unterschiedlicher Ausprägung, ihre Entstehungsbedingungen, institutionellen Varianten, Stabilität, Leistungsfähigkeit usw. An diesem Ansatz anschließend geht der vorliegende Beitrag zunächst auf einige historische Hintergründe der zeitgenössischen Demokratien und ihre jeweiligen konkreten Entstehungsbedingungen ein. Hieran folgt eine kurze Darstellung unterschiedlicher politikwissenschaftlicher Erklärungsansätze dieser Entwicklungen. Ein weiterer Abschnitt behandelt dann einige zentrale Ergebnisse der jüngeren empirischen Demokratieforschung einschließlich unterschiedlicher institutioneller Ausprägungen und möglicher Untertypen. Im Schlussteil werden einige kritische Abwägungen und Ausblicke vorgenommen. (ICA2)