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Gewalt in der Familie und die Bedeutung von Recht
Einstellung zu Gewalt gegen Kinder und tatsächliche Gewaltausübung.
Rechtskenntnisse. Erziehungsziele und Erziehungsstile.
Themen: Wichtigkeit der öffentlichen Diskussion von ausgewählten Themen
über Gewalt von Kindern und gegen Kinder (Skalen); Bild der Gewalt in
der Öffentlichkeit sowie der Gewalt in der Familie (semantische
Differentiale); subjektives Verständnis von Gewalt und von
Körperverletzung (Skala); vermutete Normalität von Gewalt und Gewalt als
normales
Merkmal des Menschen (Skala); Wichtigkeit von Rechtskenntnissen sowie
Einschätzung der eigenen Rechtskenntnisse in den Bereichen
Vertragsrecht, öffentliches Recht, Eherecht und Familienrecht;
Selbsteinschätzung der Rechtskenntnisse im Nachbarschaftsrecht;
Kenntnisse über das Züchtigungsrecht von Eltern, Lehrern und anderen
Personen (Skala); Einstellung zu ausgewählten Aussagen über das
Eltern-Kind-Verhältnis hinsichtlich Disziplin und Gehorsam (Skala);
wichtigste Erziehungsziele (Skala); Kenntnis von Beratungsstellen;
Akzeptanz und Grenze für körperliche Züchtigung von Kindern von seiten
der Eltern sowie von Lehrern (Skala); Altersgrenze bei Kindern für
körperliche Züchtigungsmaßnahmen der Eltern; vermutete Übereinstimmung
der Einstellung zur körperlichen Züchtigung von Kindern mit ausgewählten
Vertretern des sozialen Umfelds wie auch vermutete Übereinstimmung mit
dem Hausarzt, mit Sozialarbeitern, dem Jugendamt, mit Mitarbeitern des
Jugendtelefons, mit Polizisten sowie mit Strafrichtern; Einstellung zur
Konfliktbewältigung mittels Gewaltanwendung, z.B. Ohrfeige oder
Schläge (Skala); Konfliktbewältigungsstrategie bzw. Sanktionsverhalten
im Falle eines beispielhaft vorgegebenen Konfliktes zwischen Eltern und
Kindern (Skala); Häufigkeit der Anwendung ausgewählter
Erziehungsmaßnahmen gegenüber den eigenen Kindern sowie Anwendung dieser
Maßnahmen von den Eltern der Befragten; Kenntnis der erlaubten bzw.
verbotenen körperlichen Erziehungsmaßnahmen; Kenntnistest zu
gesetzlichen Vorschriften über körperliche und seelische Mißhandlungen,
über Gewaltanwendung, körperliche Bestrafung und entwürdigende
Erziehungsmaßnahmen; Kenntnisse über das Züchtigungsrecht der Eltern in
der DDR im Vergleich zu Westdeutschland; Einstellung zum
Züchtigungsrecht der Eltern (Skala); vermutete Gründe für ein
Züchtigungsverhalten von Eltern und eigenes Einmischungsverhalten in
solchen Fällen (Skalen); mögliche Bedenken, sich an eine Beratungsstelle
des Jugendamts oder einen Kinderschutzverein zu wenden (Skala);
Einstellung zur Selbstbestimmung der Kinder über ihren Aufenthaltsort im
Falle von elterlicher Gewalt und präferiertes Alter für die Einrichtung
eines solchen Rechts; Vorteile und Nachteile des Einschaltens der
Polizei im Falle von Kindesmißhandlung (Skala); subjektives Verständnis
bzw. Grenzziehung zum sexuellen Mißbrauch und zur Mißhandlung von
Kindern in Familien anhand von ausgewählten Situationen; vermutete
Gründe für sexuellen Mißbrauch von Mädchen in der Familie sowie mögliche
gesellschaftliche Gründe (Skala); vermutete Gründe für
Kindesmißhandlung; eigener Verdacht auf körperliche Mißhandlung oder
sexuellen Mißbrauch eines Kindes in einer Familie und
Interventionsbereitschaft; wichtigste Effekte eines
Strafverfahrens zur Kindesmißhandlung im Sinne von Abschreckung,
Bestrafung, öffentlichem Interesse, Sühne und Schutz der Betroffenen;
mögliche negative Auswirkungen eines Strafverfahrens im Sinne von
Verschlimmerung der Situation des Kindes in der Familie, geringe
Therapiechancen der Eltern, Ersatz der familialen Gewalt durch
staatliche Gewalt und Selbstvorwürfen des Kindes wegen einer möglichen
Bestrafung der Eltern; präferierter Ablauf der Strafjustiz im Falle
eines Verdachts auf sexuellen Mißbrauch eines Kindes (Skala);
präferierte Leitlinien für Richter und Staatsanwälte im Falle von
Kindesmißhandlung: gerechte versus vernünftige Entscheidung in
Abstimmung mit den Jugend- und Familienberatungsstellen.
Demographie: Geschlecht; Alter; Staatsangehörigkeit;
Religionszugehörigkeit; Familienstand; Anzahl der Personen im Haushalt;
Haushaltszusammensetzung; Alter und Geschlecht der Kinder; Kontakt zu
Jugendlichen und Kindern; Schulbildung; Berufsausbildung; Beruf und
berufliche Position; Selbsteinschätzung der Religiosität; Häufigkeit des
Sehens von Talk-shows und Magazinsendungen im Fernsehen; Regelmäßigkeit
des Lesens von Zeitschriften und Zeitungen; Häufigkeit des Lesens von
Medienberichten über sexuelle Gewalt und körperliche Mißhandlung;
Kenntnis der Gesetzgebungsdiskussion über die Änderung des
Züchtigungsrechts der Eltern; Parteipräferenz.
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewdatum; Intervieweridentifikation.
GESIS
Die Praxis des Betriebsverfassungsgesetzes im Dienstleistungsbereich
Die berufliche Situation von Betriebsratsvorsitzenden und ihre
Beurteilung der Arbeit sowie der Wirkungsmöglichkeiten der
Betriebsratsmitglieder.
Themen: Verhältnis zu den Vorgesetzten und Kollegen; Beurteilung der
Aufstiegsmöglichkeiten, der betrieblichen Sozialleistungen, der
Bezahlung, der Mitbestimmung, der Arbeitsplatzsicherheit und der
leistungsgerechten Bezahlung im Betrieb; Beurteilung der persönlichen
Vorteile aus der Arbeit des Betriebsrates; Motive für
Betriebsratsarbeit; Funktion der Freistellung von der beruflichen
Tätigkeit; Zusammensetzung des Betriebsrates; wahrgenommene Ursachen der
mangelnden Ausschöpfung des Betriebsverfassungsgesetzes; Verhältnis
zwischen Betriebsrat und Unternehmensleitung; arbeitsgerichtliche
Konflikte; Teilnahme von Gewerkschaftsvertretern und Geschäftsleitung an
Betriebsversammlungen; Einstellung zu Gewerkschaften und zu einem
Gesamtbetriebsrat; Informiertheit über das Betriebsverfassungsgesetz;
Informationsfluß im Betrieb; Zahl der Betriebsratssitzungen; Beurteilung
der Verwirklichung der Mitbestimmungsrechte und der "Meinungsfreiheit"
im Betrieb; Interesse der Frauen an der Betriebsratsarbeit und
Schwierigkeiten bei der Aktivierung von Frauen; vermutete Absprachen auf
Seiten der Anteilseigner; Einstellung zur Arbeitnehmervertretung im
Aufsichtsrat; Einstellung zur Mitbestimmung bei
Rationalisierungsmaßnahmen; Teilnahme an außerbetrieblicher Ausbildung;
Dauer der Unternehmens- und Betriebsratszugehörigkeit;
Arbeitsplatzwechsel; Stellung im Betrieb; Mediennutzung; Mitgliedschaft
in Vereinen und in der Gewerkschaft; Parteipräferenz; Religiosität.
Skalen: Arbeitszufriedenheit, Betriebsklima und Mitbestimmung.
Demographie: Geschlecht; Familienstand; Konfession; Schulbildung;
Berufsausbildung; Weiterbildung; Beruf; berufliche Position; Art des
Betriebs; Einkommen; soziale Herkunft; Ortsgröße; Bundesland.
Interviewerrating: Kooperationsbereitschaft des Befragten und Anzahl der
Kontaktversuche; Wochentag des Interviews.
Zusätzlich verkodet wurden: Betriebsgröße; Anteil von Männern und
Angestellten an der Gesamtbelegschaft; Größe und Zusammensetzung des
Betriebsrates; Geschlecht des Betriebsratsvorsitzenden;
Durchschnittsalter der Betriebsangehörigen; Wahlbeteiligung bei
Betriebsratswahlen; Rechtsform des Unternehmens.
GESIS
Soziale Beziehungen und Konfliktpotentiale im Kontext verweigerter Anerkennung bei Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund
Wirkung von Diskriminierungs- und Stigmatisierungserfahrungen. Wahrgenommene institutionelle und interpersonelle Diskriminierung. Desintegration. Netzwerke und Mediennutzung. Selbstbild. Vorurteile. Konfliktneigung.
Themen: Stabilität des Freundeskreises (Vertrautheit, Verlässlichkeit und Hilfsbereitschaft); Vorhandensein aller für Jugendliche wichtigen Dinge; Häufigkeit der Internetnutzung.
1. Freizeitaktivitäten:
Häufigkeit von Freizeitaktivitäten für soziale und politische Zwecke bzw. für andere Menschen (Interessen von Jugendlichen, Umwelt- und Tierschutz, Dialog zwischen verschiedenen Kulturen, Freiheit im Internet bzw. gegen Internet-Zensur, benachteiligte bzw. diskriminierte Gruppen, Menschen aus dem eigenen Herkunftsland, Menschen aus armen Ländern, Bewahrung von Kultur und Tradition des Herkunftslandes, für Bürgerrechte und Datenschutz, bessere Bildung, Menschenrechte, Frieden, Vaterland und die Ehre der Nation, eigene Religion, gegen Rassismus, grundlegende soziale und politische Veränderungen in Deutschland).
2. Mediennutzung:
Häufigkeit der Internetnutzung für ausgewählte Aktivitäten; Internetnutzung für ausgewählte Formen politischer Partizipation (Protest-Mail, Teilnahme an Unterschriftenaktionen, Informieren Anderer über politische Ereignisse, aus Protest Server lahmgelegt oder Webseite gehackt, politische Diskussionen, Online-Leserbrief, Kommentar oder Blog, Organisation von Aktionen, Informieren über Politiker oder politische Ereignisse, Video ins Internet gestellt, um eine politische Meinung auszudrücken, Kontakt zu Politikern oder politisch Aktiven, ziviler Ungehorsam, Eintrag in Newsletter bzw. Mailinglist einer politischen Organisation, Webseite oder Forum mit politischem Inhalt gegründet); Internet als Chance (Mittel um eigene Wurzeln zu entdecken, herausfinden, wohin man gehört, Chance für Diskriminierte gehört zu werden, gemeinsame Interessenvertretung für Menschen mit wenig Macht); Charakterisierung der persönlichen Internetnutzung (problemlose Informationsbeschaffung, Kommunikation z.B. über Webcam, Chats, E-Mails, Kenntnisse zur Unterscheidung verlässlicher Informationsquellen, Verwendung von Anonymisierungstechniken wie Verschlüsselung von E-Mails, Schutz persönlicher Online-Daten vor unbefugtem Zugriff, Einhalten der Netiquette-Regeln, eigene Fähigkeit zum Programmieren von Webseiten, aktives Einbringen, Kenntnis über TCP bzw. IP-Protokolle und deren Verwendung); Nutzungshäufigkeit ausgewählter Medien für Informationen über das Weltgeschehen (Nachrichten deutscher und ausländischer Fernsehsender, deutsche Webseiten, Informationen im Internet in einer Fremdsprache bzw. der Sprache des Herkunftslandes); Einschätzung der Glaubwürdigkeit dieser Medien.
3. Familiäres Umfeld:
Persönliches Erleben innerhalb der Herkunftsfamilie: Zufriedenheit, Akzeptanz, Wohlfühlen, Liebe und Zuneigung); Konflikthäufigkeit mit den Eltern wegen Schulleistungen, Freunden bzw. Freundinnen, Ausgehen, wegen Kleinigkeiten oder ohne eigentlichen Anlass.
4. Selbstbild:
Einstellung zur eigenen Person (Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeitserwartungen; ausreichend Gelegenheit eigenen Interessen nachzugehen, eigenes Können zeigen, empfundene Einengung durch Erwartungen anderer, Empathie; emotionales Befinden: Häufigkeit von Zorn, Angst, Ärger, Gefühl der Sinnlosigkeit, Wut, Hilflosigkeit, Erschöpfung, Einsamkeit, Aggressivität und Gereiztheit in den letzten Monaten; physische Verfassung: Häufigkeit ausgewählter körperlicher Beschwerden in den letzten zwölf Monaten (Händezittern, starkes Herzklopfen, Schweißausbrüche, Nervosität und Unruhe, Alpträume, Übelkeit, Kopfschmerzen, Magenbeschwerden); subjektiv wahrgenommene Diskriminierungs- und Benachteiligungserfahrung in den letzten zwölf Monaten (freundliche Begrüßung und Bitte um Auskunft, Komplimente von Unbekannten für das eigene Outfit, Polizeikontrolle, Lustigmachen, Beschimpfung bzw. Beleidigung, Ausgrenzung in Gleichaltrigengruppe, Verdächtigung für Taten anderer, verweigerter Zutritt in Diskothek oder Kneipe).
5. Religion und Religiosität:
Nur Muslime: Bedeutung der Religion im Lebensalltag: Häufigkeit persönlich erfahrener Anfeindungen bzw. von Anfeindungen im sozialen Umfeld durch Tragen eines Kopftuches, von Beschimpfungen als Terrorist, Beleidigung des Islam, kein Praktikumsplatz wegen muslimischer Religion.
Wieder alle: Persönliche Bedeutung der ethnischen und der religiösen Zugehörigkeit; wahrgenommene Abwertung der eigenen Herkunftsgruppe: häufig negative Darstellung von Personen der eigenen Ethnie oder Religionsgemeinschaft in den Medien, viele Vorurteile; Religionszugehörigkeit; Kirchgangshäufigkeit; Gebetshäufigkeit; Selbsteinschätzung der Gläubigkeit; wer die Regeln der heiligen Schrift(en) nicht wörtlich befolgt, ist kein echter Gläubiger; Menschen, die eigene Religion modernisieren wollen, zerstören die wahre Lehre.
6. Soziales und schulisches Umfeld:
Charakterisierung der schulischen Situation (gut Auskommen mit Mitschülern, außerschulische Treffen mit Klassenkameraden, ungerechte Behandlung durch Lehrkräfte, Eingehen auf Eigenarten und Probleme einzelner Schüler durch die meisten Lehrkräfte, Gefühl ernst genommen und anerkannt zu werden, Wut auf Lehrer); Meinung zum schulischen Lernen (sinnloser Unterrichtsstoff, wirklichkeitsfremdes Lernen in der Schule, Gelerntes später unbrauchbar); Zufriedenheit mit den eigenen Schulleistungen; Beurteilung der eigenen Schulleistungen im Vergleich zu denen der Mitschüler); empfundene Abwertung: Befragter ist den Anforderungen nicht gewachsen bzw. erfüllt seine Arbeit schlechter als der Durchschnitt; Häufigkeit empfundener schulischer Überforderung (den Anforderungen nicht gewachsen sein, nie fertig werden mit schulischen Aufgaben, ständiger Druck); Häufigkeit wahrgenommener Diskriminierung und Benachteiligung im schulischen Alltag (nicht drangenommen werden trotz melden, Lehrerlob, schlechtere Benotung als verdient, Anzweifeln von Angaben durch Lehrer, Rat zu einer Berufsausbildung statt Realschulabschluss oder Abitur, Bestrafung trotz Unschuld); Klasse wiederholt; Klassenziel im vergangenen Schuljahr erreicht; Sicherheit des Erreichens des angestrebten Schulabschlusses und des gewünschten Berufs; Zukunftsängste in Bezug auf das Erlernen des Wunschberufs, Betroffenheit von Armut, Arbeitsplatz finden; Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, nicht den Wunschberuf zu erlernen, von eigener Armut und Arbeitslosigkeit; Beurteilung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage in Deutschland; Soziale Lage: Beurteilung der Situation der eigenen Familie im Vergleich zu anderen Familien im Land sowie empfundener gerechter Anteil im Vergleich zu anderen; politische Entscheidungen nutzen anderen und schaden einem selbst; andere Menschen werden durch politische Entscheidungen besser behandelt als man selbst; Selbstwirksamkeit (Gehör verschaffen für eigene Interessen, Möglichkeit auf eigene Anliegen aufmerksam zu machen); Beziehung zum (Herkunfts-)Land (unvergleichlich großartige Kultur des Herkunftslandes, alle Landsleute sollten voller Stolz zu ihrem Herkunftsland stehen); stärkere Verbundenheit mit dem Herkunftsland oder mit Deutschland (nur Befragte mit nichtdeutscher Herkunft); Forderung nach Chancengleichheit für Migranten und Deutsche bei der Jobsuche; Bereicherung der deutschen Kultur durch Migranten; Menschen in Deutschland können viel vom Islam lernen; Islam sollte gleichwertig neben christlichen Religionen im Religionsunterricht behandelt werden; Sympathie für Menschen unterschiedlicher religiöser, sozialer und ethnischer Herkunft (Deutsche, Türken, Araber, Russlanddeutsche, Israelis, Kurden, Homosexuelle, Neonazis, Emos, Punks, Christen, Juden, Atheisten, Muslime, Aleviten, Sinti und Roma).
7. Einstellungen und Vorurteile:
Einstellung zum Nahostkonflikt zwischen Israelis und Palästinensern; Einstellung zu Juden (Antisemitismus); Einstellung zu den USA (Antiamerikanismus); unterschiedliche Intelligenz von Menschen aus unterschiedlichen Ländern; natürliche Überlegenheit einiger Völker; Abwertung von Punks; Einstellung zu Homosexualität (Homophobie); Einfordern von Etabliertenvorrechten; Forderung nach härteren Strafen für Verbrecher und nach härterem Vorgehen gehen Außenseiter und Unruhestifter; Einstellung zum Miteinander von Frauen und Männern: Gleichberechtigung von Frauen in den westlichen Ländern längst verwirklicht; Sexismus; Einstellung zu Politik: gemeinsames Handeln Vieler kann einiges bewirken; durch gemeinsames Engagement können Menschen Politik und Gesellschaft mitgestalten; Verlässlichkeit der deutschen Regierung; Recht auf freie Meinungsäußerung als wichtigstes Freiheitsrecht; Demokratie als beste Staatsform; Politikverdrossenheit; politische Machtlosigkeit; Einstellung zu den gesellschaftlichen Verhältnissen in Deutschland (immer mehr Menschen werden an den Rand gedrängt, Reiche werden reicher und Arme ärmer, faire Behandlung, Gerechtigkeit, Konsummentalität verdirbt die Menschen, viele Deutsche sind egoistisch, junge Deutsche wollen nur Party machen (Abwertung von Deutschen); Konfliktverhalten: Gewaltbilligung und Gewaltbereitschaft; aggressive Emotionen; Häufigkeit gewalttätigen Verhaltens in den letzten 12 Monaten; Wohlfühlen im sozialen Umfeld: Gefühl der Geborgenheit und Zugehörigkeit; Häufigkeit politischer Gespräche mit den Eltern, Geschwistern, Verwandten, Freunden bzw. Schulkameraden, Menschen im Internet, in der Kirche / Moschee sowie mit Menschen in einer Partei bzw. politischen Gruppierung; eigene Mitgliedschaften, Mitgliedschaften der Eltern und Geschwister, von Verwandten sowie des vorgenannten Personenkreises (Parteimitgliedschaft, Mitgliedschaft in einem gemeinnützigen Verein, in einer politischen Gruppierung bzw. andere Form politischer Aktivität, gruppiert).
Demographie: Geschwister (top-coded); Anzahl der Bücher im Haushalt; sozio-ökonomischer Status von Mutter und Vater (ISEI); Migrationshintergrund (gruppiert); Geschlecht; Alter (top- und bottom-coded); Staatsangehörigkeit (deutsche, keine deutsche oder doppelte Staatsbürgerschaft); Wohndauer in Deutschland (Jahr gruppiert).
Zusätzlich verkodet wurde: Schulart.
GESIS
Bevölkerung und Recht in der Bundesrepublik Deutschland
Verhältnis der Bevölkerung zum Recht, zu Rechtsinstitutionen und zu
Juristen.
Themen: Kenntnis der zuständigen Gerichte und der Aufgabe des
Bundesverfassungsgerichts; Art und Häufigkeit von Gerichtskontakten;
Teilnahme an Gerichtsverhandlungen als Zuschauer; Einstellung zu und
Kenntnis der Funktionen von Rechtsanwälten, Staatsanwälten und Richtern;
Image von Staatsanwälten und Richtern (semantisches Differential);
allgemeine Bewertung von Gerichtsurteilen; Einschätzung des Ansehens der
Gerichte in den Massenmedien; Lesen von Zeitschriften; Ansprechpartner
in juristischen Fragen und Distanz zur Rechtspflege; eigene Kontakte zu
einem Rechtsanwalt; allgemeine Einstellung zu Juristen; Kenntnis von
Prozeßmodalitäten und Prozeßkosten; vermuteter Einfluß des Einkommens
des Beklagten sowie der Qualität des Rechtsanwalts auf den
Prozeßausgang; Einstellung zum Einzelrichter versus Richtergremium;
Rechtsnorm oder sittliche Bewertung als Kriterium für
Sanktionsverlangen, dargestellt an verschiedenen Sachverhalten wie z. B.
Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit, Fahrerflucht, Rauschmittelkonsum,
Selbstmordversuch, Diebstahl, Kuppelei und abweichendem Sexualverhalten;
Beurteilung des Zwecks von Strafen und Bewertung von
Resozialisierungsmaßnahmen; geeignete Mittel zur Senkung der
Kriminalität; Einstellung zum Strafvollzug, zur Todesstrafe und zur
Prügelstrafe sowie zur Ehescheidung; politisches Interesse; Einstellung
zu gesellschaftlichen Interessenverbänden, staatlichen und privaten
Institutionen und Parteien; Beschwerdeverhalten gegenüber Behörden;
Einstellung zu mehr staatlicher Kontrolle und zu einem Verbot radikaler
Parteien; Beurteilung der Einkommens- und Vermögensverteilung in der
BRD; eigene Strafen; Parteipräferenz; Arbeitszufriedenheit (Skala);
Ortsgröße.
Demographie: Alter; Geschlecht; Familienstand; Kinderzahl; Konfession;
Religiosität; Schulbildung; Berufsausbildung; Berufstätigkeit;
Einkommen; soziale Herkunft; Bundesland; regionale Herkunft.
GESIS
The Role of Mass Media in Serbian-Croatian Conflict
Dialoge 2 (Der Bürger im Spannungsfeld von Öffentlichkeit und Privatleben)
Lebensstil, Verbraucherverhalten, Mediennutzung und allgemeine
Einstellungen zu gesellschaftlichen Problemen.
Themen: 1.) Mündlicher Befragungsteil: Allgemeine Zufriedenheit mit
dem Leben in der Bundesrepublik; Bewertung der Freizeit und
Urlaubsreisenhäufigkeit; Urlaubsziel-Barrieren; Urlaubserwartungen und
Urlaubsmotive; Lebensstil (Skala); Arbeitsorientierung;
gesellschaftspolitisches Engagement; umwelt- und naturbewußtes
Verbraucherverhalten (Skala); Umgang mit Geld (Skala); von der
Wirtschaft erwartete gesellschaftsorientierte Werbebotschaften;
detaillierte Angaben über Art und Umfang gelesener Zeitungen und
Zeitschriften sowie Fernseh- und Rundfunkgewohnheiten (Mediennutzung);
Wichtigkeit von gesellschaftlichen Zielen und Verteilung der
Zuständigkeiten; vom Staat bzw. der Wirtschaft erwartete
Problemlösungs-Maßnahmen sowie persönliche Problemlösungs-Bereitschaft;
Kompetenz des Staates, der Wirtschaft bzw. der Bürger bei der
Problemlösung; Aufnahmebereitschaft für Informationen über
Umweltzerstörung; präferierte Maßnahmen zur Kostensenkung im
Gesundheitswesen; Arztbesuche; Gesundheitsvorsorge; Einstellung zur
Chemie (Skala); Einstellung zu und Vertrautheit mit Computern (Skala);
psychologische Selbstcharakterisierung der Persönlichkeitsmerkmale
(Skala); Äußerungsformen des Lebensstils im Essen und in der
individuellen Note; Individualitätsstreben; eigene Erfahrung mit
Arbeitslosigkeit; Wunsch nach Aufnahme einer Tätigkeit und Akzeptanz von
Ortswechsel oder befristetem Arbeitsvertrag; Einschätzung der eigenen
Arbeitsplatzsicherheit; Wohnstatus; Gartenbesitz; Anwesenheit zu Hause
in den letzten drei Tagen.
2.) Schriftlicher Befragungsteil: Wichtigkeit persönlicher Werte
(Skala); Verhältnis zur Gesellschaft; Parteipräferenz;
Selbstverantwortung oder Versorgungsstaat; PKW-Besitz und PKW-Nutzung
des Kraftfahrzeuges; relative Ausgabefreudigkeit in ausgewählten
Produktbereichen; genutzte Wärmeenergie und Energiesparmaßnahmen im
Haushalt; abgeschlossene Versicherungen; Art des eigenen
Krankenversicherungsschutzes; Einstellung zu Versicherungen; vorhandene
Geldanlageformen; Besitz bzw. Nutzung der neuen Medien wie Videotext,
Bildschirmtext, Videorecorder, Bildplatte, Telekopierer, Videospiele und
Heimcomputer; Kenntnis der Privatsender und Interesse an bzw.
Vorhandensein eines Kabelanschlusses; Rauchgewohnheiten.
Demographie: Alter; Geschlecht; Familienstand; Befragter lebt mit
Partner zusammen; Schulabschluss über zweiten Bildungsweg; Schulbildung;
Berufsausbildung; Beruf; Berufstätigkeit; Berufliche Position;
Berufstätigkeit des (Ehe-)Partners; Befragter befürchtet
Arbeitslosigkeit/ Stellenwechsel des Partners; Zeitpunkt der
Arbeitslosmeldung; Zeitpunkt, seit dem der Befragte nicht mehr
berufstätig ist; Befragter wäre gerne sofort/ erst später (wieder)
berufstätig; vom Befragten akzeptierte Bedingungen, um einen
Arbeitsplatz zu bekommen; subjektiv wahrgenommene Gefahr eines
Arbeitsplatzverlustes; Dauer der Arbeitslosigkeit in den vergangenen 10
Jahren; Anzahl der Personen im Haushalt, die über ein eigenes Einkommen
verfügen; Monatliches Netto-Einkommen des Befragten; Monatliches
Netto-Haushaltseinkommen; Bereitschaft zu Einkommensverzicht bei
Freizeitausgleich; Haushaltsgröße; Befragter besorgt den Haushalt;
Haushaltszusammensetzung; Befragter ist Vater/ Mutter der im Haushalt
lebenden Kinder; Charakteristika des Haushaltsvorstands; Befragter ist
Haushaltsvorstand; Wohnstatus; Befragter hat eigenen Garten.
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewdatum und Wochentag des
Interviews; Ortsgröße; Kreiskennziffer.
GESIS
Identitätskonflikte und Identitätssuche der Ostdeutschen 1999
Nationale Identität und politische Einstellungen im Prozess der
deutsch-deutschen Vereinigung.
Themen: Beurteilung des Zusammenwachsens beider Teile Deutschlands;
Identitätspräferenzen; Assoziation mit dem Begriff Vaterland; Bewertung
der persönlichen Einflussmöglichkeiten auf die Entwicklung im vereinten
Deutschland; Selbsteinschätzung auf einem Links-Rechts-Kontinuum;
Bewertung der politischen Ereignisse 1989/90; Veränderungen seit der
Einheit; Politikinteresse; Bewertung der Probleme des Zusammenwachsens;
Bewertung der demokratischen Mitwirkungsmöglichkeiten im Vergleich zur
DDR; Bewertung des derzeitigen Lebensstandards im Vergleich zu 1989;
wichtigste Probleme im Lande; präferierte Maßnahmen gegen die
Massenarbeitslosigkeit; Vertrauen für die Zukunft; präferierte
Entwicklung der Europäischen Union; Haltung zu Ausländern; Beurteilung
ausgewählter Vorgaben als gerecht; retrospektive Bewertung der DDR und
des persönlichen Lebens in der DDR; Beurteilung der Darstellung der DDR
in den Medien; Entwicklungspfade für die Zukunft.
Demographie: Geschlecht; Alter; berufliche Stellung; höchster
Schulabschluss bzw. Qualifikation; Ortsgröße; Bundesland.
GESIS
Identitätskonflikte und Identitätssuche der Ostdeutschen 1995
Nationale Identität und politische Einstellungen im Prozeß der
deutsch-deutschen Vereinigung.
Themen: Stand des Zusammenwachsens beider Teile Deutschlands;
Erfüllung der Erwartungen an die Währungs-, Wirtschafts- und
Sozialunion und an den Einigungsvertrag; nationale Identität;
eigene Rolle im deutsch-deutschen Einigungsprozeß; Verständnis
von Vaterland; Verbundenheit mit dem Bundesland;
Politikinteresse; Haltung zur Vereinigung Europas; Veränderungen
seit der deutschen Vereinigung hinsichtlich der demokratischen
Mitwirkung, beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten, Befriedigung
materieller Bedürfnisse, Teilnahme am kulturellen Leben,
Gesundheitsvorsorge; Möglichkeiten zur politischen Partizipation;
Einschätzung des Lebensstandards; Begriffsverständnis
"Lebensqualität"; präferierte Gruppe zur Lösung der
gesellschaftlichen Probleme; Beschäftigung mit Problemen wie
Arbeitslosigkeit, Abrüstung, Kriege, wachsende Kriminalität,
wachsende Rücksichtslosigkeit, Umweltzerstörung, Bürokratismus,
Mieterhöhung, Hunger und Armut in den unterentwickelten Ländern;
Zukunftsaussichten; Haltung zu Ausländern; Vertrauen in die
soziale Marktwirtschaft, Leistungskraft der deutschen Wirtschaft,
Politiker, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Parteien und
Organisationen, Gewerkschaften, Gott, Freunde, Familie und in die
eigene Person; Beurteilung der DDR; Typisches für die DDR;
Einschätzung des Umgangs mit der DDR-Geschichte in den Medien und
in der Politik; Zukunft der sozialistischen Idee; Wohnort;
Bundesland.
GESIS
Identitätskonflikte und Identitätssuche der Ostdeutschen 1993
Nationale Identität und politische Einstellungen im Prozeß der
deutsch-deutschen Vereinigung.
Themen: Erfüllung der Erwartungen an die Währungs-, Wirtschafts-
und Sozialunion und an den Einigungsvertrag; nationale Identität;
eigene Rolle im deutsch-deutschen Einigungsprozeß; Verständnis
von Vaterland; Verbundenheit mit dem Bundesland;
Politikinteresse; Haltung zur Vereinigung Europas und Gründe
dafür; Notwendigkeit einer neuen Verfassung; Veränderungen seit
der deutschen Vereinigung hinsichtlich der demokratischen
Mitwirkung, beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten, Befriedigung
materieller Bedürfnisse, Teilnahme am kulturellen Leben,
Gesundheitsvorsorge; Einschätzung des Lebensstandards;
präferierte Gruppe zur Lösung der gesellschaftlichen Probleme;
Beschäftigung mit Probleme wie Arbeitslosigkeit, Abrüstung,
Jugoslawienkrieg; Bildung des gemeinsamen europäischen Marktes,
wachsende Kriminalität, berufliche Neuorientierung, wachsende
Rücksichtslosigkeit, Umweltverschmutzung, Mieterhöhung, Hunger
und Armut in den unterentwickelten Ländern; zukünftige
Entwicklung Deutschlands; Zukunftsaussichten; Vertrauen in die
soziale Marktwirtschaft, Politiker, Demokratie und
Rechtsstaatlichkeit, Parteien und Organisationen, Gewerkschaften,
Freunde, Familie und in die eigene Person; Beurteilung der
DDR-Geschichte; zukünftiger Umgang mit der DDR-Geschichte;
Wohnort; Bundesland.
GESIS
Identitätskonflikte und Identitätssuche der Ostdeutschen 1992
Nationale Identität und politische Einstellungen im Prozeß der
deutsch-deutschen Vereinigung.
Themen: Erfüllung der Erwartungen an die Währungs-, Wirtschafts-
und Sozialunion und den Einigungsvertrag; nationale Identität;
eigene Rolle im deutsch-deutschen Einigungsprozeß; Verständnis
von Vaterland; Verbundenheit mit dem Bundesland; Haltung zur
Vereinigung Europas und Gründe dafür; Notwendigkeit einer neuen
Verfassung und deren wichtigste Bestandteile; Veränderungen seit
der deutschen Vereinigung hinsichtlich der demokratischen
Mitwirkung, beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten, Befriedigung
materieller Bedürfnisse, Teilnahme am kulturellen Leben,
Gesundheitsvorsorge; gegenwärtige Beschäftigung mit Problemen wie
Arbeitslosigkeit, Abrüstung, Bildung des gemeinsamen europäischen
Marktes, wachsende Kriminalität, berufliche Neuorientierung,
wachsende Rücksichtslosigkeit, Umweltverschmutzung, Mieterhöhung,
Hunger und Armut in der Dritten Welt; Ursachen für
Ausländerfeindlichkeit; Gebrauch der Reisefreiheit und
Reiseziele; Auswanderungsabsichten und Gründe dafür; Haltung zum
Zuzug von Ausländern und zur Aufnahme politisch Verfolgter;
Haltung zu Behinderten; Informiertheit über die Lage und Probleme
der Behinderten; Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft,
Politiker, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Parteien und
Organisationen, Gewerkschaften, Freunde, Familie und in die
eigene Person; Wohnort; Bundesland.
GESIS
Identitätskonflikte und Identitätssuche der Ostdeutschen 1991
Nationale Identität und politische Einstellungen im Prozeß der
deutsch-deutschen Vereinigung.
Themen: Notwendigkeit einer neuen Verfassung; Berlin als
Hauptstadt und Regierungssitz; Auswirkungen der Währungs-,
Wirtschafts- und Sozialunion auf den persönlichen Lebensstandard;
gegenwärtige Beschäftigung mit Problemen wie Arbeitslosigkeit,
Entwertung der Qualifikation, Abrüstung, Urlaubs- und Reisepläne,
wachsende Kriminalität, berufliche Neuorientierung,
Umweltverschmutzung, Erhöhung der Mieten, Erwerb eines neuen
Autos, Lehrstellensuche für die Kinder, Verlust des bisherigen
Arbeitskollektivs, Hunger und Armut in der Dritten Welt; Ursachen
für die gegenwärtigen wirtschaftlichen Probleme in Ostdeutschland
(Skala); Haltung zu den aktuellen Steuererhöhungen; Wohnort;
Bundesland.
GESIS
Überregionale Erschließung personenbezogener Quellen zu Angehörigen der bewaffneten Formation des ´Dritten Reiches´ (Deutsche Soldaten 1939 bis 1945)
Diese Daten liegen nur in anonymisierter Form vor. Personenbezogene Daten dürften wir nicht herausgeben. Man kann mit diesen Daten keine Ahnenforschung betreiben.
In den Personalunterlagen der Wehrmacht finden sich formalisierte Angaben zum Leben, Überleben oder Sterben von Soldaten und Waffen-SS-Angehörigen, aus denen sich detaillierte biographische Skizzen rekonstruieren lassen, die Kriegs- und Vorkriegsbiographie sichtbar machen. Bislang wurden sie vor allem für den Nachweis von Versicherungsansprüchen und im Rahmen der Familienforschung genutzt. Im Gegensatz zu den Personalakten der Offiziere, die mit dem Ende der Bundesarchiv-Zentralnachweisstelle vollständig in die Bestände des Bundesarchiv Militärarchiv in Freiburg übergegangen sind, galten diese Bestände der Geschichtsforschung aufgrund ihrer Überlieferungsstruktur und ihrem scheinbar nur dürftigen Informationsgehalt als wenig attraktiv.
Die personenbezogenen Massendaten in den Beständen der ehemaligen BA ZNS, die heute bei der Deutschen Dienststelle (WASt) in Berlin lagern, sind aber durchaus auch für eine quantitativ arbeitende Sozialgeschichte erschließbar. Möglich ist der gezielte Zugriff auf Segmente des Aktenbestandes nach regionalen oder institutionellen Kriterien, der Untersuchungen zulässt, bei denen an die Stelle der Betrachtung einzelner Biographien die komparative Analyse tausender Lebensläufe von Soldaten einer genau definierten Gruppe tritt. Die Langzeitbeobachtung der sozialen Zusammensetzung und des sozialen Wandels in den bewaffneten Formationen des NS-Regimes kann durch diese neu erschlossene Quellenbasis auf eine empirische Basis gestellt werden, die völlig neue Fragestellungen in diesem noch von zahlreichen Desideraten gekennzeichneten Forschungsfeld erlaubt.
Das Bundesarchiv ist jedoch nicht die einzige Institution, die personenbezogene Quellen zum Mannschafts- und Unteroffizierspersonal von Wehrmacht und Waffen-SS bewahrt. Bei der Deutschen Dienststelle (WASt) in Berlin befinden sich außerdem die Erkennungsmarkenverzeichnisse (EKV) und die Verlustunterlagen der Wehrmacht sowie - allerdings nur fragmentarisch - vergleichbare Unterlagen der Waffen-SS. Der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes hat nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Rahmen seiner Arbeit die Vermisstenbildliste und die Heimkehrerkartei erstellt, die beide ebenfalls biographische Angaben zu Millionen von Soldaten enthalten.
Bereits isoliert bilden diese Bestände eine unverzichtbare Grundlage für Untersuchungen sozialer und institutioneller Strukturen. Es liegt jedoch auf der Hand, dass aus ihrer ganzheitlichen und die Einzelbestände zusammenführenden Erschließung eine sozialhistorische Datenbasis zum Personal von Wehrmacht und Waffen-SS von bisher nicht erreichter Dichte entstehen kann.
Die Digitalisierung einer umfangreichen Stichprobe der wichtigsten personenbezogenen Materialien von Mannschaften und Unteroffizieren der Wehrmacht stellt der Forschung Datenmaterial zum Sozialprofil von Wehrmachtseinheiten und dessen Veränderung im Kriegsverlauf in Form einer elektronischen Quellenedition zur Verfügung. Erstmalig wurden dazu systematisch Wehrstammbücher aus den Beständen des Bundesarchivs mit Erkennungsmarkenverzeichnissen aus der Deutschen Dienststelle sowie der Vermisstenbildliste und der Heimkehrerkartei aus dem Archiv des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes zusammengeführt, ihre Inhalte erfasst und miteinander verknüpft.
In Zahlen heißt das: 75.369 Einträge aus insgesamt 78 Erkennungsmarkenverzeichnissen wurden digitalisiert. Eine Teilmenge von 68.209 dieser Datensätze aus 68 Erkennungsmarkenverzeichnissen konnte für die Bildung der Stichprobe verwendet werden. Der erste Eintrag in diesen Personallisten datiert vom 19. Januar 1939, der letzte vom 11. März 1945. Sie beziehen sich auf 36.683 Individuen. Für 9.903 dieser Soldaten lag ein Wehrstammbuch oder eine vergleichbare Akte vor, die in die Datenbank aufgenommen wurden. Die Stichprobe der Waffen-SS-Angehörigen aus dem Aktenbestand der SS-Ergänzungsstelle West in Düsseldorf umfasst 2.567 Datensätze, die der Luftwaffenangehörigen aus dem Wehrkreis VI 2.524 Akten, aus den Wehrmeldeämtern Aachen und Düren stammen 1.706 bzw. 1.026 Wehrstammbücher. Weitere 810 Einträge betreffen die Wehrmachtangehörigen aus Luxemburg, Elsass-Lothringen und Ostbelgien. Insgesamt befinden sich 18.536 nahezu vollständig digitalisierte Wehrstammbücher in der Datenbank. Zusätzlich wurden aus der Heimkehrerkartei 2.004 und aus der Vermisstenbildliste 1.956 Datensätze erhoben.
Da die Personalunterlagen und -karteien Stationen aus der militärischen und zivilen Biographie dokumentieren, gehen die Erkenntnismöglichkeiten, die sich aus dieser Datensammlung ergeben, weit über den militärischen Kontext hinaus. Die erfassten Soldaten im hier vorliegenden Sample bilden einen Querschnitt durch die männliche kriegsdienstpflichtige Bevölkerung: Sie decken das Geburtsintervall von 1878 bis 1930 ab, stammen aus über 4.060 Dörfern und Städten inner- und außerhalb des Deutschen Reichs, verteilen sich auf alle sozialen Schichten, gehörten zwischen 1935 und 1945 42.786 verschiedenen Dienststellen aller Waffengattungen der Wehrmacht an und haben auf allen Schauplätzen des Zweiten Weltkriegs gekämpft.
Die vorliegende Datenbank macht der Forschung eine eingeschränkt repräsentative Stichprobe personenbezogener Quellen als virtuellen Quellenbestand zugänglich. Dies schafft neue Möglichkeiten und ist hoffentlich ein Impuls für die Erweiterung einer digitalen Zugänglichkeit historischer Quellen, die der Forschung neue Zugriffs- und Auswertungsmöglichkeiten eröffnet.
Themen:
Eingabeprotokoll: Quelle, Stichprobe, Wehrstammbuch, Wehrpass, Soldbuch, Gebührniskarte, andere Dokumente, etc.;
Personalstammdatei (anonymisiert), Angaben zur Person, Beruf, Konfession, Wehrmeldeamt,
spezielle Bemerkungen (z.B. Besitz Führerschein);
Erkennungsmarkenverzeichnis: Angaben zur Person, Ehefrau, Einheit(en), Versetzung(en),
Grund der Versetzung(en);
Dienstgrade, Dienststellen (Art und Datum der Dienstelle);
Mitgliedschaft(en) in NS-Organisationen (Art der Organisationen, Eintrittsdatum, event. Austrittsdatum), Bemerkungen;
Familienstand: Anzahl der Ehe, Heiratsdatum, Bemerkungen;
Angaben zu Musterung, Amt und Datum Musterung, Medizinische Befunde bei Musterung, Körpermaße: (u.a. Größe, Blutgruppe, Schuhgröße, Helmgröße);
Angaben zu Eltern, Geschwistern, Kindern;
Reichsarbeitsdienst (Dienstelle, Datum, Bemerkungen);
Kriegsdienst:
vorletzte Einheit: Datum, Feldpostnr., Dienstgrad, Dienststellung;
letzte Einheit: Datum, Feldpostnr., Dienstgrad, Dienststellung;
Entlassung: Datum, Art der Entlassung (z.B. Ende der Dienstpflicht), Beurlaubung;
Gefangennahme (Datum, Ort);
Kriegsgefangenschaft (Datum Beginn, Datum Ende, Ort, Region, Gewahrsamsmacht);
Heimkehrerkartei: Heimkehr nach Kriegsdienst
Heimkehrerkartei: Heimkehr nach Gefangenschaft
Heimkehrerkartei: nach Station
Orden und Auszeichnungen (Art der Auszeichnung, Verleihungsdatum);
Strafen (Verhängungsdatum, Verhängungsstelle, Art und Strafmaß, Angaben zum Strafverhalten, weitere Bemerkungen);
Vorstrafen (Art der Vergehen, Urteile, Strafen, Bemerkungen);
Verwundungen (Datum, Ort, Art der Verwundung(en), Datum- und Ort der Lazarettaufenthalt(e), Sanitätsdienststellen);
Gefallenenkartei (Datum und Ursachen);
Vermisstenkartei, Vermisstenbildliste, Fundstellen Vermisstenbildliste;
Gescannte Dokumente (Dokument-ID, Beschreibung);
Stichprobe I : Aachen-Düren;
Stichprobe II: Eupen-Malmedy, Luxemburg, Elsass-Lothringen;
Stichprobe: Waffen-SS;
Abgleichdateien:
Erkennungsmarkenverzeichnis / Hauptstichprobe Heimkehrerkartei /
Hauptstichprobe Vermisstenbildliste).
GESIS