Einstellung zur EU versus Nationalstaaten. Fragen zur Europapolitik. Europawahl.
Themen: Vorteilhaftigkeit der EU-Mitgliedschaft für Deutschland; Einstellung zur zukünftigen Stellung Deutschlands in Europa: Verzicht auf nationale Unabhängigkeit zugunsten der europäischen Einigung, Präferenz für nationale Entscheidungen der einzelnen EU-Länder oder Abgabe von Befugnissen an die EU; Präferenz für nationale versus europäische Ebene zur Lösung ausgewählter politischer Aufgaben (Verbrechensbekämpfung, Friedenssicherung, Rentensicherung, Arbeitsplatzsicherung, Wirtschaftsstabilität, Umweltschutz, Stabilität des Euro, soziale Sicherheit, Energieversorgung, Asyl- und Ausländerfrage); Einstellung zur Abhängigkeit des Wirtschaftswachstums von der Stabilität des Euro; Präferenz für stärkere Vereinheitlichung der Wettbewerbsbedingungen oder für größere nationale Spielräume; kompetenteste Partei zur Lösung ausgewählter politischer Aufgaben (Voranbringen der europäischen Einigung, Vertreten deutscher Interessen in der EU, Stabilität des Euro, Wohlstandssicherung, Sicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland, Arbeitsplatzsicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze, Verbrechensbekämpfung, Ausländerpolitik, soziale Gerechtigkeit, Umweltpolitik, Energiepolitik und Atompolitik, Senken der Steuerbelastung, verlässliche Außenpolitik, Sicherung der Altersversorgung, Zukunftsprobleme Deutschlands); Wichtigkeit ausgewählter politischer Aufgaben für die künftige gemeinsame Politik der EU-Staaten (Verbrechensbekämpfung, Asylpolitik und Ausländerpolitik, staatliches Beschäftigungsprogramm, EU-einheitliche soziale Absicherung, EU-einheitliche Unternehmensbesteuerung, Stabilität des Euro, Senkung der deutschen Beitragszahlungen an die EU, Aufnahme mitteleuropäischer und osteuropäischer Staaten in die EU, einheitliche europäische Verfassung, Zurückverlagern politischer Zuständigkeiten von der EU auf die einzelnen Staaten, Bewusstsein für das gemeinsame kulturelle Erbe der EU); Einstellung zu ausgewählten Aussagen zur EU und europäischen Themen (Skala: Denkzettel für die Bundesregierung bei der nächsten Europawahl, Verlust der deutschen Identität durch die europäische Einigung, keine einseitige Regierung von Sozialdemokraten in Europa, größere Rolle Europas in der Welt); Parteipräferenz bei der nächsten Europawahl sowie Bundestagswahl (Sonntagsfrage); Wahlverhalten bei der letzten Europawahl 1994 sowie bei der letzten Bundestagswahl 1998 (Recall).
Einstellungen zu Fragen der internationalen Sicherheit. Die Rolle der EU, der UN sowie der USA.
Themen: Einstellung zu einer aktiven Rolle des eigenen Landes in weltweiten Angelegenheiten; Einstellung zur globalen Führungsrolle der USA sowie der Europäischen Union; Präferenz für eine europäische oder amerikanische Supermachtstellung; Ablehnung einer globalen Führungsrolle der EU wegen einer zu erwartenden Erhöhung der Militärausgaben; in den USA wurde gefragt: Einstellung zur globalen Führungsrolle der EU, wenn dadurch Kosten und Risiken für die Amerikaner reduziert würden sowie im Falle kontroverser politischer Ansichten der Europäer; Vermutung über den Kooperationswillen der EU mit den USA; Einstellung zur Steigerung der militärischen und ökonomischen Stärke der EU; Einstellung zu einer gemeinsamen europäischen Armee trotz unterschiedlicher Haltungen von EU und USA; Einstellung zu einem ständigen Sitz der EU im UN-Sicherheitsrat auf Kosten der Sitze von Großbritannien und Frankreich; Einstufung der potentiellen Bedrohung Europas und der USA durch den islamistischen Fundamentalismus, die hohe Zahl von Einwanderern und Flüchtlingen, den internationalen Terrorismus, die Auswirkungen der globalen Erwärmung, die weltweite Ausbreitung von Seuchen wie AIDS, den konjunkturellen Abschwung sowie die weltweite Ausbreitung nuklearer Waffen; Einschätzung der eigenen Betroffenheit durch die vorgenannten Bedrohungen; Einstellung zu den Vereinten Nationen: Legitimation militärischer Einsätze durch die Zustimmung der Vereinten Nationen, Eignung der UN im Kampf gegen weltweite Probleme, Kostenaufteilung für internationale Einsätze zwischen verschiedenen Ländern; USA: Einstellung zur NATO als Mitträger der militärischen Bürde; Sympathie-Skalometer (100-Punkte-Skala) für die USA, Russland, Israel, die Europäische Union, die Palästinenser, Italien, die Türkei, China, den Iran, das Vereinigte Königreich, Frankreich, Deutschland und Spanien; Einschätzung der Entwicklung der Beziehung zwischen den USA und Europa (Split: unter Berücksichtigung der Bemühungen von George W. Bush); Wunsch nach engerer Partnerschaft zwischen den USA und der EU oder nach mehr Unabhängigkeit in Sicherheitsfragen und Diplomatie (Split: unter Berücksichtigung der Bemühungen von George W. Bush); Bedeutung der NATO für die Sicherheit des eigenen Landes; Einstellung zur NATO: Legitimation von Militäraktionen, ermöglicht gemeinsames Handeln demokratischer Länder sowie Einflussnahme europäischer Länder auf geplante Militäraktionen der USA, europäisches Verteidigungsbündnis als Gegengewicht und unabhängig von den USA, Legitimation militärischer Einsätze nach Zustimmung der NATO, Dominanz der USA in der NATO, Präferenz für eine eigene europäische Verteidigungsallianz, Befürwortung der Demokratieförderung in anderen Ländern durch die EU bzw. die USA; befürwortete Maßnahmen zur Demokratieförderung in autoritären Regimen (Beobachtung von Wahlen, Unterstützung von unabhängigen Gruppen wie Gewerkschaften, humanitären Hilfsorganisationen und religiösen Gruppen sowie von Regimekritikern, Verhängen politischer und wirtschaftlicher Sanktionen sowie militärische Intervention um autoritäre Regime zu entfernen); Einstellung zur internationalen Politik des amerikanischen Präsidenten George W. Bush; Einstellung zu einer EU-Mitgliedschaft der Türkei im Hinblick auf: Friedenssicherung im Mittleren Osten, Vorteilhaftigkeit für die Wirtschaft der Türkei (nur Türkei) bzw. der EU (in den übrigen Ländern), als überwiegend muslimisches Land keine Zugehörigkeit zur EU, Überbevölkerung der Türkei (Split: Armut); präferierte Vorgehensweise um den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern (diplomatischer Druck, wirtschaftliche Sanktionen, militärische Aktionen); Einstellung zu wirtschaftlichen Sanktionen der EU gegenüber China; Präferenz für wirtschaftliche oder militärische Machtausübung als Mittel zur Beeinflussung des Weltgeschehens; Krieg kann gerechtfertigt sein, um Gerechtigkeit herzustellen; Umgehung der UN erst im Falle der Beeinträchtigung vitaler Interessen des eigenen Landes gerechtfertigt; militärische Stärke dient der Friedenssicherung; Wichtigkeit gemeinsamen Handelns mit den Alliierten bei Fragen der nationalen Sicherheit; Einstellung zur Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder.
Demographie: Alter; Geschlecht; Parteipräferenz; wichtigste Kriterien für die eigene Wahlentscheidung; Selbsteinschätzung auf einem Links-Rechts-Kontinuum; Konfession; Wiedergeborener; Alter bei Ende der Schulausbildung; Beruf; (in den USA zusätzlich: ethnische Herkunft); Haushaltsgröße; Land bzw. Region; Urbanisierungsgrad; höchster Schulabschluss.
Beurteilung der aktuellen Lebenssituation und der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes in Zeiten des ökonomischen und gesellschaftlichen Umbruchs.
Themen: 1.) Gemeinsamer Befragungsteil für alle teilnehmenden Länder: Wichtigste Probleme des Landes; Auswanderungsabsicht und gewünschtes Zielland; Wunschberuf für das eigene Kind; Beurteilung der Arbeit des Präsidenten des Landes; Befürchtungen und Wünsche für die Zukunft; Einschätzung des aktuellen Lebensstandards und Vergleich mit der Situation vor fünf Jahren und erwartete zukünftige Entwicklung; Beurteilung der Situation des Landes im Zeitvergleich; Präferenz für Freiheit oder soziale Sicherheit; Einstellung zur Zulassung undemokratischer Parteien; Einstellung zur Pressefreiheit; perzipierte Diskriminierung der Frau; Einstellung zu einer Arbeitsteilung bei der Kindererziehung; Beurteilung des Verhaltens der Volksvertreter und der Einstellung zur Demokratie im Lande (Skala); Gefühl politischer Wirksamkeit; interne oder externe Kontrolle; Leistungsorientierung; Einstellung zur Staatswirtschaft; Forderung nach vermehrtem Schutz der Umwelt; Wunsch nach ausländischer Unterstützung für das Land; der Staat als Garant für Chancengleichheit und soziale Sicherheit; Wohlfahrtsstaat; Notwendigkeit der Kompromißbereitschaft in der Politik; Politikinteresse auf kommunaler Ebene; abnehmendes Interesse an politischen Vorgängen; Selbsteinschätzung als Patriot; Einstellung zur Friedenssicherung durch militärische Stärke; Bereitschaft zur Landesverteidigung; Notwendigkeit der Beteiligung des eigenen Landes an der Weltpolitik; Gebietsansprüche an Nachbarländer; Einstellung zur Kontrolle von Einwanderungen; Einstellung zum Einsatz von Militär zur Wiederherstellung der Weltordnung.
Religion und Moral: Wichtigkeit des Gebetes und Bedeutung Gottes im eigenen Leben; Zweifel an der Existenz Gottes; Einstellung zum Verbot gesellschaftskritischer Bücher und zu Sexmagazinen und -filmen; Einstellung zur Meinungsfreiheit auch für Faschisten; Einschätzung der allgemeinen Vertrauenswürdigkeit der Menschen; Aids als Gottesstrafe; Vetreten traditioneller Werte im Bereich der Familie und Heirat; Einstellung zur Abtreibung; klare Vorstellungen von Gut und Böse; perzipierte Verschärfung der Klassenunterschiede; Einschätzung der eigenen Gemeinsamkeiten mit Ungebildeten und mit Personen anderer Rasse oder ethnischer Zugehörigkeit; Zufriedenheit mit der eigenen finanziellen Situation.
Demographie: ethnische Zugehörigkeit; zu Hause gesprochene Sprache; Alter bei Schulabschluss; Schulbildung; Geschlecht; Alter (Geburtsjahr); Familienstand; Konfession; Kirchgangshäufigkeit; berufliche Position; Haushaltseinkommen; Haushaltsgröße; Haushaltszusammensetzung; Wohnstatus; Urbanisierungsgrad; Mitgliedschaften; Gewerkschaftsmitgliedschaft; Interviedatum; Ortsgröße; Region; Interviewdauer.
Themen: Zukunftszuversicht; Beurteilung der derzeitigen und der erwarteten zukünftigen persönlichen wirtschaftlichen Lage sowie der wirtschaftlichen Lage der BRD; Vergleich der wirtschaftlichen Lage in Ostdeutschland mit der in Westdeutschland; erwartete Entwicklung der Arbeitslosigkeit; Angst vor eigener Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit ; Angst vor Arbeitslosigkeit von Haushaltsmitgliedern; Politikinteresse; Demokratiezufriedenheit; Einstellung zum Staat und zur Politik (Skala: politische Wirksamkeit, Staatsvertrauen, Zuverlässigkeit der Parteien, Wunsch nach stärkerer politischer Bürgerbeteiligung, Sozialismus hatte gute Seiten, Sozialismus besser als Marktwirtschaft); Parteineigung, Parteibindung und Parteiidentifikation; Gründe für Parteineigung sowie für fehlende Parteineigung (Skalen); Zufriedenheit mit den Leistungen der Bundesregierung und der Opposition; Issue-Relevanz und Issue-Kompetenz der Parteien bezüglich Wohnungsbauförderung, Wirtschaftslage, Verbrechensschutz, Stabilität der Preise, soziale Sicherheit, Rentensicherheit, Umweltschutz, Kampf gegen Rechtsextremismus, Arbeitsplatzsicherheit, Friedenssicherung, Gleichstellung der Frauen, Schaffung einheitlicher Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland, Verringerung der Staatsverschuldung, Kampf gegen radikale politische Gruppen, Familienpolitik sowie Ausländerzuzug; eigene Wechselwählerschaft; Wahlverhalten bei der vorletzten Bundestagswahl im Herbst 1990 sowie bei der letzten Landtagswahl; Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl am 16. Oktober 1994; Gründe für fehlende Wahlbeteiligung (Wahlenthaltung); Zeitpunkt der eigenen Wahlentscheidung; Erststimme und Zweitstimme für eine Partei (Splitting); Gründe für die Wahl verschiedener Parteien; Parteipräferenz (Stimmzettelverfahren, Erststimme und Zweitstimme); Prognose über eigene Stammwählerschaft; wichtigste Gründe für die eigene Wahlentscheidung; Partei, der der Erfolg der PDS am meisten geschadet hat; Beeinflussung der eigenen Wahlentscheidung durch die PDS; Bedeutung der Kanzlerkandidaten oder der Parteien für die eigene Wahlentscheidung; Bundeskanzlerpräferenz für Helmut Kohl oder Rudolf Scharping; Beurteilung der Auswirkungen des gemeinsamen SPD-Auftritts von Rudolf Scharping, Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder auf das Wahlergebnis der SPD; Zufriedenheit mit dem Wahlergebnis; Bedeutung des Wahlergebnisses der Bundestagswahl 1994 für die Zukunft der BRD; Ablehnung ausgewählter Parteien als Regierungsparteien sowie Koalitions-Konstellationen; Kanzlerkandidatenprofil von Helmut Kohl und Rudolf Scharping hinsichtlich Führungsstärke, Zuverlässigkeit, Humor, Sachlichkeit, Ehrlichkeit, Sozialverhalten, Tatkraft, Bürgernähe, Sympathie, Zielorientierung, politischem Weitblick, Vertrauenswürdigkeit, Kompetenz, Erfahrung, internationaler Anerkennung, Zukunftsgestaltung; Einfluss des Wahlkampfs auf die eigene Wahlentscheidung; Partei mit dem besten Wahlkampf; Prägendes für den Wahlkampf; Rückerinnerung an einen Wahlkampfslogan; persönliche Wahlkampfteilnahme (Rezeption von Fernsehdiskussionen bzw. von Parteiinformationen, Diskussionen im Freundeskreis, Tragen von Anstecknadeln bzw. Parteiaufklebern, Besuch von Wahlveranstaltungen, Informieren an Straßenständen, aktives Engagement); Sympathie-Skalometer für die Parteien CDU, CSU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, PDS und Republikaner sowie für die deren Spitzepolitiker Helmut Kohl, Rudolf Scharping, Gerhard Schröder, Wolfgang Schäuble, Klaus Kinkel, Theo Waigel, Oskar Lafontaine, Joschka Fischer und Gregor Gysi; Prognose für die Entwicklung der vorgenannten Parteien; Einstellung zur PDS im Bundestag (PDS im Bundestag ist eine gute Sache, Wunsch nach Zusammenarbeit der anderen Parteien mit der PDS, keine Beteiligung der PDS an der Bundesregierung sowie kein Einfluss auf die Bundespolitik); Einstellung zur PDS (normale demokratische Partei, kommunistische Partei geblieben, beschönigt die früheren DDR-Verhältnisse, nicht eingehaltene Versprechen, nutzt die Sorgen und Nöte der Menschen aus, Wahlerfolge verhindern den Aufbau in den neuen Ländern, alte SED-Kader haben das Sagen, als linksradikale Partei abzulehnen); vermutete Gründe für das gute Abschneiden der PDS in Ostdeutschland; Richtigkeit der Entscheidung der DDR Bürger bei der ersten freien Wahl für die Einführung einer politischen Ordnung nach westlichem Muster sowie der freien Marktwirtschaft; Selbsteinschätzung als Gewinner oder Verlierer der deutschen Vereinigung; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit (Skalometer); Einstufung der Parteien sowie Selbsteinstufung auf einem Links-Rechts-Kontinuum (Skalometer).
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsjahr); Konfession; Kirchgangshäufigkeit, Kirchenverbundenheit, höchster Schulabschluss; Berufstätigkeit; frühere Berufstätigkeit; Jahr des Ausscheidens aus dem Beruf; Tätigkeit im öffentlichen Dienst; berufliche Stellung; Berufsgruppe; Tätigkeit im Erziehungsbereich bzw. als Erzieher in einer Kindertageseinrichtung; Familienstand; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; Gewerkschaftsmitglied im Haushalt; Gewerkschaftsverbundenheit; Parteineigung der Familie; Haushaltsgröße; Anzahl der Wahlberechtigten im Haushalt; Kinderzahl im Haushalt unter 18 Jahren und Alter der Kinder; Anzahl der Personen, die zum Haushaltseinkommen beitragen; Haushaltsnettoeinkommen.
Beurteilung der Parteien und der Regierung. Wertorientierungen.
Themen: Beurteilung der derzeitigen und der erwarteten zukünftigen wirtschaftlichen Lage der BRD sowie der persönlichen finanziellen Lage; erwartete Entwicklung der Arbeitslosigkeit; Politikinteresse; Parteineigung; Wahlabsicht der zugeneigten Partei; Parteibindung; Parteiidentifikation; Gründe für eigene Parteineigung (Skala); Gründe für fehlende Parteineigung (Skala); Demokratiezufriedenheit; Zufriedenheit mit den Leistungen der Bundesregierung sowie der Opposition; Einstellung zu einem Einzug der Republikaner sowie der PDS in den Bundestag; potentielle Wahlabsicht dieser Parteien; wichtigste politische Aufgaben; kompetenteste Partei zur Lösung dieser Probleme; Besorgnis hinsichtlich: Verlust traditioneller Werte, Gefährdung von Recht und Ordnung durch Ausländer, Vernichtung der Lebensgrundlagen durch Umweltverschmutzung, Ausnutzen des Sozialstaates, immer mehr Menschen auf der Verliererseite, steigende Arbeitslosigkeit, keine Ankurbelung der Wirtschaft, Zunahme der internationalen Verpflichtungen Deutschlands, Asylantenströme, Bedrohung durch wachsende Kriminalität, zu hohe Steuern und Sozialabgaben, Rente reicht im Alter nicht aus, mangelnde Problemlösungskompetenz der Politiker); Beurteilung der Gesellschafsordnung als gerecht; Gründe für Gerechtigkeit bzw. Ungerechtigkeit der Gesellschaftsordnung; Gefühl eigener gesellschaftlicher Benachteiligung; erwartete zukünftige Entwicklung der eigenen Situation; Abhängigkeit der Veränderung der gesellschaftlichen Lage vom Befragten selbst oder von der Politik; Präferenz für ein konservatives oder modernes Gesellschaftsmodell (Rangfolge: Bewährtes schätzen, Bürgerbeteiligung, Leistungsorientierung, Respekt vor Recht und Gesetz, Offenheit für neue Ideen, Mensch zählt mehr als Geld); Mitgliedschaft der BRD in der EU als gute Sache; Meinung zum Durchsetzen nationaler Interessen in der EU; Identität als Europäer, Deutscher, Westdeutscher bzw. Ostdeutscher (Wir-Gefühl, Skala); Wahlbeteiligung und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl 1994 (Recall); Zufriedenheit mit der damals gewählten Partei; Wahlverhalten bei der letzten Landtagswahl; Parteipräferenz (Stimmzettelverfahren, Erststimme und Zweitstimme); Gründe für Stimmensplitting; Sympathie-Skalometer für die Parteien CDU, CSU, SPD, FDP, Bündnis90/Die Grünen, PDS und Republikaner; Beurteilung der Parteien hinsichtlich: kompetente Politiker, Zerstrittenheit, Offenheit für neue Ideen, Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit, Machtstreben, klare politische Linie, Zukunftsprobleme lösen, hat besseres Programm, kümmert sich um Probleme der Bürger (Bürgernähe), demokratisch, regierungsfähig und radikal); eigene Wechselwählerschaft; Häufigkeit von Wechselwahl; Wechselabsicht bei der kommenden Bundestagswahl 1998; Gründe für beabsichtigtes konstantes Wählen bzw. Wechselwahl; Wahlabstinenz bei Bundestagswahlen; Häufigkeit der Wahlenthaltungen, Wahlbeteiligungsabsicht bei der kommenden Bundestagswahl 1998 bzw. Gründe für Wahlenthaltung; Zeit für Regierungswechsel; erwarteter Wahlgewinner der Bundestagswahl; präferierte sowie abgelehnte Regierungskoalition; Einstellung zu einer Regierungskoalition aus SPD und Bündnis90/Die Grünen; Einstellung zu einer Minderheitsregierung aus SPD und Bündnis90/Die Grünen mit Duldung durch die PDS; erwartetes Abschneiden der einzelnen Parteien im Vergleich zur letzten Bundestagswahl; erwarteter Einzug von FDP, Bündnis90/Die Grünen, PDS und Republikanern in den Bundestag und Einstellung dazu; geschätzte Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 1998 im Vergleich zur letzten Bundestagswahl; Issue-Relevanz und Issue-Kompetenz der Parteien hinsichtlich: gute Wirtschaftslage, Verbrechensschutz, Preisstabilität, Rentensicherung, Umweltschutz, Arbeitsplatzsicherung, Gleichstellung der Frauen, Schaffung einheitlicher Lebensverhältnisse in Ostdeutschland und Westdeutschland, Friedenssicherung, Verringerung der Staatsverschuldung, Radikale bekämpfen, Familienförderung, Ausländerzuzug einschränken, Abbau von Politikerprivilegien, soziale Sicherheit, Vermeiden von Nachteilen durch den Euro, Wohnungsbauförderung, Bekämpfen von Rechtsextremismus); Einstufung der Parteien und Selbsteinstufung auf einem Links-Rechts-Kontinuum; Einstellung zu Politik, Parteien und zum Staat (Skala: politische Wirksamkeit (political efficacy), Vertrauen in den Staat, Zuverlässigkeit der Parteien, Wunsch nach stärkerer politischer Bürgerbeteiligung, regelmäßiges Wählen in einer Demokratie genügt, Steuererhöhungen ohne staatliche Leistungsverbesserung, Politikverdrossenheit, Politik ist zu kompliziert, Wahl der Partei, die am besten gefällt, Wunsch nach politischer Führerfigur, Partei, die eigentlich am besten gefällt ist kaum noch wählbar, Unglaubwürdigkeit der Politiker, Parteitreue bei Wahlen, kein Politiker sagt, was die Leute denken, keine Partei setzt sich für Volksinteressen ein, keine Partei hat Antwort auf Probleme, Austragen von Politik auf dem Rücken der kleinen Leute, Denkzettel für die Parteien bei Wahlen.
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsmonat und Geburtsjahr); Konfession; Kirchgangshäufigkeit; Kirchenverbundenheit, höchster Schulabschluss; abgeschlossene berufliche Lehre oder Ausbildung; Berufstätigkeit; frühere Berufstätigkeit; Tätigkeit im öffentlichen Dienst, Dienstverhältnis; Berufsgruppe; Gewerkschaftsmitglied im Haushalt; derzeitige bzw. befürchtete Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit des Befragten oder eines Haushaltsmitglieds; Familienstand; Einkommensbezieher im Haushalt; Haushaltsnettoeinkommen; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; Haushaltsgröße; Anzahl der Jugendlichen im Alter von 16 oder 17 Jahren mit deutscher Staatsangehörigkeit im Haushalt; Anzahl der Wahlberechtigten im Haushalt.
Zusätzlich verkodet wurde: Bundesland; Ortsgröße; Regierungsbezirk; Untersuchungsgebiet West Ost; Gewichtungsfaktoren.
Zusätzlich verkodet wurde: Index gesellschaftsbezogene Wertorientierung.
Beurteilung der Parteien und der Regierung. Wertorientierungen. Politische Fragen.
Themen: Beurteilung der derzeitigen und der erwarteten zukünftigen wirtschaftlichen Lage der BRD; Grad der Besorgnis über ausgewählte gesellschaftliche Entwicklungen (Vernichtung der Lebensgrundlagen durch Umweltverschmutzung, sozialer Abstieg, Ausnutzung der BRD durch die Europäische Gemeinschaft, schwierige Arbeitsplatzsuche, Unbezahlbarkeit des sozialen Systems, Asylanten, Wohnungsnot, Belastungen durch die deutsche Einheit, mangelnder Verbrechensschutz, Verschlechterung der Wirtschaftslage, Überfremdung durch Ausländer sowie Zunahme internationaler Verpflichtungen der BRD); Politikinteresse; Demokratiezufriedenheit; Präferenz für ein konservatives oder modernes Gesellschaftsmodell (Rangfolge: Bewährtes schätzen, Bürgerbeteiligung, Leistungsorientierung, Respekt vor Recht und Ordnung, Offenheit für neue Ideen und Wandel, Mensch zählt mehr als Geld); Bewertung der Gesellschaftsordnung als gerecht; Gefühl eigener Benachteiligung in der Gesellschaft; Selbstcharakterisierung und Wertorientierung (Skalometer: Pflichtbewusstsein, Durchsetzungsfähigkeit, Respekt vor Gesetz und Ordnung, eigene Meinungsführerschaft); Parteineigung und Parteiidentifikation; im Osten wurde zusätzlich gefragt: Kenntnis der westdeutschen Parteien vor dem Fall der Mauer, Parteiidentifikation mit einer westdeutschen Partei; wieder alle: Identifikation als Europäer, Deutscher, Ostdeutscher bzw. Westdeutscher (Skalometer); Nationalstolz; Einstellung zum Zeigen von Nationalstolz; Gründe für Nationalstolz; Issue-Relevanz und Issue-Kompetenz der Parteien bezüglich Wohnungsbauförderung, Wirtschaftslage, europäische Einigung, Verbrechensschutz, Friedenssicherung, Ausländerzuzug, Inflationsbekämpfung, soziale Sicherheit, Rentensicherung, Umweltschutz, Asylanten, Kampf gegen Rechtsextremismus, Finanzierung der Deutschen Einheit, Arbeitsplatzsicherung, Beteiligung der Bundeswehr an Kampfeinsätzen der UNO; eigene Wechselwählerschaft; Wahlbeteiligung und Wahlverhalten bei der Bundestagswahl im Dezember 1990; Parteipräferenz (Stimmzettelverfahren, Erst- und Zweitstimme); Parteibindung; Einstellung zum Einzug der Republikaner und der DVU in den Bundestag; Wählbarkeit dieser Parteien; präferierte Parteien in der Regierung; Sympathie-Skalometer für die Parteien CDU, CSU, SPD, FDP, Bündnis90/Grüne, PDS, Republikaner und DVU; Selbsteinschätzung auf einem Links-Rechts-Kontinuum; Einstellung zu Politik, Politikern und Parteien (Skala: political efficacy, Zuverlässigkeit der Parteien, Politik ist kompliziert, Politikverdrossenheit, Wahlbeteiligung als Bürgerpflicht, Schnelllebigkeit verunsichert); Einstellung zur deutschen Vergangenheit (Nationalsozialismus) sowie zum Sozialismus (Skalen: Anomie, Nationalismus, Rechtsextremismus); Bereitschaft zu bzw. Teilnahme an ausgewählten Möglichkeiten politischer Einflussnahme (Skala politische Partizipation: Meinungsäußerung, Wahlbeteiligung, Briefeschreiben an Politiker, Mitarbeit in einer Bürgerinitiative, Teilnahme an einer genehmigten politischen Demonstration, Unterschriftensammlung, Teilnahme an Versammlungen und öffentlichen Diskussionen, passiver bzw. aktiver Widerstand, Teilnahme an öffentlichen Protestaktionen mit Polizeikonfrontation und Krawall); Einstellung zum Repressionspotential des Staates (Skala: Polizeieinsatz mit Schlagstöcken gegen Demonstranten, Verhängen harter Strafen gegen Demonstranten, die sich den Anweisungen der Polizei widersetzen, gesetzliches Demonstrationsverbot, Einsatz von Bundesgrenzschutz oder Bundeswehr zur Beendigung eines Streiks); Einstellung zu Politik, Staat und Gesellschaft (Skalen: Rechtsextremismus und Demokratieverständnis); Einstellung zu Demokratie und Diktatur; Wichtigkeit von Kommunalwahlen, Landtagswahlen, Bundestagswahlen und Europawahlen; Interesse an Nachrichten und Ereignissen aus den europäischen Nachbarländern; Wunsch nach größerem Einfluss der Europäischen Gemeinschaft in der Weltpolitik; Vorteilhaftigkeit der Mitgliedschaft des eigenen Landes in der Europäischen Gemeinschaft; Wahlbeteiligung und Wahlverhalten bei der Europawahl 1989; Beurteilung der Veränderung des europäischen Einigungsprozesses hinsichtlich Fortschritten bzw. Rückschlägen; erwartete Wichtigkeit der kommenden Europawahl im Vergleich mit den früheren Europawahlen; kompetenteste Partei zur Lösung der Probleme in Europa; Präferenz für das Durchsetzen oder Zurückstellen nationaler Interessen der BRD in der Europäischen Gemeinschaft; Einstellung zur Europäischen Gemeinschaft (Skala: mehr Gewicht für das vereinigte Deutschland innerhalb der EG, Verlust nationaler Identität, mehr Einflussmöglichkeiten in der Welt, Verlust der politischen Selbständigkeit); Mitgliedschaft der BRD in der Europäischen Gemeinschaft ist eine gute Sache; Einstellung zu aktuellen politischen Themen (Skala: Einstellung zu Ausländern, Sozialstaat bzw. Wohlfahrtsstaat, Homosexualität, Wohlfahrt nur für Deutsche, Umgang mit RAF-Terroristen, Gleichstellung); Einstellungen zu: Rückkehr der Volkswirtschaft zu Familienbetrieben, Überlegenheit des deutschen Volkes, körperliche und geistige Verseuchung durch Luxus, kämpferische Solidarität für Entwicklungsländer, externe Kontrolle des Lebens durch geheime Abmachungen und Pläne; Reinhaltung des Deutschtums, Verstaatlichung von Schlüsselindustrien der Wirtschaft, Recht des Stärkeren, Leistungsprinzip, Rollenverständnis in der Familie, Freiheit nur ohne Privateigentum, Rolle der Frau in der Familie (Skala).
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsjahr); Familienstand; höchster Schulabschluss; Berufstätigkeit; frühere Berufstätigkeit; Jahr des Ausscheidens aus dem Beruf; Tätigkeit im öffentlichen Dienst; Dienstverhältnis; Berufsgruppe; Konfession; frühere Konfession; Kirchgangshäufigkeit; Kirchenverbundenheit; Häufigkeit des Betens; Gewerkschaftsverbundenheit; Gewerkschaftsmitglied im Haushalt; Funktionsträger in der Gewerkschaft; Parteineigung und Parteipräferenz der Familie; Haushaltsgröße; Personenzahl im Haushalt ab 16 Jahren; Anzahl der Wahlberechtigten im Haushalt; Kinderzahl im Haushalt unter 16 Jahren; ideale Kinderzahl; Befragter ist Haushaltsvorstand; Anzahl der Personen, die zum Haushaltseinkommen beitragen; Haushaltsnettoeinkommen; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit sowie Schichtzugehörigkeit der Eltern (soziale Mobilität); Wohnstatus.
Der Fünf-Tage-Krieg in Georgien hat für Russland ambivalente Ergebnisse gehabt. Einerseits hat es im Innern an Stabilität gewonnen – die Bevölkerung stützt den Kurs der Führung beinahe einstimmig –, es hat demonstriert, dass mit ihm im postsowjetischen Raum als wichtiger Akteur zu rechnen ist, es hat zunächst auch die amerikanische Position im Südkaukasus geschwächt, andererseits erfuhr es in der internationalen Politik keine Unterstützung und geriet in Gegensatz zu seinem wichtigsten Wirtschaftspartner, der Europäischen Union. Seit Ende August bemüht sich die russische Führung um Schadensbegrenzung. Ob sie dabei allerdings so weit gehen wird, eine internationale Friedensregelung zuzulassen, die die gesamte Region – einschließlich des Territoriums von Süd-Oossetien und Abchasien – umfasst, ist eher zweifelhaft.
Vorspann Im Frühjahr 1957 setzte die Bundesregierung eine "Wissenschaftliche Kommission für die Dokumentation des Schicksals der deutschen Kriegsgefangenen des 2. Weltkriegs" ein. Ging es dem federführenden Vertriebenenministerium darum, Dokumentenmaterial für etwaige Friedensverhandlungen zusammenzustellen, wollte der mitgliederstarke Verband der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen das Thema der Kriegsgefangenschaft in der bundesdeutschen Erinnerungskultur prominent platzieren. Birgit Schwelling untersucht, wie das von der Kommission vertretene Postulat strenger Wissenschaftlichkeit zunächst mit den "Überlieferungsbedürfnissen" der Zeitzeugen, dann auch mit den entspannungspolitischen Rücksichten wechselnder Bundesregierungen in Konflikt geriet, die für eine Sekretierung der Dokumentation in ausgewählten Bibliotheken sorgten.
Mit der EU-Afrika-Strategie strebt die Europäische Union eine umfassende Partnerschaft mit Afrika an, deren wichtigstes Ziel Frieden und Sicherheit sind. Zeithorizont ist das Jahr 2015. Um Konflikte vorherzusehen, sie zu verhindern und im Konfliktfall zu vermitteln, soll die EU mit der AU, den subregionalen Organisationen und den einzelnen Ländern zusammenarbeiten. Es stellt sich auch die Frage, welche Eigenleistung die afrikanischen Länder im Rahmen von Friedensmissionen erbringen können. Mit Gründung der Afrikanischen Union (AU) im Jahr 2002 und der Einrichtung des Peace and Security Council (PSC) im März 2004 haben sich die afrikanischen Länder eine sicherheitspolitisch relevante Plattform geschaffen. Es wurde ein zweistufiger Zeitplan erarbeitet, der bis 2010 die Aufstellung einer für Peacekeeping-Einsätze geeigneten African Standby Force (ASF) vorsieht. In jeder der fünf Regionen (Nord-, Ost-, Südliches, West- und Zentralafrika) soll je eine Brigade für Friedensmissionen geschaffen werden.Wie sieht die gegenwärtige Sicherheitsarchitektur der AU aus, und wie weit sind die fünf Regionen bei der Umsetzung des selbstgesteckten Zeitplans vorangekommen? Welche Defizite bestehen, und wo liegen die Schlüsselfähigkeiten von Friedensmissionen in Afrika? Welche Chancen ergeben sich für die internationale Gemeinschaft und damit auch Deutschland, zur Verbesserung der Krisenmanagement-Fähigkeiten beizutragen?Da sich der Aufbau einer voll einsatzfähigen afrikanischen Standby Force über das Zieldatum 2010 hinaus verzögern wird, werden in dieser Studie verschiedene Ansätze herausgearbeitet, wie die internationale Geberschaft einschließlich Deutschlands den Aufbau der AU zu einem effizienten Instrument des Krisenmanagements unterstützen kann
Peace agreements form a crucial element of strategies to bring security from outside: they involve third-party mediators during the negotiation stage and often peacekeeping troops to guarantee the agreement at an implementation stage. Peace roundtables usually involve top politicians and military leaders, who negotiate, sign, and/or benefit from the agreement. What is usually and conspicuously absent from peace negotiations is broad-based participation by those who should benefit in the first place: citizens. More specifically, the local level of security provision and insecurity production is rarely taken into account. This paper reviews parts of the academic debate on power sharing and war termination, touching on some key findings by the main researchers working on the topic. The ambivalent African experience with Arend Lijphart's four main ingredients of consociational democracy (grand coalition, minority veto, proportional representation, group autonomy) is summarized. Recent major African peace agreements (1999-2007) are analyzed, and their power-sharing content detailed. Most agreements contain some 'though varying' power-sharing devices. Most striking is the variation regarding the important question of who is sharing power with whom. Obviously, only those present at the negotiation table can really count on being included in major ways. Finally, three country cases are analyzed over a longer time period: Côte d'Ivoire (2002-2007), Liberia (1994-2003), and Central African Republic (1996-2007). The conclusion focuses on the factors of failure of peace agreements that place a heavy emphasis on power sharing. ; Friedensabkommen bilden die wichtigsten Bestandteile von Strategien, um Sicherheit 'von außen' herzustellen. Sie involvieren außenstehende Mediatoren während der Verhandlungsphase und häufig Friedenstruppen, um die Einhaltunge des Abkommens zu garantieren, in der Implementierungsphase. Bei Friedensverhandlungen treffen sich Spitzenpolitiker und Personen der militärischen Führung, die das Abkommen verhandeln, unterzeichnen und/oder direkt davon profitieren. Dagegen ist eine breite Partizipation derer, die in erster Linie aus dem Frieden Nutzen ziehen sollten, nicht üblich und seltsamerweise nicht vorgesehen. Insbesondere die lokale Ebene, die Sicherheit bereitstellt oder Unsicherheit erzeugt, findet keine Beachtung. Der vorliegende Beitrag fasst Teile der akademischen Debatte zu Machtteilung und Kriegsbeendigung zusammen, indem zentrale Ergebnisse der wichtigsten zum Thema arbeitenden Wissenschaftler aufgegriffen werden. Die ambivalente Erfahrung mit Arend Lijpharts vier Hauptbestandteilen der Konkordanzdemokratie (Große Koalition, Minderheitenveto, Verhältniswahl und Gruppenautonomie) in Afrika wird zusammengefasst. Jüngere afrikanische Friedensabkommen (1999-2007) werden auf ihren Gehalt an Machtteilung hin analysiert. Die meisten Abkommen enthalten - allerdings unterschiedliche - Mechanismen zur Machtteilung. Am auffälligsten ist aber die Variation in der zentralen Frage, wer mit wem Macht teilt. Es ist offensichtlich, dass nur die bei Verhandlungen teilnehmenden Akteure damit rechnen können, substanziell mit einbezogen zu werden. Schließlich werden drei Länderfallstudien über einen längeren Zeitraum analysiert: Côte d'Ivoire (2002-2007), Liberia (1994-2003) und Zentralafrikanische Republik (1996-2007). Die Schlussbemerkung konzentriert sich auf Faktoren für das Scheitern von Friedensabkommen, die Elemente der Machtteilung stark hervorgehoben hatten.
Half a century after independence, African elites, at least those in conflict-ridden countries, often live in constant fear for their life. Real or invented coup attempts, political assassinations, beatings of opposition leaders, the distribution of death lists, etc. have a profoundly traumatizing and self-perpetuating effect. Purges, not least in the security apparatus, are not uncommon, particularly after changes in government, be they peaceful or violent. These purges come at a cost: the excluded elites are frequently tempted to use violence to come back into the 'dining room' - and the excluding government tries to prevent reentry by all means. This contribution draws a dense picture of elite (in)security in three African countries (Central African Republic, Côte d'Ivoire and Liberia). A comparative analysis of elite security needs and devices is undertaken, permitting the author to draw some preliminary conclusions: The ineffectiveness of state institutions (presidential guards, etc.) in breaking the insecurity trap by providing special elite-protection services is obvious. The record of private security services is most debatable and efforts by international actors need to be looked at more closely: UN peacekeepers can be effective when they are sufficient in number and have the appropriate mandate. The record of French interventions in former colonies has over time become ever more ambivalent and has lost any preventive meaning. ; Ein halbes Jahrhundert nach der Unabhängigkeit leben die Eliten zumindest der durch Konflikte zerrissenen Staaten in beständiger Lebensangst. Tatsächliche oder erfundene Putschversuche, politische Attentate, das Verprügeln von Oppositionspolitikern, die Verbreitung von Todeslisten etc. haben tief traumatisierende und sich selbst verstärkende Effekte. Säuberungen, vor allem im Sicherheitsapparat, sind nicht unüblich, gerade nach friedlichen oder gewaltsamen Regierungswechseln. Diese Säuberungen produzieren Kosten: ausgeschlossene Eliten sind oft geneigt, Gewalt anzuwenden, um ins 'Speisezimmer' zurückzugelangen, und die Regierung versucht, diese Wiederkehr mit allen Mitteln zu verhindern. Der vorliegende Beitrag zeichnet ein dichtes Bild der (Un)Sicherheit von Eliten in drei afrikanischen Staaten (Zentralafrikanische Republik, Côte d'Ivoire und Liberia). Vorgenommen wird eine komparative Analyse von Bedarfen und Mechanismen der Elitensicherheit, um zu folgenden vorläufigen Ergebnissen zu kommen: offensichtlich ist die Ineffizienz staatlicher Einrichtungen (Präsidialgarden etc.), durch spezifischen Elitenschutz die Unsicherheitsfalle zu durchbrechen. Die Bilanz privater Sicherheitsdienste ist umstritten und die Bemühungen internationaler Akteure müssen näher betrachtet und differenziert werden: UN-Friedenstruppen können effizient sein, wenn sie in ausreichender Zahl und mit dem richtigen Mandat auftreten. Die Bilanz französischer Interventionen in Exkolonien ist dagegen allmählich immer ambivalenter geworden und hat mittlerweile jegliche vorbeugende Wirkung verloren.
Das Grenzland Südtirol könnte musterhaftes Beispiel für die zukünftige Wirklichkeit in Europa sein. Mehrsprachigkeit und vielfältige nahe Fremdheit prägen seit beinahe einem Jahrhundert das Südtiroler Gesellschaftsbild, in dem die Fragen um die kulturelle Identität und das Heimatrecht eine zentrale Bedeutung erlangen. Heute besteht für die Südtiroler die gesetzliche Pflicht / das Recht des Erwerbs der jeweils zweiten Landessprache, Deutsch oder Italienisch. Daraus ist die unumgehbare Notwendigkeit der Zweisprachigkeit entstanden, die mit öffentlichen Mitteln gefördert wird. Trotzdem entsprechen die Zweitsprachkompetenzen der italienischsprachigen Südtiroler angesichts der ergriffenen Maßnahmen noch nicht den Erwartungen. Im besonderen Südtiroler Kontext versteht sich die Skeptische Hermeneutik (Hunfeld) als Herausforderung zweitsprachlicher Lehre, sie nimmt die Grenzen des Verstehens deutlicher als bisher wahr und fasst die Fremdheit als Lernimpuls auf. Das erste Kapitel befasst sich mit der diachronischen und der synchronischen Dimension der Lehrer und mit der Unterrichtspraxis im Hinblick auf ein professionelles Profil. Der jeweilige spezifische soziokulturelle Kontext, sowie vielfältige teilweise unvereinbare Lehrauffassungen, welche unter den Wissenschaftlern als gleichwertig koexistieren, und eine deutliche Distanz zwischen Praxis und Theorie machen dieses Thema jedoch schwer erfassbar. Das zweite Kapitel behandelt die historische Entwicklung der Südtiroler Gesellschaft und die Rolle der Zweitsprache aus der Perspektive der italienischsprachigen Südtiroler. Es offenbart sich ein problematisches und komplexes Bild, dessen Genese im Wesentlichen auf den Friedensvertrag von St. Germain (1919) zurückzuführen ist, in dessen Folge Südtirol an Italien abgetreten wurde. Der historische Werdegang der Organisation des Bildungswesens der zwei Hauptsprachgruppen widerspiegelt die jeweiligen politischen Machtverhältnisse. Oft genug stellt der Lehrer für Deutsch als Zweitsprache für italienischsprachige Südtiroler die ...
Sowohl der Blick nach Westeuropa als auch nationale Selbstpositionierungen bestimmten Europavorstellungen im Ostblock. Besonders in den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts dynamisierten sich hier Debatten um Europa, und verschiedene Narrationen von Europa standen dabei in einer Bedeutungskonkurrenz. Die politische Integration im westlichen Teil des Kontinents strahlte in die Kreise unabhängiger Intellektueller positiv aus, doch es wurden auch Debatten um eine regionale Identität Zentraleuropas geführt. Beide Stränge traten in der bekannten "Mitteleuropa-Debatte" in einen Widerstreit. Auch wurde die Auseinandersetzung um "Polens Platz in Europa" über die Jahre des Staatssozialismus hinweg fortgeführt, und in den Friedensbewegungen suchte man länderübergreifend nach einer europäischen Ordnung außerhalb der Systemkonfrontation. Sogar in den Parteieliten wurde darüber nachgedacht, wie sich die westlichen Staaten des Ostblocks angesichts des schwachen Zusammenhalts im Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) wirtschaftlich neu orientieren könnten. So wurden den westeuropäischen Staaten Angebote zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit, zu einer Verstärkung des Ost-West-Handels und gar zum politischen Dialog gemacht. Selbst in sich ideologisch stark vom Westen distanzierenden Staaten wie der DDR kam zur aus der Nachkriegszeit stammenden antikapitalistischen Rhetorik das intensive Reden über Ost-West-Kooperationen hinzu. Zwar wurde die Nachkriegspropaganda der Abgrenzung vom westlichen "Kleineuropa" noch bis 1989 verfolgt, parallel wurde jedoch versucht, sich der Bundesrepublik und der Europäischen Gemeinschaft anzunähem, um wirtschaftliche Vorteile zu realisieren und damit die Herrschaft zu stabilisieren. Oppositionelle Vorstellungen von Europa befanden sich trotz der restriktiven Bedingungen der staatssozialistischen Diktaturen nicht allein in einem abgrenzenden Gegensatz, sondern auch in einem Austausch mit denen der offiziellen Propaganda.
Nachdem die Begriffe Sicherheit und Entwicklung während des Kalten Kriegs fast ausschließlich im Licht der gegenseitigen Bedrohung der Blöcke, also unter Staatsaspekten betrachtet wurden, traten nach das Ende des Ost-West-Konflikts sowohl die Bedeutung inner-gesellschaftlicher Konflikte für die menschliche Sicherheit als auch die Fragwürdigkeit des Zusammenhangs zwischen Wirtschaftswachstum und Entwicklung deutlicher zu Tage. Mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurden der Begriff Sicherheit erneut überwiegend staatszentriert verstanden. Die Entwicklungspolitik musste sich den staatlichen Sicherheitsinteressen unterordnen. Bei heutigen Einsätzen internationaler Friedenstruppen, die sich auf das Ziel der Schaffung von Sicherheit und Entwicklung im Einsatzland berufen, spielen die sicherheitspolitischen Interessen der Truppenentsende-Länder selbst eine gewichtige Rolle. Nach wie vor fehlt ein allgemeines, funktionierendes Konzept für die Umsetzung bzw. die Erlangung von Sicherheit und Entwicklung in Nachkriegsländern. (IFSH-Pll)
Transitional Justice steht für Bemühungen, die Vergangenheit eines gewaltsamen Konflikts oder eines Regimes aufzuarbeiten, um in einer gespaltenen Gesellschaft den Übergang zu Sicherheit und Frieden zu fördern. Vor dem Hintergrund der steigenden Popularität des Konzepts untersucht das Arbeitspapier, ob die ihm zugrunde liegenden Normen und Instrumente in der Tat uneingeschränkt zu einer Verbesserung der Beziehungen zwischen den Konfliktparteien beitragen. Im Zentrum der Analyse steht die Wirkung der normativen Eckpfeiler Gerechtigkeit und Wahrheit, sowohl in konzeptioneller als auch in praktischer Hinsicht, und es wird aufgezeigt, dass ihr Einfluss auf Nachkriegsgesellschaften durchaus ambivalent und keineswegs zwingend friedensfördernd ist. Basierend auf diesen ernüchternden Einblicken schließt das Arbeitspapier mit dem Appell, Transitional Justice als ein politisches Konzept zu betrachten und seiner Anwendung mit kritischer Achtsamkeit gegenüber zu stehen.