Homosexualitäten - literarisch: literaturwissenschaftliche Beiträge zum Internationalen Kongress "Homosexuality, Which Homosexuality?", Amsterdam 1987
In: Literatur: Männlichkeit, Weiblichkeit 3
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In: Literatur: Männlichkeit, Weiblichkeit 3
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 42, Heft 4, S. 788-790
ISSN: 0023-2653
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 732-739
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 2, Heft 3
ISSN: 1438-5627
Der dänische Soziologe Henning BECH beschreibt in einer lesenswerten Studie aus dem Jahr 1997 die Entstehung und Phänomenologie der "homosexuellen Existenzform". Im ausgehenden 19. Jahrhundert seien "Homosexuelle" als Avantgarde einer modernen urbanen Lebensform in Erscheinung getreten. Heute sei ihre Lebensform nicht mehr typisch für "Homosexuelle", da sie unter den Bedingungen der Spätmoderne "Homosexuelle" wie "Heterosexuelle" gleichermaßen betreffe. Unter den medialen Bedingungen der "Telestädte" habe sich der "Geschlechterkampf" in ein "Geschlechterspiel" verwandelt, wobei sich Männer (und Frauen) mittels einer "cultural wardrobe" inszenierten. Sexualität stehe dabei im Zentrum, weil sich Männlichkeit und Weiblichkeit heute nur noch so erleben ließen.
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 725-731
In: FZG - Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien, Band 22, Heft 1, S. 99-113
Dieser Beitrag zeichnet die historische Entwicklung von Gesetzgebung und Rechtsprechung im Zusammenhang mit Homosexualität in Deutschland nach und zeigt auf, wie gesellschaftlicher Wandel auf diese Bereiche einwirkt. Er beschreibt die rechtliche Behandlung desselben Lebensbereichs in einem Terrorregime (NS), die parallel stattfindende Entwicklung in zwei verschiedenen politischen Systemen im geteilten Deutschland hin zur Zusammenführung und Neuregelung nach der Wiedervereinigung bis heute. Als Fazit lässt sich feststellen, dass eine Gleichstellung von Homosexuellen und Heterosexuellen auch heute noch nicht vollständig verwirklicht ist.
In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen, Forschungsgruppe Public Health, Band 2006-302
"Im April 2005 veranstalte die Forschungsgruppe Public Health in Kooperation mit der Alice-Salomon-Fachhochschule Berlin ein Symposium unter dem Titel 'Jenseits der Homosexualität? Zur Zukunft der HIV-Prävention für schwule Männer'. Vor dem Hintergrund zunehmender HIV-Infektionen in Deutschland vor allem unter homosexuellen Männern ging diese Veranstaltung der Frage nach, ob die gängige Präventionspraxis in Deutschland und den USA nach einem zu engen Konzept der Sexualität arbeite und dadurch eine wesentliche Dimension der Sinnhaftigkeit des sexuellen Handelns vernachlässige, nämlich den Wunsch nach 'transzendentalen Erfahrungen'. Im hier gedruckten Hauptreferat argumentiert Prof. Dr. James I. Martin von der New York University anhand zahlreicher Beispiele, dass der Wunsch nach Transzendenz einen zentralen Aspekt der Sexualität darstelle, der bis heute von Gesundheitswissenschaftlern und Präventionsfachkräften ignoriert worden sei. Durch eine explizite Bezugnahme auf diesen Aspekt würden Präventionsmaßnahmen von homosexuellen Männern stärker wahrgenommen werden, weil wichtige Beweggründe für das Eingehen eines Infektionsrisikos angesprochen wären. In der im Anschluss erscheinenden Replik von Dr. Michael T. Wright wird die Grundthese einer möglichen Transzendenz im theologischen Sinne durch sexuelles Erleben nicht in Frage gestellt. Dieses als Thema oder sogar als Schwerpunkt der Prävention wird jedoch kategorisch abgelehnt, weil eine solche Diskussion weit über den Auftrag der Präventionseinrichtungen hinausgehe und deshalb erhebliche ethische Probleme bereite, ohne absehbar zur Verbesserung der Präventionsmaßnahmen beizutragen. Wright beschreibt den aktuellen Stand der Präventionsarbeit bei homosexuellen Männern in Deutschland und zeigt Entwicklungsmöglichkeiten auf, die den Wunsch nach Transzendenz respektieren, ohne einen expliziten Bezug darauf nehmen zu müssen." (Autorenreferat)
In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur, Band 37, Heft 2, S. 346-348
ISSN: 2366-4185
In: Soziale Probleme: Zeitschrift für soziale Probleme und soziale Kontrolle, Band 25, Heft 1, S. 52-74
ISSN: 2364-3951
"Ausgehend von der Annahme, dass das Fußball-Dispositiv männerhündisch organisiert ist und durch Diskurse und Praktiken männliche Homosexualität tabuisiert, untersucht die vorliegende Kritische Diskursanalyse die Funktion der öffentlichen Debatte über 'Homosexualität und Fußball' in Deutschland. Diesbezüglich ist aus geschlechtersoziologischer Perspektive festzustellen, dass der unablässige mediale 'Aufruf zum Outing' einem 'Aufruf zur Ordnung' entspricht: Homosexuelle Fußballprofis sollen sich zu ihrer sexuellen Orientierung bekennen, um identifiziert und alterisiert werden zu können." (Autorenreferat)
In: Homosexuality
In den letzten Jahrzehnten hat sich das gesellschaftliche Klima in Bezug auf das Thema Homosexualität gewandelt und die Liberalität gegenüber Lesben und Schwulen hat zugenommen. So ist bspw. seit den 1990ern Homosexualität laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht mehr als Krankheit zu klassifizieren und 2017 beschloss der Deutsche Bundestag, die Ehe für leichgeschlechtliche Paare zu öffnen, sodass die gleichgeschlechtliche Ehe der heterosexuellen Ehe (nahezu)gleichgestellt wurde. Darüber hinaus sind bundesweit Initiativen und Organisationen aktiv, um über (sexuelle) Vielfalt aufzuklären (z.B. Jugendnetzwerk Lambda, SCHLAU Gruppen,Queerformat). Zudem belegen aktuelle Studien, dass es zu einem Einstellungswechsel in der deutschen Gesellschaft gekommen ist und die Akzeptanz und Offenheit gegenüber homosexuellen Lebensweisen zugenommen hat. So waren im Jahr 1963 noch 48 % der Bevölkerung der Ansicht, Homosexualität sei ein Laster, 40 % es sei eine Krankheit und nur 4 % es sei eine "natürliche Sache". 2016 hingegen stimmten nur noch 11 % der Aussage zu, dass Homosexualität eine Krankheit sei und 82 % befürworteten die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Diese zunehmende gesellschaftliche Offenheit gegenüber homosexuellen Lebensweisen spiegelt sich jedoch kaum in Schulen wider. So wird Homosexualität im Unterricht an deutschen Schulen nur vereinzelt inhaltlich als Unterrichtsgegenstand behandelt und auch in Materialien sowie Schulbüchern wird die gesellschaftliche Existenz von Schwulen und Lesben kaum widergespiegelt. Darüber hinaus zeigen Studien, dass Homophobie ein Problem an Schulen ist und bspw. schwule bzw. lesbische Schüler_innen1 aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden. Dies hebt die Bedeutung des Handelns der Lehrkraft hervor, denn Studien belegen, dass je häufiger die Thematik Homosexualität von Lehrpersonen im Unterricht bearbeitet wird und je konsequenter bei Diskriminierungen interveniert wird, desto größer ist das Wissen der Schüler_innen über Homosexualität und desto positiver sind diese gegenüber der Thematik eingestellt. Somit haben Lehrkräfte einen maßgeblichen Einfluss auf die Einstellungen der Schüler_innen und können dazu beitragen, dass homosexuelle Lebensweisen im schulischen Kontext sichtbar gemacht werden, sodass sich schwule und lesbische Schüler_innen mitgemeint und mitgedacht fühlen können. Dies spielt insofern eine große Rolle als dass statistisch betrachtet etwa fünf bis zehn Prozent der Gesamtbevölkerung homosexuell sind. Übertragen auf den Schulalltag gibt es folglich in jeder Schulklasse circa ein bis zwei Schüler_innen, die lesbisch oder schwul sind bzw. gleichgeschlechtliche Erfahrungen gemacht haben oder noch machen werden. Dies unterstreicht die Relevanz der Bearbeitung und damit der Sichtbarmachung des Themas Homosexualität durch die Lehrkraft.
BASE
The National Socialist persecution of homosexual men has repeatedly been linked to fascist racist ideology and eugenics. In this article an alternative explanation is presented, describing it as a result of the tension between homosocial and homoerotic tendencies in German nationalism. lt is argued, that the Nazi leadership regarded homosexuality primarily as an internal problem. The fear that the male comradeship necessary for the cohesion of military organisations would degenerate into homosexuality contributed powerfully to the preoccupation of some party officials with same sex behaviour and a diversity of remedies against it. The severe penalties which were supposed to have a deterrent effect, were in the eyes of several leaders of the movement indispensable to guarantee the purity of and the discipline in the National Socialist Männerbund. ; The National Socialist persecution of homosexual men has repeatedly been linked to fascist racist ideology and eugenics. In this article an alternative explanation is presented, describing it as a result of the tension between homosocial and homoerotic tendencies in German nationalism. lt is argued, that the Nazi leadership regarded homosexuality primarily as an internal problem. The fear that the male comradeship necessary for the cohesion of military organisations would degenerate into homosexuality contributed powerfully to the preoccupation of some party officials with same sex behaviour and a diversity of remedies against it. The severe penalties which were supposed to have a deterrent effect, were in the eyes of several leaders of the movement indispensable to guarantee the purity of and the discipline in the National Socialist Männerbund.
BASE
In: Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Band 9, Heft 1, S. 133-148
ISSN: 2196-4467
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 3, Heft 1
ISSN: 1438-5627
Akten, in Serien überliefertes Schriftgut der neueren Geschichte, gelten der Geschichtswissenschaft traditionell als solideste, häufig einzige Datenbasis, um die Genese bürokratisierter Machtausübung zu erhellen. Für strafrechtsgeschichtliche Längsschnitte, für Untersuchungen von Definitionsprozessen, von Kontinuitäten und Brüchen im Zuge der Konstitution von Norm bzw. Abweichung, ist die Aktenanalyse folglich zentral. Darüber hinaus sind Akten geeignete Quellen, ist ihre kontext- und inhaltsanalytische Sichtung ein gangbarer Weg, um den monolithisch erscheinenden Komplex justitieller Definitionsmacht in seiner interaktiven Vielschichtigkeit oder Kontingenz zu erfassen: Querschnittsanalysen von Aktenbeständen aller an der Definition eines Normbruchs beteiligten Instanzen belegen zum einen höchst unterschiedliche, zuweilen konkurrierende Motive und Ziele der legislativ, jurisdiktionell und polizeilich-administrativ Definierenden. Zum anderen können Strafrechtsakten nach Prüfung ihrer rhetorischen Absichten als Ego-Dokumente re-interpretiert werden. Nicht nur in Zitaten und Paraphrasen von Selbstzeugnissen der Inkriminierten, auch durch die Rekonstruktion eines Tathergangs geben sie Aufschluss über die – ebenfalls definitionsmächtige – lebensweltliche Aneignung strafrechtlicher Normen. Am Beispiel legislativer, gerichtlicher und polizeilicher Akten zur männlichen Homosexualität im Paris des 18. Jahrhunderts erläutert der Beitrag diese drei Interpretationsmöglichkeiten strafrechtlichen Aktenmaterials.