Aufsatz(elektronisch)2006

Jenseits der Homosexualität? Zur Zukunft der HIV-Prävention für schwule Männer

In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen, Forschungsgruppe Public Health, Band 2006-302

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Abstract

"Im April 2005 veranstalte die Forschungsgruppe Public Health in Kooperation mit der Alice-Salomon-Fachhochschule Berlin ein Symposium unter dem Titel 'Jenseits der Homosexualität? Zur Zukunft der HIV-Prävention für schwule Männer'. Vor dem Hintergrund zunehmender HIV-Infektionen in Deutschland vor allem unter homosexuellen Männern ging diese Veranstaltung der Frage nach, ob die gängige Präventionspraxis in Deutschland und den USA nach einem zu engen Konzept der Sexualität arbeite und dadurch eine wesentliche Dimension der Sinnhaftigkeit des sexuellen Handelns vernachlässige, nämlich den Wunsch nach 'transzendentalen Erfahrungen'. Im hier gedruckten Hauptreferat argumentiert Prof. Dr. James I. Martin von der New York University anhand zahlreicher Beispiele, dass der Wunsch nach Transzendenz einen zentralen Aspekt der Sexualität darstelle, der bis heute von Gesundheitswissenschaftlern und Präventionsfachkräften ignoriert worden sei. Durch eine explizite Bezugnahme auf diesen Aspekt würden Präventionsmaßnahmen von homosexuellen Männern stärker wahrgenommen werden, weil wichtige Beweggründe für das Eingehen eines Infektionsrisikos angesprochen wären. In der im Anschluss erscheinenden Replik von Dr. Michael T. Wright wird die Grundthese einer möglichen Transzendenz im theologischen Sinne durch sexuelles Erleben nicht in Frage gestellt. Dieses als Thema oder sogar als Schwerpunkt der Prävention wird jedoch kategorisch abgelehnt, weil eine solche Diskussion weit über den Auftrag der Präventionseinrichtungen hinausgehe und deshalb erhebliche ethische Probleme bereite, ohne absehbar zur Verbesserung der Präventionsmaßnahmen beizutragen. Wright beschreibt den aktuellen Stand der Präventionsarbeit bei homosexuellen Männern in Deutschland und zeigt Entwicklungsmöglichkeiten auf, die den Wunsch nach Transzendenz respektieren, ohne einen expliziten Bezug darauf nehmen zu müssen." (Autorenreferat)

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