Lehren aus dem Krisenmanagement der EU am Horn von Afrika
In: Chancen und Grenzen europäischer militärischer Integration, S. 291-298
"Am erweiterten Horn von Afrika engagiert sich die Europäische Union im internationalen Krisenmanagement vor allem im Sudan/ Südsudan und in Somalia. Im Sudan wurde ab 2005 eine Mission der Afrikanischen Union (AU), die African Union Mission in Sudan II (AMIS II), mit zivilen und militärischen Komponenten unterstützt, im Südsudan soll seit Juni 2012 via European Union Aviation Security CSDP Mission in South Sudan (EUAVSEC-South Sudan) der Betrieb des Flughafens in der Hauptstadt Juba sichergestellt werden. In Somalia begann das Engagement 2007 mit der finanziellen Unterstützung der AU für die African Union Mission in Somalia (AMISOM). Darüber hinaus engagiert sich die EU mit der European Union Naval Force Somalia - Operation Atalanta (EU NAVFOR Atalanta) im Indischen Ozean, sie bildet im Rahmen der European Union Training Mission in Somalia (EUTM Somalia) somalische Soldaten aus und will mit Regional Maritime Capacity Building for the Horn of Africa and the Western Indian Ocean (EUCAP Nestor) einen Beitrag zur maritimen Sicherheit im westlichen Indischen Ozean leisten. Während der letzten Jahre lassen sich am Horn von Afrika im Wesentlichen zwei Ansätze der EU erkennen, die auch zukunftsweisend sein können. Einerseits wird eine Regionalorganisation, in diesem Fall die AU, auf vielfältige Weise unterstützt, um erfolgreiches Krisenmanagement betreiben zu können, andererseits beteiligt sich die EU im Sinne eines Baukastensystems mit eigenen Missionen am internationalen Krisenmanagement in der Region. Als eine weitere Erfolg versprechende Entwicklung hat sich die Einbindung lokaler Akteure erwiesen, etwa bei der End of Transition Roadmap in Somalia. Künftig könnte jedoch mehr in Konfliktprävention investiert werden, um etwaige Konflikte bereits vor ihrer gewaltsamen Eskalation zu bearbeiten." (Autorenreferat)