In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri, Band 82, Heft 25, S. 1329-1330
This collection responds to recent developments in Gender Medicine and the literary and cultural history of medicine. Bringing together scholars from Medical and Humanities departments, it uses case studies to investigate the gendered construction of disease from medieval times until today. The influence of gender on the creation of medical knowledge is now recognized within various branches of the medical field: genetic research, therapy, and investigations into biologically versus life style induced types of disease. In British and American literary and cultural studies, the narrative, drama
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'Der ärztliche Blick auf den Patienten wird heute stark bestimmt durch Forschungsparadigmata, die mit operationalisierenden Methoden weitgehend generalisierbare und vom Einzelfall abstrahierte Hypothesen prüfen und anwenden lassen. Dadurch entstand eine eigentümliche Leibferne der modernen Medizin, die traditionelle Auseinandersetzungen mit Leib und Krankheit in Vergessenheit geraten ließ. Der menschliche Leibbezug war aber im 20. Jahrhundert Gegenstand einer Reihe von phänomenologischen, anthropologischen, existenzialistischen sowie spezifisch medizinischen Ansätzen, von denen im Folgenden einige in ihren Grundzügen skizziert und zur Diskussion gestellt werden sollen. Diese Traditionen, die sich vor allem durch einen sprachbezogenen Verständnisansatz auszeichnen, bleiben relevant für den klinischen Zugang zum Patienten und die weitere Behandlungspraxis, für die Aus-, Weiter- und Fortbildung in Gesundheitsberufen sowie für die spezifische Forschung zu Themen der Krankheitsverarbeitung und der Psychosomatik.' (Autorenreferat)
Abstract. The Department of Medical Psychology and Sociology at the University of Leipzig deals with a wide scope of scientific working fields. First of all, the conduction of representative surveys for the validation of psychometric instruments, the exploration of multiple research topics and the supply of reliable information about public opinion is a central part of our work. These surveys basically contribute to an empirical foundation of the following research fields of our department: (1) epidemiologic research on mental disorders and bodily complaints, (2) development and validation of psychometric instruments, (3) health status and life conditions of care giving relatives, and (4) migration and health.
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri, Band 84, Heft 3233, S. 1676-1678
Aus phänomenologisch-empirischer Sicht wird der Wandel der Einstellung zur Technik am Beispiel des Lebens und Gewöhnens von Patienten an eine Dialysestation in einem Krankenhaus analysiert. Bei dieser Population stellt sich die Frage nach der Einstellung radikaler als bei anderen, denn hier ist "Technik" äquivok mit "Leben", ihre Verneinung wäre Selbstmord. Der Autor konzipiert Patientenarbeit als Arbeit der Patienten im Sinne einer Verknüpfungsleistung biographischer und trajektoraler Erfahrungs- und Handlungsketten zur Wiederherstellung lebensweltlicher Idealisierungen in einem Rahmen, der durch die medizinische Technologie gesetzt wird. (psz)
In dem Beitrag geht es um den sowohl lebenspraktisch als auch theoretisch-analytisch unauflösbaren Zusammenhang von Lebensgeschichte und Tod. Ausgehend von einigen Überlegungen zur Lebensdeutung und zum Sinn des Lebens wird die Professionalisierung des Lebenslaufs am Beispiel des Umgangs mit Sterben und Tod untersucht. Der soziale und komplexe Handlungsprozeß des Sterbens wird aus der Perspektive des Gesundheitsssystems, der Medizin und der helfenden Berufe beleuchtet. Dies entspricht der These einer zweiten Abspaltung des Todes in Form von sich dafür erklärenden Professionen der Medizin, der Psychologie und der Seelsorge, der Thanatogogik und Thanatotherapie und von Institutionen, die den Tod verhindern und das Sterben organisieren und verwalten. Die Überlegungen zusammenfassend wird auf die Gefahr hingewiesen, daß der soziale Dienst vom professionellen Experten nur noch als Arbeitsprozeß und nicht mehr als zwischenmenschlicher Interaktionsprozeß begriffen wird, der den Klienten in seiner psychosozialen Gesamtheit in den Mittelpunkt stellt. (RW)
Dr. Franz von Ottenthal served as a General Practitioner in Sand, in the South Tyrolean Tauferer Ahrntal from 1847 to 1899, over a period lasting more than 50 years. From 1861 until 1882, in a period of great regional and imperial tensions, he even was member of the Tyrolean Landtag (diet). In 1837/8 he began his medical studies at the University of Vienna, where important physicians from the "Zweite Wiener Medizinische Schule" like Carl von Rokitansky, Joseph Skoda and Philipp Semmelweis were teaching.
Ottenthal worked as a medical expert in Windisch-Matrei (East Tyrol) for almost two years. Then he went back home and became a General Practitioner in Neumelans, the residence of his family.
This biography treats particularly the career as a physician, his engagement in the medical service and the difficulties during the collaboration with medical authorities. On the other side it contains further an analysis of the medical records and the letters of his patients for a better patient view. Further this biography discusses open questions like medical development, fees, properties of a noble rural physicians in the second part of the 19 century and the competition with other physicians and healers. A big space is dedicated to the treatment of mental illness. Ottenthal wasn't a 'psychiatrist', but he was as well responsible for the care and the treatment of persons with mental disease. With a report by a physician began - crossing a lot of other institutions - the way in the asylum.
The Ottenthal family, whose everyday life has tried to be reconstructed along private correspondence, is a typical example of a family from the second part of the 19th century between nobility and bourgeoisie characterized on the one hand by qualification, know-how and a lucrative job and on the other by a nobility title, fortune and landed property. Franz von Ottenthal wasn't a famous physician like Rudolf Virchow, Robert Koch or Carl von Rokitansky. Nevertheless he was a modern, political engaged, self-confident practitioner and he is a very good example for the fusion of nobility and bourgeoisie in a rural life of the 19th century.
This publication should be a contribution to the exploration of rural medical practice, which is little known and often poor of sources. It will even be a starting-point for further comparative studies of other medical biographies and legacies. - Franz von Ottenthal war ein Landarzt in Sand in Taufers, im Tiroler (heutigen Südtiroler) Tauferer-Ahrntal, und von 1861 bis 1883, also in einer Zeit großer landes- und reichspolitischer Spannungen, als Abgeordneter im Tiroler Landtag tätig. Ab dem Studienjahr 1837/38 studierte er Medizin an der Universität Wien. Unter seinen Lehrern und Studienkollegen finden sich einige große Namen der "Zweiten Wiener Medizinischen Schule", wie Carl von Rokitansky, Joseph Skoda oder Philipp Semmelweis.
Nach einer ersten fast zweijährigen Berufserfahrung als Gerichts- und Gemeindearzt in Windisch-Matrei (heute Matrei in Osttirol) kehrte Franz von Ottenthal in seinen Heimatort Sand in Taufers zurück, wo er in dem von seiner Familie geerbten Ansitz Neumelans eine Ordination eröffnete. Hier wirkte er knapp mehr als 50 Jahre lang von 1847 bis 1899 ununterbrochen als Privatarzt.
Die vorliegende Biografie befasst sich vorrangig mit dem Werdegang des Arztes, mit seinem sanitätspolitischen Engagement sowie mit den Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit den vorgesetzten Sanitätsbehörden. Auf der anderen Seite wurde aber versucht, durch die Analyse der Krankengeschichten und besonders der PatientInnenbriefe auch die noch unterbelichtete Sicht der PatientInnen und das Arzt-Patienten-Verhältnis zu erfassen. Die Arbeit beschäftigt sich weiters mit den bisher teilweise noch offenen Fragen der ärztlichen Ausbildung, des Arzthonorars und des Vermögens eines adeligen Landarztes der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie der Konkurrenz durch andere Ärzte und Laienheiler. Einen großen Raum nimmt das Thema der Behandlung von Geisteskrankheiten ein. Ottenthal war, obwohl "psychiatrisch" nicht ausgebildet, zuständig für die Versorgung und Behandlung von psychisch Kranken. Mit seinem Gutachten begann meistens, über mehrere Institutionen, der Weg in die Anstalt.
Mit Hilfe der spärlichen Privatkorrespondenz wurde zudem versucht, Einblick in den Alltag der Landarztfamilie von Ottenthal zu nehmen. Dieses typische Beispiel einer adeligen Familie bürgerlichen Stils setzte sich aus Personen zusammen, die im "Schwebezustand" zwischen Adel und Bürgertum waren, die einerseits durch Leistung, Qualifikation, Bildung und einem "Brotberuf" und andererseits durch Adelstitel, Vermögen und Grundbesitz charakterisiert waren.
Franz von Ottenthal war keine berühmte Arztpersönlichkeit wie Rudolf Virchow, Robert Koch oder Carl von Rokitansky. Dennoch stellt er - und das zu zeigen ist Ziel dieser Biografie - einen modernen, politisch engagierten, selbstbewussten Arzt dar und ist ein prägendes Beispiel für die Vermischung von Adel und Bürgertum in einem ländlichen Leben des 19. Jahrhunderts.
Die vorliegende Publikation soll einen Beitrag zur Erforschung der noch wenig beachteten und teilweise quellenarmen Medizin am Lande besonders der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts leisten. Sie versteht sich als Ausgangspunkt für neue Vergleichsstudien mit ähnlich gut erforschten Arztbiografien bzw. ärztlichen Nachlässen.
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri, Band 84, Heft 34, S. 1730-1732