In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri
Die deutsche Afrikapolitik zeichnet sich in den vergangenen Jahren durch internationale Initiativkraft und den Anspruch einer "Partnerschaft auf Augenhöhe" aus. Dabei deutet der Blick auf Machtkonstellationen in den Kooperationen darauf hin, dass entgegen des eigenen Anspruchs Ungleichheiten reproduziert statt aufgebrochen werden. Ein historischer Blick auf deutsch-afrikanische Beziehungen zeigt, dass das koloniale Erbe die Zusammenarbeit bis heute stark prägt. Die Erörterung gegenwärtiger Konfigurationen und Akteur*innen der deutschen Afrikapolitik ergibt ein mäßig koordiniertes Mosaik von Vorhaben, das sich auch nach geopolitischen Interessen richtet. Als zentrale innenpolitische Legitimation für deutsche Vorhaben offenbart sich der Imperativ der Migrationsminderung, der menschenrechtlich problematisch ist. Richtungsweisend ist zudem eine Außenwirtschaftsförderung unter marktliberalen Gesichtspunkten, die auf lokaler Ebene polit- ökonomische Risiken mit sich bringt. Die zukunftsträchtige klimapolitische Zusammenarbeit ist gegenwärtig durch deutsche Transformationsvisionen dominiert, während in kulturpolitischen Vorhaben Ansätze selbstkritischer Partnerschaftlichkeit sichtbar werden. Der Beitrag schließt mit praktischen Perspektiven emanzipatorischer deutsch-afrikanischer Kooperationen.
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri, Band 96, Heft 39
Europa ist in den vergangenen Jahren zu einem dominierenden Thema geworden. Verantwortlich dafür ist vor allem der Prozess der europäischen Einigung, der zunächst wirtschaftlich, zunehmend aber auch politisch gesehen wurde. Ein kulturell fundiertes Europa-Verständnis hingegen wird zwar rhetorisch immer wieder ins Spiel gebracht, bleibt aber eigenartig unscharf. Dieser Band bringt politische, historische und kulturelle Aspekte des modernen Europas zusammen und trägt so zu einem ganzheitlicheren Bild bei. Sein Titel spielt bewusst mit der Mehrdeutigkeit des Begriffspaars "Fiktion" und "Realität": Auf der einen Seite kann literarische Fiktion eng mit politischer Realität bzw. Realitätsdarstellung verbunden sein, andererseits ist "Realpolitik" oft mit "Fiktion" - Mythen, Stereotypen, Traditionen - durchsetzt.
Der Untersuchung liegt eine breite Semantik von "politique" zugrunde. Zunächst wird dargestellt, wie "politique" als Bezeichnung einer Gesinnung im 16. Jahrhundert verwendet wurde. Es schließt sich ein Kapitel über "politique" als individuelles Verhalten an, bevor der Politikbegriff einer pessimistischen Anthropologie und des Politikverständnisses im 16. und 17. Jahrhundert thematisiert wird. Hier geht es um die Abkehr von Aristoteles, um Machiavelli und um die Tradition einer "double justice". Mit der Aufklärung und der Revolution treten neue Themen und Aspekte in den Vordergrund: Naturrecht, Erziehung, contrat social, Kunst, Wissenschaft, Sozialkritik und revolutionäres Handeln. Im 19. Jahrhundert erweitert sich dann das Politikvokabular. Unter den Stichwörtern "Geld" und "Politik" wird die Semantik von "politique" im Rahmen eines Gemeinwesens behandelt, das unter den Herausforderungen steigender soziale Mobilität und wachsender sozioökonomischer Spannungen steht. Insgesamt macht die Untersuchung zwei Bedeutungsstränge in der Semantik des Politik-Begriffs in Frankreich von 16. bis 19. Jahrhundert deutlich: einen aus der klassischen Antike stammenden, der die am Gemeinnutz orientierte, moralischen Kriterien verpflichtete Organisation des Gemeinwesens betont, und einen zweiten, der Machterwerb und Machterhalt in den Mittelpunkt stellt und die Politik als nach genuinen Regeln handelnd versteht. (ICE2)
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri
Frontmatter -- Avant-propos -- Première partie : Eléments de base pour une philosophie politique -- Vue d'ensemble et premières réflexions sur la méthode -- Chapitre I. Les visées concrètes de la vie sociale -- Chapitre II. Les médiations institutionnelles -- Deuxième partie : Les fondements et la signification politiques de l'Etat d'Israël -- Chapitre III. Israël comme instauration et comme droit -- Chapitre IV. Israël et les Palestiniens -- Conclusion. L'indestructible et la renaissance -- Table des matières -- ARCHONTES -- Backmatter
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"Die Autorin analysiert die Beziehungen zwischen der 'Ecole libre des sciences politiques', einer privaten Elitehochschule, und dem Vichy-Regime einerseits, den deutschen Besatzern andererseits in der Zeit 1940 bis 1944. Dabei werden die Selbstdarstellungen der Hochschulleitung den wissenschaftlichen Erkenntnissen gegenübergestellt. Zwei Thesen sind zentral: Für die Beziehungen der 'Ecole libre' mit der Vichy-Regierung ist ein Voluntarismus kennzeichnend. Dieser führte sowohl zur institutionellen als auch zur ideologischen Verschränkung. Mit Blick auf die deutsche Besatzungsmacht verfolgte die Hochschulleitung opportunistische Strategien, um weiterhin agieren zu können. Ergebnis: Sie schwankten zwischen Anpassungen des Lehrkörpers und Lehrplans an deutsche Vorgaben einerseits und der Teilnahme an Aktivitäten der Resistance andererseits." (Textauszug).
"Die Autorin analysiert die Beziehungen zwischen der 'Ecole libre des sciences politiques', einer privaten Elitehochschule, und dem Vichy-Regime einerseits, den deutschen Besatzern andererseits in der Zeit 1940 bis 1944. Dabei werden die Selbstdarstellungen der Hochschulleitung den wissenschaftlichen Erkenntnissen gegenübergestellt. Zwei Thesen sind zentral: Für die Beziehungen der 'Ecole libre' mit der Vichy-Regierung ist ein Voluntarismus kennzeichnend. Dieser führte sowohl zur institutionellen als auch zur ideologischen Verschränkung. Mit Blick auf die deutsche Besatzungsmacht verfolgte die Hochschulleitung opportunistische Strategien, um weiterhin agieren zu können. Ergebnis: Sie schwankten zwischen Anpassungen des Lehrkörpers und Lehrplans an deutsche Vorgaben einerseits und der Teilnahme an Aktivitäten der Resistance andererseits." (Textauszug)
Wissenschaftlich gesehen sind alle Menschen Narzissten. Werden Politiker als Narzissten unterschieden von "anderen" Politikern, so ist dies eher Ausdruck einer pharisäerhaften Projektion. Am Beispiel von Oskar Lafontaine und Gregor Gysi wird deutlich gemacht, dass es um die Unterschiede in der narzisstischen Struktur geht, aber nicht um den Gegensatz von Narzissten und Nicht-Narzissten.Schlüsselworte Narzissten; Macht; Politik; Linksbündnis; Medien; Pharisäer ; Scientifically seen, all people are narcissists. If some politicians are described as narcissist in comparison with other politicians, one can say that this is a pharisee projection. The example of Oskar Lafontaine and Gregor Gysi shows that it is important to look at the differences in the narcissistic structure, while it is superficial to draw a sharp contrast between narcissist and nonnarcissist.Keywords Narcissist; Power; Politics; Media; Pharisee ; Me fondant sur l'expérience acquise en exerçant une fonction au sein de la Chambre bavaroise des psychothérapeutes, j'effectue une distinction entre le maintien au pouvoir souvent visé dans des contextes politiques et la volonté de pratiquer une politique adéquate du point de vue des besoins et des intérêts des personnes touchées. Toute action, et en particulier l'action politique, se fonde aussi sur un certain «narcissisme». Freud pensait qu'il est relativement normal d'élever l'amour de soi au rang de processus naturel ; il ne faut pourtant pas qu'il soit pris en gage par la morale. Avoir un pouvoir est part intégrante d'un système fondé sur le pouvoir.Dans ce sens, il n'est pas très logique de considérer le narcissisme comme «négatif», même s'il reste l'un des instrument d'un pouvoir politique masqué. Lorsqu'on déclare que certains politiques sont des Narcisses alors que d'autres ne le seraient pas, on fait une projection hypocrite : en montrant certains du doigt, on démontre sa propre supériorité. C'est pourquoi je considère comme naïve la distinction entre politiciens narcissiques et politiciens non narcissiques. Il serait plus utile de cerner les différences au niveau des structures narcissiques en vue de mieux définir l'attitude politique d'une personne envers le pouvoir.