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Aktuelle Darstellung der Schwerpunkte des Fachs. - Rezension : Die Politische Soziologie beleuchtet im weitesten Verständnis das Verhältnis von Politik und Gesellschaft. Sie kann gegenüber der soziologisch interessierten Politikwissenschaft (z.B. Wahlforschung) keinen Alleinvertretungsanspruch reklamieren, aber doch aufweisen, dass sie Politik spezifisch als gesellschaftliches Teilsystem betrachtet und sich zudem abseits einer klassischen Staats- und Institutionenlehre mit staatenlosen Formen von Politik beschäftigt. Nichtsdestotrotz gibt es zahlreiche, nicht feindlich behandelte Überschneidungen. Leser/-innen dieses "Studienkurses" sehen sich mit einem breiten Spektrum von Themen konfrontiert: Neben klassischen wie z.B. zur Definition der Staatsbürgerschaft vor allem solche der Partizipation (Wahlen, Parteien, soziale Bewegungen, Öffentlichkeit) und gesellschaftlichen Makrotendenzen wie Modernisierung und Globalisierung. Die einschlägigen Titel von V. Kaina, L. Kissler, der das Fach auf eine "Demokratiewissenschaft" eingrenzt, und H. Rattinger sollten um diesen aktuellen Band des Bielefelder Soziologen ergänzt werden. (3)

Der Autor stellt vier neuere Schriften vor, die in den Wissens- und Forschungsstand der politischen Soziologie einführen: 1. G.A. Kourvetaris und B.A. Dobratz, Political sociology, 1980; 2. Tom Bottomore, Politische Soziologie, 1981; 3. K.L. Shell, Liberal-demokratische Systeme - eine politisch-soziologische Analyse, 1981; 4. R. Ebbighausen, Politische Soziologie - zur Geschichte und Ortsbestimmung, 1981. Die Analyse soll zugleich eine Ortsbestimmung der gegenwärtigen politischen Soziologie erlauben. Der Autor fragt, "wieviel Horizont und Perspektive für den Blick auf die Weltprobleme der historischen Gegenwart erschlossen werden und wieviel Ideologiekritik die auf Erklärung und Handlungsorientierung gerichtete Theorie dabei zu entfalten vermag". Was der politischen Soziologie vor allem fehle, sei die Arbeit an einer komparativen Theorie der Wandlungen und des Zusammenhangs von Gesellschaftsformationen und politischen Systemen. (KA)

Unter den Überschriften "Staat und Gesellschaft", "Gesellschaftliche Evolution und soziale Bewegungen", "Demokratische Vergesellschaftung versus Oligarchien und Eliten" und "Zeitdiagnose" wird an fortschrittliche Traditionslinien der Politischen Soziologie erinnert, welche der heutigen Politischen Soziologie Orientierungsmöglichkeiten bieten könnten. (AuD-Br)