Welchen Einfluss können Social Bots auf die politische Meinungsbildung ausüben? Was ist heute technisch machbar? Und wie lassen sich Social Bots erkennen und verhindern? Social Bots sind Computerprogramme, die darauf ausgerichtet sind, in sozialen Netzwerken, beispielsweise auf Facebook oder Twitter, maschinell erstellte Beiträge zu generieren, um Diskurse zu beeinflussen bzw. zu manipulieren. Die TA-Vorstudie bietet einen Überblick über den aktuellen Stand der Technik von Social Bots, Anwendungsfelder und Anwender, Verbreitung sowie tatsächliche und angenommene Risiken. Darüber hinaus wurden der momentane Kenntnisstand zum tatsächlichen Ausmaß des Einsatzes von Social Bots und ihren Wirkungen dargestellt. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand die Frage nach den potenziellen Gefahren von Social Bots, die aus einer möglichen Manipulation politischer Diskussionen und Trends in sozialen Netzwerken oder der Beeinflussung des Kaufverhaltens von Personen resultieren. Das Horizon-Scanning bietet eine leicht verständliche Einführung in das Thema Social Bots und deren zukünftige Einflusspotenziale und Einsatzmöglichkeiten in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Inhalt Zusammenfassung 7 I. Einführung 9 II. Definition und Eigenschaften von Social Bots 11 III. Literatur- und Quellenanalyse zu Social Bots 19 1. Social Bots in wissenschaftlicher Literatur und Presse 19 2. Web-of-Science-Analyse 21 IV. Social Bots Insights 27 V. Thesen 29 1. Einfluss und Wirksamkeit von Social Bots 30 1.1 Beispiele für den Einsatz von Social Bots und deren Wirksamkeit 30 1.2 Einsatzgebiete 33 1.3 Prämissen für die Beeinflussung politischer Entscheidungsprozesse 36 2. Zukünftige Einflusspotenziale und Einsatzmöglichkeiten von Social Bots 40 2.1 Einflusspotenzial auf politische Prozesse 40 2.2 Einflusspotenzial auf wirtschaftliche Prozesse 44 2.3 Einflusspotenzial auf die IT-Sicherheit 45 2.4 Einflusspotenzial auf Geschäftsmodelle von sozialen Netzwerken 47 2.5 Einflusspotenzial von Social Bots auf das Internet insgesamt 49 2.6 Positive ...
Social Bots werden im Wesentlichen dafür eingesetzt, Diskussionen inhaltlich zu verzerren sowie die Bedeutung von Themen oder die Popularität von Personen und Produkten zu beeinflussen. Sie bergen das Potenzial, die politische Debattenkultur im Internet durch die massenhafte Verbreitung von (Falsch-)Nachrichten zu verändern und durch eine »Klimavergiftung« das Vertrauen in die Demokratie zu untergraben. Das noch junge Phänomen Social Bots wurde bislang insbesondere auf der Plattform Twitter nachgewiesen. Die tatsächliche Wirkung auf die (politische) Willensbildung ist bislang kaum belegt. Die technischen Enttarnungsmöglichkeiten hinken der schnellen Weiterentwicklung der Social Bots ...
Das Thema Big Social Data umfasst technologische Ansätze zur Sammlung, Verknüpfung und Auswertung personenbezogener und semantisch reichhaltiger Daten sowie daran geknüpfte Verwertungszusammenhänge. Die Bedeutung von Big Social Data für die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts ist eng mit dem prägenden Einfluss von Firmen wie Google oder Facebook verknüpft, deren Geschäftsmodelle im Wesentlichen auf der umfassenden Erhebung und kommerziellen Verwertung von Nutzerdaten basieren. Dabei werden möglichst viele der Spuren und Informationen, die Nutzer digitaler Dienste und Plattformen im Internet hinterlassen, gesammelt und zu individuellen oder Gruppenprofilen verdichtet. Diese bilden die Grundlage für eine möglichst gezielte Aufmerksamkeitssteuerung oder die Vorhersage individueller Verhaltens- und Entscheidungsmuster, die beispielsweise für die Platzierung personalisierter Werbung genutzt werden können. Ein vergleichsweise neues Phänomen bildet die Übertragung dieser Funktionsprinzipien und Technologien auf Gesellschaftsbereiche, in denen die umfassende Sammlung und Auswertung personenbezogener Daten durch Ratingund Vorhersagealgorithmen – noch stärker, als dies in kommerziellen Zusammenhängen der Fall sein kann – mit individueller Überwachung und Verhaltenskontrolle in Verbindung gebracht wird. Die strukturierte Analyse persönlicher Daten, die im Kontext von Finanztransaktionen, Mobilitätsverhalten oder sozialen Netzwerken erhoben werden, kann sich direkt auf Handlungsmöglichkeiten und Lebensumstände der Nutzer auswirken. Beispiele, wie die Pläne zur Einführung eines flächendeckenden Sozialkreditsystems in der Volksrepublik China oder die durch Software beeinflusste Bemessung von Haftstrafen bei einigen US-amerikanischen Gerichten, belegen bereits heute die gesellschaftliche Tragweite dieser Entwicklungen. Existieren im internationalen Kontext also bereits Anwendungen, in denen der Einsatz von Rating- und Vorhersagealgorithmen unter Nutzung von Big Social Data zu einer digitalen Stigmatisierung Einzelner führen kann, ...
Facebook, Twitter, YouTube – die Namen dieser Plattformen sozialer Medien sind in aller Munde, doch was steckt hinter diesen Medienformen und wie lassen sie sich sinnvoll in die Arbeit von Kultureinrichtungen integrieren? Welche Potentiale der Besucheransprache bieten sie? Das waren die Leitfragen der vierten und letzten Sektion der Dresden Summer School. Eingebettet in Besichtigungen des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr (MHM) und des Deutschen Hygiene-Museums Dresden (DHMD), erhielten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen eine Einführung zu diesem Thema, die durch Best-Practice-Beispiele von Museen und Ausstellungsplanern ergänzt wurden. (.)
Gedruckt erschienen im Universitätsverlag der TU Berlin, ISBN 978-3-7983-2971-3 ; Die Zahl rechter Tötungsdelikte in Deutschland ist seit den 1990er Jahren umstritten. Den Statistiken der Sicherheitsbehörden stehen die systematisch höheren Fallzahlen gegenüber, die von Journalisten und anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren recherchiert werden. Der Konflikt um die richtigen Zahlen ist zugleich ein Konflikt um die angemessene Einschätzung der Gefahr des militanten Rechtsradikalismus und ein Konflikt um die Monitoringkompetenz von Behörden und zivilgesellschaftlichen Beobachtern. Auf Basis der Prozessakten werden die zwölf Berliner Fälle detailliert untersucht, die zwischen 1990 und 2008 von der Polizei oder von zivilgesellschaftlichen Akteuren als politisch rechts klassifiziert wurden: Wie ist das seit 2001 geltende polizeiliche Erfassungssystem für politische Kriminalität, der "Kriminalpolizeiliche Meldedienst – Politisch motivierte Kriminalität" (KPMD-PMK) strukturiert? Wo bestehen Probleme dieses Systems bei der Definition rechter Tötungsdelikte? Wie lassen sich diese Probleme beheben? Wie lassen sich die unterschiedlichen Fallzahlen von Polizei und Journalisten erklären? Welche Altfälle sollten aus sozialwissenschaftlicher Sicht heute als politisch rechte Fälle klassifiziert werden? ; The number of cases of right-wing motivated homicide in Germany has been controversial since the 1990s. The security authorities' statistics stand facing the systematically higher numbers recorded by journalists and civilian society actors. The conflict about the correct statistics is simultaneously a conflict about the appropriate assessment of the danger posed by militant right-wing radicalism and a conflict about the respective monitoring competence of the authorities and civilian observers. The twelve Berlin cases from 1990 to 2008 that either the police or civilian society actors classified as right-wing politically motivated were studied using the corresponding trial records: what is the design of the police collection system for political crime – the "Criminal Police Reporting Service – Politically Motivated Crime" (CPRS–PMC)(German: "Kriminalpolizeilicher Meldedienst – Politisch motivierte Kriminalität" (KPMD-PMK)), that has been used since 2001? Where do problems exist in this system concerning the definition of right-wing homicides? How can these problems be rectified? How can the difference in the police and journalists' case numbers be explained? Which old cases should from a social sciences point of view be reclassified as right-wing politically motivated cases?
Sozialdemographische Untersuchungen gab es seit den 1930er Jahren nicht nur in den angelsächsischen Ländern, sondern auch im nationalsozialistischen Deutschland. Unabhängig von der Beantwortung der Frage, ob die deutschen Untersuchungen für die NS-Bevölkerungspolitik unmittelbar relevant wurden, macht ein Vergleich zwischen den deutschen Untersuchungen und den Arbeiten in den USA Sinn. Die Eugenikdiskurse in beiden Ländern zeichneten sich durch eine große Argumentationsvielfalt aus - darunter auch spezifisch soziologische Zugangsweisen. Nicht Individuen, sondern Gruppen (in den USA auch: Berufsklassen) und soziale Lagen gerieten als abhängige/ unabhängige Variablen in den Blick beider Sozialdemographien. Dem Autor erscheint bei einem Vergleich gerade die Methodenentwicklung in den beiden Ländern beachtenswert. Er schlägt vor, die methodische Verarbeitung von 'sozialer Ungleichheit/ sozialer Mobilität' in den demographischen Disziplinen zum Ankerpunkt eines wissenschaftshistorischen Vergleichs zu machen. Und er benennt die Gründe, die für diesen Zugang sprechen: darunter die Übernahme einer linearen Vorstellung von Statushierarchie in den empirischen Sozialwissenschaften und die Fokussierung auf den 'Beruf' als soziales Klassifikationsmerkmal. ; Since the 1930s, sociodemographic surveys were carried out not only in English-speaking countries, but also in National Socialist Germany. A comparison between the German surveys and the studies in the US appears useful, quite apart from finding an answer to the question whether the German surveys were of direct relevance to Nazi demographic policy. The discourses on Eugenics in both countries featured a large variety of arguments, including specifically sociological approaches. The dependent/ independent variables focused on by both sociodemographic systems were groups (and in the US also: professional classes) and social situations rather than individuals. In a comparison, the development of methods in the two countries appears to the author to be of particular significance. He proposes to make the methodological analysis of 'social inequality/ social mobility' in the demographic disciplines the focal point of any comparison referring to the history of science. Further, he presents the reasons for favouring this approach, among them the adoption of a linear idea of status hierarchy in the empirical social sciences and the focus on 'occupation' as a characteristic of social classification.
Datenvisualisierungen und Infografiken sind spätestens seit Ausbruch der Corona-Pandemie in aller Munde oder besser gesagt "in aller Augen". Kaum ein News-Portal, kaum eine Online-Ausgabe renommierter Zeitungen kommt ohne die fast schon obligatorische interaktive Datenvisualisierung über den Verlauf der Pandemie, die Entwicklung der Infektionszahlen oder einen Ländervergleich aus. Der vorliegende erste Sammelband zum Thema möchte (interaktive) Datenvisualisierung praxisorientiert aufgreifen, um sowohl die grundlagen-orientierte wie auch die angewandte Forschung zu inspirieren, näher zusammenzuführen, zukünftige Forschung zu unterstützen sowie für offene Fragen in diesem dynamischen Prozess zu sensibilisieren.:O. Tabino, C. M. Stützer & A. Wachenfeld-Schell, Editorial Board: Data Visualization and Information Design: Bringing Data to Life B. Wiederkehr: Interactive Things Data Visualization for Exploration and Explanation S. Sieben & P. Simmering, Q | Agentur für Forschung GmbH: Storytelling vs. Dashboards – Wie Sie die richtige Methode zur Datenvisualisierung auswählen M. Bonera, The Visual Agency | Politecnico di Milano: Data Visualization as a Tool to Access Leonardo da Vinci's Greatest Work: The Codex Atlanticus P. Blau, GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung mbH: Visualisierung qualitativer Daten: Die Komplexität des Einfachen ; Since the outbreak of the Corona pandemic at the latest, data visualisations and infographics have been on everyone's mind, or rather 'in everyone's eyes'. Barely any news portal or online edition of well-known newspapers can do without the almost obligatory interactive data visualisation on the path of the pandemic, the development of infection figures or a comparison of countries. This first volume on this topic aims to take up (interactive) data visualisation in a practice-oriented way in order to inspire both fundamentally-oriented and applied research, to bring it closer together, to support future research as well as to sensitise for open questions in this dynamic process.:O. Tabino, C. M. Stützer & A. Wachenfeld-Schell, Editorial Board: Data Visualization and Information Design: Bringing Data to Life B. Wiederkehr: Interactive Things Data Visualization for Exploration and Explanation S. Sieben & P. Simmering, Q | Agentur für Forschung GmbH: Storytelling vs. Dashboards – Wie Sie die richtige Methode zur Datenvisualisierung auswählen M. Bonera, The Visual Agency | Politecnico di Milano: Data Visualization as a Tool to Access Leonardo da Vinci's Greatest Work: The Codex Atlanticus P. Blau, GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung mbH: Visualisierung qualitativer Daten: Die Komplexität des Einfachen
The purpose of this paper is to take a closer look at the integration of tax policy instruments into social policy reform in Canada during the 1990's and what that means in terms of the politics of redistribution and the prevention of poverty. The paper is divided into three parts. The first part takes a closer look at and will challenge the conventional classification of the Canadian welfare state as a liberal one (Esping-Andersen classification). The second part is focussed on the politics of welfare reform in Canada during the 1990's. Special attention will be given to the integration of tax policy instruments into social policy. The third part takes a more comparative look at the output side of the Canadian welfare state: how successful is the Canadian welfare state in the prevention of poverty and the redistribution of income? The extent to which the welfare state design in Canada has changed, as a result of the reforms analysed above, will be discussed in the concluding part of the paper. ; http://www.kanada-studien.org/publikationen/zks/
Gedruckt erschienen im Universitätsverlag der TU Berlin, ISBN 978-3-7983-3009-2 ; Die Zahl rechter Tötungsdelikte in Deutschland ist seit den 1990er Jahren umstritten. Den Statistiken der Sicherheitsbehörden stehen die systematisch höheren Fallzahlen gegenüber, die von Journalisten und anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren recherchiert werden. Der Konflikt um die richtigen Zahlen ist zugleich ein Konflikt um die angemessene Einschätzung der Gefahr des militanten Rechtsradikalismus und ein Konflikt um die Monitoringkompetenz von Behörden und zivilgesellschaftlichen Beobachtern. Auf Basis der Prozessakten werden die zwölf Berliner Fälle detailliert untersucht, die zwischen 1990 und 2008 von der Polizei oder von zivilgesellschaftlichen Akteuren als politisch rechts klassifiziert wurden: Wie ist das seit 2001 geltende polizeiliche Erfassungssystem für politische Kriminalität, der "Kriminalpolizeiliche Meldedienst – Politisch motivierte Kriminalität" (KPMD-PMK) strukturiert? Wo bestehen Probleme dieses Systems bei der Definition rechter Tötungsdelikte? Wie lassen sich diese Probleme beheben? Wie lassen sich die unterschiedlichen Fallzahlen von Polizei und Journalisten erklären? Welche Altfälle sollten aus sozialwissenschaftlicher Sicht heute als politisch rechte Fälle klassifiziert werden? ; The number of cases of right-wing motivated homicide in Germany has been controversial since the 1990s. The security authorities' statistics stand facing the systematically higher numbers recorded by journalists and civilian society actors. The conflict about the correct statistics is simultaneously a conflict about the appropriate assessment of the danger posed by militant right-wing radicalism and a conflict about the respective monitoring competence of the authorities and civilian observers. The twelve Berlin cases from 1990 to 2008 that either the police or civilian society actors classified as right-wing politically motivated were studied using the corresponding trial records: what is the design of the police collection system for political crime – the "Criminal Police Reporting Service – Politically Motivated Crime" (CPRS-PMC)(German: "Kriminalpolizeilicher Meldedienst – Politisch motivierte Kriminalität" (KPMD–PMK)), that has been used since 2001? Where do problems exist in this system concerning the definition of right-wing homicides? How can these problems be rectified? How can the difference in the police and journalists' case numbers be explained? Which old cases should from a social sciences point of view be reclassified as right-wing politically motivated cases? ; 2., überarbeitete Auflage
When a crisis is unfolding, people no longer wait for an official statement from government actors; rather they turn to the news media, they go to Twitter or Facebook, they log onto forums and blogs, etc., because they expect information and they can get it quickly from various sources. In such a dynamic information environment, if a government lacks a policy on how to use social media, particularly in crisis situations (meaning it does not act, or act appropriately), then it may face a loss of credibility and struggle with the management of a crisis. To get ahead of this curve, debating the risks and opportunities of using social media is a critical first step to building a sound social media policy and identifying certain engagement guidelines. This report examines four different issue areas to analyze how social media is used in the context of risk and crisis communication. These areas include: public safety and preparedness; emergency warnings, alerts and requests for assistance; recovery efforts; and, finally, monitoring and situational awareness. In the context of each of these areas, we highlight the key literature and real-life examples to explore the risks vs. opportunities in the utility of social media. These four areas capture the role of engagement and strategy in both the risk and crisis space.
Gesellschaftliche Verantwortung (CSR) nimmt für Unternehmen bedingt durch steigenden Druck seitens verschiedener Stakeholder sowie veränderte gesellschaftliche Erwartungshaltungen und politische Rahmenbedingungen eine immer bedeutenderer Rolle im gesamten Wertschöpfungsprozess ein. CSR geht über die Unternehmensgrenzen hinaus und umfasst die mit dem eigenen Unternehmen verbundenen Leistungsersteller. Die Einkaufsfunktion übernimmt mit einem hohen Anteil am Wertschöpfungsprozess die wichtige Aufgabe, Leistungserstellung bei dritten Unternehmen (Lieferanten) einzukaufen. Häufig sind dies Lieferanten in Entwicklungs- und Schwellenländern mit teilweise stark abweichenden Produktionsbedingungen. Um fehlende Gesetze und nicht zertifizierbare Standards zu kompensieren, sind insbesondere große Unternehmen dazu angehalten, ihre Lieferantenbasis hinsichtlich CSR-Kriterien zu überprüfen und ein regelkonformes Verhalten sicherzustellen. Die vorliegende Dissertation verfolgt die Idee, die Notwendigkeit einer Integration von CSR als Bewertungskriterium in bestehende Prozesse zu untersuchen, um geeignete Lieferanten für eine strategische Beziehung bewerten zu können. Hierfür wird zunächst anhand von Experteninterviews die praxisorientierte Messmethode "CSR-IndexSA" auf Basis einer Selbstauskunft entwickelt. Eine Überprüfung auf Reliabilität dieser Messmethode erfolgt mittels einer empirischen Erhebung bei einer hohen Anzahl von Zulieferunternehmen. Eine umfangreiche statistische Analyse bestehender Bewertungskriterien und -prozesse mit der erhobenen CSR-Performance dieser Lieferanten zeigt als Ergebnis eine notwendige eigenständige Integration von CSR als Bewertungskriterium mit einer nur geringen Auswirkung auf bestehende Prozesse. Anhand der empirischen Erhebung konnten desweiteren CSR-Risikofaktoren, wie Unternehmensgröße und Region bestätigt werden. Die Erkenntnisse der Untersuchung zeigen zudem, dass jene Lieferanten mehr Wert auf eine strategische Kunden-/ Lieferantenbeziehung legen, die auch eine hohe CSR-Performance aufweisen. Neben der Überprüfung und Sicherstellung von CSR rückt vermehrt die Information, Schulung und Weiterbildung zu CSR insbesondere von SMEs als Aufgabe für große Unternehmen in den Mittelpunkt. ; Based on increased pressure on the part of different stakeholders, changed expectations on social issues as well as political frameworks, corporate social responsibility (CSR) gains more importance within the whole process of value add. Social responsibility extends the limits of the focal enterprise and includes the whole supply chain. The purchasing function is responsible for the important task (within the value add process) to source goods and services from third parties, the suppliers. Often production partners in emerging countries follow different legal and social standards. In order to compensate missing legal requirements and standardized norms, large MNE need to regularly supervise their supply base and secure CSR by themselves. This doctoral thesis aims to investigate the necessity of the integration of CSR as evaluation criterion in existing processes, with the result to be able to evaluate suitable suppliers for strategic relationships. Therefore based on expert interviews the method "CSR-IndexSA" is being developed. This CSR-IndexSA allows the suppliers' evaluation with a self assessment. The method is being proved for its reliability and is being adopted in a large scale empirical study involving numerous suppliers. The broad statistical analysis of existing evaluation criteria and processes with the measured suppliers' CSR performance shows the need of the integration of CSR as independent criterion within the supplier evaluation process. The effects on existing processes are proven to be minor. Those results point to further relations between the "classical" criteria for evaluation and various CSR dimensions (e.g. environmental management) and give advice for an improved supplier evaluation. Furthermore CSR risk factors such as company size or region can be identified through the empirical survey. Long-term partnerships mean an increasingly important success factor in customer supplier relationships. The survey's results show also that those suppliers who value a strategic relationship as important also have a high rating regarding CSR performance.
This thesis analyses the changes in architectural discourse, housing policies, and urban development before and after the neoliberal turn in France in the 1970s. Its topic is the relationship between housing and centrality in the urban periphery, and the key question is how this relationship changed in the course of the structural reforms of the 1970s following the economic crisis in France. The objects of this dissertation are six urban development projects designed by the Catalan architecture firm Ricardo Bofill–Taller de Arquitectura for the Parisian new towns and in the urban peripheries of Francoist Spain. The colossal housing project "The Spaces of Abraxas" in the Parisian new town Marne-la-Vallée, completed in 1983 during the heydays of postmodernism, serves as the starting point of the analysis. Subsequently, this study investigates Abraxas' unrealized predecessors from the late 1960s and early 1970s, multifunctional housing monuments conceived to transpose the qualities of historic city centers into the peripheries of Madrid, Barcelona and Paris. I trace the relational change of housing and centrality from two angles: first, I draw on my ethnographic research based on living on site in Abraxas; second, I contextualize Abraxas within the economic, esthetic and urban aspects of its planning history and its unrealized forerunners. By adopting this transdisciplinary approach, this work closes three gaps in architectural historiography. First, it provides a new reading of postmodernism through the analysis of the largely unknown transdisciplinary approach of Ricardo Bofill-Taller de Arquitectura, an approach which is closer related to Alexandre Kojève's interpretation of Hegel than to postmodernist language games. Second, the work foregrounds the French projects of Taller de Arquitectura which have neither been historically reviewed, nor embedded in the urban political context of the new town planning in Paris. Their analysis and contextualization opens up a new perspective on the claim of "urban innovation" in the implementation of the Parisian new towns before and during the cultural, economic and political upheavals of the 1970s. Third, my analysis of the neoliberal structural reforms of the 1970s and their effects on architecture, housing and urban space, through the case study of their socio-spatial consequences on Abraxas, shows ways to think of the architecture of housing as a process: as a process that emerges through political negotiation and continues to evolve in this way. ; Diese Dissertation analysiert die Veränderung von Architekturdiskurs, Wohnungsbaupolitik und Stadtentwicklung vor und nach der neoliberalen Wende in Frankreich in den 1970er Jahren. Ihr Thema ist die Relation von Wohnungsbau und Zentralität in der urbanen Peripherie und ihre Leitfrage lautet, wie sich diese Relation im Laufe der neoliberalen Strukturreformen nach der Wirtschaftskrise in Frankreich im Laufe der 1970er Jahre verändert hat. Gegenstand der Dissertation sind sechs städtebauliche Projekte des katalanischen Architekturbüros Ricardo Bofill–Taller de Arquitectura in den Pariser Neustädten und den Vororten von Barcelona und Madrid unter Franco. Ausgangspunkt ist der kolossale Wohnungsbau "Die Räume des Abraxas" in der Pariser Neustadt Marne-la-Vallée, der 1983 in der Hochphase der Postmoderne fertig gestellt wurde. Daraufhin untersucht diese Arbeit die unrealisierten Vorgänger von Abraxas aus den späten 1960er und frühen 1970er Jahren, die als multifunktionale Wohnungsbaumonumente die Zentrumsqualitäten historischer Innenstädte in die urbanen Peripherien von Madrid, Barcelona und Paris transponieren sollten. Die Fragestellung zur Entwicklung der Relation von Wohnungsbau und Zentralität entwickelte ich aus zwei Perspektiven: erstens, aus einer ethnographischen Recherche vor Ort in Abraxas, und, zweitens, aus der architektur-, stadt- und wirtschaftshistorischen Kontextualisierung seiner Planungsgeschichte und seiner Vorprojekte. Durch dieses transdisziplinäre Vorgehen schließt diese Arbeit eine dreifache Lücke der Architekturgeschichtsschreibung. Erstens eröffnet meine Analyse der surrealistischen Architekturkonzepte und der transdisziplinären Arbeitsweise von Ricardo Bofill–Taller de Arquitectura eine neue Lesart der Postmoderne, die eher mit der Hegel-Interpretation Alexandre Kojèves als mit postmodernen Sprachspielen in Verbindung zu bringen ist. Zweitens wurden die in dieser Arbeit untersuchten französischen Projekte von Taller de Arquitectura bisher weder im umfassenden Sinne historisch aufgearbeitet noch in den stadtpolitischen Kontext der Pariser Neustadtplanungen eingebettet. Ihre Analyse eröffnet eine neue Sicht auf den Anspruch einer städtebaulichen "Innovation" in der Umsetzung der Pariser Neustäde vor und während der kulturellen, ökonomischen und politischen Umbrüche der 1970er Jahre. Der dritte Punkt betrifft die neoliberalen Strukturreformen der 1970er und ihre Auswirkungen auf Architektur, Wohnungsbau und Stadtraum. Durch die Analyse dieser Reformen und das Aufdecken ihrer sozialräumlichen Konsequenzen auf Abraxas zeigt diese Arbeit Wege auf, um die Architektur des Wohnens als Prozess zu denken: als einen Prozess, der durch politische Verhandlungsräume entsteht und sich darin fortwährend weiterentwickelt.
Editor: 1938- , Statistische Reichsamt. ; "Internationale Monatshefte der Buch- und Zeitschriftenliteratur über Volk, Wirtschaft, Kultur und Politik." ; Title from caption. ; 1921 and 1924 not issued. ; Mode of access: Internet. ; Continued by: Bibliographie der Sozialwissenschaften (1950-1962 included in: Jahrbuch für Sozialwissenschaft). ; Vols. for 1905, 1907, 1910 bound with same years of related title in: SA (Blätter für die gesamten Sozialwissenschaften).
The analysis of the concept of inclusion in a scientific context and the inflationary classification of different practices as inclusive suggest a rethinking of inclusion as a guiding concept in social work. Inclusion in the sociological sense means something other than the pedagogical postulate of education for all. Inclusion is sometimes understood as a method (inclusive education), sometimes as an ethical principle (human right) and sometimes as a global goal (the inclusive society). In the neoliberal model, inclusion represents a practice of obligation to contribute to economic growth and to comply with market requirements. Due to its proximity to the everyday life of the people, social work has a growing role to play in pointing out the tension between an inclusion promise in the front stage and a back stage on which social exclusion is legitimised.
Die Arbeit unterzieht am Bespiel der westsächsischen Textiindustrie das Verständnis der Industrialisierung im Allgemeinen einer Überprüfung. Wie reagierten die Betroffenen auf die unbestreitbare Technisierung ihrer Arbeitsprozesse? Führte der Einsatz von Maschinen tatsächlich zu einer Abwertung ihrer Qualifikationen, zu einer nervtötenden fremdbestimmten Routinearbeit anstelle der weitgehend selbstbestimmten handwerklichen und Heimarbeit, die vorher dominiert hatte? Oder konnten die Arbeiter/innen ihre Autonomie behaupten, indem sie neue Fertigkeiten im Umgang mit Maschinen entwickelten, und vermochten sie daraus eventuell sogar ein neues Selbstbewusstsein abzuleiten? In theoretischer Perspektive zeigt sich, dass in der Tat viele soziale Beziehungen ohne die Berücksichtigung der Maschinen nicht adäquat verstanden werden können. So lassen sich die Streikbewegungen um 1900 ohne die technische Entwicklung der Zeit nicht hinreichend erklären, und die Maschinenproteste der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts werfen ein Schlaglicht auf die von der Mechanisierung bewirkten sozialen Veränderungen. Entscheidend waren letztlich die Verwendung der Maschinen, die Art und Weise ihrer Integration in bestehende Produktionsabläufe und das gesamtgesellschaftliche Umfeld (Arbeitsmarkt, soziale Absicherung, Bildungswesen etc.).:1. Maschinen und Menschen: ein Problemaufriss 2. Gesellschaft und "Dinge": der theoretische Rahmen 3. Reviere und Produkte: die westsächsische Textilindustrie 4. Heimarbeiter/innen und Stühle: Weber/innen, Posamentierer/innen, Strumpfwirker/innen 5. Maschinenproteste in der Frühindustrialisierung, 1816-1858 6. Arbeitsbeziehungen und Fabrikdisziplin 7. Die Maschinenfrage in Politik und Gesellschaft 8. Technischer Fortschritt und Arbeitskämpfe im Kaiserreich 9. Der Crimmitschauer Textilarbeiterstreik im internationalen Vergleich 10. Zusammenfassung: Arbeiter/innen, Maschinen und Industrialisierung in Westsachsen ; Using the example of the West Saxon textile industry, the work aims to reassess our understanding of industrialization in general. How did those affected react to the undeniable mechanization of their work processes? Did the use of machines actually lead to a devaluation of their qualifications, to a nerve-racking externally determined routine work instead of the largely self-determined manual and home work that had dominated before? Or were workers able to assert their autonomy by developing new skills in working with machines, and were they perhaps even able to derive a new self-confidence from this? From a theoretical perspective, it appears that indeed many social relations cannot be adequately understood without taking machines into account. For example, the strike movements around 1900 cannot be adequately explained without considering the technical developments of the time, and the machine protests of the first half of the 19th century shed light on the social changes brought about by mechanization. Ultimately, the decisive factors were the use of the machines, the way they were integrated into existing production processes, and the overall social environment (labor market, social security, education, etc.).:1. Maschinen und Menschen: ein Problemaufriss 2. Gesellschaft und "Dinge": der theoretische Rahmen 3. Reviere und Produkte: die westsächsische Textilindustrie 4. Heimarbeiter/innen und Stühle: Weber/innen, Posamentierer/innen, Strumpfwirker/innen 5. Maschinenproteste in der Frühindustrialisierung, 1816-1858 6. Arbeitsbeziehungen und Fabrikdisziplin 7. Die Maschinenfrage in Politik und Gesellschaft 8. Technischer Fortschritt und Arbeitskämpfe im Kaiserreich 9. Der Crimmitschauer Textilarbeiterstreik im internationalen Vergleich 10. Zusammenfassung: Arbeiter/innen, Maschinen und Industrialisierung in Westsachsen