Der Organisationsgesichtspunkt als wissenschaftstheoretischer Ansatz
In: Vernetzung und Widerspruch: zur Neuorganisation von Wissenschaft, S. 239-280
Der Autor zeigt die Anwendbarkeit und Bedeutung des Organisationsbegriffs für die Wissenschaftstheorie auf. Zunächst werden verschiedene Bedeutungsvarianten von "Organisation" vorgestellt. Als weitgespannter Begriff ermöglicht er zweierlei: erstens die interdisziplinäre Arbeit an einem neuen Wissenschaftsverständnis; zweitens die Bemühungen um eine selbstorganisierte praktische Umgestaltung des Wissenschaftssystems. Daran anschließend wird gefragt, wie aus dem Organisationsgesichtspunkt ein Konzept für interdisziplinäre Forschung und innovative Praxis zur Umgestaltung der Wissenschaft gewonnen werden kann. Einige spezielle wissenschaftstheoretische Aspekte des Organisationsgesichtspunkts werden stichwortartig erörtert. Die Anwendbarkeit und Fruchtbarkeit dieses Ansatzes für die Wissenschaftstheorie wird anhand beispielhafter Thesen zur Wissenschaftsforschung und anhand traditioneller Dualismen aus der wissenschaftstheoretischen Problemgeschichte erwiesen. (ICD)