Wissenschaftstheoretische Aspekte der Erklärung: zur Diskussion eines zentralen methodischen Begriffs
In: Philosophie - Wissenschaft - Politik: Festschrift Rudolf Wohlgenannt zum 60. Geburtstag, S. 233-243
Abstract
"Erklärung" ist ein vieldeutiges Wort. Seine unterschiedlichen Bedeutungen im Alltagssprachgebrauch werden vom Autor für wissenschaftliche Verwendungsweisen auf fünf reduziert. Bei einer Ereignis- oder Tatsachenerklärung fragt man typischerweise "Wann ist (war) es so und so?" Eine solche Erklärung hat entweder deterministischen oder statistischen Charakter. Im ersten Fall wird von einer deduktiv-nomologischen Erklärung, d.h. von einer Ereigniserklärung mittels deterministischer Gesetze (oder Quasigesetze) gesprochen; im zweiten Fall von einer Ereigniserklärung oder -begründung durch Wahrscheinlichkeitsgesetze (induktiv-statistische Erklärung nach Hempel). Der Autor legt eine Definition einer wahren deduktiv-nomologischen Erklärung vor. Gefragt wird ferner nach der Möglichkeit echter statistischer Ereigniserklärungen; diese hängt "von der noch in der Diskussion befindlichen Frage ab, ob man von objektiven Wahrscheinlichkeitsgesetzen sprechen kann." (ICD)
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