Jugendgewalt und Gesellschaft
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 44, S. 14-20
ISSN: 0479-611X
In der Einschätzung, dass Gewalt unter Kindern und Jugendlichen eine multiple Ursachenstruktur hat, sind sich alle Wissenschaftler und Verantwortlichen sehr schnell einig, auch darin, wo Ansatzpunkte für Prävention und Intervertion liegen: in den Bereichen Familie, Schule, Justiz, Medien, Jugendkultur, politische Kultur etc. In diesem Vertrag soll gezeigt werden, dass es kaum einen besseren Ort für Gewaltprävention gibt als die Schule, die pflichtgemäß von fast allen Kindern besucht wird. Die Daten unserer empirischen Untersuchungen belegen, dass ein "Zusammenspiel" von Schulkultur und aggressivem Verhalten von Schülerinnen und Schülern besteht. Dementsprechend kann die Schulentwicklung in diesem Bereich als ein probantes Mittel der Gewaltprävention betrachtet werden. Der Autor wählt zur Beantwortung der Frage ob Jugendgewalt immer schlimmer wird, eine zeitgeschichtliche und eine kulturvergleichende Betrachtungsweise. Letztere versucht insbesondere die geschlechtsspezifischen Merkmale von Jugendgewalt aufzugreifen. Schließlich werden noch Aussagen über den Umgang der Gesellschaft mit dem Problem Jugendgewalt gemacht und der Autor verweist noch auf einige Internetadressen. -ih.