"Die schwelende Krise in der im Westen von Afrikas größtem Staat Sudan gelegenen Provinz Darfur ist zu einer 'menschlichen Katastrophe in der Größenordnung und Schwere eines Genozids' eskaliert. Angesichts dieser Entwicklung fragt der Hamburger Politikwissenschaftler, wie die Europäische Union bzw. die internationale Staatengemeinschaft 'angemessen' auf das Morden in Darfur reagieren sollten." (Autorenreferat)
Nach der Niederschlagung des Boxeraufstands 1900 durften in China - wie es auf Emailleschildern hieß - "Chinesen und Hunde" den gepflegten britischen Rasen nicht betreten - und nur 80 Jahre später ermahnen die Politiker aus dem Westen bei Besuchen in Peking die dortige Regierung, die Menschenrechte gegenüber den Tibetern und anderen einzuhalten. Der Beitrag fragt nach der moralischen Legitimität und Richtigkeit dieser "Abmahnungen", nun vorgebracht von Leuten, die wegen der Untaten ihrer Vorväter als wenig legitimiert und glaubwürdig eingestuft werden. Die Anti-Rassismus-Konferenz in Durban hat festgestellt, dass der Kolonialismus zu den Faktoren zählt, "die heute zu sozialen und wirtschaftlichen Ungleichgewichten in vielen Teilen der Welt beitragen". Die ehemaligen Kolonialvölker wurden daher aufgefordert, "Mittel und Wege zu finden, um die 'Würde der Opfer' wiederherzustellen" - wie, blieb unerörtert. Politische Beobachter aus dem Westen vermuteten, dass es den Afrikanern bei dieser "strategischen Geschichtsbetrachtung" vor allem um die Anmeldung von Kompensationszahlungen geht. Derartige kritische Kommentare gehen für den Autor am Kern der Sache vorbei: Es geht um das kollektive Gefühl einer ganzen Generation in zahlreichen Staaten, durch Kolonialismus und Rassismus gedemütigt worden zu sein - nicht nur physisch gequält und ausgebeutet, sondern auch kulturell - und im Falle der muslimischen Gesellschaften auch religiös durch Frevel der "weißen Barbaren" verletzt worden zu sein. (ICA2)
As a response to September 11 (2001), the US government under President George W. Bush has pursued a policy of hegemonic unilateralism, which signals a new & paradoxical attitude of political leadership in the post-Cold War world. While the US needs the international support for its fight against global terrorism, its insistence on a unilateral proceeding (without consultation of its NATO partners & with only little respect toward the UN Security Council resolutions) in its effort to bring down the regime of Saddam Hussein in Iraq seems to be counterproductive. All the previous principles of concerted actions of Western countries against the "enemies of liberty" & international terrorism seem to be devaluated by this new attitude of arrogance of the only superpower. Therefore, it is prudent when European countries, & especially the German Schroeder-Fischer government, continue with the policy of cooperative multilateralism & try to find a diplomatic solution to the Iraq question. A high-tech war of the US against Iraq would not be justified by international law; it would intensify anti-Americanism in the Muslim world & would also cause a lot of negative economic & political consequences for all European countries. The long-term effect of the Near East policy of the Bush administration, its fatal support of the Sharon government in Israel included, may result in some kind of "clash of civilizations," which all Western countries up to now wanted to prevent. 42 References. Adapted from the source document.