Gewalt in der frühneuzeitlichen Geschichte Südosteuropas ist bisher meist im Sinne von feudaler Unterdrückung, antifeudalem Klassenkampf oder als Ausdruck nationalen Widerstands gegen eine Fremdherrschaft gedeutet worden. Markus Koller interpretiert hingegen die verschiedenen Erscheinungsformen von Gewalt primär in einem kulturgeschichtlichen Rahmen
Thema der Dissertation ist die Effektivität europäischen Krisenmanagements im Bosnienkonflikt 1991-1994. Auf der Grundlage eines theoretisch informierten Analyserasters wird zum einen die Effektivität zweier europäischer Krisenmanagement Initiativen evaluiert und zum anderen aufgrund eines Vergleiches beider Fälle untersucht, ob die Einführung der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) gegenüber der Europäischen Politischen Zusammenarbeit (EPZ) eine Verbesserung des europäischen Krisenmanagements bewirkt hat. In dem Forschungsvorhaben ist festgestellt worden, dass sowohl das EPZ-Krisenmanagement (Carrington-Cutileiro-Initiative) als auch das GASP- Krisenmanagement (EU Action Plan) nur eine kurzeitige positive Wirkung auf die bosnischen Konfliktparteien entfalten konnte und schlussendlich aufgrund von erheblichen Glaubwürdigkeitsproblemen in beiden Fällen zu einer Verschärfung des Bosnienkonfliktes beigetragen hat. Die Stärkung der europäischen Institutionen für das gemeinsame Krisenmanagement konnte lediglich zu einer deutlich verbesserten Planung von Krisenmanagement beitragen. Die Probleme bei der Umsetzung waren in beiden Fällen gleich bleibend gravierend. Damit ist die Institutionalisierungshypothese mit Blick auf das europäische Krisenmanagement im Bosnienkonflikt falsifiziert. ; The objective of the research project is to evaluate the effectiveness of European crisis management during the Bosnian conflict 1991-1994. The research design relies on an analytical framework which is theoretically informed and which seeks to generate both, an evaluation of the effectiveness of two European crisis management initiatives during the Bosnian crisis, and a comparison of both cases. Due to the fact that one European initiative has been initiated in the framework of European Political Cooperation (EPC) and the second one in the context of the Common Foreign and Security Policy (CFSP) the project contributes to the question of whether the introduction of CFSP with the Treaty of Maastricht has increased the ...
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit Dzevad Karahasans Roman Sahrijarov prsten (1994) und seiner deutschen Übersetzung Schahrijars Ring. Roman einer Liebe (1997). Ziel der Arbeit ist es, herauszufinden, ob der deutsche Übersetzer versucht hat, dem deutschsprachigen Lesepublikum die bosnische Kultur und die multiethnische Gesellschaft Sarajevos und Bosnien-Herzegowinas näherzubringen, ohne dabei gemäß des gängigen Bosniendiskurses Bosnien-Herzegowina als Ort des ewigen Hasses oder als Opfer darzustellen. In der Arbeit werden zunächst das Leben und Werk des Autors Karahasan und die Spezifika und Charakteristika seines Romans Sahrijarov prsten behandelt. Danach wird die deutsche Übersetzung beleuchtet und dabei auf den Übersetzer, den herausgebenden Verlag und auf die Rezeption des Werkes im deutschen Sprachraum eingegangen. Im Anschluss daran wird der gesellschaftspolitische Hintergrund, in dem das Werk entstanden ist, dargelegt. Als Analyseinstrumentarium werden die Kritische Diskursanalyse nach Siegfried Jäger und Andrew Chestermans translation strategies herangezogen. Diese Analysemethoden wurden für die Arbeit ausgewählt, um mit Hilfe der Diskurse und der Übersetzungsstrategien das Bosnienbild zum Ausdruck zu bringen, das in der Übersetzung entsteht. Mit Hilfe dieser "Werkzeuge" werden 24 Textbeispiele genauer betrachtet, die in drei Themenblöcke bzw. Diskursfragmente eingeteilt wurden. Im Zuge der Analyse wurde die eingangs formulierte Annahme, dass der Übersetzer versucht hat, dem deutschsprachigen Lesepublikum ein positiveres Bosnienbild im Sinne des Autors des Ausgangstexts zu vermitteln, größtenteils bestätigt. Das transportierte Bild Bosnien-Herzegowinas entsteht vor allem durch eine enge Bindung der Übersetzung an den Originaltext, durch die Treue des Übersetzers zur "Botschaft des Autors" sowie durch verfremdendes Übersetzen. ; This diploma thesis deals with the analysis of the German translation of the novel Sahrijarov prsten by Dzevad Karahasan. The novel was written in 1994, the translation was published in 1997. The objective of this paper is to find out whether the German translator tried to introduce the German speaking audience to the Bosnian culture and the multiethnic society of Sarajevo and Bosnia and Herzegovina without presenting the country as a place of eternal hate or as a victim as the current discourse on Bosnia and Herzegovina does. In the first part of the thesis the author Dzevad Karahasan and his opus, as well as the specifics and characteristics of his novel Sahrijarov prsten will be discussed. Subsequently I shall to discuss the German translation, the translator, the German publishing house and the reception of the target text. Further on, the sociopolitical background of the novel will be examined. The translation analysis is conducted on the basis of Siegfried Jäger's Critical discourse analysis in combination with Andrew Chesterman's translation strategies. These methods were chosen to illuminate with help of the discourses and translation strategies the image of Bosnia and Herzegovina that emerges within the translated text. Using these "tools" 24 text passages divided into three topic groups, respectively discourse fragments were analyzed. The hypothesis that the translator will try to transport a more positive image of Bosnia and Herzegovina according to the intention of the source text author, has been widely approved. The conveyed image of Bosnia and Herzegovina emerged because of the translation's close relation to the source text, the translator's fidelity to the "message of the author" and because of foreignizing translation. ; vorgelegt von Dagmar Fasching ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2012 ; (VLID)224805
The rebuilding of states is a phenomenon still receiving growing attention by the international community. Missions in Afghanistan, Iraq, Bosnia and Herzegovina, and Kosovo account for some of the most prominent rebuilding engagements at present. The German Peace Research Foundation made possible studies on these missions by providing funds for a post-conflict research project. This project aimed at describing, analyzing, and assessing these four missions in terms of international law. It was about to show how the international community reacted towards the dissolution of statehood or should have reacted respectively. This article summarizes the project's main results. Adapted from the source document.
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Bosnia and Herzegovina is widely known as a "complex State" that has struggled to progress towards EU accession due to internal divisions. More than 25 years after the war ended, the country seems to remain stuck in transition. Recently, secession claims from Republika Srpska (RS) have become more concrete, a crisis has been triggered around the Constitutional Court. Amid these dynamic developments, a judgment by the European Court of Human Rights (ECtHR) could cause tensions, if not even the opening of Pandora's box: After a series of previous judgments of a similar kind, on 29 August, 2023, the ECtHR published its judgment in the case of Kovačević v. Bosnia and Herzegovina. The judgment is a fundamental and systemic critique of the power-sharing arrangements and clearly determines the direction any constitutional amendment or reform needs to take: The only possible way is to reduce the institutional relevance of ethnicity and of the privileged status of 'constituent peoples'.
Die Globalisierung der Finanz- und Kapitalmärkte sowie die Internationalisierung der Unternehmen ist in der heutigen Weltwirtschaft eine Selbstverständlichkeit. Die internationalen Konzerne sind ständig auf der Suche nach neuen Zielländern, um dort vorhandene relativ betrachtet billigere Ressourcen auszunutzen und somit einen Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern zu schaffen. Heutzutage ist es besonders attraktiv, Volkswirtschaften zu finden, in denen die Gesetze die wirtschaftlichen Aktivitäten nicht beschränken, sondern sogar stimulieren. Das ist besonders der Fall in den Entwicklungsländern, die das ausländische Kapital brauchen und deswegen ihre Rechnungslegungs- und Steuervorschriften an die Anforderungen der internationalen Investoren anpassen. Diese Arbeit hat zum Ziel, die Rechnungslegung eines potenziellen Ziellandes für österreichische Unternehmen und Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum, nämlich Bosnien und Herzegowina, darzustellen. Nach dem einführenden Teil werden zuerst die Unternehmensrechtsformen sowie ihre Besonderheiten im Vergleich zu entsprechenden österreichischen Bestimmungen im Überblick vorgestellt. Danach folgt eine kurze Abhandlung der in Bosnien und Herzegowina angewandten Rechnungslegungsstandards. Den Hauptteil dieser Arbeit stellen die steuerrechtlichen Vorschriften der Gewinnermittlung in Bosnien und Herzegowina dar. In diesem Teil der Arbeit wird eine detailliertere Untersuchung der Unterschiede zwischen dem österreichischen und bosnischen Steuersystem (Einkommen- bzw. Körperschaftsteuer) vorgenommen. Nach der Vorstellung der Unternehmensbesteuerung und der Ermittlung der Steuerbemessungsgrundlage, werden die einzelnen steuerlichen Themen analysiert, die nach den beiden Steuerrechten unterschiedlich geregelt sind. Abschließend wird eine Zusammenfassung der größten Unterschiede dieser Rechnungslegungssysteme gegeben. ; There is no question that the globalisation of the financial- and capital markets and the internationalisation of enterprises in the global economy is an implicitness. International companies are permanently looking for new countries where they can take advantage of their cheap resources. This is inevitable to hold the leading role on the market. Nowadays it is very important to find national economies which have a liberal law system that enforces the economic activities. Especially developing countries need capital in order to develop, and therefore they adopt their financial reporting and their tax regulations according to the requirements of foreign investors. The aim of this work is, to lay the focus on financial reporting of a potential target land, for Austrian companies and companies of German speaking countries, namely Bosnia and Herzegovina. An introductory section gives an overview about legal forms of enterprises as well as their characteristic features compared to Austrian regulations. This section should primary show a different legal status of partnership enterprises between Austria and Bosnia and Herzegovina. This is followed by a brief overview about financial reporting in Bosnia and Herzegovina. The main part of this research was concerned with tax legislations and fiscal determination of profits in Bosnia and Herzegovina. This part of the work represents also the different kinds of profit assessments Austria. Differences between the Austrian and the Bosnian fiscal system should also be reported in this section as well. Furthermore, several tax issues will be analysed and the thesis concludes with a summary dealing with different financial reporting systems. ; Knezevic Dragomir ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Graz, Univ., Masterarb., 2009 ; (VLID)246097
Diese Diplomarbeit widmet sich dem Thema des umstrittenen Dayton-Abkommens, welches den tobenden Krieg von 1992-1995 in Bosnien und Herzegowina beendete. Die Unterzeichnung dieses völkerrechtlichen Friedensvertrages mag etwas mehr als zwanzig Jahre zurückliegen und medial nicht mehr so präsent sein, für Bosnien und Herzegowina und deren multiethnische Bevölkerung, ist dieses Abkommen nach wie vor von immenser Bedeutung. Immer wieder kommt es, von Seiten ranghoher Politiker, zu schwerwiegenden Kritiken über den Inhalt dieses Vertrages. Die Notwendigkeit der Einhaltung wird generell in Frage gestellt. Schwerpunkt dieser Arbeit ist es, bestimmte Auswirkungen des Abkommens auf den Gesamtstaat Bosnien und Herzegowina kritisch zu analysieren. Dabei werden die Effekte des Vertrages vor allem auf die Verfassung, die Verwaltung, die Regierbarkeit und die Gerichtsbarkeit genauer unter die Lupe genommen. Als zweiter Kernpunkt der Diplomarbeit sind vorhandene Lücken und etwaige Kritikpunkte miteinbezogen worden. Betrachtet werden diese Probleme aus Sicht des Jahres 2017. Die Leser sollen auf aktuelle Schwierigkeiten und Hürden in Bosnien und Herzegowina sensibilisiert werden. Mit anderen Worten geht es innerhalb der Arbeit darum aufzuzeigen, was sich seit dem Jahr der Unterzeichnung 1995 bis 2017 im Dayton geregelten Bosnien getan beziehungsweise nicht getan hat. Es sind in dieser Diplomarbeit zahlreiche Expertisen und Statistiken verwendet worden, um den Leser die Veranschaulichung zu erleichtern. ; This diploma thesis is devoted to the topic of the controversial Dayton agreement, which ended the war in the years of 1992-1995. The signing of this international peace accord may be a little more than twenty years ago and for the media not so important, but for Bosnia and Herzegovina and its multi-ethnic population, this agreement is of immense signification. Frequently there is criticism from high-ranking politicians in both entities, about the content of this treaty. The observance about the agreement is generally under discussion. The focus of the diploma work is to critically analyse certain impacts of the agreement on the state Bosnia and Herzegovina. The effects of the Dayton-Agreement will be examined more closely, especially on the constitution, administration, governability and jurisdiction. As a second main point of the diploma thesis, existing gaps and criticisms will be analysed. These problems are considered from the perspective of the year 2017. It should draw the readers attention to actually problems and challenges in Bosnia and Herzegovina. In other words, the focus of the work is to show what has been done or not done in Dayton-Bosnia since the signing in 1995 until 2017. A number of expertise and statistics have been included in this diploma thesis in order to facilitate the reader's understanding. ; vorgelegt von Erwin Dervić ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2017 ; (VLID)2246050
Es erscheint undenkbar, dass die rechtsgültige Verfassung eines Staates in keiner von dessen Landessprachen existiert. In Bosnien-Herzegowina ist das die Realität. Die gesamte Rechtsordnung beruht auf einer Verfassung in englischer Sprache, die unter Federführung der internationalen Gemeinschaft als Anhang zum General Framework Agreement for Peace in Bosnia and Herzegovina unterzeichnet worden ist. Esma Diman-Murselovi? untersucht die Existenz, Rolle und Macht der Übersetzungen dieser Verfassung in die drei Landessprachen Bosnien-Herzegowinas. Es ist eine Spurensuche im Labyrinth historischer Ereignisse, Fachbegriffe und Definitionen. Denn es ist kompliziert: Einerseits setzte das Friedensabkommen dem illegalen Aggressionskrieg gegen Bosnien und Herzegowina ein Ende. Andererseits schuf es eines der kompliziertesten politischen Systeme weltweit.
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