Biographical note: Elke Ariëns (M.A.) ist Hochschulbeauftragte der Stadt Aachen. Emanuel Richter (Dr. phil.) ist Professor für Politische Systeme am Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen. Manfred Sicking (Dr. phil.) ist Beigeordneter für Wirtschaftsförderung, Soziales und Wohnen der Stadt Aachen und Honorarprofessor am Institut für Politische Wissenschaft der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen.
In: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik: ZAR ; Staatsangehörigkeit, Zuwanderung, Asyl und Flüchtlinge, Kultur, Einreise und Aufenthalt, Integration, Arbeit und Soziales, Europa, Band 35, Heft 11/12, S. 381-391
Dieses Buch stellt rechtspolitische Ansätze für den Umgang mit kulturell bedingten Grundrechtsansprüchen vor, die von der weltanschaulichen Neutralität des Staates bis hin zur Politik der Anerkennung und zu Konzepten des Minderheitenschutzes reichen. Es zeigt, wie die Gerichte anderer Staaten Europas und Nordamerikas mit Grundrechtsproblemen umgehen, die sich etwa im Bereich von Schule und Familie stellen. Und es definiert zentrale Prinzipien des Zusammenlebens von Minderheit und Mehrheit, die auch die Möglichkeiten und Grenzen der Toleranz aufzeigt. Die Darstellung wendet sich nicht nur an eine juristisch ausgebildete Leserschaft, sondern berücksichtigt auch sozialwissenschaftliche Erkenntnisse und richet sich damit an alle, denen das friedliche Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft ein Anliegen ist. Walter Kälin studierte Rechtswissenschaften in Fribourg, Bern und Cambridge/USA. Seit 1985 ist er Professor für Staats- und Völkerrecht an der Universität Bern. Seine Forschungsschwerpunkte sind das Flüchtlingsrecht, der internationale Menschenrechtsschutz und Fragen der Verfassungsgerichtsbarkeit. In diesen Bereichen ist er als Experte, u.a. für die UNO, im In- und Auslnd tätig.
In: Schriftenreihe des Interdisziplinären Zentrums für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM) an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg 36
Für Deutschland lassen sich vier historische Ereignisse oder Prozesse nennen, zu denen sich jeweils eine Erinnerungskultur entwickelt hat oder entwickelt: Kolonialismus, Nationalsozialismus und Holocaust, DDR und Einwanderung. Der Unterschiedlichkeit dieser Ereignisse entsprechend, divergieren Ausprägungen und Formen der kulturellen Erinnerungen. Dabei spielen Prozesse des Vergessens, des Verdrängens und der Abwehr von Schuld eine wichtige Rolle. Mit dem zeitlichen Abstand zu einem historischen Ereignis wächst die Bedeutung einer Instanz der Vermittlung der Erinnerung. Zudem tritt die kritische Reflexion des Erinnerungsdiskurses selbst als Erinnerungsmotiv in den Vordergrund. Im Zuge der Globalisierung findet kulturelle Erinnerung inzwischen vor dem Hintergrund einer zunehmend pluriformen europäischen Einwanderungsgesellschaft statt. Was wird aus den nationalen Geschichtserzählungen? In welcher Weise steht die Vergangenheit mit Konstellationen der Gegenwart in Verbindung? Wie kann Erinnerungskultur den diversen Geschichtsperspektiven und -zugängen geöffnet werden? Angesichts dieser komplexen Situation ergeben sich für die (Erinnerungs-)Pädagogik erweiterte Anforderungen.
Der Beitrag befasst sich mit Amerika als Einwanderungsgesellschaft und der Frage ihrer "Leitkultur". Wie ist sie entstanden, was macht ihre Faszination aus? Wie ist ihr Wertsystem beschaffen? Zur Klärung dieser Fragen werden einige berühmte historische Bilder vorgestellt, die die Vision Amerikas verkörpern, und verkürzt einige Bedingungsfaktoren historischer Konstellationen und der über die Jahrzehnte hinweg stark wechselnden amerikanischen Einwanderungspolitik skizziert. Ein wesentlicher Faktor war die mit langem Atem betriebene Assimilationspolitik auf vielen Ebenen, vor allem auch auf der Sprachebene, die allerdings auch als Mittel der Selektion benutzt wurde, um beispielsweise Einwanderer aus Süd- und Osteuropa auszuschließen. Abschließende Überlegungen widmen sich den gravierenden Veränderungen, die sich im Einwanderungsland Amerika vollzogen haben sowie den Lehren, die aus der erfolgreichen Einwanderungs- und Assimilationsgeschichte Amerikas für Europa gezogen werden können. Dabei geht es vor allem darum, die positiven und erfolgreichen Aspekte der amerikanischen Assimilationspolitik auch im Gegensatz zur EU herauszustellen. (ICH)
Das Buch befasst sich mit der jüdischen Geschichte und Gegenwart in Deutschland seit 1989. Im Mittelpunkt steht eine quantitativ und qualitativ geführte Studie, in der junge russischsprachige Jüdinnen und Juden sich über ihr Verhältnis zu Deutschland und Israel, sowie über familiär geprägte Erinnerungskulturen äußern und über ihre Erfahrungen als "Russen" und Juden in der deutschen Einwanderungsgesellschaft sprechen, über soziale Aufstiege und Diskriminierungen. Zur Sprache kommt ihr Verständnis vom Judentum, von mehrheitlich säkular geprägten Lebensentwürfen, aber auch von religiöser Suche, sowie alte und neue Formen jüdischer Vergemeinschaftung. Zeugen diese Schilderungen von einem Wandel jüdischen Lebens in Deutschland, so zeigt ein historisch vergleichender Blick in die besonderen Bedingtheiten der jüdischen Nachkriegsgemeinschaft in Deutschland, dass alteingesessene und neu zugewanderte Juden möglicherweise mehr miteinander teilen, als sie bislang angenommen haben.
Dieser Band geht dem Stand der Integration und Migration in Deutschland aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive nach und behandelt das Thema in komprimierter Form sowie didaktisch aufbereitet. Im Zentrum stehen Bedingungen und Herausforderungen der Integration von Migranten in die Einwanderungsgesellschaft Deutschland. Die Einführung eignet sich auch für das Selbststudium sowie für das vertiefte Nacharbeiten. Die einzelnen Buchbeiträge spiegeln den aktuellen Stand der Forschung wider und zeigen die wichtigsten Erkenntnisse und Entwicklungen des Themas auf. Theoretische, historische und rechtliche Aspekte, die Darstellung von Sozialstruktur, Teilhabe und Wertvorstellungen sowie verschiedene Perspektiven des Zusammenlebens werden behandelt. Der Inhalt Integration in Deutschland • Theorien der Integration von Migranten • Europäische und deutsche Migrationsverhältnisse im 19. und 20. Jahrhundert • Entwicklung der Integrationspolitik • Integrationsmonitoring • Soziodemografische Zusammensetzung der Migrationsbevölkerung • Arbeitsmarktintegration von Zuwanderern • Religion und Migration • Postmigrantische Gesellschaften • Politische und zivilgesellschaftliche Partizipation von Migranten • Kommunale Integrationspolitik • Migranten und Einheimische Die Zielgruppen • Studierende und Dozierende der Sozialwissenschaften, speziell aus den Bereichen Migration/Integration • Politiker und allgemeine Öffentlichkeit Die Herausgeber Dr. Heinz Ulrich Brinkmann, Politologe, Alfter. Dr. Martina Sauer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI), Essen
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Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Galt die multikulturelle Gesellschaft in den 1980er Jahren weithin als ein emanzipatorisches Projekt, so löst sie heute eher die Sorge vor autoritären Milieustrukturen aus, die vor allem mit dem Islam assoziiert werden. Heiner Bielefeldt entwickelt das Konzept eines aufgeklärten Multikulturalismus, der sowohl seinen Grund als auch seine Grenzen in den Menschenrechten findet. Von diesem Konzept her analysiert er die aktuellen Kontroversen um Kopftuch, Religionsunterricht, Zwangsverheiratungen, Staatsbürgertests und die Integration muslimischer Minderheiten. Der Band versteht sich als Beitrag zur aktuellen deutschen Integrationsdebatte
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In: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik: ZAR ; Staatsangehörigkeit, Zuwanderung, Asyl und Flüchtlinge, Kultur, Einreise und Aufenthalt, Integration, Arbeit und Soziales, Europa, Band 32, Heft 8, S. 289-297
In: Jahrbuch zur Geschichte und Wirkung des Holocaust. Jg. 2006, Neue Judenfeindschaft? ; Perspektiven für den pädagogischen Umgang mit dem globalisierten Antisemitismus., S. 80-102
Auf dem Hintergrund, dass Kinder von Immigranten aus islamisch geprägten Herkunftsländern in der Diskussion um den "neuen" Antisemitismus einen prominenten Platz einnehmen, untersucht der Beitrag anhand einer Studie über Zugehörigkeitskonstruktionen unter Palästinensern in Berlin die Wirkungszusammenhänge zwischen berufsbedingtem Selbstverständnis, den Einflüssen islamistischer Propaganda und antisemitischen Haltungen unter palästinensischen Jugendlichen. Die Ergebnisse sprechen gegen pauschale Etikettierungen. Einflüsse politischer Organisationen aus dem Libanon oder den Palästinensischen Gebieten lassen sich nicht nachweisen. Wenn Jugendliche dennoch zu verschwörungstheoretischen Diskursen über Juden neigen, hat dies weniger mit muslimischer Identität zu tun, sondern mit einem prekären Aufenthaltsstatus in Deutschland und einem eklatanten Bildungsmangel. Wenn Zugehörigkeit mit der palästinensischen Gemeinschaft weder durch Familienerzählungen noch durch Wissen um historisch-politische Zusammenhänge hergestellt werden kann, entstehen für die Jugendlichen unklare Vorstellungen über den Islam und ein diffuses Identitätsreservoir. Abschließend wird die Problematik der verweigerten Anerkennung und der mangelnden Achtung der Perspektive der Immigranten thematisiert, die sich vor allem in rechtlicher und sozialer Exklusion manifestiert. (ICH2).