Gewalt, Nachbarschaft und Staat: eine Soziologie lokaler Gewalt
In: Mittelweg 36: Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Band 13, Heft 5, S. 5-22
ISSN: 0941-6382
Nachbarschaften sind in keiner Weise idyllische Nischen friedlichen Zusammenlebens. Im Gegenteil: Konflikte und Konfliktbewältigung sind ein wichtiges Element des alltäglichen Lebens in Nachbarschaften. Zu diesen Konflikten gehören Gruppenkonflikte, wie diese auch definiert sein mögen - nach Generationszugehörigkeit oder Geschlecht, als religiöse, soziale oder ethnische Gruppen, als Alteingesessene oder neu Hinzugezogene. Streitigkeiten können unter gewissen Voraussetzungen schnell zu Gewalt führen. Damit gewaltsame Konflikte länger andauern, fehlt es aber noch an einer Bedingung: die Konflikte müssen gesellschaftlich institutionalisiert werden. Wenn dies eintritt, sind jene Gruppen besonders gefährdet, die nicht länger als nachbarschaftliche Konfliktpartner betrachtet werden. (ICEÜbers)