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Der Aufsatz analysiert die Auswirkungen der transnationalen Unternehmen auf die internationalen Wirtschaftsbeziehungen und fragt nach den Möglichkeiten der Nationalstaaten, in der Beziehung zu diesen Unternehmen ihre eigenen Interessen zu wahren. Die marxistisch-politökonomische Analyse zeigt, daß die transnationalen Unternehmen eine neue Form der Kapitalkonzentration und der Ausbeutung sowohl der Arbeiter wie der Ressourcen darstellen, daß ihre ökonomische Macht sie häufig in Widerspruch mit den Nationalstaaten bringt, deren Kontrolle sie sich zunehmend entziehen, daß sie das Wettrüsten anheizen usw. Es wird zunehmend erforderlich, neue Formen staatlicher Kontrolle zu entwickeln, um die internationalen Wirtschaftsbeziehungen zu reformieren. Dazu ist eine Zusammenarbeit der Staaten untereinander erforderlich, aber auch die Analyse der Wirkungsweise dieser Unternehmen. Aufgrund ihrer rationalen Struktur bieten sie durchaus Möglichkeiten der Zusammenarbeit ohne Aufgabe nationaler Interessen, wie rumänische Kooperationsprojekte zeigen. (MH)

Im Vordergrund steht Außenpolitik als Instrument zur Herrschaft über andere Völker, doch wird abschließend auf ihre Verwendung als innenpolitische Herrschaftsmethode hingewiesen. Unter nationalsozialistischer Außenpolitik wurde hier diejenige Hitlers verstanden: deren Entwicklungsphasen wurden verfolgt, Begleitumstände und Alternativen nur knapp angedeutet. Als Triebfeder in Hitlers politischer Karriere wurde die Erringung von ungeteilter Macht und Verfügungsgewalt bezeichnet. Sie fand ihren bestimmenden Bezugspunkt in der Außenpolitik und war durchdrungen von Hitlers maßgebenden dogmatischen, wenn auch nicht sehr präzisen Grundvorstellungen von Lebensraum und Rasse. Betont wurde Hitlers Widerwillen gegen Bindung und Abhängigkeit, das Heraustreten aus den komplizierten modernen Ordnungen, um einer eigenen primitiveren, übersichtlichen Ordnung anzugehören, in der man sich direkter ausleben und dabei sein konnte. Die Ungeheuerlichkeit des auch im räumlichen Sinne grenzenlosen Machtbegriffs Hitlers wurde vor allem in der Forderung nach Ungreifbarkeit und der Vorstellung einer dauernden Ausnahmesituation gesehen, die immer neue Expansionen und Unterwerfungsanforderungen notwendig machte. Hitler wurde charakterisiert als völlig unfähig zu Partnerschaft und Dialog, zur Anerkennung von gleichberechtigten Interessen, zur Einschränkung der eigenen Forderungen und zur Gestaltung irgendeiner sinnvollen Ordnung. (HRS)

Aus den konkreten Erfahrungen mit einem international vergleichenden Forschungsprojekt über politische Programme und deren Implementation werden die Grenzen und Schwierigkeiten solcher Forschungsprojekte diskutiert, und es wird nach konzeptionellen wie auch forschungspraktischen Lösungsmöglichkeiten für diese Probleme gesucht. (MH)

Aufgrund einer genaueren Analyse historischer Quellen widerlegt der Autor die These, daß die internationalen Rahmenbedingungen eine demokratische Neuordnung im Sinne einer "konsequenten sozialdemokratischen Reform" verhindert hätten. Die deutschlandpolitischen Intentionen und Strategien der Siegermächte, auf der einen Seite die der Sowjetunion, und auf der anderen Seite die der westlichen Welt, werden untersucht. Der sowjetische Einfluß war weniger durch faktische Einwirkung als durch das Bewußtsein einer vom Bolschewismus ausgehenden Gefährdung der politischen und gesellschaftlichen Ordnung Mittel- und Westeuropas bestimmt. Die Eingrenzung westlicherseits beschränkte sich auf die Verhinderung bolschewistischer Machtergreifung und auf die Forderung, eine stabile handlungsfähige Regierung zu schaffen, die den Friedensvertrag unterzeichnen kann. Das Ergebnis zeigt, daß Mutmaßungen und Spekulationen bezüglich der außenpolitischen Bedingungen von den Gruppen erzeugt wurden, die an der Erhaltung des politischen und gesellschaftlichen status quo und nicht an grundlegenden inneren Reformen interessiert waren. (RE)

Im vorliegenden Beitrag wird die Menschenrechtspolitik als Träger realer und teilweise zentraler Politik, deren Qualität nur im Rahmen einer Weltordnungspolitik analysiert und erklärt werden kann, behandelt. Der Autor stellt am Beispiel der amerikanischen Menschenrechtspolitik im Vergleich mit den menschenrechtlichen Bemühungen im Rahmen der UNO und anhand der Wertproblematik der Menschenrechtspakte von 1966 die Notwendigkeit der Schaffung einer Weltöffentlichkeit, die regierungsunabhängig organisiert die Menschenrechtspolitik der politischen Systeme überwacht, bzw. zu beeinflussen versucht, dar. Die Entwicklung einer einheitlichen Menschenrechtspolitik sieht er als illusorisch an, die Verhinderung einer Pervertierung der Menschenrechtspolitik aber für notwendig anstrebenswert und erreichbar. (HD)

Frankreich und die Bundesrepublik bilden aufgrund ihrer Wirtschaftskraft ein Kernstück in Europa, das Erfolg und Tempo der Integration bestimmt. Zugleich gelten sie als Beispiel eines besonders eng verflochtenen Raumes innerhalb der EG, in dem sich künftige Entwicklungen der EG-Integration exemplarisch abzeichnen. Der Beitrag zeigt, daß der hohe Grad der wirtschaftlichen Verflechtung und der gegenseitigen Abhängigkeit keineswegs eine reibungsfreie wirtschaftliche Zusammenarbeit garantiert. Scharfer Konkurrenzkampf und zunehmende Ungleichgewichte in den Handels- und Währungsbeziehungen nähren die Gefahr eines schleichenden Protektionismus. Offen bleibt, inwieweit die innere soziale und politische Situation beider Länder eine engere wirtschaftspolitische Abstimmung zuläßt. (KA)

Der Aufsatz analysiert den Einfluß der trans- und internationalen Monopole auf die internationalen Wirtschaftsbeziehungen und die Ost-West-Beziehungen. Die internationalen Monopole operieren nicht nur im Rahmen gegebener Bedingungen, sondern versuchen sie auch nach ihren Interessen zu ändern. Ergebnis sind internationale staatsmonopolistische Institutionen wie etwa die EG oder der Weltwährungsfonds. In Ost-West-Beziehungen treten vor allem internationale Monopole mit Zivilproduktion ein, während die Rüstungsmonopole gegen Entspannung und Abrüstung sind und im Rahmen des militärisch-industriellen Komplexes reaktionäre und imperialistische Interessen vertreten. Die sozialistischen Staaten bemühen sich um verstärkte Wirtschaftsbeziehungen mit den kapitalistischen Ländern. Dabei sind Erfolge erzielt worden. Es gibt aber nach wie vor Hindernisse auf seiten der kapitalistischen Staaten und staatsmonopolistischen Wirtschaftsgruppierungen, z.B. protektionistische Handelsbeschränkungen oder Versuche, Warenlieferungen mit imperialistischen Kontrollrechten zu verbinden. (MH)

Ziel des Beitrags ist es, eine Einführung in den theoretischen Zusammenhang des Problems von Migration und Wirtschaftsentwicklung zu geben, Ausgangspunkt der Überlegungen ist, daß die Erklärung von Entwicklung und Unterentwicklung ausschließlich aus der Kapitalbewegung, gleichsam als Reflex einer ökonomischen Mechanik nicht möglich ist. Vor dem Hintergrund von Aspekten der Kapitalbewegungen wird im ersten Abschnitt für die Notwendigkeit einer soziologischen Dimension einer Interpretation des internationalen Systems als Ergebnis der Entwicklung des Kapitalismus plädiert. Im zweiten Abschnitt wird die Bedeutung einer Analyse von Wanderungsbewegungen und Mobilisierungsphänomen als Ansatz für die Offenlegung einer soziologischen Dimension des internationalen Systems herausgearbeitet. Anschließend werden die Mechanismen kapitalistischer Akkumulation, die in den einzelnen Fallstudien des Bandes unter verschiedenen Aspekten behandelt werden, auf das Zusammenwirken von zwei grundlegenden Tendenzen zurückgeführt. Diese doppelte Bestimmung des Profits besteht einerseits aus der Verfügbarkeit von Mehrprodukt, andererseits aus der Absetzbarkeit des Gesamtprodukts. Im abschließenden vierten Abschnitt werden die Beiträge des Bandes in ihrem Zusammenhang vorgestellt. (RW)

Inhaltliche und methodische Fragen des Zusammenhangs von Friedenspolitik und Völkerverständigung werden am Beispiel der Schulbuchforschung angesprochen. In einem theoretischen Teil wird der Komplex von Politik und Pädagogik reflektiert, während an Beispielen aus der Schulbuchforschung die Kooperation von Politik, Pädagogik und Wissenschaft konkret erörtert wird. Sowohl Staaten als auch Individuen wird nachgewiesen, daß sie ständig ethnische Gebote verletzen; die Politiker und Pädagogen reagieren auf diesen Zustand entweder legitimierend oder kritisch - die konkreten Konsequenzen schlagen sich in der internationalen Schulbuchforschung deutlich nieder. Es gibt Beispiele für Schulbucharbeit, die die Völkerverständigung fördert, aber auch negative Erfahrungen. Es wird betont, daß Politiker keine verbindlichen Wahrheiten für die Pädagogik setzen können, sondern daß internationaler Diskurs auf wissenschaftlicher Basis grundlegend ist für Politik und für politische Pädagogik. (HA)

Der Aufsatz analysiert die Struktur der transnationalen Rüstungsmonopole und die politisch-militärisch-ökonomische Interessenverflechtung im militärisch-industriellen Komplex der imperialistischen Staaten und zeigt deren Ursachen und Folgen auf. Auf der Grundlage der Theorie des staatsmonopolistischen Kapitalismus wird zunächst der Strukturwandel in der Rüstungsindustrie erläutert: technologische und militärische Entwicklungen haben dazu geführt, daß die Rüstungsproduktion heute nicht mehr vorwiegend in auf Rüstung spezialisierten Unternehmen erfolgt, sondern zu einem integrierten Bestandteil des gesamten transnationalen Monopolkapitals wurde. Nachdem die imperialistischen Militärbündnisse weitgehend ausgestattet sind, wird der Waffenhandel vor allem auf die Dritte Welt ausgedehnt. Ihm liegen die ökonomischen Profitinteressen der Konzerne und die imperialistischen politischen Interessen der Staaten, insbesondere der USA, zugrunde. Deshalb werden einige Länder der Dritten Welt wie Südafrika, Rhodesien, Brasilien, Chile usw. vorrangig ausgerüstet. Der sprunghaft gestiegene Waffenexport führt zu einer Destabilisierung der Weltwirtschaftsbeziehungen, zu einer weiteren Verelendung und abnehmenden Souveränität der Entwicklungsländer. (MH)

Der Autor untersucht anhand empirischer Daten die These Theo Pirkers, daß die Unterstützung der Arbeiterorganisationen durch die Arbeiterschaft in Deutschland nach 1945 schwächer geworden sei. Als Indikatoren zieht der Autor die Unterstützung der SPD durch die Arbeiterschaft bei Bundestagswahlen von 1953 bis 1983 heran sowie den Grad der gewerkschaftlichen Organisation und das individuelle Arbeiterbewußtsein. Er stellt fest, daß die Arbeiterschaft die SPD bei Bundestagswahlen weitgehend konstant unterstützt habe; der Grad der Unterstützung steige bei gleichzeitiger Gewerkschaftszugehörigkeit. Allerdings habe sich die soziale Schichtung der Gesamtgesellschaft zu Lasten der Arbeiterschaft verschoben, und der Anteil der Bevölkerung mit ausgeprägten Arbeiterbewußtsein zeige eine rückgehende Tendenz. Insgesamt habe die These vom 'Ende der Arbeiterbewegung' mehr Gründe für als gegen sich. Die Analyse schließt mit einem internationalen Vergleich des Arbeiterbewußtseins und daraus resultierenden Wahlverhalten in der Bundesrepublik, in England, Finnland, Österreich, Niederlande, Schweiz und USA. (KF)

Seit Mitte der 60er Jahre ist die Entwicklung der kapitalistischen Weltwirtschaft geprägt von der "Herausbildung eines Weltmarkts für Arbeitskraft und eines Weltmarkts für Produktionsstandorte" und damit von der Entwicklung einer neuen internationalen Arbeitsteilung. Die damit einhergehenden Strukturveränderungen haben in Westeuropa zu einer "anhaltenden krisenhaften Entwicklung" geführt, die zum einen durch Produktions- und Beschäftigungsrückgänge, zum anderen durch "zunehmende Produktionsverlagerungen, steigende Auslandsinvestitionen und Auslandsproduktionen europäischer Unternehmen sowie Modernisierung und Rationalisierungen der verbleibenden Produktionen" geprägt ist. Die Vorschläge einer "Neuen Internationalen Wirtschaftsordnung" umfassen zwei unterschiedliche Zielvorstellungen. Elementen einer Veränderung der kapitalistischen Struktur der Weltwirtschaft stehen Vorschläge einer "Anpassung des supranationalen handels- und währungspolitischen Überbaus an die Strukturveränderungen in der Weltwirtschaft" gegenüber. Während letztere Vorstellungen bei Unternehmern, Gewerkschaften und Regierungen in Westeuropa Anklang finden, gibt es keine politische Unterstützung aus Westeuropa für Pläne, die auf eine grundlegende Veränderung der kapitalistischen Weltwirtschaftsordnung zielen. (WZ)

Um die Frage, ob es gemeinsame Interessen der beiden deutschen Staaten in der internationalen Politik bzw. in Europa gibt, wird zunächst die Beziehung zwischen diesen beiden Staaten kurz skizziert. Des weiteren wird auf die Doppeldeutigkeit von Interesse aufmerksam gemacht. Auf die gemeinsamen Interessen eingehend wird dann festgestellt, daß beide deutsche Staaten ein spezifisches Interesse an einer gewissen Entspannung haben. Der Bezug zwischen der Teilung Deutschlands und der Teilung Europas wird erörtert. Dabei wird nach Differenzen in den Strategien oder nach einer Konvergenz der Entwicklungen gefragt. Der dialektische Charakter der Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten wird deutlich gemacht. Dabei werden einige Asymmetrien festgestellt, die die Doppeldeutigkeit des Begriffs der gemeinsamen Interessen erklärt. Als brennendstes Problem wird der innerdeutsche Dialog über Sicherheitsfragen identifiziert, wobei gefragt wird, um wessen Sicherheit es geht. Die Schlußfolgerung aus der Analyse zeigt eine ziemliche Skepsis gegenüber den gemeinsamen Interessen der beiden deutschen Staaten. (RW)