Für die Verurteilung des Systems der Laogai-Lager in China [mit Anlagen Bundestags-Drucksachen]
In: Verhandlungen des Deutschen Bundestages / Stenografischer Bericht, Band 16, Heft 97, S. 9929-9935
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In: Verhandlungen des Deutschen Bundestages / Stenografischer Bericht, Band 16, Heft 97, S. 9929-9935
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In: Arbeitspapiere und Materialien / Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen, Band 17
Dargestellt werden die deutsch-tschechischen Beziehungen seit der moralischen Entschuldigung, die Vaclav Havel 1989 für die gewaltsame Zwangsaussiedlung der Deutschen aussprach; seine Entschuldigung sollte eine Geste sein, die die Lasten der Vergangenheit überwinden sollte. Die Adressaten dieser Geste allerdings, die Sudetendeutschen, konnten sich zu einer ähnlich großzügigen Geste nicht durchringen; statt dessen wurde Havels Schritt als tschechisches "Schuldeingeständnis" gewertet, dem praktische Schritte der rechtlichen und materiellen Entschädigung der Sudetendeutschen zu folgen hätten. Die seitdem erörterten unterschiedlichen Argumentationen werden typlogisiert und im Hinblick auf die deutsch-tschechischen Differenzen interpretiert: "Der beschriebene Moraldissens - sollte er produktiv sein - müßte auf beiden Seiten die Einsicht fördern, daß je stärker die moralische Verurteilung der Handlungen der Gegenseite ausfällt, desto anspruchsvollere Moralstandards an die Beurteilung des eigenen Handelns und der Verantwortung für seine Konsequenzen aufgestellt werden müssen." (pra)
Kriege, Terrorismus, Völkermord, humanitäre Interventionen und andere Formen kollektiver Gewalt sind in den letzten Jahren auch in der Philosophie verstärkt in den Blickwinkel gerückt. Dabei wurde der Tradition des »gerechten Krieges« neue Aufmerksamkeit zuteil und somit der Frage, ob und wann Kriege als »moralisch gerechtfertigt« bewertet werden können. Die grundlegendere Frage, wie »Gewalt« definiert werden kann, ist hingegen kaum nicht beachtet worden. Im Mittelpunkt des vorliegenden Buches steht die Frage nach Gründen für die moralische Rechtfertigung oder moralische Verurteilung gewaltsamen Handelns. Zur methodischen Vereinfachung wird nur so genannte interpersonale Gewalt, also der Einsatz von Gewalt durch genau eine Person gegen eine andere Person, betrachtet. Das Buch gliedert sich in drei Teile: Im ersten Teil wird die Idee vom »gerechten Krieg« vorgestellt und gezeigt, das grundsätzlich auch heute noch an die klassischen Autoren angeknüpft werden kann. Der zweite Teil liefert einen Überblick über philosophische Positionen zum Begriff der Gewalt. Der dritte Teil führt die Ergebnisse zusammen und liefert (i) eine Explikation des Begriffs interpersonaler Gewalt und (ii) einen Rahmen zur Bewertung verschiedener Fälle derartiger Gewalt. Damit eine konkrete Gewaltanwendung als gerechtfertigt gelten kann, muss sie einer Liste von Kriterien genügen. Dieses Buch diskutiert die Bedingungen, die in Ausnahmesituationen vorliegen müssen, damit das prima facie-Verbot des Einsatzes von Gewalt situativ aufgehoben wird und Gewalt moralisch legitim sein kann.
In: Rotbuch, 3
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In: Issue: a quarterly journal of Africanist opinion, Band 12, Heft 3/4, S. 3-7
ISSN: 0047-1607
Erörterung des Konzepts des 'konstruktiven Engagement', das nicht als wissenschaftliches Konzept, sondern als Schlagwort gesehen wird, hinter dem sich unterschiedliche Anschauungen verbergen, denen jedoch die moralische Verurteilung der Apartheid bei gleichzeitiger Verfolgung einer 'realistischen', die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den westlichen Ländern und Südafrika nicht beinträchtigenden Politik gemeinsam ist. (DÜI-Wei)
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Was bedeutet es, aus dem Gefängnis entlassen zu werden? Und wie sehen die Lebensrealitäten haftentlassener Menschen aus? Die Autorin geht diesen Fragen nach und gibt einen anschaulichen Einblick in die kreativen, taktischen Versuche von Männern, sich nach ihrer Entlassung wieder ein bedeutungsvolles Leben aufzubauen. Dabei gilt es, mit den häufigen Handicaps von gesellschaftlicher Stigmatisierung und moralischer Verurteilung zurechtzukommen. Im Mittelpunkt der Analyse stehen die Lebensrealitäten einzelner Menschen - so ergibt sich ein dichtes Bild des Post-Gefängnis-Lebens abseits aller Stereotype und Vorurteile.
In: Kultur und soziale Praxis
Was bedeutet es, aus dem Gefängnis entlassen zu werden? Und wie sehen die Lebensrealitäten haftentlassener Menschen aus? Barbara Sieferle geht diesen Fragen nach und gibt einen anschaulichen Einblick in die kreativen, taktischen Versuche von Männern, sich nach ihrer Entlassung wieder ein bedeutungsvolles Leben aufzubauen. Dabei gilt es, mit den häufigen Handicaps von gesellschaftlicher Stigmatisierung und moralischer Verurteilung zurechtzukommen. Im Mittelpunkt der Analyse stehen die Lebensrealitäten einzelner Menschen – so ergibt sich ein dichtes Bild des Post-Gefängnis-Lebens abseits aller Stereotype und Vorurteile.
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In: Verhandlungen des Deutschen Bundestages / Stenografischer Bericht, Band 16, Heft 117, S. 12120C-12132C
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Trotz äußerst schwacher Wirtschaftsentwicklung erlebt die grundsätzliche Kritik am Wirtschaftswachstum derzeit einen neuen Höhepunkt. Diese Kritik reicht freilich schon fast 150 Jahre zurück und erreichte 1934 im »Deutschen Sozialismus« Werner Sombarts einen ersten Höhepunkt. Da sich trotzdem an der Einstellung der Bevölkerung zur Wirtschaft nichts geändert hat, scheinen die Verhaltensannahmen der Kritiker nicht zuzutreffen. Die heutigen Autoren lassen es allerdings nicht bei der moralischen Verurteilung bewenden, sondern meinen, man müsse das Wirtschaftswachstum bekämpfen, um den Schadstoffausstoß zu reduzieren. Hier stellt sich jedoch die Frage, ob eine zielgerichtete Umweltpolitik nicht effektiver wäre, als das ständige Starren auf den Ausstoß.
In: HSFK-Standpunkte, Nr. 2/1997
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Diese bizarre Liebesform harrt einer befriedigenden psychologischen Deutung. Die moralische Verurteilung hat ihre sachliche Erörterung oft verhindert. Zudem gilt eine solche Neigung vielen als unveränderbar. Die empirische Studie beruht auf Erfahrungen, die dem Autor von homopädophil orientierten Männern zugetragen wurden. Verknüpft mit den neusten wissenschaftlichen Befunden erhellt sie auf den Grundannahmen der Individualpsychologie - soziale Kompetenz, Minderwertigkeitsposition und Streben nach Anerkennung - die Dynamik der Knabenliebe. Sie weckt das Verständnis für ihre viel mehr sozialen denn sexuellen Motive und führt zur Erkenntnis, dass jedem ein Leben nach den Spielregeln der Gesellschaft möglich ist. Damit liefert sie neue Beiträge für Prävention, Beratung und Therapie
In: Third world quarterly, Band 22, Heft 2, S. 257-281
ISSN: 0143-6597
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In: Vorgänge: Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Band 38, Heft 3, S. 1-10
ISSN: 0507-4150
Der Beitrag kommentiert den "Medienkrieg" des Westens und der NATO, mit dem sich vor allem deutsche Politiker daran machten, die Wahrnehmung Serbiens durch die westliche Öffentlichkeit einer Täter-Opfer-Transformation zu unterziehen, deren Ziel es war, die nationalsozialistischen Verbrechen mit dem serbischen Bürgerkrieg synonym zu setzen. Durch diese "ideologische Positionierung" des Konflikts wurden Fragen, die zu stellen essentiell gewesen wäre, tabuisiert. Die Frage nach der völkerrechtlichen Zulässigkeit und der Verhältnismäßigkeit des Krieges, d.h. der Legitimation nach dem bewußten Mürbe-Bomben der serbischen Zivilbevölkerung wurde nicht oder nur sehr verdeckt gestellt und durch rigide moralische Verurteilungen überspielt. "Die Medien, wie die Öffentlichkeit als ganzes, haben es versäumt, der Politik diese Fragen aufzuzwingen und sind stattdessen der von der NATO vorgegebenen Agenda des täglichen Brüsseler Frontreports gefolgt." (pre)
In: Körper, Kultur und Ideologie: Sport und Zeitgeist im 19. und 20. Jahrhundert, S. 79-97
Die deutsche Turnerbewegung im 19. Jahrhundert war eine eminent politische Bewegung; sie ging in allen ihren Entwicklungsphasen mit dem deutschen Nationalismus eine feste, unauflösliche Bindung ein. Durch ihren Gründer Jahn war die Turnbewegung originär an der ideologischen Ausstattung des deutschen Nationalismus beteiligt, und dank ihres ungewöhnlich hohen Organisationsgrades erfüllte sie für den Nationalismus die Funktion eines überaus effektiven gesellschaftlichen Resonanzbodens und sozialen Verstärkers. Da der deutsche Nationalismus damals sehr vielschichtig war und sein hervorstechendstes Merkmal keineswegs immer Intoleranz und Illiberalität war, wird eine moralische Verurteilung der Turnbewegung abgelehnt. Erst im ausgehenden Jahrhundert begann sich der rassistische Antisemitismus in der nun Millionen Menschen zählenden Turnbewegung auszubreiten: "Der Nationalismus der Turner hatte sich im Kaiserreich seines langjährigen Zwillingsbruders, des Liberalismus, endgültig entledigt." (pra)