Der Streit um die Verwendung qualitativer oder quantitativer Methoden in der Sozialforschung hat eine lange Tradition, die bis zu Quetelet und Comte zurückverfolgt werden kann. Die Anhänger der quantitativen Methodik gehen davon aus, daß soziale Erscheinungen durch Klassifikation, Messung, statistische Analysen etc. angemessen zu erfassen sind; Vorbild sind hier die Naturwissenschaften. Die Vertreter einer qualitativen Methodik weisen hingegen darauf hin, daß quantitative Kategorien der sozialen Realität nicht gerecht werden können; diese muß in ihrer einzel- und ganzheitlichen Komplexität gewürdigt werden. In der Forschungsrealität finden sich die Extrempositionen jedoch kaum. Im allgemeinen herrscht eine eklektische Haltung vor. Die vorherrschende Methodologie, die tatsächlich quantitative und qualitative Ansätze verknüpft, gründet sich allerdings nicht auf eine systematisch-theoretische Konzeption. Um zu zeigen, auf welche Sachverhalte die Sozialforschung Rücksicht zu nehmen hat, beschreibt der Verfasser die Besonderheiten situativen Handelns; alle Phänomene, die sozialwissenschaftlich relevant sind, lassen sich auf situatives Handeln zurückführen. Hier sind vor allem drei Eigenschaften zu beachten: Objektivität der Sozialstruktur, Verständlichkeit des Gezeigten und Kontextabhängigkeit des Sinnes. Um die Kontextabhängigkeit des Sinnes zu verdeutlichen, werden ethnomethodologische Forschungsergebnisse herangezogen. Immer lassen sich kontextfreie Interaktionsmechanismen aufweisen. Die Sozialstruktur kann als Grundlage und als Produkt situativen Handelns untersucht werden. Ausgehend von den dargelegten empirischen Betrachtungen zieht der Beitrag methodologische Konsequenzen. Die traditionelle Unterscheidung von nomothetischer und idiographischer Wissenschaft wird abgelehnt. Quantitative und qualitative Verfahren sind zu verbinden. "Objektive Forschung" muß "innere" und "äußere Stimmigkeit" aufweisen. (JL)
Dieses Lehrbuch bietet eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Forschungslogik und den quantitativen Forschungsprozess. Die einzelnen Phasen des Forschungsprozesses - Forschungsthema und Entwicklung einer Forschungsfrage, Konzeptspezifikation, Hypothesenbildung, Operationalisierung, Forschungsdesign, Auswahlverfahren und Datenerhebung - werden anhand politikwissenschaftlicher Beispiele dargestellt und erläutert. Zudem werden wichtige sozialwissenschaftliche Datensätze vorgestellt und die Bedeutung der Sekundäranalyse herausgearbeitet. Das Buch bietet damit zentrale Informationen, die für ein Verständnis der quantitativen Sozialforschung und die Auseinandersetzung mit empirischen Studien erforderlich sind. Der Inhalt Grundbegriffe • Forschungsprozess • Forschungsthema und Forschungsfrage • Konzeptspezifikation • Hypothesen • Operationalisierung • Primär- und Sekundäranalyse • Forschungsdesign • Auswahlverfahren • Datenerhebung • Datenaufbereitung und -analyse • Publikation • Weiterführende Literaturhinweise Die Zielgruppen Studierende und Lehrende der Politikwissenschaft und der Soziologie Der Autor Dr. Markus Tausendpfund ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften, Arbeitsstelle "Quantitative Methoden", an der FernUniversität in Hagen
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Quantitative methods are an important component of peace research, since many of the issues addressed are inherently quantitative - the frequency and intensity of conflict, or the determination of military expenditures, for instance. This article argues that quantitative peace research could be improved if authors put more emphasis on the substantive issues and less on the mechanical application of rule-based, statistical techniques. After some methodological discussion, seven questions are posed that quantitative researchers might ask themselves; an attempt is made to show why these questions are important. If quantitative peace researchers asked themselves these questions more often, the substantive contribution of quantitative peace research could be increased.