'Telefoninterviews werden immer häufiger auch bei großangelegten Untersuchungen mit einer langen Interviewdauer und sensiblen Themen eingesetzt. In diesem Beitrag werden die Erfahrungen aus einer telefonischen Befragung von 5.O2O Personen zu Determinanten der Ehescheidung berichtet. Es zeigte sich, daß sich das Telefon als Suchinstrument bei der Stichprobenziehung von in der Bevölkerung nicht häufig anzutreffenden Personen, wie etwa in erster Ehe Geschiedenen, bewährt. Darüber hinaus erwies sich die zentrale Organisation einer telefonischen Erhebung als entscheidend für die genaue Aussteuerung komplexer Stichprobenpläne. Zudem werden die Möglichkeiten, den Interviewer bei computerunterstützten Telefonbefragungen durch vielfältige Implementierungen im Programm zu unterstützen, dargestellt. Eine Untersuchung der Vollständigkeit von Angaben gibt abschließend Hinweise darauf, daß auch bei schwierigen Themen Telefoninterviews bezüglich der Datenqualität nicht schlechter zu beurteilen sind als face-to-face-Interviews.' (Autorenreferat)
Erfassung von integrationsrelevanten Merkmalen wie Sprache, Schulbildung, berufliche Situation, Wohn-, Haushalts- und familiäre Situation, soziale Kontakte sowohl innerhalb der eigenen Community als auch zu Deutschen, Bindung an Deutschland und an das Herkunftsland. Wertorientierungen, Probleme in Deutschland und die Inanspruchnahme von Beratungsangeboten in Deutschland.
Themen: Nationalität der Zielperson am Stichprobenziehungstag; Staatsangehörigkeiten zum Befragungszeitpunkt; Grund für die deutsche Staatsangehörigkeit; Geschlecht der befragten Person; Alter (Geburtsmonat und – jahr); Geburtsland; Aufenthaltsdauer im Herkunftsland oder in einem anderen Land außerhalb Deutschlands; Jahr der erstmaligen Einwanderung nach Deutschland; Grund für die Zuwanderung nach Deutschland: Arbeitssuche bzw. Arbeitsverhältnis (z.B. Anwerbung als Gastarbeiter/in), Asylantrag bzw. Verfolgung in einem anderen Land, Flüchtling, Familienzusammenführung als Ehepartner/in, Kind oder anderer Familienangehöriger, Studium, Ausbildung, Akademikeraustausch, Selbstständige Tätigkeit); Stärke der Verbundenheit mit dem Herkunftsland und mit Deutschland; Häufigkeit der Abwesenheit von Deutschland für länger als sechs Monate; Art des Aufenthaltstitels; Gültigkeitsdauer des derzeitigen Aufenthaltstitels; Niederlassungserlaubnis beantragt; Gründe gegen die Beantragung einer Niederlassungserlaubnis; Probleme und Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Aufenthaltsgesetz; Aufenthaltsland und Geburtsland der Mutter; Staatsangehörigkeit(en) der Mutter; höchster allgemein bildender Schulabschluss der Mutter im Ausland sowie in Deutschland; Aufenthaltsland und Geburtsland des Vaters; Staatsangehörigkeit(en) des Vaters; höchster allgemein bildender Schulabschluss des Vaters im Ausland sowie in Deutschland; Befragte(r): Besuch eines deutschsprachigen Kindergartens bzw. einer Vorschule in Deutschland vor Schuleintritt für mindestens ein Jahr; höchster erreichter allgemein bildender Schulabschluss in Deutschland; höchster angestrebter allgemein bildender Schulabschluss; Jahre des Schulbesuchs insgesamt; Jahre des Schulbesuchs in Deutschland; besuchter schulischer Unterricht in der Muttersprache in Deutschland; Jahre des Schulbesuchs und höchster erreichter Schulabschluss im Herkunftsland oder einem anderen Land; Anerkennung des höchsten erreichten Schulabschlusses aus dem Herkunftsland oder aus einem anderen Land in Deutschland; Berufsausbildung(en); derzeit angestrebter deutscher beruflicher Ausbildungsabschluss; in Deutschland begonnene, aber nicht beendete Ausbildung; Ort der Ausbildung; Gründe für Ausbildungsabbruch; Branche der letzten Ausbildung in Deutschland; begonnene oder abgeschlossene Berufsausbildung im Herkunftsland; Anerkennung des im Herkunftsland erworbenen Berufsabschlusses in Deutschland; begonnenes oder abgeschlossenes Studium im Herkunftsland; Anerkennung des im Herkunftsland erworbenen Studienabschlusses in Deutschland; Arbeit im erlernten Beruf bereits im Herkunftsland; Gründe für fehlenden anerkannten Berufsabschluss; Besuch in Deutschland von Maßnahmen zur beruflichen Qualifizierung (auch Einstiegsqualifizierung); derzeitige Haupttätigkeit: Erwerbstätigkeit oder anderes; berufliche Stellung der derzeitigen hauptberuflichen Tätigkeit; genaue Tätigkeitsbezeichnung bzw. Ausbildungsberufsbezeichnung; Entsprechung der Tätigkeit zum erlernten Beruf; Wirtschaftszweig, Dienstleistungsbereich des Unternehmens bzw. der Einrichtung, in der die Erwerbstätigkeit ausgeübt wird; Anzahl der Beschäftigten im Gesamtunternehmen, in dem die Erwerbstätigkeit ausgeübt wird (Betriebsgröße); Monat und Jahr des Beginns der Beschäftigung beim jetzigen Arbeitgeber bzw. des Beginns der Selbstständigkeit; unbefristeter Arbeitsvertrag oder befristetes Arbeitsverhältnis; Zeitarbeits- bzw. Leiharbeitsverhältnis; Saisonarbeit, Werkvertrag oder Gastarbeitnehmerverhältnis; ABM-Stelle oder Gemeinnützige Arbeit (1-Euro-Job); Arbeitsplatz am Wohnort; Häufigkeit des Pendelns zwischen Hauptwohnung und Arbeitsplatz; Anzahl der Wochenstunden der vereinbarten Arbeitszeit (ohne Überstunden); Anzahl der tatsächlich erbrachten Wochenarbeitsstunden; Anzahl der Arbeitstage pro Woche; Beschäftigung nach der 400- bzw. 800-Euro-Regelung (Mini- bzw. Midi-Job); Teilzeitbeschäftigung nach dem neuen Gesetz zur Elternteilzeit (Bundeserziehungsgeldgesetz); Wahrnehmung einer der gesetzlichen Regelungen zur Altersteilzeit; Überstunden im letzten Monat; Überstunden wurden bezahlt; Überstunden werden auf ein Arbeitszeitkonto gut geschrieben bzw. ausgeglichen; Anzahl der ausbezahlten Überstunden; Bruttoarbeitsverdienst und Nettoarbeitsverdienst im letzten Monat; Jahr der ersten hauptberuflichen Erwerbstätigkeit in Deutschland; Jahr der letzten Erwerbstätigkeit; Art der letzten Tätigkeit; Häufigkeit von Arbeitslosigkeit in Deutschland; Anzahl der Monate der längsten Arbeitslosigkeit mit mehr als zwölf Monaten; Teilnahme an einer Leistung zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt (z.B. Arbeitsbeschaffungsmaßnahme); derzeitige Arbeitsuche; Dauer der Arbeitssuche in Monaten und in Jahren; Überlegung, ins Herkunftsland oder in ein anderes Land zugehen, weil keine Arbeit in Deutschland gefunden werden kann; Dauer des letzten Arbeitsverhältnisses vor der Arbeitslosigkeit in Jahren und in Monaten; Vorhaben, innerhalb der nächsten drei Jahre (wieder) erwerbstätig zu werden; bevorzugte Stelle; Suche nach einem Arbeitsplatz innerhalb der letzten zwölf Monate; Arbeitsplatz gefunden; Art der erfolgreichen Arbeitsplatzsuche; Ausübung von Nebentätigkeiten neben Beruf, Haushalt, Ausbildung oder als Rentner; Anzahl der Tage im Monat, der Stunden am Tage sowie der Monate im Jahr, an denen Nebentätigkeit ausgeübt wird; Höhe des Nebenverdiensts im letzten Monat; Einkunftsquellen: Erwerbseinkommen, eigene Rente, Pension, Witwenrente bzw. Witwenpension, Waisenrente, Arbeitslosengeld, Arbeitslosengeld II, Unterhaltsgeld bei Fortbildung oder Umschulung, Übergangsgeld, Vorruhestandszahlungen des (ehemaligen) Arbeitgebers, Mutterschaftsgeld während des Mutterschutzes, Erziehungsgeld, BAföG, Stipendium, Berufsausbildungsbeihilfe, Wehrsold, Zivildienstvergütung, gesetzliche Unterhaltszahlungen vom früheren (Ehe-) Partner (auch Unterhaltsvorschusskassen), sonstige Unterstützung von Personen, die nicht im Haushalt leben, Sozialhilfe, Kindergeld, Wohngeld; Haushaltsnettoeinkommen im letzten Monat; Überweisung von Geld ins Herkunftsland; beabsichtigte Selbstständigkeit in Deutschland in den nächsten 12 Monaten; präferierter Wirtschaftsbereich für Selbstständigkeit; Pflegen von Geschäftsbeziehungen mit dem Herkunftsland, aus denen regelmäßig Einkünfte entstehen; Bereich, in dem Geschäftsbeziehungen bestehen; Familienstand; Zusammenleben mit festem Partner; Heiratsjahr der jetzigen Ehe; Alter (Geburtsmonat und Geburtsjahr) des (Ehe-)Partners; (Ehe-)Partner lebt in Deutschland; Zusammenleben mit dem (Ehe-)Partner; Geburtsland des (Ehe-)Partners; Jahr des Zuzugs des (Ehe-)Partners nach Deutschland; nach der Eheschließung zum (Ehe-)Partner nach Deutschland gezogen; Absicht, den (Ehe-)Partner nach Deutschland zu holen; Gründe, warum (Ehe-)Partner bisher noch nicht zu Befragtem nach Deutschland nachgezogen ist; Berufstätigkeit des (Ehe-)Partners; höchster in Deutschland erreichter allgemein bildender Schulabschluss des (Ehe-)Partners; im Herkunftsland erworbener Schulabschluss des (Ehe-)Partners; Staatsangehörigkeit(en) des (Ehe-)Partners; Art des Erwerbs der deutschen Staatsangehörigkeit; Staatsangehörigkeit(en) des (Ehe-)Partners vor der Einbürgerung; Kinder; Anzahl der Kinder inklusive erwachsener Kinder; Geburtsjahr und Geschlecht dieser Kinder; Aufenthaltsland der Kinder; Staatsangehörigkeit(en) der Kinder; Anzahl der Kinder unter 18 Jahren, die nach Deutschland geholt werden sollen; Einverständnis, wenn Sohn oder Tochter einen deutschstämmigen Partner heiraten würde; Einverständnis, wenn Kind die deutsche Staatsangehörigkeit annehmen würde; Heiratspläne; Heiratsvoraussetzungen; Absicht, den zukünftigen Ehepartner aus dem Ausland nach Deutschland zu holen; Bereitschaft zur Heirat eines deutschstämmigen Partners; Wohnsituation in Deutschland; Wohnen in einer Sozialwohnung; Anzahl der Personen im Haushalt (Haushaltsgröße); Haushaltszusammensetzung; Zimmerzahl; Wohnungsgröße in Quadratmetern; Wohnungsausstattung: Küche, Bad oder Dusche, WC innerhalb der Wohnung, Zentralheizung oder Etagenheizung, Balkon oder Terrasse, eigener Garten oder Gartenmitbenutzung; Wohnen in einem Wohnviertel, in dem überwiegend Ausländer leben; Präferenz für ein Wohnviertel mit überwiegend Ausländern oder mit überwiegend Deutschen; Kontakthäufigkeit zu Personen deutscher Herkunft sowie zu Personen der eigenen Herkunft (im Freundeskreis, in der Familie bzw. Verwandtschaft, am Arbeitsplatz bzw. in der Schule oder Universität) sowie in der Nachbarschaft); Mitgliedschaften in Organisationen aus dem Herkunftsland und aus Deutschland: Gewerkschaft, Berufsverband, Sportverein, Kulturverein (Musik, Tanz), Bildungsverein, Freizeitverein (Jugend, Senioren), Frauenverband, religiöser Organisation, politischer Vereinigung, Wohlfahrtsverbände (AWO, Caritas, Diakonie etc.), politischer Partei, sonstigen Vereinen, Verbänden oder Organisationen; Selbsteinstufung der Religiosität; Zugehörigkeit zu einer Glaubens- bzw. Religionsgemeinschaft; Kirchgangshäufigkeit; Selbsteinschätzung der Sprachkenntnisse in der Muttersprache sowie der deutschen Sprachkenntnisse hinsichtlich Verstehen, Sprechen, Lesen, Schreiben; Art des Erwerbs der deutschen Sprachkenntnisse: in der Familie, Aufwachsen und Schulbesuch in Deutschland, Besuch eines Pflichtkurses in Deutsch, Besuch einer Sprachschule oder eines Kurses im Herkunftsland, Sprachkurs in Verbindung mit der Ausbildung bzw. dem Studium, unabhängig von einer Ausbildung in Deutschland eine Sprachschule oder einen Kurs besucht, im Alltag (durch deutsche Freunde, Bekannte) ohne Schule oder Sprachkurs, am Arbeitsplatz, Selbststudium, freiwilliger Besuch von Abendkursen (z.B. Volkshochschule), Integrationskurs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF); Gründe, warum kein Deutschkurs besucht wurde; Selbsteinschätzung der Deutschkenntnisse hinsichtlich: keine Probleme beim Einkaufen in deutschen Geschäften, Anforderungen am Arbeitsplatz gerecht werden, auch in der Freizeit mit Deutschen unterhalten können, Deutsches Fernsehen bzw. Radiosendungen problemlos folgen können, Angelegenheiten des täglichen Lebens selbstständig mit Behörden erledigen können, keine Probleme beim Arztbesuch; hauptsächlich gesprochene Sprachen zu Hause bzw. in der Familie; Personen, mit denen hauptsächlich in der Muttersprache bzw. Deutsch gesprochen wird; gesprochene Sprache mit den Kindern; Sprache für die Rezeption von Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehsendungen; Selbsteinschätzung der englischen Sprachkennnisse; Absicht, Deutschland zu verlassen; voraussichtliche Bleibedauer in Deutschland; Auswanderungsgründe; Voraussetzungen für einen Umzug in das Herkunftsland; wichtigste Gründe für Bleibeabsicht in Deutschland; Absicht, deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen; Gründe für und gegen die deutsche Staatsangehörigkeit; Ansprechpartner bei Problemen in Deutschland; präferierte Beratung auf Deutsch oder in der Muttersprache; Gründe für die Nutzung eines muttersprachlichen Beratungsangebots; Kenntnis des Bürgerservices des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, der Beratungsangebote der Migrationserstberatung (MEB) für erwachsene Neuzuwanderer, der Beratungsangebote der Jugendmigrationsdienste (JMD) für Jugendliche und junge erwachsene Zuwanderer; Wünsche im Hinblick auf das bestehende Beratungsangebot; Wertorientierungen (Skala); Einstellung zur Eltern-Kind-Beziehung (Skala: bei der Partnerwahl sollten die Eltern einen wichtigen Einfluss haben, alte Eltern sollten bei ihren erwachsenen Kindern leben, Kinder sollten bis zur Heirat im Elternhaus leben, Kinder sollten so früh wie möglich auf eigenen Füßen stehen, die wichtigen Entscheidungen sollten allein vom Vater gefällt werden).
Interviewerrating: Einschätzung der deutschen Sprachkenntnisse des Befragten; Nutzung der Übersetzungshilfe; Übersetzer zur Hilfe geholt.
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewdatum; Interviewdauer; Intervieweralter (Geburtsjahr); Interviewergeschlecht; Bundesland; BIK: Gemeindegrößenklassen; Nettoarbeitsverdienst (kategorisiert; Haushaltseinkommen (kategorisiert); Gewichtungsfaktor: Alter * Geschlecht * Bundesland * AZR-Nationalitäten; Gewichtungsfaktor: Alter * Geschlecht * Bundesland; Fall enthält Daten aus der Nacherhebung; alle Variablen kodiert mit Missing Values.
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 4533-4544
"Mittels der Daten des IKG-Jugendpanels, bei dem zwischen den Jahren 2001 bis 2005 bei jährlichen Befragungen 406 Jugendliche türkischer Herkunft, 585 GUS-Aussiedler-Jugendliche, 364 Jugendliche mit einem Aussiedlungshintergrund aus Polen und 1.244 Jugendliche deutscher Herkunft befragt wurden, werden Einstellungen zur Rechtfertigung von Gewalt im Längsschnitt untersucht. Die Jugendlichen waren bei der ersten Befragung im Jahre 2001 im Durchschnitt um die 17 Jahre alt. Bei den Einstellungen zur Gewaltbegründung werden einerseits solche Rechtfertigungen betrachtet, die ethnisch-religiöse Signalbegriffe (wie etwa 'Respekt', 'Ehre' oder 'Verteidigung der Religion') aufgreifen (Gewaltbegründung I). Dem gegenübergestellt werden Gewaltbegründungen, die mit anderen Motiven (etwa aus politischen Gründen, aus Frust oder Lust, um anderen zu helfen oder zur Interessendurchsetzung) zusammenhängen (Gewaltbegründung II). Für beide Einstellungsvarianten lässt sich im Zeitverlauf 2001 bis 2005 ein Rückgang der Befürwortung von Gewalt feststellen. Ausgehend von dieser Beobachtung wird ein Extremgruppenvergleich präsentiert, das heißt, es werden diejenigen wenigen Jugendlichen, die sich in allen fünf Jahren permanent gegenüber den Gewaltbegründungen indifferent oder zustimmend zeigten, der Mehrheit der jungen Erwachsenen gegenübergestellt, die in allen fünf Jahren keine der Gewaltbegründungen akzeptierten. Es werden also Antworten auf die Frage geliefert, in welchen Bereichen sich gewaltbefürwortende junge Erwachsene von Gewaltablehnenden unterscheiden." (Autorenreferat)
Der Forschungsbericht zur Repräsentativuntersuchung "Ausgewählte Migrantengruppen in Deutschland" (RAM 2015) enthält Erkenntnisse über vier große Gruppen von Menschen mit Migrationshintergrund. Hierfür wurden zwischen Juni bis September 2015 insgesamt 2.498 Personen interviewt, darunter 633 polnische, 632 rumänische, 614 türkische Staatsangehörige und 619 deutsche Staatsangehörige mit türkischem Migrationshintergrund. Der vorliegende Bericht liefert einen deskriptiven Überblick über ausgewählte Aspekte der Integration und Einstellungen der im Jahr 2015 befragten vier Gruppen.
Die sechste BAMF-Kurzanalyse konzentriert sich auf ausgewählte Integrationsaspekte nach Deutschland zugewanderter rumänischer und polnischer Staatsangehöriger. 1.250 Personen wurden für die Repräsentativuntersuchung zu deutschen Sprachkenntnissen, Qualifikationen und Arbeitsmarktbeteiligung befragt.
Im Jahr 2013 jährt sich die Verabschiedung des Bundesvertriebenen- und Flüchtlingsgesetzes (BVFG) zum sechzigsten Mal, die des Kriegsfolgenbereinigungsgesetzes (KfbG) zum zwanzigsten Mal. Beide Gesetze sind wesentliche Grundlagen für die Zuwanderung von (Spät-)Aussiedlern nach Deutschland. Aus diesem Anlass hat der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten die Forschungsgruppe des Bundesamtes beauftragt, den nunmehr vorliegenden Forschungsbericht zu erstellen. (Spät-)Aussiedler sind deutsche Volkszugehörige aus mittel- und osteuropäischen Staaten, die unter einem Kriegsfolgenschicksal gelitten haben. Bis Ende 1992 zugewanderte Personen werden als Aussiedler bezeichnet, alle danach Gekommenen als Spätaussiedler. Waren bis zum Ende des Kalten Krieges vor allem Polen und Rumänien bedeutende Herkunftsländer, wandern seit den 1990er Jahren ganz überwiegend Personen aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland zu.
"Der Forschungsbericht 8 beschreibt die Lebensverhältnisse von in Deutschland lebenden türkischen, griechischen, italienischen und polnischen Personen sowie von Personen aus den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien. Die zugrundeliegende Repräsentativuntersuchung (RAM) mit ca. 4.500 Befragten deckt viele integrationsrelevante Felder ab, wie etwa Sprachkenntnisse, Schulbildung, berufliche Situation, Wohn-, Haushalts- und familiäre Situation, soziale Kontakte sowohl innerhalb der eigenen Community als auch zu Deutschen sowie die Bindung an Deutschland/ an das Herkunftsland. Zusätzlich sind vertiefende Basisberichte (Berichtsband und Tabellenband) als Download auf der Internetseite des Bundesamtes verfügbar." (Autorenreferat)
Das Working Paper 11 liefert erste Ergebnisse zu zentralen Merkmalen der 4.576 Befragten der Repräsentativuntersuchung "Ausgewählte Migrantengruppen in Deutschland 2006/2007" (RAM). Ende 2006 und im Jahr 2007 wurden dabei schon mindestens ein Jahr in Deutschland lebende Personen der fünf größten ausländischen Nationalitätengruppen von Infratest Sozialforschung, München, im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge zu einem breiten Spektrum von Integrationsaspekten befragt. Betrachtet werden beispielsweise Unterschiede und Gemeinsamkeiten nach Altersgruppen, der Aufenthaltsdauer in Deutschland, der Schulbildung, der beruflichen Situation, der Sprache, der Wohnsituation, der familiären Situation, der sozialen Kontakte, der Religion oder der Bindung an Deutschland und an das Herkunftsland. Erste Ergebnisse zeigen bereits, dass sich eine Reihe von Unterschieden zwischen den fünf Gruppen ergeben.
Retrospektive Daten zum Partner, zur Beziehung und zur Ehe. 2-wellige Panelstudie der Ehebiographie bei Eheleuten und Geschiedenen.
Themen: 1. Welle: Verheiratete: Zum ersten Mal verheiratet bzw. Anzahl der Eheschließungen (Befragter und Partner); konkrete Angabe des jeweiligen Zeitpunktes: Kennenlernen des Partners, Verlieben, erste Gedanken an feste Beziehung, Partnerschaftsbeginn, erster sexueller Kontakt, eigener Heiratsentschluss; Vorstellung bei den Schwiegereltern bzw. Vorstellen des Ehepartners bei den eigenen Eltern, Verlobung, Einigung über Heirat, standesamtliche Trauung, Zusammenziehen, erste Konflikte; Heiratsmotive; wichtigstes Heiratsmotiv; bestehende Schwangerschaft zum Heiratszeitpunkt; Bedeutung der Schwangerschaft für den Befragten und den Ehepartner als Heiratsgrund; erwartete Erfolgsaussichten der Ehe; Treue; religiöse Hochzeitsgründe; Ende der letzten festen Beziehung vor der Ehe; feste Beziehung zum Zeitpunkt des Verliebens (Befragter und Partner); Anzahl der festen Beziehungen des Partners und Ende dieser Beziehungen; Grad der Sicherheit über die Anzahl vorheriger Beziehungen des Partners; Personenzahl für gemeinsame Unternehmungen vor der Heirat und Anzahl Personen vom anderen Geschlecht; Einschätzung der damaligen Chancen einen anderen Partner zu finden; damalige Ehezufriedenheit oder empfundene Einengung durch die Ehe; Aufteilung ausgewählter Haushaltstätigkeiten; Häufigkeit kleinerer Streitigkeiten; Einschätzung des Streitmaßes; Häufigkeit heftiger Auseinandersetzungen und Zeitpunkt des ersten Konflikts; Scheidungsgespräche mit dem Partner; Scheidungsvorschlag vom Befragten oder Partner; Gespräche mit Freunden über Trennung/Scheidung; Trennungsgedanken; Gedanken über Schwierigkeiten in der Ehe; Bewertung der Partnerschaft und der Sicherheit über den Fortbestand der Ehe für jedes Ehejahr; Wichtigkeit von Lebenszielen zum Zeitpunkt der Ehe; Kinder; Geburtsdatum der Kinder; Zuständigkeit für Versorgung der Kinder: detaillierte (jährliche) Angaben über den gesamten Zeitverlauf der Ehe; Beschreibung der vermuteten Heiratsmotive aus Sicht des Partners; Fernsehkonsum des Befragten und des Partners in den letzten beiden Tagen; Umzugspläne; Wahrscheinlichkeit des Wohnenbleibens in derselben Wohnung und am selben Wohnort; Zeitraum für geplanten Umzug bzw. Wegzug; Berufsbiographie des Befragten und des Partners: für bis zu fünf Arbeitsverhältnisse wurde erfragt: Berufsbezeichnung, Tätigkeit in Vollzeit oder Teilzeit, berufliche Stellung, Beginn und Ende der Tätigkeit sowie Grund für Veränderung; mehr als fünf Arbeitsplatzwechsel; Höhe des Nettoeinkommens zum Zeitpunkt der Heirat und weitere Einkommensentwicklung auf Jahresbasis erfasst.
Geschiedene wurden zu ihrem damaligen Partner gefragt: Erstehe; Ehebiographie und Heiratsgedanken analog zur Befragung von Verheirateten; für jedes Ehejahr wurde das vermeintliche Glück in möglichen anderen Beziehungen im Vergleich zum eigenen Eheglück erfragt; Scheidungsbiographie: Zeitpunkt des Aufsuchens eines Scheidungsanwalts; Zeitpunkt der Trennung von Tisch und Bett; Partner, der aus der Wohnung auszog und Auszugszeitpunkt; Verantwortlicher für das Scheitern der Ehe; Aktiverer im Trennungsprozess; Partner, der die Scheidung eingereicht hat; Scheidungszeitpunkt; Trennungsjahr; für den Befragten und den Partner wurde erfragt: Lebensziele am Hochzeitstag und ein Jahr vor der Scheidung; zusammenfassende jährliche Bewertung aller Ehejahre und Einschätzung des Fortbestands der Ehe auf jährlicher Basis; Ausmaß des Widerstands der eigenen Eltern gegen die Scheidung; Scheidungsgrund (nur Befragter); feste Beziehung nach der Ehescheidung; Beginn der ersten festen Beziehung; Kinder, Geburtsdatum der Kinder (Alter); Herauszögern der Scheidung aus Rücksicht auf die Kinder; Rolle der Kinder bei der Scheidung.
Demographie: Geschlecht; für den Befragten und den Partner wurde erfragt: Alter (Geburtsdatum), Schulabschluss, Konfession, Kirchgangshäufigkeit; Wiederbefragungsbereitschaft bei der zweiten Welle.
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewdatum; Interviewbeginn und Interviewende; Interviewergeschlecht; Interviewer-Identifikation;
Interviewerrating: besondere Vorkommnisse während des Interviews.
2. Welle bei den Verheirateten: Neben einer Wiederholung der Fragen aus der 1. Welle wurde zusätzlich gefragt: Entwicklung der Ehe im Zeitverlauf (grafische Darstellung durch den Befragten); retrospektive Angaben über den Zeitraum vor dem Kennenlernen der späteren Ehefrau: Häufigkeit des Besuchs von Diskotheken, Gaststätten, Freizeit- und Sportvereinen, politischen Veranstaltungen, Jugendzentrum, öffentlichen Treffpunkten, privaten Parties, kulturellen Veranstaltungen bzw. Dorffesten und Chancen des Kennenlernens möglicher Partner bei diesen Gelegenheiten; Kontaktmöglichkeiten am Wohnort; Kennenlernen möglicher Partner über Freunde oder Familie; Intensität damaliger Bemühungen einen Partner fürs Leben zu finden; Charakterisierung der Partnersuche; Berufsausbildung: Ausbildungsbeginn und Ende; für bis zu fünf Arbeitsverhältnisse wurde erfragt: Schichtdienst; Familientrennung; Einkommen zu Beginn bzw. Nettoeinkommen am Ende des Arbeitsverhältnisses; Arbeitszufriedenheit; durchgehend erwerbstätig während der Ehe; Gründe für fehlende Erwerbstätigkeit und eigene Chancen am Arbeitsmarkt; für den Partner wurden entsprechende Fragen zu dessen Beschäftigungsbiographie gestellt; Selbsteinschätzung des Erinnerungsvermögens über alle einzelnen Themenbereiche (Skalometer); Selbsteinschätzung des Erinnerungsvermögens bei der 1. und der 2. Befragungswelle; Hinzuziehen von Zeugnissen und Dokumenten; Gespräche mit dem Ehepartner über die Fragen im Fragebogen.
Geschiedene wurden in vergleichbarer Weise wie die Verheirateten in der 2. Welle befragt. Zusätzliche Fragen waren: Unterhaltsregelung nach der Scheidung und Sorgerecht; Zufriedenheit mit der Unterhaltsregelung und der Regelung des Sorgerechts; Zufriedenheit mit der Aufteilung der Vermögenswerte; erwartete Probleme nach der Scheidung; allgemeine Zufriedenheit mit dem Scheidungsrecht; Beruf im letzten Arbeitsverhältnis.
Im Jahr 2000 wurden wesentliche Änderungen in das deutsche Staatsangehörigkeitsrecht eingeführt. Die Reform erleichterte unter anderem die Einbürgerung durch eine deutliche Verkürzung der notwendigen Aufenthaltsdauer (von 15 auf acht Jahre) und führte erstmals Elemente des Geburtsortprinzips (ius soli) ein. Weitere Rechtsänderungen seit 2005 beinhalteten die Anforderung, für eine Einbürgerung Deutschkenntnisse auf Niveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) nachzuweisen, die Einführung eines bundesweiten Einbürgerungstests sowie die uneingeschränkte Hinnahme von Mehrstaatigkeit bei EU-Bürgern und Schweizern.
Dieser Forschungsbericht 33 legt als Zwischenbericht I zum Forschungsprojekt "Evaluation der Integrationskurse (EvIk)" erste Analysen und Erkenntnisse zur Wirkungsweise der Integrationskurse mit besonderem Fokus auf die Teilnehmendengruppe der Geflüchteten vor. Im Fokus des Berichts stehen dabei insbesondere Analysen zu (fluchtspezifischen) Einflussfaktoren auf den Kurszugang und -erfolg.
"Das Bundesministerium des Innern hat die Forschungsgruppe des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge damit beauftragt, valide Zahlen zur Aussiedlerkriminalität zusammenzustellen und den Stand der Forschung aufzuarbeiten. Mit dem Working Paper wird eine Bestandsaufnahme vorgelegt, die sowohl die polizeiliche Kriminalitätsstatistik als auch die empirische Sozialforschung berücksichtigt. Dabei wird die Kriminalität von Aussiedlern mit der Kriminalität von einheimischen Deutschen und Nichtdeutschen verglichen. Die Befunde werden unter Berücksichtigung aller methodischen Forschungsprobleme eingehend beleuchtet. In Ergänzung dazu werden die selbstberichteten Gewalt- und Delinquenzerfahrungen von jugendlichen Aussiedlern anhand verschiedener Dunkelfelduntersuchungen analysiert. Die Ursachen und Risikofaktoren, die mit einer erhöhten Kriminalitätsrate einhergehen, werden dargelegt." (Autorenreferat)