Parteien und soziale Ungleichheit
In: German politics, Band 27, Heft 2, S. 287-288
ISSN: 1743-8993
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In: German politics, Band 27, Heft 2, S. 287-288
ISSN: 1743-8993
In: Zeitschrift für Parlamentsfragen, Band 48, Heft 3, S. 691-711
Im Vorwort zum Rotteck-Welckerschen Staatslexikon hielt der bekannte liberale Staatsrechtler Carl von Rotteck 1834 ein flammendes Plädoyer für den Wert politischer Bildung. Oberstes Ziel müsse es sein, die Menschen in den Stand zu setzen, die Rechte und Pflichten wahrzunehmen, die ihnen als "active Bürger eines constitutionellen Staates oder überhaupt als mündige [.] Bürger eines Rechtsstaates" zustünden. Die Synthese von Erziehung und Demokratie, die bis heute zum Katechismus des braven Republikaners zählt, hat hier im politischen Denken des deutschen Vormärz ihren Ursprung. Während aber Liberale wie Rotteck vor allem für die Wahrung rechtsstaatlicher Prinzipien und die Einübung bestimmter sozialer Tugenden auf dem Boden der konstitutionellen Monarchie warben, waren es in dieser Zeit vor allem demokratische Denker und Publizisten, die in volkspädagogischen Bemühungen einen Weg erkannten, das "gelobte Land" der Demokratie und damit eine komplette Systemalternative zu erschaffen. Exemplarisch für diese Richtung untersucht Katharina Schneider in ihrer lesenswerten Dissertation eine besonders spannende Intellektuellengruppe deutscher Exilanten in der Schweiz, die 1840 in Zürich den politischen Emigrantenverlag "Literarisches Comptoir" gründeten und aus dem benachbarten Ausland versuchten, publizistisch auf die politische Lage in Deutschland einzuwirken.
BASE
Was there a general anti-party sentiment in 19th century German political thought? The paper argues for a revision of this long-standing prejudice in favour of a more benign view on the Vormärz (pre-March) concept of political parties. It shows how the influence of English (and to some extent) French constitutional practices and political thought led German writers to an elaborate theory of political parties as early as at the eve of the 1848 German revolution. The findings are based on a broad analysis of more than 250 text sources originating from 1815 to 1848.
BASE
Gab es tatsächlich einen generellen Anti-Parteien-Affekt im deutschen politischen Denken des 19. Jahrhunderts? Philipp Erbentraut argumentiert gegen diesen Mythos und zeigt, dass es im Gegenteil bereits im Vormärz (1815–1848) eine positive und elaborierte Theorie und Soziologie der politischen Parteien gegeben hat, der ein modernes Parteienverständnis zugrunde lag. Er hinterfragt, inwiefern diese Positionen avanciertes politikwissenschaftliches Denken vorwegnahmen und sogar heutige Ansätze der Parteienforschung befruchten könnten. Aktuelle Krisensymptome der Parteiendemokratie wie Politikverdrossenheit, Wahlmüdigkeit oder Mitgliederschwund führt er auf ihre erstmalige theoretische Durchdringung vor beinahe 200 Jahren zurück. Durch die Auswertung von mehr als 250 staatsphilosophischen Quellen kann er belegen, dass quer durch alle politischen Lager dabei freundliche, offen parteienbefürwortende Stellungnahmen überwiegen.Diese Arbeit wurde mit dem Wilhelm-Liebknecht-Preis der Universitätsstadt Gießen 2017 und dem Dissertationspreis der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) 2017 ausgezeichnet.
In: "Die Stimme des Intellekts ist leise", S. 221-244
In: Zeitschrift für Parlamentsfragen: ZParl, Band 44, Heft 1, S. 137-145
ISSN: 0340-1758
With the renewed debate of a possible ban of the NPD gaining steam, this article questions from the perspective of democratic theory whether party bans make sense at all in an open society. A close look at the ideas of the state philosophy of the German Vormarz reveals an astonishing finding: Unknowingly, participants in the current dispute reproduce an almost 200-year-old discourse and draw on arguments for and against the banning of parties, which were already known before 1848. The majority of the contemporary authors are extremely skeptical towards party bans and the diversity of their objections can be grouped into three main arguments: party bans achieve nothing (futility thesis), party bans are harmful (jeopardy thesis), party bans violate the spirit of democracy (perversity thesis). The contribution of these Vormarz readings to the theory of democracy is an appeal to the citizens to engage the enemies of the constitution in a fierce political dispute rather than wait for legal aid. Adapted from the source document.
In: Zeitschrift für Parlamentsfragen, Band 44, Heft 1, S. 137-145
In: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung, Band 21, S. 121-143
ISSN: 0937-3624
In: Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum-Verlag
In: Reihe Politikwissenschaften Bd. 17
In: Staatsverständnisse Band 161
In: Nomos eLibrary
In: Politikwissenschaft
Klappentext: Ist die Volkssouveränität noch zu retten? Es fehlt in der Forschung nicht an Versuchen, das Konzept demokratischer Selbstgesetzgebung einzuhegen oder der Verfassungsstaatlichkeit und Supranationalität wegen überhaupt für obsolet zu erklären. Ziel des Bandes ist hingegen, die Volkssouveränität als normative Grundlage der Demokratie zu "retten". Dazu befreien die Herausgeber und Autoren die Idee der Volkssouveränität einerseits räumlich aus der überkommenen Dichotomie von Nationalstaat versus Supranationalität. Und andererseits schließen die Beiträge an ältere und neuere Debatten zu intermediären Organisationen als Institutionen demokratischer Selbstgesetzgebung im 21. Jahrhundert an. Mit Beiträgen von Dagmar Comtesse, Oliver Eberl, Philipp Erbentraut, Eva Marlene Hausteiner, Dirk Jörke, Anna Meine, Martin Morlok, Sandra Seubert, Ulrich Thiele, Inés Valdez und Fabio Wolkenstein.
In: Manifeste: Geschichte und Gegenwart des politischen Appells, S. 73-98
Der Beitrag betrachtet das Kommunistische Manifest und seine Wirkungsgeschichte. Zunächst erfolgen biografische Bemerkungen zu Marx und Engels und zur intellektuellen und politischen Welt von 1847/1848. Danach geht es konkret um die Frage, wie das Manifest entstanden ist und welche Struktur, welchen Inhalt und Stil der Text hat. Schließlich wird die Wirkung und Rezeptionsgeschichte des Kommunistischen Manifests betrachtet. Am Ende werden die gewonnenen Ergebnisse kurz zusammengefasst und einige weiterführende Überlegungen zum Sozialismus als Schriftkultur angestellt. War es nur Zufall, dass ein Text wie das Kommunistische Manifest ausgerechnet von einer Bewegung hervorgebracht wurde, die ein buchstäblich sinnliches Verhältnis zum gedruckten Wort entwickelt hatte? (ICB2)
In: Grundwissen Politik
In: Lehrbuch
Grundlagenwissen zur Geschichte, Struktur und Arbeitsweise der Parteien in Deutschland. - Rezension: Grundbestandstitel zum Parteiensystem der Bundesrepublik Deutschland. "Obwohl als Universitätslehrbuch angelegt, vermittelt dieser Titel auch für interessierte Laien und Oberstufenschüler solide politische Bildung. Wo kommen Parteien her, wie arbeiten sie, was hat sich der Geschichte der Bundesrepublik verändert und ganz wichtig (...), was bedeutet eine 'Mediengesellschaft' für Struktur und Arbeitsweise der politischen Parteien? Was muss getan werden, um der wachsenden Parteienverdrossenheit und den sinkenden Mitgliederzahlen entgegenzuwirken? - gibt es doch kaum demokratische Alternativen zu einer Parteiendemokratie" (J. Dudeck über die 4. Auflage). Aktualisiert (Stand Januar 2018) und überarbeitet wurden alle Teile, die sich mit den neueren Entwicklungen seit 2010 (u.a. Aufstieg der AfD) befassen. Daten, Tabellen und Literaturverzeichnis wurden ebenfalls aktualisiert. (1 S)