Das dynamische Selbst: die Kontextabhängigkeit selbstbezogenen Wissens
In: Aus dem Programm Huber: Psychologie-Forschung
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In: Aus dem Programm Huber: Psychologie-Forschung
In: Social psychology, Band 46, Heft 2, S. 76-92
ISSN: 2151-2590
Many countries face the problem of skill shortage in traditionally male occupations. Individuals' development of vocational interests and employment goals starts as early as in middle childhood and is strongly influenced by perceptions of job accessibility (status and difficulty) and self-efficacy beliefs. In this study, we tested a linguistic intervention to strengthen children's self-efficacy toward stereotypically male occupations. Two classroom experiments with 591 primary school students from two different linguistic backgrounds (Dutch or German) showed that the presentation of occupational titles in pair forms (e.g., Ingenieurinnen und Ingenieure, female and male engineers), rather than in generic masculine forms (Ingenieure, plural for engineers), boosted children's self-efficacy with regard to traditionally male occupations, with the effect fully being mediated by perceptions that the jobs are not as difficult as gender stereotypes suggest. The discussion focuses on linguistic interventions as a means to increase children's self-efficacy toward traditionally male occupations.
In: Social psychology, Band 45, Heft 2, S. 112-126
ISSN: 2151-2590
We investigated effects of the media's portrayal of boys as "scholastic failures" on secondary school students. The negative portrayal induced stereotype threat (boys underperformed in reading), stereotype reactance (boys displayed stronger learning goals towards mathematics but not reading), and stereotype lift (girls performed better in reading but not in mathematics). Apparently, boys were motivated to disconfirm their group's negative depiction, however, while they could successfully apply compensatory strategies when describing their learning goals, this motivation did not enable them to perform better. Overall the media portrayal thus contributes to the maintenance of gender stereotypes, by impairing boys' and strengthening girls' performance in female connoted domains and by prompting boys to align their learning goals to the gender connotation of the domain.
In: Soziale Netzwerkanalyse in Bildungsforschung und Bildungspolitik., S. 225-240
Die Autoren argumentieren, dass das Selbst einer Person nicht unabhängig von ihren sozialen Netzwerken gedacht werden kann, sondern vielmehr dass sich beide wechselseitig beeinflussen. Um diese kontextualisierte Perspektive auf selbstbezogene Kognitionen zu substantiieren, zeigen sie die engen Korrespondenzen auf, die zwischen Struktur und Inhalten individuellen Selbstwissens auf der einen Seite und Struktur und Zusammensetzung der sozialen Netzwerke der Person auf der anderen Seite bestehen. Sie zeigen dann, wie diese Korrespondenzen zustande kommen, über welche Mechanismen also Selbst und Netzwerke sich wechselseitig beeinflussen. Schließlich diskutieren die Verfasser die Anwendbarkeit ihrer Überlegungen in Bezug auf ein zentrales Konzept zu selbstbezogenen Kognitionen in Bildungskontexten: das Fähigkeitsselbstkonzept. Sie stellen dar, auf welche Weise die Neufassung dieses Konzepts mittels des Paradigmas der Sozialen Netzwerkanalyse zukünftige Forschung stimulieren und neue Einsichten generieren kann. (DIPF/Orig.).;;;The authors argue that it is impossible to conceptualize either the self independently of a person's social networks, or a social network independently of the individual selves that constitute it. In order to substantiate this claim, they illustrate the manifold associations that are to be found between the structure and content of individual self-knowledge, on the one hand, and the structure and composition of a person's social networks, on the other. They then go on to demonstrate how these correlations are formed by explicating specific mechanisms of how individuals and their networks mutually influence each other. In conclusion, the authors discuss the applicability of their reflections with respect to a central concept of self-reflective cognitions in educational contexts, namely, the self-concept of ability. They present the manner in which viewing this concept through the lens of social network analysis can stimulate future research and generate new insights. (DIPF/Orig.).
In: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Band 34, Heft 3, S. 197-204
ISSN: 2235-1477
Zusammenfassung: In qualitativen Interviews wurden subjektive Erklärungsmuster erhoben, die auf hoher Hierarchieebene tätige Managerinnen (n = 15) und Manager (n = 14) mit umfangreicher Führungserfahrung für die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen haben. Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen und Männer gleichermaßen solche Erklärungsmuster präferierten, die die jeweils eigene Geschlechtsgruppe entlasten: Frauen sahen die Diskriminierung durch männliche Vorgesetzte sowie ungünstige gesellschaftliche Rahmenbedingungen als bedeutsamer an als Männer, die ihrerseits die wesentliche Ursache in einem Mangel an fachlich einschlägig qualifizierten Frauen mit starkem Führungswillen sahen. Insbesondere die Erklärungsmuster der männlichen Befragten - aber teilweise auch die der weiblichen - können auf die von Eagly und Karau (2002) beschriebenen deskriptiven (d.h., Frauen wird weniger Führungskompetenz zugeschrieben als Männern) und injunktiven (d.h., Führungsverhalten wird negativer bewertet, wenn es von einer Frau statt von einem Mann gezeigt wird) Aspekte des Vorurteils gegenüber weiblichen Führungskräften zurückgeführt werden.
In: Social psychology, Band 51, Heft 6, S. 396-407
ISSN: 2151-2590
Abstract. The social integration of the ever-growing number of refugees in receiving societies is of major importance. Perceived discrimination has been found to predict fewer friendships with natives over time. But what short-term mechanisms explain this effect? In a sample of 115 refugees living in Germany we (i) replicated the long-term discrimination-social-integration relationship, (ii) found short-term associations between discrimination and affective, motivational, and behavioral tendencies not to befriend natives, and (iii) showed authenticity to mediate this short-term relationship: with increasing discrimination, refugees felt less like they could show their authentic selves around natives, which in turn impaired tendencies to befriend natives. Discrimination may impede the formation of interethnic friendships by instilling feelings of inauthenticity. Implications for prevention measures are discussed.
Die Beziehungen zu Gleichaltrigen haben eine wichtige Funktion für die Entwicklung im Kindes- und Jugendalter. In Freundschaften, Cliquen und dem Klassenverband gewähren Peers einander Orientierung, Unterstützung und ein Gefühl von Zugehörigkeit. Nach einer Einführung in die Grundlagen der Peerforschung beleuchtet das Buch den Einfluss der Peers auf die Entwicklung fachlicher und fachübergreifender Kompetenzen und die Frage nach der Heterogenität in Freundschafts- und Hilfebeziehungen. Abschließend wird diskutiert, wie positive Peerbeziehungen in der Schule, auch über Gruppengrenzen hinweg, angeregt und gestaltet werden können.
In: Diagnostica : Zeitschrift für psychologische Diagnostik und differentielle Psychologie, Band 69, Heft 2, S. 99-110
Ambivalenter Sexismus besteht aus offen feindseligen (hostiler Sexismus) und scheinbar wohlwollenden (benevolenter Sexismus) Sichtweisen auf Frauen. Obwohl anzunehmen ist, dass ambivalent-sexistische Einstellungen nicht nur gegenüber Frauen, sondern auch gegenüber Mädchen bestehen und sich bereits im Jugendalter herausbilden, wurden auf Mädchen bezogene Einstellungen und jugendliche Stichproben bisher kaum untersucht, vermutlich auch aufgrund des Fehlens eines geeigneten Messinstrumentes. Wir stellen ein deutschsprachiges Instrument zur Messung ambivalent-sexistischer Einstellungen gegenüber jugendlichen Mädchen zum Einsatz bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor. Zur Prüfung der Kriteriumsvalidität untersuchten wir mit 1 128 Jugendlichen den Zusammenhang zwischen ambivalent-sexistischen Einstellungen gegenüber Mädchen und einem Geschlechtergerechtigkeitsindex. Die Konstruktvalidität prüften wir in 2 Stichproben junger Erwachsener (Studierende der Sozialwissenschaften, N = 441, und des Polizeivollzugsdienstes, N = 153), die zusätzlich ein etabliertes Inventar zur Messung des ambivalenten Sexismus gegenüber Frauen sowie verwandte Skalen ausfüllten. Die Ergebnisse verweisen auf Reliabilität und Validität des Inventars zur Messung des Ambivalenten Sexismus gegenüber jugendlichen Mädchen (ASI-Mäd).
In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung: Discourse : Journal of Childhood and Adolescence Research, Band 13, Heft 2, S. 159-177
ISSN: 2193-9713
Wie wird die Wirkung eines schulischen Tanzprojekts aus Sicht der Beteiligten wahrgenommen? Dieser Frage sind wir in diesem Beitrag nachgegangen. Wir befragten 79 Schülerinnen und Schüler aus acht Grundschulklassen, welche ein halbes bzw. ganzes Jahr im Zeitgenössischen Tanz unterrichtet wurden, deren acht Klassenlehrkräfte sowie die neun externen Tanzdozierenden. Mittels der induktiven Kategorienbildung nach Mayring konnten acht Wirkungen herausgearbeitet werden. Von diesen acht standen vier im Fokus aller drei Beteiligtengruppen, die trotz unterschiedlicher Schwerpunktsetzung sämtlich einen Zuwachs an Selbstbewusstsein, Tanzinteresse, Offenheit und Körperbewusstsein als besonders wichtig erachteten. Auf die anderen vier Wirkungen, Durchhaltevermögen, Ausgeglichenheit, Konzentrationsfähigkeit und Lernfreude kamen nur die Schülerinnen und Schüler sowie deren Klassenlehrkräfte zu sprechen. Die gewonnenen Kategorien können zukünftig auch für quantitative Evaluationsstudien zu Projekten Kultureller Bildung genutzt werden.
In: Bildungsgerechtigkeit, S. 201-213
In: Journal of vocational behavior, Band 82, Heft 3, S. 208-220
ISSN: 1095-9084
In: Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Band 5, Heft 3
ISSN: 1868-7245
In: Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Band 5, Heft 3 Gender in der psychologischen Forschung, S. 77-93
ISSN: 1868-7245
In: Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Band 5, Heft 3, S. 77-93
ISSN: 2196-4467
"Ausgehend von der Frauenbewegung in Deutschland wurden bereits vor über 40 Jahren erste Analysen zur Darstellung der Geschlechter in Schulbüchern vorgelegt. Sie haben gezeigt, dass weibliche Charaktere im Vergleich zu männlichen seltener und oft in geschlechterstereotypen Rollen dargestellt werden. Heute besteht auf gesellschaftlicher Ebene deutlich mehr Geschlechtergerechtigkeit, dennoch existieren nach wie vor subtile Formen von Diskriminierung in Schulbüchern. Der vorliegende Beitrag dokumentiert die Entwicklung eines Kategoriensystems, das geeignet ist, das Ausmaß von Geschlechter(un)gerechtigkeit in Texten und Bildern aus aktuell in deutschen Schulen verwendeten Deutsch- und Mathematikbüchern zu analysieren. Neben den Häufigkeiten der Darstellungen von weiblichen und männlichen Charakteren und der Geschlechtstypizität ihrer Rollen und Aktivitäten können hiermit zwei subtile Mechanismen der Herstellung von Geschlechterungleichheiten untersucht werden: geschlechter(un)gerechte Sprache und die räumliche Darstellung weiblicher und männlicher Charaktere. Erste Ergebnisse der Anwendung des Kategoriensystems für Deutsch- und Mathematikbücher werden in der Diskussion dargestellt." (Autorenreferat)