Plutarch's Politics: Between City and Empire. By Hugh Liebert. Cambridge: Cambridge University Press, 2016. 284p. $99.99 cloth
In: Perspectives on politics, Band 15, Heft 4, S. 1123-1124
ISSN: 1541-0986
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In: Perspectives on politics, Band 15, Heft 4, S. 1123-1124
ISSN: 1541-0986
International audience ; Eduard Meyer, der berühmte Historiker der Alten Welt und Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, zählt zu den deutschen Intellektuellen der politischen Rechten, die im Umfeld des Ersten Weltkriegs eine rege politische Publizistik betrieben. Nach dem Krieg zumRektor seiner Universität ernannt, hält er eine bemerkenswerte Rede, in der er eine mehr als enge Parallele zwischen dem geschlagenen Athen von 404 und dem Deutschen Reich von 1918 herstellt. Meyer entwirft in seiner Gedankenführung die Idee eines gemeinsamen kulturellen Erbes für Berlin und Athen, die selbst in der Niederlage noch eine Führungsrolle für Deutschland legitimieren kann. Sie beruht auf dem Bild derdeutschen Universitäten und dem deutschen Geistesleben als den letzten unzerstörbaren Werten, die Meyer auf einen Wiederaufschwung Deutschlands hoffen lassen, ganz ähnlich dem Athens im 4. Jahrhundert v.Chr. Meyer bedient sich seines großen Vorbilds Thukydides, um seine Rede zu konstruieren. Dabei greift er besonders auf die berühmte perikleische Leichenrede zurück, um die Werte zu unterstreichen, die den Kerneiner Gesellschaft ausmachen. Sowohl der Wunsch, dem unfehlbaren Meister der Geschichtsschreibung nachzufolgen, als auch die Konsequenz, mit der Meyer den athenischen Autor als Vorlage verwendet, hinterlassen ein faszinierendes Beispiel für Antikentransformation und die Rezeption der Niederlage Athens. Besondere Relevanz gewinnt dies vor dem Hintergrund, daß Meyer keine Ausnahme in seiner Zeit ist, sondern eine Zahl öffentlicher Intellektueller sich des Thukydides als besondere Referenz bedienen, wenn sie versuchen, das Erlebte zu analysieren. ; Eduard Meyer, le grand historien de l'Antiquité et professeur à l'université Friedrich-Wilhelm de Berlin, figure parmi les intellectuels allemands de droite qui furent très actifs dans le débat politique aux alentours de la première guerre mondiale. Lors de sa prise de fonctions comme recteur de son université après la guerre, il tient un discours remarquable, ...
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International audience Eduard Meyer, der berühmte Historiker der Alten Welt und Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, zählt zu den deutschen Intellektuellen der politischen Rechten, die im Umfeld des Ersten Weltkriegs eine rege politische Publizistik betrieben. Nach dem Krieg zumRektor seiner Universität ernannt, hält er eine bemerkenswerte Rede, in der er eine mehr als enge Parallele zwischen dem geschlagenen Athen von 404 und dem Deutschen Reich von 1918 herstellt. Meyer entwirft in seiner Gedankenführung die Idee eines gemeinsamen kulturellen Erbes für Berlin und Athen, die selbst in der Niederlage noch eine Führungsrolle für Deutschland legitimieren kann. Sie beruht auf dem Bild derdeutschen Universitäten und dem deutschen Geistesleben als den letzten unzerstörbaren Werten, die Meyer auf einen Wiederaufschwung Deutschlands hoffen lassen, ganz ähnlich dem Athens im 4. Jahrhundert v.Chr. Meyer bedient sich seines großen Vorbilds Thukydides, um seine Rede zu konstruieren. Dabei greift er besonders auf die berühmte perikleische Leichenrede zurück, um die Werte zu unterstreichen, die den Kerneiner Gesellschaft ausmachen. Sowohl der Wunsch, dem unfehlbaren Meister der Geschichtsschreibung nachzufolgen, als auch die Konsequenz, mit der Meyer den athenischen Autor als Vorlage verwendet, hinterlassen ein faszinierendes Beispiel für Antikentransformation und die Rezeption der Niederlage Athens. Besondere Relevanz gewinnt dies vor dem Hintergrund, daß Meyer keine Ausnahme in seiner Zeit ist, sondern eine Zahl öffentlicher Intellektueller sich des Thukydides als besondere Referenz bedienen, wenn sie versuchen, das Erlebte zu analysieren. ; Eduard Meyer, le grand historien de l'Antiquité et professeur à l'université Friedrich-Wilhelm de Berlin, figure parmi les intellectuels allemands de droite qui furent très actifs dans le débat politique aux alentours de la première guerre mondiale. Lors de sa prise de fonctions comme recteur de son université après la guerre, il tient un discours remarquable, qui ...
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In: Pioneers in Arts, Humanities, Science, Engineering, Practice; Richard Ned Lebow: A Pioneer in International Relations Theory, History, Political Philosophy and Psychology, S. 67-74
Die in der Forschung lange und noch umstrittene Verwendung des Klientelmodells ist ein geeigneter Ansatz, Roms Perspektive auf die offiziell befreundeten und verbündeten Fürsten auszudrücken, die nach römischer Vorstellung einen Teil des Imperium ausmachten. Viele bisherige Befassungen kreisen um die terminologische Differenzierung zwischen amicitia und clientela; was letztlich selbst mit einer validen Beantwortung der Frage gewonnen wäre, verschweigen sie gleichsam. Daher plädiert dieser Beitrag für eine Entspannung der Debatte und betont den spezifischen heuristischen Wert der Übertragung des Klientelbegriffs auf die Reichspolitik – wie auch die römischen Quellen selbstverständlich auf clientela und verwandte Termini zur Veranschaulichung der Beziehungen zu den reges amici et socii populi Romani zurückgreifen. clientela und amicitia schließen sich mithin nicht aus, sie ergänzen sich als Modelle aufs beste. ; The use of the clientela model, which for a long time was and indeed still is controversial, is a suitable starting point to show Rome's perspective on the officially friendly and allied princes who in Roman eyes constituted a part of the Empire. Many previous treatments concern themselves with the terminological differentiation between amicitia and clientela; what would ultimately be gained even if a valid resolution was to be found to the question is let unanswered, as it were. This article therefore pleads for a more relaxed approach to be taken to the debate, emphasizing the specific heuristic value of the transfer of the concept of clientship to imperial politics – just as the Roman sources of course also resort to clientela and related terms to illustrate the relationships to the reges amici et socii populi Romani. Consequently, clientela und amicitia do not exclude each other. They complement each other perfectly as models.
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Die in der Forschung lange und noch umstrittene Verwendung des Klientelmodells ist ein geeigneter Ansatz, Roms Perspektive auf die offiziell befreundeten und verbündeten Fürsten auszudrücken, die nach römischer Vorstellung einen Teil des Imperium ausmachten. Viele bisherige Befassungen kreisen um die terminologische Differenzierung zwischen amicitia und clientela; was letztlich selbst mit einer validen Beantwortung der Frage gewonnen wäre, verschweigen sie gleichsam. Daher plädiert dieser Beitrag für eine Entspannung der Debatte und betont den spezifischen heuristischen Wert der Übertragung des Klientelbegriffs auf die Reichspolitik – wie auch die römischen Quellen selbstverständlich auf clientela und verwandte Termini zur Veranschaulichung der Beziehungen zu den reges amici et socii populi Romani zurückgreifen. clientela und amicitia schließen sich mithin nicht aus, sie ergänzen sich als Modelle aufs beste. ; The use of the clientela model, which for a long time was and indeed still is controversial, is a suitable starting point to show Rome's perspective on the officially friendly and allied princes who in Roman eyes constituted a part of the Empire. Many previous treatments concern themselves with the terminological differentiation between amicitia and clientela; what would ultimately be gained even if a valid resolution was to be found to the question is let unanswered, as it were. This article therefore pleads for a more relaxed approach to be taken to the debate, emphasizing the specific heuristic value of the transfer of the concept of clientship to imperial politics – just as the Roman sources of course also resort to clientela and related terms to illustrate the relationships to the reges amici et socii populi Romani. Consequently, clientela und amicitia do not exclude each other. They complement each other perfectly as models.
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In: Studien zur Alten Geschichte 9
Klappentext: Die römische Außenpolitik, obwohl sie gerne als Paradigma für moderne Konstellationen herangezogen wird, war ein Phänomen sui generis, das nur unzureichend mit neuzeitlichem Vokabular wie "Völkerrecht" erfaßt werden kann. Die Krisenzeit der römischen Republik, die in den augusteischen Prinzipat mündete, brachte einen fundamentalen Wandel auch in außenpolitischer Hinsicht mit sich. Der vorliegende Band behandelt die Voraussetzungen dieses Wandels in der ausgehenden Republik ebenso wie die darauf aufbauenden Strukturen der beginnenden Kaiserzeit (67 v.Chr. bis 68 n.Chr.) und eröffnet neue Perspektiven für die Bewertung dieser Phänomene.
In: Transformationen der Antike 52
So vielfältig die spätere Rezeption antiker Seeherrschaft auch war, ist sie bislang doch nicht Gegenstand einer umfassenden Untersuchung geworden. Es zeichnet die griechisch-römische Antike aus, dass sie nicht nur reale Anläufe zur Erringung von Seeherrschaft kannte, sondern auch ein Reservoir an Bildern, Narrativen und Semantiken maritimer Macht entwickelte, das in späteren Zeiten genutzt werden konnte, um Auseinandersetzungen mit zeitgenössischer Seeherrschaft zu entwickeln. Insbesondere am Beginn der Neuzeit, als die Wiederentdeckung antiken Wissens mit einer Maritimisierung von Politik und Lebenswelt zusammenfiel, kam es zu einer intensiven Rezeption der Ausdrucksformen antiker Seeherrschaft. Doch auch später war diese immer wieder das Objekt von Um- und Neuinterpretationen, die helfen sollten, die jeweils eigene Gegenwart und teils auch die Zukunft zu deuten. Anhand ausgewählter Beispiele von bereits antiken Verarbeitungen bis zum modernen Science-Fiction-Roman wird in diesem Band ersichtlich, wie sich Konzepte und Bilder von Seeherrschaft immer wieder neu im Dialog mit der Antike entwickelten und wie Vorstellungen antiker Seeherrschaft so nicht nur rezipiert, sondern auch transformiert wurden.
In: Staatsverständnisse Band 41
Die Bedeutung des thukydideischen Geschichtswerks geht weit über die einer Chronik des Peloponnesischen Kriegs (431-404 v.Chr.) hinaus. Die Analysen des Autors über das Funktionieren von Staatswesen im Inneren sowie der zwischenstaatlichen Verbindungen sind bis heute Gegenstand intensiver Forschungen. Das Bemühen, Thukydides als politischen Denker zu interpretieren, ist nie verebbt. Allerdings haben sich sehr unterschiedliche Rezeptionsmuster in den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen entwickelt, die "ihren" Thukydides jeweils in exklusiver Perspektive behandeln. Ansatz dieses Bandes ist es, die Perspektiven von Philologie, Geschichts-, Rechts- und Politikwissenschaft zusammenzuführen, um den Rang des athenischen Geschichtsschreibers sowie das Potential interdisziplinärer Perspektiven in diesem Kontext zu betonen. War Thukydides in erster Linie Historiker oder Theoretiker, wie positioniert er sich in Fragen des Rechts, der Staatsverfassung, der politischen Moral? Dies sind einige Fragen, denen die hier versammelten Beiträge nachgehen und deren Beantwortung, so unterschiedlich sie ausfallen mag, elementar für eine Annäherung an das Staatsverständnis von Thukydides ist
"The analysis of Thucydides as a joint effort of both ancient historians and political scientists found a welcome audience in the context of Cold War scholars in the 1980s and 1990s. Since the close of the Cold War, however, there has been little in the way of a concentrated scholarship renewing this interdisciplinary dialogue. This book, the second of two monographs exploring Thucydides, consists of contributions by world-class scholars on Thucydides' legacy to the political process as understood by both ancient and modern historians and political scientists. It also includes a careful examination of the usefulness and efficacy of the interdisciplinary approach to political order in the ancient world and proposes new paths for the future of such study"--
In: Topoi Volume 7
In: Topoi – Berlin Studies of the Ancient World/Topoi – Berliner Studien der Alten Welt 7
Main description: Anlässlich des 2000-jährigen Jubiläums der sogenannten Varusschlacht trafen sich im Rahmen einer Ringvorlesung an der Freien Universität Berlin Archäologen, Historiker und Kunsthistoriker und nahmen sich der Thematik an. Der vorliegende Band dokumentiert diesen interdisziplinären Ansatz und zeigt exemplarisch vielfältige Forschungsperspektiven, die das Ereignis, sein Umfeld und Nachleben behandeln und aufeinander bezogene, durchaus auch kontroverse Ergebnisse liefern.
In: Oriens et occidens Band 37
In: Transformationen der Antike Band 52
In: Historia. Einzelschriften Band 244. Alte Geschichte
In: Alte Geschichte
In: Pioneers in Arts, Humanities, Science, Engineering, Practice, 2
Career as an International Relations Scholar. - Lebow, Richard Ned 3-17. - Some Thoughts on Richard Ned Lebow's The Politics and Ethics of Identity. - Frost, Mervyn 21-29. - Political Psychology: Deterrence and Conflict. - Stein, Janice Gross 31-34. - Methods and Philosophy of Science: Psychology, Historical Science and Inefficient Causation. - Guzzini, Stefano 35-44. - Social Psychological Micro-foundations for International Relations. - Kornprobst, Markus 45-53. - Lebow's Theory of International Relations. - Müller, Harald 55-65. - Aristos Eikastes-Ned Lebow as a 'Themistoclean' Classicist. - Wendt, Christian 67-74. - Ned Lebow on the Cold War's End, and Aftermath. - English, Robert 75-83. - Thucydides the Constructivist. - Lebow, Richard Ned 87-113. - Beyond Parsimony: Rethinking Theories of Coercive Bargaining. - Lebow, Richard Ned 115-144. - Bibliography of Richard Ned Lebow's Publications. - Lebow, Richard Ned 147-158
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