This empirical study reconstructs relations between the parents of children diagnosed as having special needs and professional members of the healthcare and help systems in Germany. The main focus is on interactions between the different groups of actors along the questions of how important these systems are for stimulating the children's development, and what role is played by the family history of the parents and the present situation of the families. Case examples are presented in this volume of five families with different family histories and different ethnic and religious belongings, and above all with different experiences of professional help.
Im Folgenden wollen wir die von uns in verschiedenen Forschungskontexten angewandte Verknüpfung von biographischen Fallrekonstruktionen (Rosenthal 1995) mit Sequenzanalysen videographierter Interaktionen vorstellen. Mit diesem noch in der Entwicklung befindlichen Vorgehen intendieren wir eine konsequente methodische Umsetzung einer interaktionsanalytischen und figurationssoziologischen Perspektive in der Biographieforschung – im Sinne einer Verknüpfung von Interaktionsanalysen mit der Rekonstruktion der lebensgeschichtlichen Entstehung und Veränderung von Handlungsmustern in unterschiedlichen Lebensbereichen.
Im Allgemeinen ist die Kennzeichnung "palästinensische Flüchtlinge" – mit einer Bezugnahme auf das Rückkehrrecht – denjenigen PalästinenserInnen vorbehalten, die im Kontext der Kriege von 1948 und 1967 geflohen sind oder aus ihren Häusern vertrieben wurden, aber auch deren Kindern, Adoptivkindern und Enkelkindern. Etwa ein Drittel dieser äußerst heterogenen Gruppierung lebt immer noch in den so genannten "palästinensischen Flüchtlingslagern", die in den 1950er Jahren durch das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) gegründet wurden. Die Debatte übe...
Im Allgemeinen ist die Kennzeichnung "palästinensische Flüchtlinge" – mit einer Bezugnahme auf das Rückkehrrecht – denjenigen PalästinenserInnen vorbehalten, die im Kontext der Kriege von 1948 und 1967 geflohen sind oder aus ihren Häusern vertrieben wurden, aber auch deren Kindern, Adoptivkindern und Enkelkindern. Etwa ein Drittel dieser äußerst heterogenen Gruppierung lebt immer noch in den so genannten "palästinensischen Flüchtlingslagern", die in den 1950er Jahren durch das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) gegründet wurden. Die Debatte übe...
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 1556-1570
"Die zentrale Fragestellung des Vortrages ist die nach der biographischen Entwicklung gegenwärtigen Interaktionen der MedizinerInnen mit ihren PatientInnen. Hierbei muss betont werden, dass es nicht darum geht, lineare Kausalzusammenhänge anzunehmen, sprich von Ursache- und Wirkungsbeziehungen auszugehen, sondern darum, die wechselseitige Wirkungsbeziehung der beiden Ebenen zu rekonstruieren. Ziel ist es also, die Entwicklungsebenen Biographie und Ablauf einer einzelnen Begegnung in ihrer Interrelation zu untersuchen. Um sich dieser Interrelation anzunähern bzw. das erwähnte Risiko der Annahme linearer Kausalitäten auszuschließen, ist eine Verknüpfung interpretativer Methoden notwendig, denn es gilt sowohl den Lebensverlauf der einzelnen Ärztin/des einzelnen Arztes zu rekonstruieren, als auch deren/ dessen konkrete Interaktionen mit ihren PatientInnen in den Blick zu nehmen. Hierzu bietet sich einerseits die Methode der biographischen Fallrekonstruktion an, andererseits eine sequenzielle und abduktive Analyse von videographierten Konsultationen der Ärztin/ des Arztes. Im Rahmen des Vortrags wird ein methodisches Vorgehen vorgestellt, das eine Verknüpfung beider Betrachtungsebenen und Verfahren ermöglicht. Zunächst sollen dazu am Beispiel einer niedergelassenen Allgemeinmedizinerin die Ergebnisse der unabhängig voneinander durchgeführten Auswertungen vorgestellt werden. In diesem Zusammenhang wird auch kurz das genannte Verfahren zur Analyse von Videomaterial erläutert. Im Anschluss daran wird der theoretische und empirische Gewinn aufgezeigt, der mit der Zusammenführung beider genannter Betrachtungsebenen erzielt werden kann." (Autorenreferat)
Lange hat sich die soziologische Biografieforschung ganz überwiegend auf Menschen konzentriert, die im globalen Norden leben. Dieser Band ist ein Beitrag zu den jüngeren Bemühungen, diese viel zu enge Perspektive aufzuheben. Er zielt auf die Lebensgeschichten und Lebensverläufe von Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten. Dabei stehen die biografischen und sozio-geschichtlichen Verflechtungen mit anderen Menschen und anderen gesellschaftlichen Gruppierungen im Mittelpunkt.
Die palästinensische Bevölkerung vertritt nach außen hin häufig ein homogenes Bild der eigenen nationalen Identität. Bei näherem Hinsehen erweist sich dieses Bild jedoch als trügerisch und in sich brüchig. Dieser Band nutzt Methoden und Konzepte der soziologischen Biografieforschung und der Figurationssoziologie, um den Nahostkonflikt jenseits der Polarität zwischen Israelis und Palästinensern zu analysieren. In einem Vergleich von fünf städtischen Regionen wird die Bedeutung von Zugehörigkeit, kollektiven Selbstbildern und unterschiedlicher Formen sozialer Differenzierung ergründet.