Wiener Taxifahrer: e. freie u. gemütliche Berufswelt?
In: Studien zur qualitativen Sozialforschung 3
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In: Studien zur qualitativen Sozialforschung 3
In: Sozioökonomie: die Rückkehr der Wirtschaft in die Gesellschaft, S. 207-237
In der Forschung haben sich mehrere Zugänge herausgebildet, um Probleme von Biografie und Lebenslauf zu bearbeiten. Sozialstrukturanalysen lenken ihre Perspektive besonders auf die ungleiche Verteilung von Lebenschancen. Im Bereich der Lebensverlaufs- und Karriereforschung wird der Verlaufsaspekt von bedeutenden Lebensereignissen und Übergängen in den Mittelpunkt gestellt. Biografische Forschung dagegen thematisiert in ihrer prozessualen Perspektive Handlungs- und Wissensstrukturen. Sie geht davon aus, dass nicht nur ungleiche Handlungschancen, sondern generell biografische Ressourcen bedeutend sind. Im Zentrum des Beitrags steht die Konzeptualisierung der lebenslaufbezogenen Forschungsausrichtungen, wobei biografische Forschung im Hinblick auf sozioökonomische Fragestellungen besonders konturiert dargestellt wird. Anhand von empirischen Studien wird gezeigt, dass mit einem solchen Zugang wichtige Erkenntnisse über die Konstitution sozialer Phänomene und die Entwicklung biografischer Strukturmuster gewonnen werden können. (ICE2)
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 12, Heft 2
ISSN: 1438-5627
Das Internet kann auf vielfältige Weise in den (häuslichen) Alltag integriert werden – die vorliegende, durchaus interessante Studie analysiert hauptsächlich auf der Basis von problemzentrierten Interviews und einer qualitativen Inhaltsanalyse (nach MAYRING) die (aktiven) Aneignungsmodi und die Integration dieses Mediums in den Alltag. Im Mittelpunkt der Studie stehen die Effekte der Nutzungs- und Kommunikationsformen des Internets, aufgegliedert in zeitliche, räumliche, inhaltliche und soziale Dimensionen. Im Besonderen werden die Wirkungen der Internetnutzung in Bezug auf Beziehungsstrukturen zwischen (Lebens-) Partner/innen und Geschlechterverhältnisse fokussiert. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwieweit Ungleichheitsstrukturen auch im Bereich des going online reproduziert werden. Durch die Auswahl von jeweils zwölf Paaren in Deutschland und Australien werden Veränderungsprozesse in zwei Ländern verglichen, die sich in einer etwas differenten Phase des Diffusions- und Integrationsgrads befinden. Die Autorin verweist darauf, dass gerade qualitativ orientierte Studien die sich wandelnden Kommunikationsprozesse und Interaktionsstrukturen im häuslichen Alltag in den Blick nehmen können – das wird mit der Studie gezeigt, auch wenn "nur" ein eher explorativer Anspruch deutlich wird.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 10, Heft 3
ISSN: 1438-5627
Das Buch von Reinhard MÜLLER beschäftigt sich mit der bekannten Studie "Die Arbeitslosen von Marienthal" von Marie JAHODA, Paul F. LAZARSFELD und Hans ZEISEL (1933, 1960, 1975). In seinem sozialhistorischen Zugang gelingt es MÜLLER, interessante Details zur Studie selbst sowie zur Gemeinde und zur Fabrik zu präsentieren. Mehr als die Hälfte des Buches ist der Entwicklung der Arbeitersiedlung Marienthal gewidmet, beginnend bei der Gründung des Dorfes und danach der Textilfabrik. Eingegangen wird auf historische Ereignisse, bedeutende Personen und Entwicklungen in der Gemeinde. Im anderen Teil werden zusätzliche Informationen rund um die Studie präsentiert. Porträts und Erinnerungen der Projektmitarbeiter/innen stehen dabei im Mittelpunkt. Das Buch ermöglicht nicht nur einen tieferen Einblick in die klassische Studie und Marienthal, es veranschaulicht auch (österreichische) Geschichte an einer Gemeinde.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 9, Heft 3
ISSN: 1438-5627
In dieser Studie werden Statuspassagen von jungen Frauen thematisiert. Jede Passage hat ein eigenes Muster und erfordert spezifische Ressourcen. Gleichzeitig ist ihre Gestalt individualisiert, d.h. sie stehen stärker unter dem Vorzeichen der individuellen Wahl und Bewältigung. Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sie über das Merkmal Geschlecht strukturiert sind. Junge Frauen sind mit dem Phänomen einer "doppelten Lebensführung", also der Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, konfrontiert. Insofern ist die Studie sowohl innerhalb der Biografie-, Lebenslauf- und Frauenforschung positioniert und beschäftigt sich als Längsschnittstudie mit Berufsfindungsprozessen sowie Partnerschaft und Familie. Die Erhebungszeitpunkte strecken sich über mehr als ein Jahrzehnt, wodurch die biografischen Entwicklungen und Lernprozessen sehr gut fokussiert werden können.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 8, Heft 3
ISSN: 1438-5627
Diese Studie setzt sich mit Berufsbiografien von Personalentwickler(inne)n auseinander, einer Thematik, die bis dato empirisch kaum untersucht worden ist. Mit qualitativen (narrativen) Interviews werden Erkenntnisse sowohl über Aspekte der beruflichen Tätigkeit als auch über berufsbiografische (Orientierungs-) Muster gewonnen. Thematisiert werden genauso Auffassungen über die Kernaufgaben in der Personalentwicklung bzw. Rollentypologien, wie Phasen des Berufsverlaufs, berufliche Krisen oder die Bedeutung von "Mentoring". Für den Erkenntnisgewinn wurden die Interviewdaten inhaltsanalytisch und computerunterstützt ausgewertet (KUCKARTZ), indem Kategoriensysteme entwickelt wurden. Ausgewählte Fälle wurden darüber hinaus hermeneutisch interpretiert, einerseits nach der Text- und thematischen Feldanalyse (FISCHER-ROSENTHAL und ROSENTHAL) und andererseits nach der strukturalen Sinnrekonstruktion (BUDE), um Erkenntnisse über Selbstdarstellungen bzw. Lebenskonstruktionen zu erlangen. Insgesamt handelt es sich aufgrund der umfangreichen Erhebungen und Auswertungen um eine für Bereiche der Personalwirtschaft und Berufspädagogik wahrscheinlich interessante Studie, wenngleich Kritikpunkte an jenen Teilen angebracht sind, die einer strukturrekonstruierenden Biografieforschung folgen.
In: Migration und Traditionsbildung, S. 105-115
In der Studie geht es um die Herausbildung von Ethnizität im Zusammenhang der Flüchtlingsaufnahme infolge des Kriegsgeschehens im ehemaligen Jugoslawien. Es handelt sich um eine Untersuchung der Unterbringung von Flüchtlingen in Kleingemeinden in Österreich. Die Ergebnisse zeigen, daß durch den kulturellen Kontakt sich einzelne Flüchtlinge heimischer fühlen, als es sich die Bevölkerung der Aufnahmegemeinde wünscht. Zum Vorschein kommt dabei, daß die Flüchtlingsaufnahme nicht in Bedeutungszusammenhänge ethnischer Traditionsbildung innerhalb der Gemeinde gestellt wird. Als weitaus zentraler als die kulturelle und sprachliche Nähe erweist sich für den Umgang mit Flüchtlingen die Ausformung eines "Wir-Gefühls" der Gemeinde im regionalen Umfeld. (pre)
In: Migration und Traditionsbildung, S. 105-115
In: Truppendienst, Heft 4, S. 319-326
In: UTB 5150
In: Soziologie
Ziel des Methodenhandbuches ist es, Studierenden und Nachwuchswissenschaftler*innen einen Überblick über die Praxis der Biographieforschung zu geben. Dabei werden bedeutende Punkte im wissenschaftlichen Diskurs näher behandelt. Durch die hohe Praxisorientierung stellt das Handbuch einen Leitfaden für all jene dar, die Biographieforschung anwenden möchten bzw. erste Projekte damit durchgeführt haben. [Verlagshomepage]
Das Autorenduo, wissenschaftlich und lehrend an der Wirtschaftsuniversität Wien tätig, legt einen Leitfaden zum Schreiben von wissenschaftlichen Abschlussarbeiten vor. Orientiert am Schreibprozess, werden nach einer Einführung (Ansprüche an wissenschaftliches Arbeiten, wissenschaftstheoretische Denkweisen) Typologien und Rahmenbedingungen von Abschlussarbeiten mit ihrem Aufbau und den formalen Anforderungen besprochen. Gut erläutert werden zudem der Findungsprozess von der Idee über die Forschungsfrage bis zum Exposé sowie die Recherche, Aufbereitung und Verwertung von Literatur. Ein Kapitel widmet sich dem Schreibprozess selbst. Mit einem Literaturverzeichnis und Verständnisfragen am Ende eines jeden Kapitels. Gelungener und hilfreicher Titel, der bei studentischem Publikum gerne empfohlen wird. (2)
In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 23, Heft 3, S. 315-330
"Der Beitrag basiert auf einer von den Autoren in einer österreichischen Kleingemeinde durchgeführten Fallstudie zur Aufnahme und Integration von AsylbewerberInnen und De-facto-Flüchtlingen. Dabei erweist sich, daß das Zusammenspiel zentraler Faktoren (Ökonomie, Politik, Kultur, Religion) den Aufnahme- und Unterbringungsprozeß und die Akzeptanz von Flüchtlingen entscheidend beeinflußt. Integration muß jedoch auch vor dem Hintergrund der durch den Aufnahmekontext geprägten subjektiven Vorstellungen der einheimischen Bevölkerung thematisiert werden, da die Beziehungen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen durch diese wesentlich gesteuert werden. Die Analyse bildet die Basis zur Diskussion politisch-normativer Konzepte von Integration (traditionelles Integrations- bzw. Multikulturalismuskonzept) und zeigt Ansätze für eine integrative Flüchtlingspolitik auf." (Autorenreferat)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 64-68
"In diesem Beitrag werden Ergebnisse einer empirischen Studie über Berufsbiographien von ManagerInnen vorgestellt, bei der an die theoretische Position von Bourdieu angeschlossen wird. Es wird herausgearbeitet, welche Habitusformen sich in den berufsbiographischen Konstruktionen zeigen. Der Aufbau auf das Habituskonzept und seinen Annahmen erscheint in diesem Forschungskontext sinnvoll, da sich die Berufsbiographien als spezifisches kulturelles Kapital für Beförderungen bzw. Aufstiege erweisen und etwa in Bewerbungsgesprächen dargelegt werden müssen. Die Präsentation der Berufsbiographie wird als wesentlicher 'Einsatz' betrachtet, mit dem im beruflichen Feld des Managements die Profitchancen steigen oder sinken, d.h. Aufstiege erreicht bzw. verunmöglicht werden. Dementsprechend orientieren sich die biographischen Darstellungen von Sinnzusammenhängen wesentlich an (latenten) Regeln des beruflich-betrieblichen Feldes, die bestimmte Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsschemata nahelegen. Diese verinnerlichten Schemata und Strukturen werden mit Interpretationsverfahren der qualitativen Sozialforschung rekonstruiert. Interessant erscheinen Manager als Untersuchungsobjekte, weil das grundsätzliche Thema - zumindest aus einer 'objektiven', gesellschaftliche Definitionsprozesse berücksichtigenden Position - '(beruflicher) Erfolg' ist: Die in die Studie einbezogene Gruppe von (elf) ManagerInnen ist in der ersten oder zweiten Ebene von Groß- und Mittelbetrieben tätig. Insofern können hier Erkenntnisse deutlich werden, wie bei einer solchen Gruppe auftretende Diskontinuitäten und soziale Differenz (besonders bei klassenüberschreitenden Aufstiegen) mit der Ausbildung eines spezifischen Habitus einhergehen, der sich in der Präsentation der (Berufs-)Biographie manifestiert." (Autorenreferat)
In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 23, Heft 3, S. 283-349
Parnreiter, Christof: Migrationspolitik im Wandel. Bestimmungsfaktoren österreichischer Wanderungspolitik im Lichte des Umbruchs der Weltwirtschaft, S. 283-298; Wolfgruber, Elisabeth: Parteipolitischer Diskurs und Strategien in der Ausländer/innen/politik in Österreich 1989 bis 1993, S. 299-313; Brunner, Karl-Michael; Jost, Gerhard; Lueger, Manfred: Zur Soziogenese von Akzeptanz und Integration: eine Gemeindestudie zur Beziehung zwischen Einheimischen und Flüchtlingen, S. 315-329; Sensenig, Eugene: Multikulturelle Mitbestimmung auf lokaler Ebene. Ergebnisse und Forschungsansätze des Realisierungsprojektes "Salzburger AusländerInnenbeirat", S. 331-340; Wils, Anna Babette; Faßmann, Heinz: "Stocks and Flows". Bestand und Veränderung der ausländischen Wohnbevölkerung in Österreich (1993), S. 341-349
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