Der koreanische Mischkonzern möchte mit seiner Medizintechnik den deutschen Markt erobern. Ausgerechnet in dem Augenblick, in dem die hier etablierten Medizintechnikfirmen die Krankenhäuser zu einem hoffnungslosen Fall erklären.
Kardiologische Abteilungen steigern Fallzahlen und Umsatz, doch die Arbeitsabläufe sind häufig ineffizient. IT-Hersteller drängen jetzt mit maßgeschneiderten Kardio-Modulen auf den Markt.
Die Aktie der Eifelhöhen-Klinik wird extrem unterbewertet. Bei steigenden Gewinnen bezahlt der Markt nicht einmal den Buchwert des Eigenkapitals. Dies ist trotz der marktbedingten Risiken nicht nachvollziehbar.
Der Wettbewerb auf dem ambulanten Markt wird ruppiger. Mit handfesten Pressionen sollen niedergelassene Ärzte versucht haben, Kliniken an der Gründung Medizinischer Versorgungszentren zu hindern.
Die öffentlichen Kassen sind leer. Am Kapitalmarkt zur Investitionsfinanzierung wird für die Krankenhäuser auf längere Sicht kein Weg vorbeiführen. Doch die meisten müssen noch viel unternehmen, um die Voraussetzungen für diesen Markt zu erfüllen.
Wir leisten uns das zweitteuerste Gesundheitssystem der Welt. Kein Wunder bei so vielen Fehlanreizen und so wenig Koordination in der Gesundheitspolitik. Es ginge auch anders, mit mehr Markt und mehr Demokratie.
Die Krankenhäuser öffnen sich einem Markt, der bislang als Domäne der niedergelassenen Ärzte galt: ambulante Operationen. Aufgrund der extrabudgetären Vergütung sind sie ein attraktives Zusatzgeschäft.
Vier Jahre nach der Emissionsflut zur Boomphase des Neuen Marktes ist mittlerweile Ernüchterung eingekehrt. Der Börsengang der Postbank lässt nun neue Hoffnungen aufkeimen.
"Vor zwei Jahren brachten Banken islam-freundliche Fonds auf den Markt. Wie die Idee entstand, was diese Fonds auszeichnet und wer investiert." (Autorenreferat)
Die Autorin beleuchtet die Auswirkungen der Digitalisierung und der Verbreitung des Internets hinsichtlich der Dezentralisierung von Macht im Globalisierungszeitalter. Über das Internet als bekanntesten Teil des elektronischen Raumes hinaus diskutiert sie generelle Aspekte des Verhältnisses von Netzwerken, Märkten und Hierarchien, wobei sie insbesondere auf die Macht privater Computer-Netzwerke am Beispiel der modernen Finanzmärkte eingeht. Sie beschreibt ferner die neu entstandenen "Cyber-Segmentierungen", z.B. im Bereich der Kommerzialisierung des Zugangs, der Navigationsprogramme und vor allem im Bereich der privaten, durch "Firewalls" abgeschotteten, inkorporierten Netzwerke und der unternehmensinternen Intranets. Abschliessend erörtert sie die Folgen der Implementierung des elektronischen Raums für das Auftreten von neuen Hierarchien und Ungleichheiten. (ICI)
Auch wenn ein Kaufmann nicht unbedingt auch schriftstellerische Höchstleistungen vollbringen kann, ist doch zumindest das Anliegen löblich, die Grundlagen der Wirtschaft auf eine andere als die herkömmliche lehrbuchmäi︢ge Art zu vermitteln. Der dialogische Ansatz erweist sich als genial: Ein Ausserirdischer mit schier unbegrenzter Möglichkeit, Wissen abzurufen, unterhält sich mit einem Insider. Sie ergänzen sich gegenseitig, es wird enorm viel Hintergrundwissen so nebenbei mit vermittelt. Es geht um den Beginn des Wirtschaftens in der Antike und davor, es geht um die Grundlagen in Verbindung mit Eigentum und Besitz, mit Tauschen und Handeln, mit der Entwicklung von Schrift und Zahl, von Markt, Wettbewerb, Geld, Kapital, Zins. Finanz- und Geldwirtschaft spielen ebenso eine Rolle wie Buchführung, Bankenwesen, Unternehmensformen usw. In der Auseinandersetzung um die Rolle des Staates wird eine neoliberale Position bezogen. Es liest sich flüssig, die Argumente sind einleuchtend und verständlich. Derzeit kaum Vergleichbares auf dem Markt. Für eine breite Leserschaft geeignet. (2S)
Jüngere Studien kritisieren die weitverbreitete Gleichsetzung von Wirtschaftsnationalismus und Protektionismus mit der Begründung, dass auch Marktliberalisierung oft mittels nationalistischer Motive gerechtfertigt wird. Wir ergänzen, dass spiegelbildlich dazu die Befürworter von Protektionismus zunehmend marktliberalisierende Motive anführen. Anhand britischer Parlamentsdebatten über Auslandsübernahmen seit 1956 dokumentiert der vorliegende Artikel die protektionistische und liberale Form von Wirtschaftsnationalismus sowie die protektionistische Form von Wirtschaftsliberalismus. Die zeitliche Entwicklung dieser drei Diskursstränge veranschaulicht einen graduellen Wertewandel und ergänzt damit neuere Studien zu Mechanismen kapitalistischer Dynamik um eine diskursive Dimension. Im Gegensatz zu beiden Formen von Wirtschaftsnationalismus wertet protektionistischer Liberalismus offene Märkte nicht als Mittel zur Förderung oder Schwächung des nationalen Interesses. Stattdessen werden offene Märkte zum Selbstzweck, der keiner Rechtfertigung mehr bedarf und sogar Protektionismus legitimieren kann.
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den Theoriebeiträgen der Fundamentaldatenanalyse, der Effizienzmarkthypothese und der Behavioral Finance. Die Fundamentaldatenanaly-se bietet einzelnen Investoren eine leistungsfähige Heuristik, wie sie auf volatilen Märk-ten ihre Spielzüge optimieren können. Die Effizienzmarkthypothese versucht stattdes-sen, den Preisbildungsprozess auf tiefen Märkten zu erklären. Hierzu reduziert die Hy-pothese die Komplexität der Annahmen so stark, dass selbst die Neoklassik übertroffen wird. Die Theoriekonzeption der Behavioral Finance geht dagegen einen entgegenge-setzten Weg: Durch möglichst "realistische" Annahmen soll das Verhalten an den Kapi-talmärkten präzise beschrieben werden. Überraschend ist, dass die Effizienzmarkthypo-these trotz realitätsferner Annahmen die Behavioral Finance nicht nur hinsichtlich des Grades der Komplexitätsreduktion überbietet, sondern auch bezüglich der Prognosekraft. Aus der Theoriekonzeption der Ökonomik überrascht dies allerdings nicht. Das Geschehen auf tiefen Märkten lässt sich nicht zwangsläufig aus dem Verhalten in Kleingruppen oder mit psychologischen Ansätzen erklären.
Die Demokratietheorie kennzeichnet ein merkwürdiges Paradox. Während die kapitalistische Marktwirtschaft zumeist als ermöglichende Bedingung liberaler Demokratie verstanden wird, gelten die radikalen Ungleichheiten, die sie erzeugt, zugleich auch als eine ihrer zentralen Gefährdungen. Die hier vorgelegte Theorie der sozialen Demokratie klärt die Bedingungen, die erfüllt sein müssen, wenn der Anspruch rechtsstaatlicher Demokratie uneingeschränkt erfüllt sein soll. Sie begründet im Anschluss an die jüngste empirische Forschung die Anforderungen an die Einbettung der Märkte, den grundrechtsgestützten Sozialstaat, die gesellschaftliche Demokratisierung und faire Globalisierung, die dafür erfüllt sein müssen. Nicht die libertäre Demokratie mit ihrer Fixierung auf Markt- und Eigentumsfreiheit, sondern erst die soziale Demokratie gewährleistet die Erfüllung aller Grundrechte des demokratischen Rechtsstaates. Die Theorie der sozialen Demokratie ist theoretisch anspruchsvoll, aber zugleich auf die Bedingungen praktischen Handelns in der globalisierten Gegenwartswelt bezogen. Sie beschreibt auch die Bedingungen wirkungsvoller Regulation des globalisierten Kapitalismus, einschließlich des Finanzmarkts.
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Zwei Jahrzehnte nach der MacSharry-Reform, mit der die Abkehr von der klassischen Markt- und Preispolitik der EU eingeleitet wurde, befindet sich die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) erneut an einem Scheideweg. Im Mittelpunkt der Debatte steht die 1. Säule der GAP, die den größten Teil der Finanzmittel beansprucht. Hier geht es zum einen um die Frage, ob die Liberalisierung der Marktordnungen fortgesetzt werden soll, und zum anderen um die Zukunft der entkoppelten Direktzahlungen: Sollen sie beibehalten, abgebaut, umgebaut oder zur Verstärkung der 2. Säule der GAP verwendet werden? Rückblickend kommt der Beirat zu der Einschätzung, dass die GAP-Reformen der vergangenen zwei Jahrzehnte grundsätzlich positiv zu beurteilen sind. Viele Fehlentwicklungen der zuvor betriebenen Markt- und Preispolitik gehören inzwischen der Vergangenheit an, die Wettbewerbsfähigkeit des Agrarsektors wurde verbessert, und mit der Einführung einer 2. Säule wurden zielgerichtete Maßnahmen zur Förderung gesellschaftlich erwünschter Aktivitäten etabliert. [...] (Quelle: Verfasser).