Der Autor verfolgt das Ziel, durch eine soziologische Begründung der Kunsttherapie die subjektiven Erwartungen an die heilende Wirkung von Kunst zu entmystifizieren. Aus der Sicht der Soziologie werden dabei sowohl die pädagogischen Ziele und Aufgaben beschrieben, die durch die Kunsttherapie transportiert werden, als auch die publizistischen Muster, die sie innerhalb der ideologischen Wunschvorstellungen eines gesamtgesellschaftlichen Diskurs einnimmt. Ferner interessieren Fragen nach den latenten und manifesten Spiegelungen gesellschaftlicher Grundprobleme innerhalb der Kunsttherapie, nach ihren therapeutischen Funktionen und nach den gesellschaftlichen Veränderungen, die sich mit ihr ergeben. Davon ausgehend wird untersucht, welches Vorbild die Kunsttherapie für die Differenzierung ihrer Dienstleistungen aufgreift und welche gesellschaftlichen Prozesse ihre Entwicklung behindern. Nach Ansicht des Autors wird so aus der Sicht der Soziologie eine allgemeine Definition und berufspolitische Schärfung der Kunsttherapie gegeben.
Das Buch beschreibt die Herausforderungen, die sich der Kulturbereich mit Blick auf die Digitalisierung stellen muss, und befasst sich mit folgenden Fragen: Welchen Herausforderungen muss sich der Kulturbereich mit Blick auf die Digitalisierung stellen? Welche Veränderungen treten bei künstlerischen Produktionen ein? Wie sehen die neuen Verbreitungsformen von künstlerischen Inhalten aus? Was ist zu beachten, wenn aus künstlerischen Werken Content wird? Wie werden die Lebensbedingungen dieser Content-Produzenten durch das Urheberrecht gesichert? Wie gestaltet sich europäische und nationale Medienpolitik im digitalen Zeitalter? Was bedeutet der Vorschlag einer Kulturflatrate? Wie verändert sich das wissenschaftliche Publizieren durch die Digitalisierung und was wollen Wissenschaftler? Was können Verlage in Zeiten der Digitalisierung leisten?
"In Programmen zur 'Kunst im öffentlichen Raum', die Anfang der 70er Jahre die' Kunst am Bau' Regelungen ablösten, wurden durch die Übernahme sozialpolitischer Konzepte besipielhafte Legitimationen für die öffentliche Förderung zeitgenössischer Kunst versucht, die auf eine Demokratisierung der Gesellschaft zielen. Vier Modelle der 'Politikbegründung' sind unterscheidbar, die ganz ähnlichen Formen auch in anderen Sektoren der Kulturpolitik auftauchen: 1. 'Kunst im öffentlichen Raum' als 'Galerie in der Stadt': Kunstwerke werden als Werte begriffen, die nach dem Modell sozialpolitischer Umverteilung im öffentlichen Raum der Stadt verteilt werden. 2. 'Kunst im öffentlichen Raum' als 'soziale Infrastruktur': Auch dieses Infrastrukturkonzept folgt dem Verteilungsparadigma, jedoch nicht als Umverteilung von Wert, sondern von Qualifikation, hier der 'Kreativität' als moderner Schlüsselqualifikation, im Sinne von Chancengleichheit. 3. 'Kunst im öffentlichen Raum' als engagierte Aufklärung: die Berechtigung von öffentlicher Kunstförderung wird in diesem Konzept nicht aus einem Umverteilungsmodell von Werten oder Qualifikationen, sondern aus einer aufklärerischen Informationsleistung begründet, die Kunst und Kultur kennzeichnet. 4. 'Kunst im öffentlichen Raum' als Suche nach dem 'demokratischen Denkmal': Das legitimierende Ziel von Kunstförderung wird in kollektiver Symbolisierung gesehen, wie sie das Denkmal als 'klassische' Form öffentlicher Kunst leistet. 'Kunst im öffentlichen Raum', die diesem Gedanken verpflichtet ist, versucht glorifizierende Traditionen des Denkmals zu vermeiden und in kritisch-problematisierender Weise auf teils gebrochene, teils vergessene demokratische Grundlagen als Ausgangspunkte neuer kollektiver Identität zu verweisen. Trotz beeindruckender Objekte, die im Rahmen der einzelnen Konzepte entstanden sind, haben sich die jeweiligen Begründungen nicht als dauerhaft und überzeugend erwiesen. Sie entsprechen nicht den Arbeits- und Entwicklungsbedingungen zeitgenössischer Kunst. Gegenwärtig dominiert eine 'Kunst im öffentlichen Raum, die 'Raum' als künsterisches Material und nicht als politisches Medium begreift. Damit ist das Legitimationsprogramm, das über die Einbindung von Kunst in den öffentlichen Raum gelöst werden sollte, wieder offen. Von dieser Begründungsunsicherheit, die sich an der 'Kunst im öffentlichen Raum' bespielhaft nachvollziehen läßt, ist gegenwärtig die gesamte Kulturpolitik geprägt." (Autorenreferat)
Unsere Aufmerksamkeit stellt die wertvollste Ressource dar, über die wir verfügen. Im Effektgewitter kommerzieller Internetplattformen wie Facebook, Twitter, Instagram oder TikTok wird sie jedoch permanent überspannt. Jenny Odell plädiert in ihrem Buch auf eindrückliche Weise für ein radikales Innehalten, statt unsere kostbare Freizeit weiter an die kurzfristigen Verlockungen der Aufmerksamkeitsökonomie zu verschwenden. Nur über bewusste Formen des Nichtstuns finden wir heute noch zu uns selbst: etwa wenn wir uns phasenweise wieder in unsere natürliche Umgebung zurückzuziehen lernen, die Kunst der Naturbeobachtung kultivieren und authentische Begegnungen mit anderen zulassen. Odell versteht ihre Anleitung zum Nichtstun gleichsam als Akt des politischen Widerstands, um der notorischen Selbst- und Naturzerstörung im Kapitalismus etwas entgegenzusetzen und die Forderung nach demokratischer Partizipation und Solidarität mit Leben zu erfüllen. (Verlagstext)
