La question de l'identite dans la philosophie negro-africaine d'aujourd'hui
In: Afrique 2000: revue africaine de politique internationale ; revue trimestrielle publiée par l'Institut Panafricain de Relations Internationales, Issue 18, p. 77-90
ISSN: 1017-0952
Der Beitrag setzt sich mit den verschiedenen Konzepten von Identität seitens afrikanischer Philosophen, Historiker und Politiker auseinander: dem differentiellen Ansatz der Negritude (Senghor und Cesaire), dem historischen Erbe-Modell (Cheikh Anta Diop), dem psycho-sozialen Strukturkonzept (Ibrahima Sow), der Konzeption einer Identität, die sich im dekolonisatorischen Befreiungskampf konstituiert (Cabral, Fanon, Sekou-Toure u.a.) und dem universellen Ansatz der zeitgenössischen kritischen Philosophen Marcien Towa und Paulin Houtondji, die differentielle, ethno-philosophische und mythologisch begründete Identitätskonzepte zugunsten eines universellen vernunftgeleiteten Diskurses verwerfen. Aussagekraft und Tragfähigkeit der jeweiligen Konzeptionen werden daran gemessen, inwieweit sie dem komplexen Übergangsstadium, geprägt durch afrikanische Tradition, Erfahrung struktureller Gewalt im Gewand der Kolonisation und Adaptation an die westliche Moderne Rechnung tragen. Unter dieser Prämisse ergibt sich Identität weder als Rückbindung an eine intakte Vergangenheit, noch als Verwirklichung in der Differenz (afrikanische versus europäische Identität), sondern vielmehr als Prozeß der Integration eigener und "fremder" Elemente ungeachtet ihrer Ambivalenz (DÜI-Rwd)