Der Artikel setzt sich mit der deutschen "Ausländerpolitik" auseinander. Die Rolle der Ausländerpädagogik im Konzept der BRD-Ausländerpolitik wird verdeutlicht. Nur durch eine veränderte Ausländerpolitik (u. a. Bekenntnis zur BRD als Einwanderungsland) kann eine Veränderung der Ausländerpädagogik erfolgen. Der Autor lehnt das "Kulturkonfliktkonzept" ab und verweist stattdessen auf sozioökonomische Barrieren, die der ausländischen Bevölkerung eine Eingliederung in das Aufnahmeland erschweren. Kritisiert wird der unterschiedliche Bildungszugang deutscher und ausländischer Kinder. (BIL).
In diesem Beitrag wird der Rechtsstatus der Ausländer im Schulwesen anhand des Grundgesetzes unter Berücksichtigung des europäischen und internationalen Rechts dargestellt. Es wird untersucht, welche Anforderungen das Verfassungsrecht an das Schulkonzept für Ausländer stellt. Dabei ist ein Verfassungsverständnis zugrunde gelegt, das die Grundrechte neben ihrer Abwehrfunktion als Rahmen und Richtlinie staatlichen Handelns ansieht, aber keine zwingende Ableitung konkreter (bildungspolitischer) Entscheidungen aus der Verfassung ermöglicht. Demokratie- und Rechtsstaatsprinzip sowie die Grundrechte verlangen, daß das Schulkonzept in den Grundzügen von der Legislative konkretisiert wird und dies nicht wie derzeit der Kultusadministration überlassen bleibt (sog. Gesetzesvorbehalt). Der Autor weist darauf hin, daß materiell die Verfassung einen weiten Raum bildungspolitisch-pädagogischer Gestaltung eröffnet. Zwar haben z.B. weder deutsche noch ausländische Schüler und Eltern Anspruch auf eine bestimmte Schulorganisation, aber bei den schulischen Inhalten sind für ausländische Schüler Modifizierungen rechtlich erforderlich (Sicherung der Muttersprache und der kulturellen Identität). Der Autor gelangt zu dem Schluß, daß Zielkonflikte in der Ausländerpolitik, die durch die bundesstaatliche Kompetenzverwaltung bedingt sind, durch eine Ergänzung des Grundgesetzes zur Ausländerintegration gelöst werden konnten. (DIPF/Orig.)
Die vorliegende geographische Untersuchung über die raumordnungspolitische Bedeutung der Ausländerwanderung ist auch angesichts der Wirtschaftsrezession nicht als "historische" Betrachtung einer vergangenen "Wachstumsphase" aufzufassen, für die die Zuwanderung ausländischer Arbeitnehmer ein Indikator ungehemmten Wirtschaftswachstums war. Die mit der Zuwanderung der Ausländer verbundenen Probleme haben sich im Zuge der konjunkturellen Abschwächung von der Quantität her sicherlich verringert, jedoch keinesfalls gelöst. Heute leben im Bundesgebiet trotz einer Million Arbeitsloser zwei Millionen ausländische Arbeitnehmer mit ihren Familien, die im Gegensatz zur deutschen Bevölkerung als eine mobile Bevölkerungsgruppe angesehen werden müssen. Im Mittelpunkt des empirischen Teils dieser Studie steht daher die Binnenwanderung der Ausländer. Daß es sich hierbei um ein politisch relevantes Problem handelt, davon zeugen die in diesem Frühjahr im Raumordnungsbericht der Bundesregierung vorgelegten Zielvorstellungen über eine wünschenswerte regionale Verteilung der Ausländer sowie das am 1. April dieses Jahres in Kraft getretene Verfahren zur Regulierung des Zuzuges von Ausländern in Ballungsgebiete. Die vorliegende politisch-geographische Studie möchte das Spannungsverhältnis zwischen den Binnenwanderungsentscheidungen der Ausländer und den diesbezüglichen politischen Zielvorstellungen - unter Einschätzung der Raumwirksamkeit von Steuerungsinstrumenten - systematisch darstellen. Die gewonnenen Ergebnisse können vielleicht dazu beitragen, die Diskussion über räumordnungspolitische Handlungskonzepte fortzusetzen, die sieb nicht nur an einem regionalen Disparitätenabbau, sondern an der Problemlage einzelner Bevölkerungsgruppen orientieren.
Im August 1982 stellte die mexikanische Regierung die Zins- und Amortisationszahlungen an ihre ausländischen Gläubiger für 90 Tage ein und ersuchte internationale Organisationen sowie die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika um Beistand. Bereits im folgenden Jahr kann sie die Devisenreserven des Landes wieder auffüllen, ohne den Kreditrahmen des Internationalen Währungsfonds (IWF) auszuschöpfen. Der kurzfristige außenwirtschaftliche Erfolg wurde mit einem Sanierungsprogramm erreicht, das der IWF auch von anderen Regierungen fordert, mit denen er über die Gewährung von Beistandskrediten verhandelt. Es zielt auf eine reale Abwertung der Währung und auf zusätzliche Importeinschränkungen. Die reale Abwertung wird über eine Änderung des nominalen Wechselkurses und über inflationsdämpfende Maßnahmen angestrebt, zu denen eine Verringerung des zentralbankfinanzierten Haushaltsdefizits und reale Lohnsenkungen zählen. Kann der Fall Mexiko als beispielhaft gelten? Zu zwei Aspekten dieser Frage soll im folgenden Arbeitspapier beigetragen werden. (1) Ist der Erfolg spezifischen Umständen zuzuschreiben, die in anderen Ländern nicht gelten? (2) Kann das außenwirtschaftliche Gleichgewicht mit Hilfe des Programms mittelfristig gewahrt werden, ohne daß Chancen des wirtschaftlichen Wachstums vergeben werden?
Das Thema internationaler Konjunkturzusammenhang - seit spätestens 1973 mit dem Zusatz bei flexiblen Wechselkursen - scheint aktueller denn je zu sein. Zunächst stellte die weltweite Inflation der Jahre 1973/74 eine Herausforderung dar, sich verstärkt mit der Frage nach den Ursachen inflationärer Prozesse und ihrer internationalen Ausbreitung zu beschäftigen und daraus wirtschaftspolitische Folgerungen für eine Inflationsbekämpfung abzuleiten. Seit der Weltrezession von 1974/75, die sich an die Weltinflation anschloß, ist der Bedarf an Erklärungsansätzen für internationale Konjunkturübertragungen und die Aufgabe, diesem Phänomen mit wirtschaftspolitischen Mitteln entgegenzuwirken, noch dringender geworden. Angesichts der nahezu überall gleichzeitig auftretenden Preis-, Nachfrage- und Beschäftigungsschwankungen dürfte es aber nicht mehr ausreichen, theoretische Beiträge zu diesem Thema zu liefern, die als Nebenprodukt bei der Behandlung anderer Fragestellungen anfallen oder die stark partialanalytische Züge tragen - extra durch die Annahme von Vollbeschäftigung oder durch die Ausklammerung monetärer Aspekte. Vielmehr erscheint es notwendig, den internationalen Konjunkturzusammenhang im Rahmen umfassenderer Modelle zu analysieren, d.h. in Modellen, die neben dem Wechselkurs auch die in- und ausländischen Einkommen, Beschäftigungsniveaus, Preise und Zinsen als variable Größen enthalten. Der vorliegende Beitrag stellt einen Schritt in dieser Richtung dar.
Vergeltungsmaßnahmen der Bundesrepublik Deutschland gegen Subventionen zugunsten einzelner Industriebranchen im Ausland lassen sich aus gesamtwirtschaftlicher Sicht nicht rechtfertigen. Aktion und Reaktion verringern den internationalen Warenaustausch und führen zu Einkommensverlusten bei allen am Welthandel beteiligten Ländern. Subventionen zugunsten einzelner Industriebranchen verursachen Wachstumsverluste, indem sie - eine Fehlspezialisierung auf strukturschwache Branchen oder vermeintliche Zukunftsindustrien fördern, - die Kostenkontrollfunktion des Wettbewerbs teilweise außer Kraft setzen und - Interessengruppen wie Unternehmer und Gewerkschaften ermutigen, reale Ressourcen in die Beeinflussung des politischen Entscheidungsprozesses zu investieren, um Vorteile zu erlangen (rent seeking). Die Verhaltensweise des "rent seeking", die sowohl für inländische als auch für ausländische Interessengruppen charakteristisch ist, hat dazu beigetragen, daß im vergangenen Jahrzehnt immer mehr Länder und immer mehr Produktionsbereiche in das internationale Subventionskarussell einbezogen worden sind. Durch diesen Lawineneffekt kumulieren sich die volkswirtschaftlichen Kosten, die die am Subventionswettlauf beteiligten Länder zu tragen haben. Die beste Lösung dieses Dilemmas wäre ein international vereinbarter Abbau von Branchensubventionen. Erweist sich eine solche Lösung als unerreichbar, so lohnt sich aus gesamtwirtschaftlicher Sicht immer noch ein einseitiger Ausstieg aus dem Subventionskarussell. Eine derartige Revision der bisherigen Wirtschaftspolitik wäre in der Bundesrepublik auch politisch durchsetzbar, wenn über Steuersenkungen das Wählerpotential der Steuerzahler mobilisiert würde.
In der Debatte um die Bedeutung schwankender Exporterlöse für das Wirtschaftswachstum in Entwicklungsländern wird oft das Argument gebraucht, Exporterlösinstabilität führe zu schwankenden Investitionsgüterimporten, da diese eine Funktion der Importkapazität seien. In vielen Entwicklungsländern haben importierte Investitionsgüter einen hohen Anteil an den gesamten Investitionen, so daß man deshalb vermuten kann, schwankende Exporterlöse führten zu einer insgesamt zyklischen Investitionstätigkeit mit verminderter gesamtwirtschaftlicher Produktivität und langfristigen Wachstumseinbußen. Wenig Beachtung hat bislang hingegen die Frage gefunden, ob Exporterlösschwankungen die währungspolitischen Instanzen in Entwicklungsländern veranlassen könnten, aus Sorge vor unerwünschten Zahlungsbilanzungleichgewichten (beim jeweiligen Wechselkurs) und zur Stabilisierung der Einfuhren mehr Devisenreserven zu 2 halten als bei stetig anfallenden Exporterlösen. Dies hätte einen Importverzicht zur Folge (unter sonst gleichbleibenden Bedingungen), wovon auch die Versorgung mit ausländischen Investitionsgütern betroffen sein könnte. In diesem Beitrag soll die Hypothese untersucht werden, daß in einer Volkswirtschaft, deren Wachstum wesentlich von der Devisenverfügbarkeit bestimmt wird, Exporterlösschwankungen eine Devisenreservenachfrage zur Überbrückung vorübergehender Zahlungsbilanzungleichgewichte induzieren, die zur Verringerung der Investitionsgüterimporte führt. Getestet werden soll diese Hypothese am Beispiel von acht Entwicklungsländern: Brasilien, Kenia, Kolumbien, Madagaskar, Malaysia, Mexiko, Senegal und Südkorea. Neben statistischen Zwängen war für die Länderauswahl der Entwicklungsstand, die Produktions- und Außenhandelsstruktur sowie die Zugehörigkeit zu politischen oder ökonomischen Gemeinschaften maßgebend.
KASSELER ADRESSBUCH Adreßbuch von Kassel und Umgebungen (-) Kasseler Adressbuch (Jg. 125.1965) ( - ) Einband ( - ) Werbung ( - ) Titelblatt ( - ) Inhalt ( - ) Kasseler Sammlungen, Sehenswürdigkeiten und Bibliotheken ( - ) Alte Kasseler Firmen ( - ) Staatstheater Kassel ( - ) Hilfe bei Notfällen ( - ) Behörden, Öffentliche Anstalten, Institute, Wirtschaftsverbände und Vereine ( - ) Dienststellen des Bundes ( - ) Ausländische Missionen, Konsulate und Wirtschaftsvertretungen ( - ) Landesregierung von Hessen (4) In Kassel ansässige Behörden, Öffentliche Anstalten, Institute, Wirtschaftsverbände und Vereine (4) Ausländische Dienststellen in Kassel (4) Behördendienststellen in Kassel (4) Selbstverwaltungsbehörden (8) Körperschaften des öffentlichen Rechts, Organisationen, Verbände, Vereine (11) Wohlfahrts-Verbände und -Einrichungen (20) Kunst- und Bildungswesen (21) Krankenanstalten und Krankenpflege (25) Kirchenwesen (26) Staatsbürgerliche Einrichtungen (31) Allgemeines Verkehrswesen (31) Alphabetisches Verzeichnis der Kasseler Einwohner und Firmen nach Namen geordnet ( - ) Erläuterung der vorkommenden Zeichen und Abkürzungen ( - ) Buchstabe A ( - ) Buchstabe B (13) Buchstabe C (66) Buchstabe D (71) Buchstabe E (92) Buchstabe F (106) Buchstabe G (127) Buchstabe H (158) Buchstabe I (210) Buchstabe J (213) Buchstabe K (221) Buchstabe L (275) Buchstabe M (301) Buchstabe N (335) Buchstabe O (346) Buchstabe P (352) Buchstabe Q (372) Buchstabe R (372) Buchstabe S (404) Buchstabe T (486) Buchstabe U (497) Buchstabe V (501) Buchstabe W (509) Buchstabe X - Z (546) Verzeichnis der Kasseler Einwohner und Firmen nach Strassen geordnet, Verzeichnis der Ortschaften des Landkreises Kassel ( - ) Straßen- und Häuser-Verzeichnis der Stadt Kassel ( - ) Achenbachstraße bis Auf der Wiedigsbreite ( - ) Bachstraße bis Buttlarstraße (28) Caldener Straße bis Cuntzeweg (56) Dachsbergstraße bis Du-Ry-Straße (58) Ebereschenweg bis Eugen-Richter-Straße (68) Fackelteichgelände bis Futtergasse (83) Gabelsbergerstraße bis Gut Kragenhof (123) Haardtweg bis Huttenstraße (147) Igelsburgstraße bis Inselweg (199) Jäckhstraße bis Jussowstraße (209) Käsewege bis Kurze Straße (212) Lahnweg bis Lynckerstraße (255) Märchenweg bis Murhardstraße (278) Nahlstraße bis Nußallee (301) Oberbinge bis Ottostraße (309) Pangesweg bis Pulvermühlenweg (317) Quellbachweg bis Quiddestraße (328) Raabestraße bis Rundes Feld (331) Saaleweg bis Sybelstraße (347) Tannenheckerweg bis Twernegasse (384) Udenhäuser Straße bis Uschlager Weg (392) Vaaker Straße bis Vultejusstraße (396) Wahlebachweg bis Wurmbergstraße (398) Yorckstraße bis Ysenburgstraße (442) Zeche-Marie-Weg bis Zwehrener Weg (443) Karlsaue und Auedamm ( - ) Staatsforst Habichtswald ( - ) Verzeichnis der Ortschaften des Landkreises Kassel ( - ) Verzeichnis der Feuermelder ( - ) Genossenschafts- und Handelsregister, Handels- und Gewerbeverzeichnis ( - ) Genossenschafts- und Handelsregister ( - ) Handels- und Gewerbeverzeichnis alphabetisch nach Geschäftszweigen geordnet (23) Buchstabe A - K (23) Buchstabe L - Z (64) Werbung ( - ) Farbkeil ( - ) Einband ( - )
Die seit Beginn der sechziger Jahre im wesentlichen unverändert gebliebenen Exportförderungsmaßnahmen der Bundesrepublik Deutschland sind in jüngster Zeit in wachsendem Maße Gegenstand einer vornehmlich von Seiten der Exportindustrie vorgetragenen Kritik geworden, die darauf abzielt, das vorhandene Instrumentarium im Hinblick auf zwei als problematisch empfundene Mängel auszuweiten: - Zum einen wird beklagt, die deutsche Ausfuhrförderung benachteilige kleine und mittlere Exportunternehmen gegenüber großen Unternehmen; - zum anderen, daß deutsche Exporteure im internationalen Vergleich insofern diskriminiert würden-, als die Ausfuhrförderung anderer westlicher Industrieländer, mit deren Exporteuren deutsche Unternehmen auf ausländischen Märkten konkurrieren, von Anfang an stärker ausgeprägt gewesen und in den letzten Jahren noch verstärkt worden sei, während die deutsche Exportförderung im wesentlichen auf dem Stand zu Beginn der sechziger Jahre verharre. Obwohl diese Klagen von einer schon längere Zeit anhaltenden Benachteiligung deutscher Exporteure ausgehen, sind bis Mitte der siebziger Jahre kaum Forderungen laut geworden, die für eine Angleichung der deutschen Ausfuhrförderung an den Standard westlicher Konkurrenten plädierten; im Gegenteil, Verbesserungen der Exportförderung wurden von der Bundesregierung in Übereinstimmung mit den wichtigsten Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft … abgelehnt, jedoch verbunden mit dem Hinweis, daß der gegenwärtige Stand der Förderungsmaßnahmen für die deutsche Ausfuhr … im Interesse der Erhaltung der internationalen Konkurrenzfähigkeit nicht weiter reduziert werden dürfe (Giesecke 1977, 276).
ARCH+ : STUDIENHEFTE FÜR ARCHITEKTURBEZOGENE UMWELTFORSCHUNG UND -PLANUNG ARCH+: Zeitschrift für Architektur und Urbanismus (-) ARCH+ : Studienhefte für architekturbezogene Umweltforschung und -planung (1971, Jg. 3, H. 12, Jg. 4, H. 13-14) (-) Heft 12: Kommunikative Planung, Umweltplanung an der HfG Ulm (-) Normative / Innovative Planung. Systemtheoretische Grundlagen - Abriß einer dialektischen Theorie materieller Systeme (2) Vorstudien zu einer Theorie kommunikativer Planung. Zur Kritik entscheidungslogischer und regeltheoretischer Planungskonzepte (42) Aufbaustudium am Institut für Umweltplanung, Ulm (73) Heft 13/14: Zur Perspektive des lohnabhängigen Architekten (-) Pilot-Study zur Wohnraumversorgung ausländischer Arbeitnehmer in Baden-Württemberg (3) Monopolkapitalismus und Raumordnungspolitik (87) Redaktionskollektiv. Zur Frage der gewerkschaftlichen Vertretung der Interessen von lohnabhängigen Architekten und von Architekturstudenten (94) Aus der Praxis eines leitenden Stadtplaners (95) Der Stellenmarkt für Architekten. Analyse von Stellenangeboten (100) Über das Berufsbild der Bau-, Orts- und Regionalplanung (109) Bericht über das Hearing zum Architektengesetz am 20. Januar 1971 an der TU Berlin (121) Anleitung zur Wahl eines Betriebsrats in Architekturbüros. Arbeitspapier des Arbeitskreises "Betriebsarbeit" (129) Der gewerkschaftliche Kampf der Studenten. Auszüge aus Zeitungen und Flugblättern der Fachschaft Architektur, Uni Stuttgart (131)
Die sogenannte "Kaufkrafttheorie des Lohnes" ist falsch, da sie die Kostenwirkungen einer Lohnerhöhung nicht angemessen berücksichtigt. Eine Lohnerhöhung führt selbst dann zu einer Gewinnkompression, wenn (a) die umverteilten Gelder ursprünglich kurzfristig nachfrageunwirksam waren, (b) die Arbeitsproduktivität so stark steigt, daß durch die Produktionsausdehnung kaum zusätzliche Kosten entstehen, und wenn (c) es sich um eine geschlossene Wirtschaft handelt. Da der rationale Unternehmer auf eine Verringerung der tatsächlichen und erwarteten Gewinne in jedem Fall mit einer Verminderung seiner arbeitsplatzschaffenden Investitionen reagiert und da Lohnkostenerhöhungen den Anreiz zu Rationalisierungsinvestitionen steigern, würde die "Kaufkrafttherapie" die Arbeitslosigkeit nur weiter verstärken. Führt der Rückgang der Kapitalrendite zu einer Zinssenkung, so kommt es in einer offenen Wirtschaft zu zusätzlichem Nettokapitalexport, so daß sich der Anstieg der inländischen Arbeitsproduktivität vermindert und die Arbeitslosigkeit bei gegebenem Lohnzuwachs steigt. Die "Kaufkrafttheorie" wird durch die Erfahrungen in der Bundesrepublik und anderswo nicht gestützt, sondern widerlegt. Die Fiskalpolitik ist nicht geeignet, eine auch nur konditionale Vollbeschäftigungsgarantie einzulösen. Die stabilisierende Wirkung der Fiskalpolitik sollte sich daraus ergeben, daß sich der Staat als kostenminimierender Spekulant verhält. Sollen die wirtschaftspolitischen Instrumente effizient eingesetzt werden, so lassen sich Arbeitszeitverkürzungen nie "beschäftigungspolitisch", sondern stets nur mit Veränderungen des Freizeitwertes und/oder des Arbeitsleides begründen. Eine Arbeitszeitverkürzung "bei vollem Lohnausgleich" kann die Arbeitslosigkeit nur verschärfen. Technischer Fortschritt und Rationalisierungsinvestitionen sind oft nicht verteilungsneutral, sie sind jedoch stets im Allgemeininteresse in dem Sinne, daß die Gewinner die Verlierer voll entschädigen können, ohne selbst ihren Gewinn ganz aufzugeben. Kapitalexportsteuern und -kontrollen schädigen die ausländischen Arbeitnehmer und können daher nur von einem nationalistischen Arbeitnehmerstandpunkt her begründet werden.
Als Mittel der Preispolitik, zur Dämpfung der Preissteigerungserwartungen und zur Korrektur der Vorstellungen über die durchsetzbaren Lohnerhöhungen ist eine gleitende Aufwertung diskutabel, auch wenn kein fundamentales Ungleichgewicht in der Zahlungsbilanz besteht. (G. Fels, H. Giersch, H. Müller-Groeling, K. D. Schmidt) Wenn durchgreifende binnenwirtschaftliche Maßnahmen, die geeignet sind, die Preisflexibilität zu erhöhen und den Anbieterwettbewerb zu verstärken, nicht zur Verfügung stehen, bleibt nur die Möglichkeit, den Preiswettbewerb von außen durch wechselkurspolitische Maßnahmen zu intensivieren. (Gemeinschaftsdiagnose wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute) Im Interesse des internationalen Währungssystems befürworten in- und ausländische Nationalökonomen eine marktwirtschaftliche Lösung der Währungsprobleme durch Freigabe des Wechselkurses; sie warnen vor administrativen Beschränkungen des freien Zahlungsverkehrs. Wer - bei binnenwirtschaftlicher Stabilitätspolitik - eine Rückkehr zur alten Dollarparität befürwortet, macht es den Gewerkschaften unmöglich, auf eine stabilisierungskonforme Lohnpolitik umzuschalten. (Herbert Giersch) Das Versprechen einer Rückkehr zur alten Parität ist genau das Gegenteil dessen, was die gegenwärtige Situation in der Bundesrepublik erfordert. (Gottfried Haberler) Der flexible DM-Kurs kann nur dann wirkungsvoll zu einer Stabilisierung ohne Stagnation beitragen, wenn sich Bundesregierung und Bundesbank zu einer allmählichen Aufwertung der DM bekennen. (H.-M. Stahl, P. Trapp) Die Währungsintegration in Europa sollte durch Einführung einer Rechnungseinheit mit konstanter Kaufkraft vorangetrieben werden; sobald es eine europäische Regierung und Zentralbank gibt, kann die Rechnungseinheit als Zahlungsmittel dienen und die nationalen Währungen ablösen. (Carl Christian von Weizsäcker) Bewegliche Wechselkurse können wettbewerbsneutral sein und deshalb dazu beitragen, daß in außenhandelsintensiven Unternehmen der Gewinn mehr durch die Leistung als durch die währungspolitischen Bedingungen bestimmt wird. (Herbert Giersch)
Nach der Lösung des Dollars vom Gold und der Einführung steuerlicher Importhemmnisse in den USA besteht die Gefahr, daß übertriebene Reaktionen und nationalegoistische Verhaltensweisen dem Welthandel und der internationalen Arbeitsteilung mehr Schaden zufügen als die amerikanischen Maßnahmen selbst. Die Partnerländer der USA sollten in der Importsteuer vor allem eine partielle Ersatzabwertung sehen, und sie sollten dadurch, daß sie den Dollar neu bewerten, dafür sorgen, daß eine valutarische Dollarabwertung an die Stelle der handelspolitischen treten kann. Die Krise bietet den Ansatzpunkt für eine Reform des internationalen Währungssystems in Richtung auf eine größere Flexibilität. Die Vereinigten Staaten sollten sich verpflichten, die protektionistischen Maßnahmen nicht auf Exporte aus jenen Ländern anzuwenden, die ihren Wechselkurs freigegeben haben. Danach käme es darauf an, Regeln zu vereinbaren, die eine "beggar-my-neighbour-policy" ausschließen. Die amerikanischen Maßnahmen verschärfen den Wettbewerb für die deutschen Unternehmen. Vom Ziel der Geldwertstabilität her gesehen ist das zu begrüßen. Die vielfach befürchteten Wirkungen auf Absatz und Beschäftigung brauchen nicht einzutreten, wenn man in den auslandsabhängigen Branchen auf die "amerikanische Herausforderung" unternehmerisch reagiert und den veränderten Bedingungen lohnpolitisch Rechnung trägt. Im übrigen: Wenn sich als Folge der getroffenen Maßnahmen die amerikanische Binnenkonjunktur beschleunigt belebt, kommt dies der Nachfrage auch nach deutschen Erzeugnissen zu Gute, selbst wenn sich der Importanteil auf einigen Märkten etwas zurückbilden sollte. Je mehr Länder die Bewertung des Dollars dem Markt überlassen, um so mehr verringert sich die Anpassungslast für die deutschen Unternehmen. Auch Japan wird eine Wechselkursanpassung kaum vermeiden können; sonst wird sich der japanische Wettbewerbsvorsprung durch eine kräftige Anpassungsinflation vermindern. Wenn es bei beweglicheren Wechselkursen in Zukunft keine Tendenz zur Unterbewertung der D-Mark mehr gibt, wird die westdeutsche Industrie weniger stark wachsen als bisher und, statt ausländische Arbeitskräfte anzuwerben, vermehrt Auslandsinvestitionen vamgilBTien.
Immer häufiger werden zur Aufwertung von Innenstädten Fußgängerbereiche eingerichtet. Als 1972 die Arbeiten zur vorliegenden Untersuchung begannen, erschienen gerade die ersten zusammenfassenden Studien über Fußgängerbereiche, deren Entwicklung auf einem Höhepunkt angelangt zu sein schien. Seither hat sich jedoch die Zahl der Fußgängerbereiche mehr als verdreifacht, ihre Größe hat erheblich zugenommen, ihre Funktionen haben sich erweitert - und trotzdem verläuft die Diskussion um Fußgängerbereiche immer noch kontrovers. Immerhin sind inzwischen so viele Zentren deutscher und ausländischer Städte ganz wesentlich durch ihre Fußgängerbereiche geprägt, daß diese sicher nicht als eine kurzlebige Modeerscheinung angesehen werden können. Die Attraktivität der Fußgängerbereiche beruht einerseits auf ihren Funktionen und ihrem städtebaulichen Charakter, andererseits auf ihrem "städtischen Leben", den vielfältigen Tätigkeiten ihrer Besucher. Während die meisten Studien Probleme des Einzelhandels, der Verkehrstechnik oder des Städtebaus in den Mittelpunkt stellen, wird in der vorliegenden Untersuchung der Fußgängerverkehr im weiteren Sinne, also Zahl und Verhalten der Passanten sowie Wege und Tätigkeiten beim Innenstadtbesuch zum Ausgangspunkt für eine bessere Beurteilung und Planung von Fußgängerbereichen gewählt. Die seit 1972 durchgeführten Untersuchungen bildeten die Grundlage einer 1976 von der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn angenommenen Habilitationsschrift über "Fußgängerbereiche und Fußgängerverkehr in Stadtzentren in der Bundesrepublik Deutschland". Da die Bedingungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Förderung der Drucklegung eine erhebliche Reduzierung des Manuskriptes erforderlich machten und wesentliche Ergebnisse der Analyse von Fußgängerbereichen bereits an anderer Stelle veröffentlicht werden konnten oder für spätere vertiefende Auswertungen vorgesehen sind, wurde im vorliegenden Heft die Darstellung der Fußgängerbereiche auf die normativ-konzeptionellen Gesichtspunkte der Innenstadtentwicklung beschränkt und das Schwergewicht auf den Fußgängerverkehr im weiteren Sinne als Spiegel der Funktionsweise von Fußgängerbereichen gelegt. Die Arbeit steht inmitten einer von vielen Seiten getragenen Auseinandersetzung mit Fußgängerbereichen und Passantenverhalten, an der sich seitens der Forschung vor allem Städtebauer und Verkehrswissenschaftler, aber auch Architekten, Denkmalpfleger, Landschaftsgestalter, Psychologen, Soziologen, Rechts-, Verwaltungs- und Wirtschaftswissenschaftler sowie zunehmend Geographen beteiligen und die darüber hinaus stark von politischen Gremien, Verbänden und Verwaltungen geführt wird. Die meisten Studien und Äußerungen erschienen erst nach Beginn dieser Untersuchung. Sie wurden so weit wie möglich in die Ausarbeitung einbezogen. Die nach Abschluß der Habilitationsschrift (März 1976) erschienenen Veröffentlichungen konnten dagegen nur in Ausnahmefällen berücksichtigt werden.