Eilert Herms: Theologische Ethik und Rechtsbegründung; Michael Beintker: Schuld und Strafe im Strafrecht. Einige Erwägungen aus theologischer Sicht; Michael Welker: Moral, Recht und Ethos in evangelisch-theologischer Sicht; Robert Alexy: Recht und Moral; Eilert Herms: Leben. Wahrnehmen, Verstehen, Gestalten
Wie wirkt sich der Konsum von Gewaltdarstellungen im Fernsehen auf uns aus? Wie steht es um die Ethik der Medienmacher? Wie finden wir zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet? Dieser Band versammelt grundlegende Artikel namhafter Fachleute zu Fragen, die heute entscheidender sind denn je.
Die Handlungsmacht des Menschen ist gegenwärtig offenbar größer als seine Übersicht und Voraussicht: ein Dilemma der Verantwortbarkeit und der Verantwortlichkeit im systemtechnologischen Zeitalter, das von Wirkungsvernetzungen und dynamischen Veränderungen geprägt ist, denen das wissenschaftliche Wissen nicht in allen Verästelungen schnell folgen kann. Der vorliegende Band enthält Studien zu unterschiedlichen ethischen Problemen im Kreuzungsbereich verschiedener anwendungsorientierter Wissenschaften und gesellschaftlicher Praxis sowie Wirkung, wobei das größte Gewicht jeweils auf Fragen der Verantwortung gelegt wird. Inhalt: Praxisnahe Ethik für die Wissenschaft - Zum Gewissen des Forschers - Deskriptive und normative Zuschreibungen von Verantwortung - Verantwortung zwischen Individualismus und Institutionalismus - Technik und Wirtschaftsfolgen: Ökologie und Ethik - Gibt es eine intergenerationelle Verantwortung? - Ethische Probleme der Forschung am Beispiel der Gentechnologie - Zur Ethik des Humanexperiments - Information zwischen Verantwortung und humaner Eigentätigkeit: Chancen und Probleme der neuen Informationstechnologien für Gesellschaft, Moral und Ausbildung - Wer hat Dammbrüche zu verantworten? Verantwortungsprobleme im Wasserbau. (TUB/übern.)
"In der Ideen- und Verfassungsgeschichte der westlichen Zivilisation sind drei Ansätze politischer Ethik vorgegeben. Der erste Ansatz orientiert sich an der Person der Politiker und Bürger, der zweite an den politischen Institutionen, der dritte an den Resultaten der Politik. In der Antike waren die personorientierte politische Ethik und die institutionorientierte etwa gleichgewichtig. Im Mittelalter überwog der Personalismus, in der Neuzeit der Institutionalismus. Der Paradigmenwechsel erfolgte in der italienischen Renaissance. Zur gleichen Zeit trat die erfolgsorientierte Bewertung der Politik ins Blickfeld, zunächst ohne, später mit Beachtung moralischer Anforderungen. Der Verfasser gibt einen Überblick über die drei Entwicklungslinien. Er argumentiert zugunsten einer Synthese der drei Ansätze in Auseinandersetzung mit nichtwestlichen Kulturen." (Autorenreferat)
»Strafrecht und Ethik« ist die Veröffentlichung eines Vortrages, den Fritz van Calker 1887 vor der Generalversammlung des Vereins zur Fürsorge entlassener Gefangener des Bezirkes Unter-Elsass hielt. Für Calker, der sich zeitlebens mit strafrechtlichen Grundsatzfragen beschäftigte, werden Verbrechen am wirksamsten durch die Vermittlung ethischer Grundsätze bekämpft. Eine wichtige Rolle kommt Calker zufolge daher der Erziehung zu. Seine Fokussierung auf die Bedeutung des ethischen Faktors im Strafrecht war zu der Zeit ein ausgesprochen progressiver Ansatz
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Intro -- I. Einleitung -- II. Nietzsche -- A. Genealogische Kritik -- B. Moralkritik -- 1. Kontrastierung von 'aktiver' und 'reaktiver' Wertungsweise -- 2. Die Macht der Ohnmacht -- 3. Moral vs. 'aufsteigendes Leben' -- 4. Perspektivische Kritik -- C. Erkenntniskritik -- 1. Werden vs. Sein oder die Unmöglichkeit letztgültiger Wahrheit -- 2. Erkennen als 'Schaffen' -- 3. Destruktion des klassischen Subjekts -- 4. Die Unerkennbarkeit von Handlungen und die Unmöglichkeit eines epistemischen Selbstverhältnisses -- D. 'Ethik des Selbst' -- 1. Voraussetzungen und Chancen für eine 'souveräne' Ethik -- 2. Konturen einer 'souveränen' Ethik -- III. Lévinas -- A. Lévinas' Kritik am okzidentalen Denken -- 1. Der 'egologische' Zug der Ontologie -- 2. Contra Husserl und Heidegger -- 3. Der Möglichkeitsgrund für das Ereignis des Anderen - 'Trennung' im 'Genuss' -- 4. Das Antlitz und die Idee des Unendlichen -- 5. Wider die Totalität der Geschichte -- B. 'Ethik am Anderen' -- 1. Der 'ethische Widerstand' -- 2. 'Heiligkeit' oder das Faktum des Menschlichen als 'ontologische Absurdität' -- 3. Die 'Wunde' im Denken Lévinas' -- 4. Subjektivität und Heteronomie. Das Subjekt als 'subiectum' -- IV. Nietzsche und Lévinas - Versuch eines systematischen Vergleichs -- A. Lévinas' Haltung zu Nietzsche -- B. Die Kritik am Allgemeinen -- 1. Differenz bzw. 'Trennung' vs. Metaphysik -- 2. Perspektivismus -- 3. Die 'antidialektische' Betrachtung des Menschen -- 4. Lévinas als 'asketischer Priester'? -- 5. Vorwurf der Missachtung von Einzigkeit und Alterität -- C. 'Ethik des Selbst' und 'Ethik am Anderen' -- 1. Asymmetrie -- 2. Lebendige Ethik vs. erstarrte Moral -- 3. Individuelle Verantwortung bei Nietzsche und Lévinas -- 4. Die Ethik der Gabe -- 5. Handlungssubjekte -- D. Die Relativierung von Einzigkeit und Alterität. Kritik an Nietzsche und Lévinas -- V. Resümee.
Selten zuvor war soviel von Moral und Ethik in der Politik die Rede wie heute. Demokratie, Menschenrechte und Verfassungsnormen haben Konjunktur und jedes Universitätsfach entdeckt seine eigene Fachethik. In seinen Reflexionen über das "moralische Zeitalter" setzt sich Narr mit dem Problem auseinander, daß "alles fließt" und die Ethik als der Kitt angesehen wird, der die arbeitsteilig auseinanderfallende Wirklichkeit zusammenhalten soll. Narr spürt den analytischen Defiziten dieser Moralsuche nach und beschreibt die Züge einer "doppelten Moral". Amoralische Moral äußere sich dort, wo eigens Institutionen geschaffen werden, die sich ethisch als Anwälte einer neuen zeitgemäßen Politik brüsten. Die Ethikkommissionen und der neue Berufsstand der Ethikexperten seien Symptome dieser Ritualisierung. Moral und Ethik scheinen an die Stelle ausgedienter Utopien - auch der des "realen" Sozialismus - zu treten. Die Hoffnungen, die sich seit Jahrhunderten mit dem Begriff Sozialismus verbanden, seien jedoch keineswegs "Müll der Geschichte". Nicht Verzweiflung sei angesagt, sondern ein ständiges Bemühen, kleine soziale Räume menschlicher zu machen. (pka)
Von Max Weber stammt die große These, dass der protestantische Geist eine der großen Antriebskräfte des modernen Kapitalismus sei. Religiöse Grundlagen der innerweltlichen Askese, Luthers Berufsbegriff, Calvinismus und englischer Puritanismus haben nach Weber direkt die Entwicklung des neuzeitlichen Wirtschaftsstils beeinflusst. Die These ist nicht unbestritten geblieben und bis heute ein markanter Ausgangspunkt für Diskussionen. Was lässt sich heute, im 21. Jahrhundert, über den Geist des Kapitalismus sagen? Hat Ethik auf die globalen Finanzmärkte und das Produktionssystem überhaupt noch Einfluss? Wie wirkt der Geist der Reformation auf das herausgeforderte ordnungspolitische Modell der sozialen Marktwirtschaft? Passen Privatrechtsgesellschaft, Marktdynamik und christliche Nächstenliebe zusammen oder wankt der offene Markt, gerade weil es an einer religiös fundierten Ethik fehlt? Vier Autoren versuchen, aus unterschiedlicher Perspektive auf diese Fragen zu antworten.InhaltsübersichtWerner Plumpe: Die ökonomische Bedeutung des reformatorischen Denkens. Zur wirtschaftshistorischen Bedeutung des religiösen Wandels im 16. Jahrhundert – Reinhard Kardinal Marx: Die Katholische Soziallehre und die Herausforderung der Freiheit – Wolfgang Huber: Weltlicher Gottesdienst. Zur Aktualität der reformatorischen Wirtschaftsethik – Udo Di Fabio: Reformatorische Ethik zwischen Logik der Wirtschaft und Privatautonomie des Lebensalltags
Das bewährte Studienbuch von Svend Andersen, das jetzt in einer überarbeiteten und erweiterten Neuauflage vorliegt, gibt Studierenden und anderen interessierten Lesern eine grundlegende und konzentrierte Einführung in die theologische und philosophische Ethik.
Max Webers berühmte Studie zur Protestantischen Ethik hat bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Ausgehend von der Frage, worin die Besonderheit der abendländischen Moderne besteht, beginnt Max Weber mit der Suche nach den Grundlagen und Voraussetzungen des modernen Kapitalismus. Er stößt auf eine spezifische, protestantische Ethik als eine der entscheidenden Wurzeln der typisch abendländischen Form des Wirtschaftens, die dem Kapitalismus eine ideelle Grundlage bot und am weitesten entgegenkam. In der vorliegenden vollständigen Ausgabe sind – neben den Originaltexten von 1920 – auch Webers leidenschaftliche Reaktionen auf die Kritiker seiner Schrift nachzulesen. Es ist die erste vollständige Sammlung aller Schriften Max Webers zur Rolle des Protestantismus bei der Herausbildung des modernen Kapitalismus.
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Leicht verständliche Einführung in Fragestellungen und Probleme der Ethik und Metaethik von dem Antipoden Wittgensteins in dessen Cambridger Zeit. - Ewings Buch erfuhr im englischen Original zehn Auflagen und erscheint hier zum ersten Mal auf Deutsch. - Wenn ein Philosoph (wie in Cambridge in den 1940er-Jahren geschehen) öffentlich bezweifelt, dass sein Universitätskollege überhaupt »einen Geist besitze« und dessen ethische Theoreme mit einer »aus drei Stücken Matsch« geformten Kugel vergleicht, sein Gegner hingegen vor Studenten bekennt, dass er kein Wort von dem verstehe, was der andere ...
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"Ethik als Gebiet der Philosophie befasst sich mit Fragen der Moral und des menschlichen Handelns. Sie vertritt den Anspruch der universellen Gültigkeit. Jede Gesellschaft oder soziale Gruppe orientiert sich an spezifischen moralischen Vorstellungen. Diese spiegeln sich in Normen - also Verhaltensregeln, etwa im Bereich der Wirtschaft, des öffentlichen Lebens, der Reproduktion oder den Verwandtschaftsbeziehungen -, und Werten - also idealen, die Grundlage für Urteile, Präferenzen, Wahlmöglichkeiten und Zielsetzungen sind." (Autorenreferat)
Ist die Moral am Ende? Sind wir Zeugen des "Verschwindens der Ethik" und des Anbruchs einer neuen Ära "jenseits der Verpflichtung"? Ist die Ethik in postmoderner Umkehr durch die Ästhetik ersetzt worden? Die ferne und vielleicht utopische Aussicht auf eine Emanzipation des autonomen moralischen Selbst bildet die Grundlage von Zygmunt Baumans Erkundungen der heutigen gesellschaftlichen Bedingungen und einer postmodernen Theorie der ethischen Grundlage moralischen Handelns.
Was bedeuten drängende gesellschaftliche Herausforderungen wie Globalisierung, Digitalisierung oder die dramatischen Klimaveränderungen für die Ethik? Wie verhält sie sich zu der mit diesen Herausforderungen verbundenen Renaissance von "Grenzen" und deren gleichzeitiger Dynamisierung? Wie geht sie mit diesen Herausforderungen um? Welchen Beitrag zur intellektuellen Annäherung an diese Phänomene können ethische Reflexionen leisten? Welche Mittel stehen der Ethik aus ihrem eigenen Repertoire zur Verfügung? Diesen Fragen geht der Sammelband mit Beiträgen aus Christlicher Sozialethik, Angewandter Ethik und Politischer Theorie nach. Die Autorinnen und Autoren formulieren dabei unter dem Stichwort "Grenzgänge der Ethik" ein vielstimmiges und vielfältiges Programm. Damit wird der Versuch unternommen, Perspektiven für eine Ethik zu formulieren, die sich von ihren Gegenständen anfragen lässt. Als Denkform ist die Ethik selbst bereit, sich zu verändern - ohne den Anspruch kritischer Urteilsfähigkeit in Bezug auf gesellschaftliches und politisches Handeln preiszugeben. Die Auseinandersetzung mit Grenzen ist dabei keineswegs zufällig. Sie sind sowohl Gegenstand ethischer Untersuchungen als auch Bestandteil des analytischen Instrumentariums der Ethik. Die "Grenzgänge der Ethik" stehen demnach für ein Projekt, das angesichts tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen der Verknüpfung von Inhalt und Form ethischen Denkens Rechnung trägt.