In this paper we evaluate the impact of the old-age part-time scheme (OAPT) on the Austrian labour market which was a policy to allow flexible retirement options for the elderly with an aim to increase labour supply. According to our matching estimates employment probability increases slightly, especially in the first two years after entrance into the programme. Furthermore, the programme seems to reduce the measured unemployment risk. However, the total number of hours worked is significantly reduced by OAPT. While the policy is meant to reduce early exit from the labour force by allowing part-time work, our analysis indicates that most workers substitute part-time work for full-time work and thus the overall effect is rather negative. -- evaluation of labour market programmes ; labour supply of the elderly ; nearest neighbour matching
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Im kurzfristigen Ausblick attestieren die aktuelle Wirtschaftsprognosen Österreich eine konjunkturelle Erholung. Diese Entwicklung am aktuellen Rand sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass Österreich sowohl im Hinblick auf härtere ökonomische Indikatoren wie Arbeitslosigkeit, BIP pro Kopf oder preisliche Wettbewerbsfähigkeit, als auch bei weicheren innovations- und humankapitalorientierten Indikatoren im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften in den letzten Jahren an Boden verloren hat. So findet die öffentlich kolportierte "Trendwende" auf dem Arbeitsmarkt auf dem Niveau eines historischen Höchststands bei der Arbeitslosigkeit statt. Und die Wachstumseinbußen seit 2011 beim BIP pro Kopf sind längst nicht aufgeholt. Wäre die österreichische Wirtschaft in den letzten Jahren genauso kräftig gewachsen wie die deutsche, so wären seit 2011 rund 34 Mrd. Euro Bruttoinlandsprodukt mehr erwirtschaftet worden. Hinweise auf notwendige Strukturreformen liefert Österreichs Position in internationalen Standortrankings, die sich für den internationalen Vergleich der Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit etabliert haben. So wird Österreich sein hohes Lohnniveau nur halten können, wenn die österreichischen ArbeitnehmerInnen nicht nur überdurchschnittlich qualifiziert, sondern auch überdurchschnittlich produktiv sind. Die Ergebnisse dieser Standortrankings zeigen Reformbedarf in Hinblick auf die institutionellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: eine niedrigere Abgabenquote, weniger strikte Regelungen zu Arbeitszeit und Lohnsetzung sowie geringere Bürokratielasten für die Unternehmen sind wichtige Ansatzpunkte. Reformmaßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit sollten hier ansetzen. Zudem werden politische Reformschritte, die insgesamt zur einer Erhöhung der Produktionskosten, der administrativen Hürden, zu einer Absenkung von Leistungsanreizen oder zu einer Erhöhung der öffentlichen Subventionen in einem zunehmend schwierigen wettbewerblichen Umfeld führen sicher nicht zur Stärkung von Österreichs Wettbewerbsposition beitragen.
Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Rezessionsphase bleibt die Inflationsrate auf sehr hohem Niveau. Gleichzeitig weist Österreich seit einem Jahr ein hartnäckiges Inflationsdifferenzial gegenüber dem Durchschnitt des Euroraums auf. EcoAustria identifiziert dringenden Handlungsbedarf bei der Lohnpolitik, um die Preisstabilität in Österreich nachhaltig zu sichern. Unmittelbar kann die öffentliche Hand durch Zurückhaltung bei Gebühren und öffentlichen Abgaben zur Eindämmung des Preisauftriebs beitragen.
Typisch städtische Arbeitsmärkte unterscheiden sich deutlich von nicht-städtischen. Die Besonderheit städtischer Arbeitsmärkte ist auf ökonomische, soziale und strukturelle Rahmenbedingungen zurückzuführen. Die vorliegende Studie, die im Auftrag des AMS Österreich, Abt. Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation, vom Institut für Höhere Studien Wien (IHS) realisiert und mit Jahresbeginn 2010 abgeschlossen wurde, zielt darauf ab, typische Merkmale und Probleme städtischer Arbeitsmärkte und die sich daraus ergebenden Anforderungen an städtische Arbeitsmarktpolitik zu identifizieren. Im Rahmen eines quantitativen Städtevergleiches wurden München, Köln und Amsterdam als internationale Referenzstädte identifiziert. Für die Vergleichsstädte wurden Fallstudien durchgeführt. Diese Fallstudien zielten auf die Erfassung der aktiven Arbeitsmarktpolitik, auf Umsetzungsstrukturen, Programme und Maßnahmen sowie deren Umsetzung ab. Im abschließenden Teil wurden arbeitsmarktpolitische Good-Practice-Beispiele aus diesen Städten identifiziert. Das vorliegende AMS info resümiert zentrale Ergebnisse dieser Studie.
In this paper we evaluate the impact of the old-age part-time scheme (OAPT) on the Austrian labour market which was a policy to allow flexible retirement options for the elderly with an aim to increase labour supply. According to our matching estimates employment probability increases slightly, especially in the first two years after entrance into the programme. Furthermore, the programme seems to reduce the measured unemployment risk. However, the total number of hours worked is significantly reduced by OAPT. While the policy is meant to reduce early exit from the labour force by allowing part-time work, our analysis indicates that most workers substitute part-time work for full-time work and thus the overall effect is rather negative.
In this paper we evaluate the impact of the old-age part-time scheme (OAPT) on the Austrian labour market which was a policy to allow flexible retirement options for the elderly with an aim to increase labour supply. According to our matching estimates employment probability increases slightly, especially in the first two years after entrance into the programme. Furthermore, the programme seems to reduce the measured unemployment risk. However, the total number of hours worked is significantly reduced by OAPT. While the policy is meant to reduce early exit from the labour force by allowing part-time work, our analysis indicates that most workers substitute part-time work for full-time work and thus the overall effect is rather negative.
In der öffentlichen und wirtschaftspolitischen Diskussion rufen größere betriebliche Restrukturierungen, zu denen Insolvenzen, Betriebsschließungen und Aufmerksamkeit hervor. Aktuelle Beispiele sind die Mutterunternehmens AirBerlin in Deutschland. Restrukturierungen auf den Arbeitsmarkt insgesamt? -verlagerungen zählen, ein großes Maß an Niki-Insolvenz in Österreich oder der Fall des Doch welchen Einfluss haben betriebliche In der vorliegenden EcoAustria Policy Note werden auf Basis des "European Restructuring Monitor" (ERM) europaweit insgesamt 4.015 große Restrukturierungsfälle der Jahre 2003 bis 2017 {in den EU2 8-Ländern plus Norwegen) mit 1.458.693 betroffenen Beschäftigten analysiert. Es zeigt sich, dass sich nach den Peaks in 2005/2006 sowie 2008/2009 die Situation "beruhigt" hat. Zudem handelt es sich bei den im ERM berücksichtigten durch große Restrukturierungen betroffenen Arbeitsplätzen um eine überschaubare, jedoch nicht vernachlässigbare Größe. Im Vergleich zum durchschnittlichen Beschäftigtenstand von knapp 4 Mio. Personen in Österreich entsprechen die jährlich durchschnittlich 2.400 durch große Restrukturierungen betroffenen Arbeitsplätze {gesamter Zeitraum 2003 bis 2017: 36.200) einer relativen Betroffenheit von rund 0,06%. Dabei entfallen mehr als die Hälfte auf Insolvenzen, ein geringerer Teil auf nicht insolvenzbedingte Schließungen und auf Verlagerungen. Im internationalen Vergleich reiht sich Österreich damit in eine Gruppe mit Finnland, dem Baltikum, den Benelux-Staaten oder Schweden ein. Europaweit weisen Irland mit einer relativen Betroffenheit von 0,13% und das Vereinigte Königreich mit 0,09% die Höchstwerte auf. Die Motive für Restrukturierungen verdeutlichen, dass eine ungünstige Marktsituation bzw. ein Nachfragerückgang der im ERM genannte wichtigste Grund für Restrukturierungen darstellt {mit EU-weit 200.000 betroffenen Arbeitsplätzen), aber auch Kostengründe {Produktionskosten im Allgemeinen und Arbeitskosten im Speziellen) spielen eine entscheidende Rolle. Das verdeutlicht die Relevanz der Wettbewerbsfähigkeit eines Wirtschaftsstandorts. Daneben sind organisatorische Gründe, starker Wettbewerb, eine schlechte Gewinnsituation und die Wirtschaftskrise im Speziellen Auslöser für eine größere Zahl von Restrukturierungen {mit jeweils mehr als 50.000 betroffenen Arbeitsplätzen). Kostenüberlegungen {Produktions- und Arbeitskosten) sind insbesondere bei Verlagerungen ein wesentliches Motiv. Hingegen werden aktuelle geopolitische Entwicklungen in den Jahren 2016 und 2017 lediglich in sechs Fällen {mit 1.100 betroffenen Arbeitsplätzen) genannt. Im Vergleich mit den europaweit rund 350 Fällen {mit knapp 140.000 betroffenen Arbeitsplätzen) spielen diese jedoch eine untergeordnete Rolle. Der Brexit oder die neue Außenhandelspolitik des US-Präsidenten Donald Trump haben demnach {noch) keine signifikanten Auswirkungen auf Restrukturierungen und den Arbeitsmarkt.
Im Jahr 2016 beliefen sich öffentliche Pflegeausgaben in Österreich laut OECD auf 4,3 Mrd. Euro bzw. 1,2 Prozent des BIP. Die Analyse der langfristigen Entwicklung dieser Ausgaben mit dem Schulden-Check von EcoAustria zeigt, dass sie bis zum Jahr 2060 auf 2,3 Prozent des BIP zunehmen werden. Das entspricht einem Anstieg der Ausgabenquote um 1,1 Prozentpunkte bzw. knapp einer Verdopplung. Die Finanzierung dieser Kostensteigerung ist derweil allerdings noch ungeklärt. Daher muss das System der Pflegefinanzierung in seiner jetzigen Verfassung als finanziell nicht nachhaltig angesehen werden. Darüber hinaus kann der Anstieg der Pflegekosten auch noch höher ausfallen: So steigen die Löhne in den Herkunftsländern der derzeit in Österreich tätigen Personenbetreuerinnen in der 24-Stunden-Pflege deutlich kräftiger als in Österreich, was die Personalkosten in der Pflege ansteigen lassen wird. Auch führt die niedrige Fertilitätsrate in Österreich nicht nur zu einem Rückgang des Pflegekräftepotenzials, sondern insbesondere auch zu einem Rückgang der Anzahl der Kinder, die für die innerfamiliäre Pflege in Frage kommen. Die steigende Frauenerwerbsquote spricht ebenfalls für einen steigenden Anteil der formellen und kostenintensiveren Pflege. Aufgrund der offenen Finanzierung der Ausgabensteigerungen im Pflegebereich werden im vorliegenden Beitrag drei Reformvarianten diskutiert: (1.) steuerfinanziertes System mit und ohne zweckgebundenem Fonds, (2.) umlagefinanziertes Sozialversicherungssystem mit einkommensabhängigen Beiträgen und (3.) eine kapitalgedeckte Versicherungspflicht mit Solidarabsicherung. Die Analyse anhand verschiedener Kriterien zeigt, dass keines der Systeme im Hinblick auf alle Kriterien punkten kann. Im Hinblick auf die finanzielle Nachhaltigkeit ist die kapitalgedeckte Versicherungspflicht mit Solidarabsicherung aufgrund der Bildung eines Kapitalstocks den beiden anderen Systemen überlegen. Damit verbunden ist auch ein höheres Maß an Gleichbehandlung unterschiedlicher Generationen im Hinblick auf die Finanzierungsbelastung. Umverteilungsmöglichkeiten gibt es im System kapitalgedeckter Versicherungspflicht jedoch nicht, sodass in diesem Fall ein Solidarausgleich für Haushalte mit niedrigen Einkommen implementiert werden sollte. Einer höheren Volatilität auf den Kapitalmärkten stünden die Möglichkeit internationaler Risikodiversifizierung und höhere Effizienzanreize gegenüber. Je nachdem welchen der Kriterien man besonderes Gewicht beimisst, fällt das Votum für das eine oder andere System der Pflegefinanzierung aus. Der vorliegende Beitrag verzichtet bewusst auf die Gewichtung, die im Rahmen des demokratischen Willensbildungsprozesses vorgenommen werden muss. Bei einer etwaigen Umstellung auf ein kapitalgedecktes System könnte ein Gutteil der Umstellungskosten über eine Anhebung des Pensionsantrittsalters finanziert werden. Das würde nicht nur zu einer Stabilisierung des Pensionssystems beitragen, sondern es käme aufgrund des längeren Erwerbslebens auch zu erheblichen Mehreinnahmen im Bereich der Steuern und Sozialversicherungsabgaben, die zur Finanzierung des Systemübergangs zur Verfügung stünden.
Die gute Konjunktur ist Rückenwind für die öffentlichen Finanzen Österreichs. Für das Jahr 2018 werden rund 3 Prozent Wirtschaftswachstum prognostiziert Das Budget profitiert davon insbesondere über steigende Steuereinnahmen. Das hilft nicht zuletzt der Bundesregierung, die Staatsschuldenquote bereits in den nächsten Jahren von 2017 78,4% auf unter 60% des BIP zu senken. Damit entspräche die Staatsschuldenquote zum ersten Mal überhaupt der MaastrichtGrenze. Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen steht die Finanzpolitik dennoch vor sehr großen Herausforderungen. So zeigt die vorliegende Analyse mit dem Generationenkontenmodell Schulden-Check von EcoAustria, dass aufgrund der demographischen Entwicklung die Ausgaben insbesondere in den Bereichen Pensionen, Gesundheit und Pflege im Verhältnis zum BIP bis zum Jahr 2060 kräftig ansteigen werden. Hinzu kommt eine steigende Zinsbelastung. Da diesen Ausgabensteigerungen ohne tiefgreifende Reformen keine entsprechende Finanzierung gegenübersteht, müssen die österreichischen Staatsfinanzen in ihrer jetzigen Verfassung als nicht nachhaltig angesehen werden. Der Anstieg der Ausgaben führt dazu, dass die Schuldenquote ohne tiefgreifende Reformen ab Ende der 202 0er Jahre wieder ansteigen und Mitte der 2030er Jahre die Maastricht-Grenze erneut reißen wird. Danach wird sie weiter ansteigen. Bezieht man neben der explizit ausgewiesenen Schuldenquote die künftige Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben und damit den Gegenwartswert zukünftiger Budgetdefizite in die Analyse mit ein, fällt die effektive Staatsverschuldung insgesamt wesentlich höher aus. Sie beträgt derzeit 308% des BIP. Für die Fiskalpolitik bedeutet das, dass selbst eine sinkende Schuldenquote in den nächsten Jahren nicht zu einer Lockerung der fiskalischen Disziplin führen darf. Das allein wird allerdings nicht ausreichen, um die Staatsfinanzen in Zeiten des demographischen Wandels nachhaltig zu gestalten. Daher hat EcoAustria jüngst zwei Policy Notes vorgelegt, die die Ausgabenentwicklung bzw. Finanzierung der Pflege und der Pensionen analysieren und mögliche Reformoptionen diskutieren (siehe Berger et al. 2018a sowie Berger et al. 2018b). Neben einer stabilen Pflegefinanzierung, die die Finanzierungsbelastung unterschiedlicher Generationen berücksichtigt, stellt bei zunehmender Alterung insbesondere die Anhebung des Pensionsantrittsalters eine wichtige Reformoption dar. So kann zum einen verhindert werden, dass im Bereich der Pensionen die Beiträge immer weiter steigen oder die Leistungen weiter abgesenkt werden. Eine längere Erwerbstätigkeit würde zudem dazu führen, dass auch länger höhere Steuern und Beiträge einbezahlt werden. Mit diesen Mehreinnahmen könnte z.B. der Wechsel in ein demographiefestes System der Pflegefinanzierung zumindest zum Teil finanziert werden.
Österreich weist im europäischen Vergleich eine sehr hohe Abgabenquote auf. Das belastet Haushalte und Unternehmen. Im Jahr 2015 lag die Abgabenquote gemäß Eurostat mit 44,4% nach Frankreich, Dänemark und Belgien an vierthöchster Stelle und damit deutlich über dem Durchschnitt der EU28 oder der Eurozone. Die Steuerreform 2016 hat zwar die Abgabenquote etwas reduziert, dennoch liegt sie nach der jüngsten Revision von Statistik Austria mit 42,9% noch immer über den genannten Vergleichswerten. Eine Absenkung der Abgabenquote kann dann finanziert werden, wenn die öffentlichen Ausgaben langsamer als das BIP wachsen. In der Folge sinkt die Ausgabenquote und damit ergeben sich Potenziale zur Abgabenquotensenkung. Eine Ausgabenbremse, mit der das durchschnittliche Wachstum der öffentlichen Ausgaben auf die Inflationsrate beschränkt wird, würde zum einen bedeuten, dass die Staatsausgaben durchaus weiter steigen könnten {nämlich nominell mit der Inflationsrate), zum anderen könnten manche Staatsausgaben kräftiger als die Inflationsrate wachsen, wenn dies durch ein entsprechend geringeres Wachstum anderer Ausgaben ausgeglichen würde. Durch eine solche Ausgabenbremse ab dem Jahr 2018 würden die öffentlichen Ausgaben weiterhin von etwa 189 Mrd. Euro in 2017 auf über 206 Mrd. Euro in 2022 zulegen können. Jedoch ergäbe sich unter Berücksichtigung aktueller BIP-Wachstums- und Inflationsprognosen ein Potenzial zur Reduktion der Abgabenquote von 42,9% um 4,0 Prozentpunkte auf38 ,9% im Jahr 2022. Sollte mit der Ausgabenbremse das Ziel der Abgabenquotensenkung auf 40% verfolgt werden, so stünden bereits ab dem Jahr 2021 erhebliche Mittel z.B. für die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte oder andere Maßnahmen zur Verfügung. Zur Absenkung der Ausgabendynamik sollten insbesondere Effizienzpotenziale bei den öffentlichen Ausgaben in den Blick genommen werden. Österreich weist in vielen öffentlichen Bereichen ein hohes Leistungsniveau auf, andere EU-Länder erreichen dieses - oder sogar ein höheres - Leistungsniveau jedoch zu wesentlich geringeren öffentlichen Ausgaben. So besteht z.B. nach dem "Social Protection Committee" der Europäischen Union in Österreich im Bereich der Sozialpolitik ein Effizienzpotenzial von etwa 4,3 Mrd. Euro, das gehoben werden könnte, ohne dass das derzeitige Leistungsniveau abgesenkt werden muss. Auch in anderen Bereichen wie Verwaltung, Bildung oder Gesundheit sind die Aufwendungen in Österreich pro Kopf der Bevölkerung wesentlich höher als in vergleichbaren Ländern Europas. Dennoch werden im verwaltungsbezogenen World Governance-lndex der Weltbank oder im bildungsbezogenen PISA-Test der OECD vergleichsweise schlechte Ergebnisse erzielt und auch beim Gesundheitsstand der Bevölkerung fallt Österreich gemessen an den gesunden Lebensjahren oder der Lebenserwartung im Vergleich zu anderen Ländern zurück.
Österreich weist mit 43,4% eine im europäischen Vergleich hohe Abgabenquote auf. Das belastet Haushalte, Unternehmen, den Wirtschaftsstandort und hemmt die wirtschaftliche Entwicklung. Dabei haben die öffentlichen Leistungssysteme in Österreich weniger ein Einnahmen-, sondern vielmehr ein Ausgabenproblem: Die Gegenüberstellung der Kosten und der Ergebnisse in verschiedenen Politikfeldern zeigt erhebliche Effizienzpotenziale. Stellt man in verschiedenen Politikfeldern im internationalen Vergleich Input- und Outputindikatoren gegenüber, so offenbaren sich erhebliche Ineffizienzen: Im erweiterten EU-Vergleich erreichen viele Länder mit deutlich weniger Mitteln das Leistungsniveau Österreichs oder übertreffen es sogar: Das gilt etwa für die PISA-Ergebnisse im Bildungsbereich, für die Lebenserwartung wie auch für erwarteten gesunden Lebensjahre im Gesundheitsbereich oder für den World Governance Index zur Bewertung der Qualität der öffentlichen Verwaltungsdienste. In allen diesen Bereichen ist Österreich bei den Aufwendungen internationale Spitzenklasse, bei den Outputs hingegen nur Mittelmaß. Wenn sich Österreich in den untersuchten Politikfeldern jeweils an effizienteren Ländern in der EU orientieren würde, könnten dieselben Leistungsniveaus zu niedrigeren Kosten erreicht werden. Diese Effizienzpotenziale vollständig zu heben ist wenig realistisch. Wenn es aber gelingt, gut die Hälfte zu heben, so wäre eine Absenkung der Abgabenquote auf unter 40% möglich - und das ohne Verschlechterung des Leistungsniveaus.
Das gegenständliche Papier nimmt eine Aktualisierung der 2014 präsentierten Analyse zum Themenfeld der großen betrieblichen Restrukturierungen in Europa vor. Als Grundlage werden Daten des 'European Restructuring Monitor' herangezogen. Untersucht werden dabei größere Schließungen, Insolvenzen und Standortverlagerungen. Die Aktualität und Zeitnähe der Datenbank ermöglicht die Auswertung des Jahres 2014. Waren die Jahre nach 2008 von starker Volatilität geprägt, so zeigte sich zuletzt sowohl für Europa als auch für Österreich eine Beruhigung. Nach einer Phase der verstärkten geografischen Verlagerungen insbesondere in den benachbarten europäischen Osten in den Jahren 2005 und 2006 sowie verstärkter Insolvenzen und Schließungen im zeitlichen Gefolge der Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 haben die betrachteten Formen der betrieblichen Restrukturierung zuletzt an Häufigkeit abgenommen. Die zeitliche Dynamik dieser Restrukturierungen spiegelt sich auch in den Motiven wider. Während in der verlagerungsintensiven Phase standortrelevante Kostenfaktoren an Bedeutung zunehmen, stellt nach Ausbruch der Wirtschaftskrise diese selbst den maßgeblichen Grund für Restrukturierungen dar. Die Wirtschaftskrise bleibt bis etwa 2012 von Bedeutung, nahm zuletzt jedoch an Bedeutung ab. Weiterhin bleiben jedoch die Markt- und Gewinnsituation der Unternehmen von Bedeutung. Eine auf Wachstumsbelebung ausgerichtete Wirtschafts- und Unternehmenspolitik muss daher das institutionelle und regulatorische Umfeld im Auge behalten und dieses auch unter Berücksichtigung der Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Unternehmen gestalten.
Im Gefolge der Finanz- und Wirtschaftskrise sind die öffentlichen Schuldenstände deutlich gestiegen, sodass die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte die Wirtschaftspolitik wesentlich prägt. Vor diesem Hintergrund fasst das vorliegende Research Paper die ökonomische Literatur über den makroökonomischen Einfluss von ausgaben- bzw. einnahmenorientierten Konsolidierungsmaßnahmen zusammen. Empirische Studien zeigen, dass vorwiegend ausgabenorientierte Konsolidierungspakete mit höherer Wahrscheinlichkeit eine nachhaltige Verbesserung der öffentlichen Finanzen bewirken als vorwiegend einnahmenorientierte. Untersuchungen zu Ausgaben- bzw. Einnahmenmultiplikatoren legen den Schluss nahe, dass eine Reduktion der öffentlichen Ausgaben das Wachstum kurzfristig stärker dämpft als eine Erhöhung der Einnahmen. Dieser Befund ist jedoch wesentlich von den Auswirkungen von Konsolidierungen in rezessiven Phasen getrieben, während die Unterschiede bei besserer Konjunktur deutlich geringer sind. Die vorhandenen wissenschaftlichen Arbeiten unterstreichen, dass sich durch wohldosierte und -gestaltete Konsolidierungspakete verhältnismäßig geringe kurzfristige Wachstumseinbußen mit überwiegend positiven mittel- und langfristigen volkswirtschaftlichen Auswirkungen verbinden lassen. Gemäß dieser Literatur sollten Konsolidierungen über geringere öffentliche Investitionen bzw. höhere Körperschaftsteuern, aber auch Konsolidierungen über Einkommensteuern, vermieden werden, während Konsolidierungen über Transferleistungen, öffentlichen Konsum bzw. höhere Konsumsteuern mittel- und langfristig am wachstumsfreundlichsten sind. Diese Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass in Erwartung einer Erholung der Konjunkturlage in den nächsten Jahren der Schwerpunkt der Konsolidierung auf der Ausgabenseite liegen sollte.