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In seinem Aufsatz untersucht der Autor zwei scheinbare Paradoxien der brasilianischen Politik seit Mitte der achtziger Jahre: Zum einen diskutiert er die Tatsache, daß der Übergang vom Militär- zum Zivilregime friedlich verlief, ohne daß formell ein politischer Pakt geschlossen worden wäre. Zum anderen diskutiert er das Phänomen, daß über zehn Jahre nach dem formellen Abschluß der demokratischen Transition eine inhaltliche Konvergenz zwischen den politischen Parteien zu verzeichnen ist und nicht wie erwartet, ein verschärfter Wettbewerb. Der Autor vertritt die These, daß die Trends der brasilianischen Politik Folge einer internen Annäherung der politischen Kontrahenden in zentralen Fragen von Politik und Wirtschaft sind. Dieser Annäherungsprozeß ist insbesondere seit 1993 zu konstatieren und zeigt sich in der grundlegenden Reformdebatte zum Verhältnis von Staat und Privatsektor sowie in der Durchführung wichtiger Verfassungsreformen. (ICC)

Für eine demokratische Konsolidierung in Brasilien bestehen heute - trotz der Wirtschaftskrise - gute Chancen. Zudem wurden, weltweiten Tendenzen folgend, erhebliche Anstrengungen zur strukturellen Modernisierung des Staates eingeleitet. Unternehmern und Politikern kommt bei jeder Überlegung über die Erfolgsaussichten dieser Projekte eine zentrale Bedeutung zu. Denn ohne starke Parteien gibt es keine stabile Demokratie; und ohne eine selbstbewußte, unabhängige Unternehmerschaft wird es keine wirksam geordnete Marktwirtschaft geben