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Durch die Snowden-Affäre alarmiert beschäftigt sich die Öffentlichkeit seit Monaten mit den weltweiten Machenschaften der verschiedenen Abhördienste. In der Bundesrepublik steht insbesondere der Bundesnachrichtendienst (BND) im Verdacht, in einem bisher ungeahnten Ausmaß Telefonate, Emails und das Internet überwacht und seine Daten mit der amerikanischen National Security Agency (NSA) und dem britischen Government Communications Headquarters (GCHQ) ausgetauscht zu haben. Experten sprechen hier von der 'Signals Intelligence' (SIGINT). Ein Untersuchungsausschuss des Bundestages ist bemüht, ein bisschen Licht in das dunkle Treiben der Geheimdienste zu bringen. EIKONAL, GLOBE und PRISM heißen die Codeworte. Wie viel Überwachungsstaat vertragen die Demokratie und der Schutz der Privatsphäre? Das vorliegende Buch gibt einen Überblick über die SIGINT-Infrastruktur in Deutschland. Über 600 Abhörstationen, Peilstellen, Ausbildungsstätten und Produktionsfirmen in der BRD und der Ex-DDR seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges werden aufgelistet. Manche Einheit konnte noch nicht identifiziert oder lokalisiert werden; die eingesetzte Spezialtechnik ist bis heute nur teilweise bekannt. Hier sind noch weitere Recherchen notwendig. Dabei ist die Erfassung der Infrastruktur nur ein erster Schritt, um die Abhöroperationen aufzudecken und irgendwann das ganze Ausmaß der Bevölkerungskontrolle ermitteln zu können. Die Feststellung, wer, wann, wo gelauscht hat, beraubt die Agenten ein Stück weit ihrer Anonymität und Tarnung.

"Ein weltumspannendes Imperium braucht Militär, das überall im 'Reich' präsent ist, zumindest kurzfristig dort eingesetzt werden kann, wo 'Aufstände' niedergeschlagen werden sollen. Gerhard Piper spürt der 'Geopolitik' des amerikanischen Stationierungssystems nach. Mit einer Auflistung sämtlicher nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffenen Stützpunkte beschreibt der Autor die Infrastruktur für militärische Interventionen. Bei den Stationierungen sei die lokale Akzeptanz entscheidend - und diese stelle zugleich den Hebel für Aktionsmöglichkeiten für widerständiges Handeln lokaler oder weltweit vernetzter Friedensgruppen dar." (Autorenreferat)

Die iranische Regierung unter ihrem gemäßigten Präsidenten Sayed Ali Mohammed Khatami Ardakani beachtet bei ihren gegenwärtigen Nuklearaktivitäten zwar die Vorgaben des Atomwaffensperrvertrages, aber die iranischen Techniker wären in drei oder vier Jahren in der Lage, eine Atomwaffe zu bauen. Der Autor skizziert einige Indizien für ein Atombombenprojekt im Iran sowie die möglichen politischen und wirtschaftlichen Motive. Er gibt ferner einen Überblick über die iranische Nuklearindustrie mit ihren Produktionsstätten von biologischen und chemischen Waffen, über das iranische Flugkörperprogramm und über amerikanische Militäroptionen in der Krisenregion. Er thematisiert vor diesem Hintergrund die weltweiten Befürchtungen vor einem vierten Golfkrieg und erörtert die iranischen Abwehrchancen für den Fall eines Militärangriffs der USA, der trotz europäischer Verhandlungsalternativen in naher Zukunft erfolgen könnte. Ein Angriff auf den Iran wäre jedoch auch für die USA mit Risiken verbunden und würde zu einer Eskalation der Spannungen im Nahen Osten führen, wie der Autor abschließend zeigt. Auch die US-Nachrichtendienste raten gegenwärtig von einem Angriff auf die Nuklearanlagen ab und hoffen stattdessen, einen politischen Umsturz im Iran provozieren zu können. Ein solcher angestrebter "regime change" hat allerdings schon im Irak nicht funktioniert. (ICI)