Vom Ende Einer Ausgrenzung? — Armut und Soziologie
In: Armut im modernen Wohlfahrtsstaat, p. 9-33
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In: Armut im modernen Wohlfahrtsstaat, p. 9-33
In: Sozialer Fortschritt: unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik = German review of social policy, Volume 40, Issue 11, p. 261-270
ISSN: 0038-609X
In dem Beitrag wird eingangs der begrenzte Nutzen der amtlichen Sozialhilfestatistik zur Erfassung der Ursachen des Sozialhilfebezugs aufgezeigt. Im folgenden Teil wird "anhand der Bremer Längsschnitt-Stichprobe von Sozialhilfe-Akten (LSA) aufgezeigt, wie differenziert, d.h. in welchen Konstellationen und Kombinationen sich in der Praxis (genauer: in den Sozialhilfeakten) die Gründe für Anfang und Ende der Hilfegewährung darstellen und wieweit es zu Veränderungen von Ursachen im Verlaufe des Sozialhilfebezuges kommt. Die Bremer Längsschnitt-Stichprobe von Sozialhilfe-Akten (LSA) wird als 10 Prozent-Zufallsstichprobe seit 1987 vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen in Zusammenarbeit mit dem Senator für Jugend und Soziales bezogen. Sie umfaßt Aktenfälle, die 1983 im Sozialhilfebezug gestanden haben, sowie die, die seither neu hinzugekommen sind. Zur Stichprobe gehören sowohl laufende Fälle als auch solche, die bereits abgeschlossen sind. Da die Stichprobe laufend um die Neuzugänge ergänzt wird, wird sie von Jahr zu Jahr umfangreicher. Gegenwärtig umfaßt sie rund 12 000 Akten und wächst jährlich um mehr als 1000 weitere Akten an." (IAB2)
In: Sozialer Fortschritt: unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik = German review of social policy, Volume 38, Issue 3, p. 52-63
ISSN: 0038-609X
"Die gegenüber den ursprünglichen Erwartungen eher enttäuschenden Beschäftigungseffekte des 1984 in Kraft getretenen und 1988 ausgelaufenen Vorruhestandsgesetzes (VRG) und der darauf aufbauenden Tarifverträge werden im Hinblick auf zentrale Mängel des Gesetzes, die auch in dessen tarifvertraglichen Umsetzungen nicht oder nur teilweise beseitigt werden konnten, diskutiert. Vor dem Hintergrund neuerer AFG-Änderungen (Verländerung der Alg-Bezugsdauer für ältere Arbeitslose, Aufhebung der subjektiven Verfügbarkeit nach dem 58. Lebensjahr) sowie der faktischen Wirkungslosigkeit der Erstattungspflicht nach Paragraph 128 AFG erweist sich die sogenannte 59er-Regelung als "übermächtige Konkurrenz" gegenüber dem Vorruhestand. Die praktisch-betriebliche Umsetzung des Vorruhestandsgesetzes wird am Beispiel der chemischen Industrie dargestellt. In einem weiteren Teil werden neben den strukturellen Rahmenbedingungen die individuellen Bestimmungsgründe der Vorruhestandsentscheidung in ihrem Beziehungsgefüge von arbeitsplatz- und personenbezogenen Einflußgrößen vorgestellt und anhand eines Pfadmodells das Gewicht der Faktoren bei der Nutzung der Vorruhestandsregelung geschätzt. Die Ergebnisse verdeutlichen die Bedeutung der Informationspolitik bei der Nutzung der Vorruhestandsregelung. Die empirische Grundlage bilden Befragungen in der chemischen Industrie und in der Papierindustrie sowie Betriebsfallstudien im Nahrungs- und Genußmittelgewerbe sowie der chemischen Industrie und Interviews mit Vorruhestands-Tarifexperten." (Autorenreferat)
In: Methoden der Biographie- und Lebenslaufforschung, p. 389-411
Die Verfasserin verdeutlicht, daß die Kohortenanalyse von Verlaufsdaten nicht nur ein überaus nützliches Verfahren zur Exploration ist, sondern auch den Ausgangspunkt zur Entwicklung eines differenzierten zeitbezogenen multivariaten Modells zur Untersuchung von Lebensläufen bilden kann. Ausgehend von der individuellen Beteiligung junger Frauen am Erwerbsleben wird vor dem Hintergrund der unterschiedlichen historischen Bedingungen das Ausmaß des Wandels in den Berufsverläufen von drei Geburtskohorten aufgezeigt. Zur Erklärung der Unterbrechungen im Erwerbsleben der untersuchten Kohorten wird das verlaufsanalytische Modell proportionaler Risiken zugrundegelegt. Mit dem Modell werden die Effekte unabhängiger Variablen und die Stärke ihrer jeweiligen Einflüsse auf diese Zäsuren untersucht. Zusammenfassend wird festgestellt, daß familiäre Ereignisse eindeutig die dominanten, durchschlagenden Faktoren sind, die den Übergang von Erwerbsarbeit zu Erwerbsunterbrechung bei jungen Frauen bestimmen, wobei sich deutlich die Entwicklung abzeichnet, daß der Einfluß der Heirat durch den der Schwangerschaft zurückgedrängt wird. Entscheidungssituationen, die bei familiären Ereignissen im Hinblick auf eine Erwerbsbeteiligung anstehen, werden hinausgezögert bzw. gemieden. Denn wenn sich eine Frau zur Heirat oder Geburt eines Kindes entschließt, so besteht die individuelle Lösung, den familiären Verpflichtungen und Aufgaben nachzukommen, für junge Frauen noch weitgehend in einer Unterbrechung der Erwerbsarbeit und damit notgedrungenermaßen im traditionellen Rollenmuster. (TR)
In: Angewandte Sozialforschung, Volume 13, Issue 4, p. 387-398
"Im Rahmen eines nichtexperimentellen theoriegeleiteten Evaluationsdesigns wurden alle italienischen Grundschüler zweite bis fünfte Klasse), die im Schuljahr 1983/84 in den Regierungsbezirken Oberbayern, Niederbayern und Schwaben die vom italienischen Schulkomitee getragenen Fördermaßnahmen (Doposcuola) besucht haben und italienische Grundschüler derselben Region, Alters- und Klassenstufe, die in dem Schuljahr keine Doposcuola besuchten, befragt. Die Lerneffekte der schulbezogenen Sozialisationshilfe auf die sprachlichen (italienisch, deutsch) und die mathematisch-logischen Schülerfähigkeiten wurden durch Tests am Anfang und am Ende des Schuljahrs gemessen. Darüber hinaus wurden alle Eltern und Förderlehrer dieser Schüler befragt. Die Kernfrage, wie groß der Einfluß einer derartigen Sozialisationshilfe auf die Fähigkeiten der Kinder ist, wird durch eine Pfadanalyse untersucht. Danach erweist sich die Doposcuola als bedeutsame Einflußgröße sowohl auf die mathematisch-logischen als auch auf die sprachlichen Schülerfähigkeiten. Das Alter der Kinder wirkt positiv auf die Italienisch- und negativ auf die Mathematik-Kenntnisse ein. Die zweisprachigen Klassen sind ein wesentlicher Bedingungsfaktor für die schlechten Deutsch- und Mathematik-Kenntnisse der italienischen Grundschüler. Das kognitive Begabungspotential beeinflußt vor allem die mathematisch-logischen, aber auch im geringeren Umfang die sprachlichen Schülerfähigkeiten. Alle anderen untersuchten Faktoren haben demgegenüber einen geringeren Einfluß. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, daß der Besuch einer schulbezogenen Sozialisationshilfe einen deutlichen positiven Effekt auf die Schülerfähigkeiten hat und damit die Voraussetzungen schaffen kann für einen individuellen Schulerfolg." (Autorenreferat)
In: Biographie und Gesellschaft Band 1
World Affairs Online
In: ZeS Report, Volume 16, Issue 1, p. 1-7
"Der Artikel thematisiert den Zusammenhang von Lebenslage, Einkommenslage und dem Risiko, einen, gemessen an der durchschnittlichen gesellschaftlichen Lebenserwartung, vorzeitigen Tod zu sterben. Die Autoren bieten einen ersten Überblick zum deutschen Stand der im angloamerikanischen Raum schon länger etablierten Erforschung der Wirkung sozioökonomischer Ungleichheit auf die Mortalitätsrate." (Autorenreferat)
In: Zwischen Welfare und Workfare: soziale Leistungen in der Diskussion, p. 91-123
In: Sozialpolitik in Europa 2
In: ZeS-Report / Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen, Volume 15, Issue 1, p. 1-8
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Volume 49, Issue 2, p. 272-290
ISSN: 0023-2653
"Die Studie untersucht die Struktur des Sozialhilfebezugs privater Haushalte in Westdeutschland für verschiedene Bevölkerungsgruppen. Unterschieden werden zunächst länger ansässige Deutsche, länger ansässige Ausländer sowie Haushalte mit Personen, die zwischen 1984 und 1995 nach Westdeutschland immigrierten. Diese Zuwanderer werden zusätzlich nach Herkunfts- bzw. Statusgruppen (Übersiedler, Aussiedler, Asylbewerber/Flüchtlinge, etc.) aufgegliedert. Die Studie basiert auf den Befragungsdaten des Jahres 1995 des sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und berücksichtigt insbesondere die neue Zuwanderer-Stichprobe. Es zeigt sich zunächst, daß länger ansässige Ausländer doppelt so häufig Sozialhilfe beziehen als länger ansässige Deutsche. Dies ist jedoch nicht auf die Nationalität zurückzuführen, sondern auf die Tatsache, daß die soziale Struktur dieser Ausländer ungünstiger ist als die der Deutschen. Zuwanderer sind deutlich häufiger unter den Sozialhilfeempfängern zu beobachten als die länger ansässige Bevölkerung. Allerdings erweisen sich die Zuwanderer als sehr heterogene Gruppe. Neben den mit Abstand bedürftigsten Asylbewerbern/Flüchtlingen weisen - bei Kontrolle der sozialen Struktur und relativ zur länger ansässigen deutschen Bevölkerung - nur Aussiedler eine signifikant höhere Sozialhilfebezugs-Wahrscheinlichkeit auf. Werden nur Zuwanderer betrachtet, so zeigt sich, daß die Wahrscheinlichkeit eines Sozialhilfebezugs mit zunehmender Aufenthaltsdauer abnimmt. Damit erweist sich die Sozialhilfe als leistungsfähige Integrationshilfe für Zuwanderer." (Autorenreferat)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Volume 49, Issue 2, p. 272-290
ISSN: 0023-2653
In: DIW-Wochenbericht: Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Volume 63, Issue 48, p. 767-775
ISSN: 1860-8787
"Die Gesamtausgaben der Sozialhilfe in der Bundesrepublik Deutschland haben im Jahr 1995 mit über 52 Mrd. DM einen neuen Höchststand erreicht. Im Mittelpunkt der politischen Diskussion steht die Hilfe zum Lebensunterhalt, obwohl diese 'Sozialhilfe im engeren Sinne' mit knapp 19 Mrd. DM lediglich gut ein Drittel des gesamten Sozialhilfeaufwandes umfaßt. Im Rahmen der Verteilung der Sozialhilfebezüge auf verschiedene Bevölkerungsgruppen werden immer häufiger Ausländer und die in den letzten Jahren stark gestiegene Zahl der Zuwanderer als Hauptverursacher für den drastischen Anstieg der Sozialhilfeaufwendungen genannt. Als zentrales Ergebnis der vorgelegten Analysen, die auf Basis der Befragungsdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) durchgeführt worden sind, bestätigt sich zwar die höhere Sozialhilfebedürftigkeit von Zuwanderern in privaten Haushalten; mit fortschreitender Integration in die Gesellschaft ist jedoch eine deutliche Abnahme dieser Transferabhängigkeit festzustellen ." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In: Kritische Übergänge: Statuspassagen und sozialpolitische Institutionalisierung, p. 285-322
Die Autoren untersuchen die Frage, ob sich bei bestimmten Haushaltstypen von Familien in der BRD eine langfristige Sozialhilfeabhängigkeit überdurchschnittlich häufig feststellen läßt. Sie werten hierzu u.a. das Datenmaterial einer Bremer Längsschnitt-Stichprobe von Sozialhilfeakten aus, das es erlaubt, den gesamten Sozialhilfeverlauf bei ausgewählten Erstbezugskohorten sowie die Begleitumstände, z.B. Wohnverhältnisse und weiterer Berufsverlauf, über einen längeren Zeitraum zu untersuchen. Die Autoren diskutieren zunächst die Frage, inwieweit die Sozialhilfeabhängigkeit durch den Wohlfahrtsstaat selbst hervorgerufen wird, und weisen unter dem Stichwort 'welfarization' auf neuere Ergebnisse der amerikanischen Armutsforschung hin. Ferner stellen sie Überlegungen zum Begriff des 'Familienhaushalts' an und geben eine Übersicht zur Zusammensetzung der Privathaushalte zwischen 1971 und 1989. Im empirischen Teil ihres Beitrags untersuchen sie schließlich die Armutsbetroffenheit privater Haushaltstypen sowie die Dauer und Häufigkeit des Sozialhilfebezugs von Familien. Im Ergebnis zeigt sich nicht nur eine große Heterogenität des Sozialhilfebezugs bei allen untersuchten Haushaltstypen, sondern es wird auch deutlich, daß die Dauer des Erstbezugs von Sozialhilfe keinen nennenswerten Einfluß auf eine weitere Sozialhilfebedürftigkeit ausübt. (ICI)
In: Schriften des Zentrums für Sozialpolitik, p. 285-322
Im Mittelpunkt des Beitrages steht die Frage, ob bestimmte Typen von Familienhaushalten auch in Deutschland überproportional häufig von langfristiger Sozialhilfeabhängigkeit betroffen sind. Dazu werden die Dauer und die Häufigkeit des Sozialhilfebezugs bei verschiedenen Haushaltstypen anhand der Bremer Längsschnitt-Stichprobe von Sozialhilfeakten untersucht. (IAB2)