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In dem Handbuchartikel geht der Verfasser zunächst auf die historische Entwicklung der Gewerkschaften im China vor 1949 ein. Nach der Revolution wurden die gewerkschaftlichen Organisationsprinzipien der Sowjetunion übernommen; der Autor geht darauf ausführlich in Abschnitten über das Selbstverständnis des chinesischen Gewerkschaftsbundes und dessen Verhältnis zur Kommunistischen Partei ein. Im weiteren werden Struktur, gesetzliche Grundlage und Schwerpunkte gewerkschaftlicher Tätigkeit beschrieben. Abschließend erörtert der Autor noch den Bereich Partizipation und Gewerkschaften, bevor er seine Ergebnisse kurz zusammenfaßt. Die inhaltliche Darstellung wird durch ausführliche Literaturhinweise und die Anschrift des chinesischen Gewerkschaftsbundes ergänzt. (KS)

"In der Volksrepublik China, Hongkong und Taiwan leben die Chinesen gegenwärtig unter unterschiedlichen politischen Bedingungen und werden durch politische Klassen mit unterschiedlichen Legitimationsansprüchen regiert. Nicht die wirtschaftlichen Eigenschaften, sondern die Charakteristika der politischen Systeme der drei chinesischen Gesellschaften vermitteln den Eindruck eines multiplen China. Um das multiple China politisch wieder zu vereinigen, muss auch politisch gehandelt werden. Vor allem auf dem Festland sollte die beste Zeit in der Geschichte der VR China ausgenutzt werden, um unter den günstigen Bedingungen des rapiden Wirtschaftwachstums politisch-institutionelle Reformen einzuleiten, mit dem Ziel, mehr Partizipationsmöglichkeiten für die Bevölkerung zuzulassen." (Autorenreferat)

The People's Republic of China's (PRC) potential response to US deployment of a national missile defense system is contemplated. Several factors that will influence the PRC's reaction are identified: the Chinese state's modernization of its strategic systems; the prevailing perception of the US as a hegemonic superpower; the Chinese government's desire for a more multipolar world; previous US military interventions in international crises; the failures of contemporary Chinese domestic & foreign policy; & US intervention in the PRC-Taiwan conflict. In addition, the PRC's potential responses to US attempts to initiate minor, moderate, or extreme revisions to the 1972 Anti-Ballistic Missile Treaty are considered; eg, it is asserted that US withdrawal from the agreement would encourage the PRC to stockpile ballistic missiles, seek cooperation from Russia, & reduce its collaboration with Western nations. The need for US policymakers to stipulate this country's nuclear relationship with the PRC is stressed. Also, the impact of the PRC's creation of additional ballistic missiles on its neighbor's nuclear policies is pondered. It is concluded that the US & the PRC should consider cooperative approaches to the production of ballistic missiles & national missile defense in order to avoid international political instability. J. W. Parker

"Gemessen an den üblichen wirtschaftlichen Indikatoren ist China eindeutig eine Erfolgsgeschichte für wirtschaftliche Entwicklung. Dieser Erfolg wirft die Frage auf, ob China als Modell für andere Entwicklungsländer herhalten kann. Der Beitrag argumentiert, dass der Schlüssel der chinesischen Erfolgsgeschichte nicht in der spezifischen Wirtschaftsordnung oder einzelne Reformschritten oder -instrumenten lag. Hingegen könnte die Art und Weise, wie Politiklernen organisiert wurde, um chinaspezifische Lösungen zu finden, die wichtigsten Erkenntnisse für andere Länder liefern." (Autorenreferat).;;;"Measured by standard economic indices, China is clearly a story of successful economic development. This success suggests that China could serve as a role model for other developing countries. The article argues that the essence of the Chinese success story lies not in the country's economic system or in specific reform instruments or measures. Instead, how political learning was organized to find solutions that suited China could be the major lesson to be learned by other countries." (author's abstract).

In der Volksrepublik China (VRC) sind über fünfzig verschiedene "Minderheitennationalitäten" offiziell anerkannt. Dennoch werden mehr als 90 Prozent der Bevölkerung als "Han" eingestuft. Trotz der kulturellen, sprachlichen und regionalen Unterschiede, die in China ebenso groß sind wie in Europa, behaupten die offiziellen Stellen Festlandchinas, dass die Han eine homogene ethnische Gruppe (minzu) seien, die gemeinsame Anfänge, eine gemeinsame Geschichte und ein überkommenes Territorium teilen. Zu Quasi-Synonymen wurden "Han" und "Chinese" auch in der Wahrnehmung zahlreicher ausländischer Gelehrter. Erst vor Kurzem haben einige ForscherInnen damit begonnen, die Ansicht einer solchen Majorität infrage zu stellen, und stattdessen versucht, China als ein Mosaik zu beschreiben, das sich aus vielen kulturell variierenden Gruppen innerhalb der sogenannten "Han" zusammensetzt. Der vorliegenden Beitrag rekonstruiert vor diesem Hintergrund einen Rassendiskurs in China, der die spezifische Aneignung des (wissenschaftlichen) europäischen Rassenkonzeptes am Ende des 19. Jahrhunderts und seine Transformationen im Lauf des 20. Jahrhunderts nachzeichnet. (ICA2)

"Gemessen an den üblichen wirtschaftlichen Indikatoren ist China eindeutig eine Erfolgsgeschichte für wirtschaftliche Entwicklung. Dieser Erfolg wirft die Frage auf, ob China als Modell für andere Entwicklungsländer herhalten kann. Der Beitrag argumentiert, dass der Schlüssel der chinesischen Erfolgsgeschichte nicht in der spezifischen Wirtschaftsordnung oder einzelne Reformschritten oder -instrumenten lag. Hingegen könnte die Art und Weise, wie Politiklernen organisiert wurde, um chinaspezifische Lösungen zu finden, die wichtigsten Erkenntnisse für andere Länder liefern." (Autorenreferat)

Der Beitrag greift Sztompkas vier Voraussetzungen für Bürgergesellschaften auf (Unternehmenskultur, Bürgerkultur, Diskurskultur, Alltagskultur) und analysiert ausgewählte Politikfelder, anhand derer überprüft wird, ob sich eine zivilgesellschaftlich politische Kultur in der VR China herauszubilden beginnt. Behandelt werden (1) die Trennung von Staat und Gesellschaft durch Reformprozesse (Differenzierung der Gesellschaft, wachsende soziale und regionale Disparitäten, Entwicklung der KPCh zur Volkspartei), (2) die Entstehung neuer Interessengruppen und -organisationen (Vereinigungen und Verbände, nichtstaatliche Organisationen, (3) die Formierung von Expertengruppen und Think Tanks, (4) Selbstverwaltung und Bürgerrechte auf Basisebene und (5) die Rolle des Internet. Diese fünf gesellschaftlichen Sphären und Formen der Bürgerbeteiligung ergeben ein komplexes Bild einer sowohl ländlichen wie urbanen Gesellschaft. Die Übertragung des Begriffs Zivilgesellschaft auf das gegenwärtige China ist zweifelhaft. Voraussetzungen für eine "freie Öffentlichkeit" fehlen. Auch die von Sztompka genannten Voraussetzungen für Zivilgesellschaft in postsozialistischen Staaten existieren erst in Ansätzen. (ICE)

Der Autor setzt sich mit der chinesischen Modernisierungsdebatte auseinander. Das Thema 'Modernisierung' ist in den diversen Entwicklungsphasen des Landes Gegenstand von Diskussionen gewesen, die auch praktisch-politische Relevanz hatten. Es werden drei Grundpositionen in der Debatte unterschieden: die Moderne gegen die Tradition zu stellen, die Tradition gegen die Moderne auszuspielen und eine Vermittlung zwischen beiden zu suchen. Die einzelnen Positionen werden analysiert und auf ihr Erkenntnispotential hin geprüft. Es wird gezeigt, dass eine Revision von Max Webers Konfuzianismus-Analyse angesichts der vorhandenen Forschungsergebnisse angebracht ist. Anhand einheimischer Publikationen werden die Konturen des Bildes einer chinesischen Moderne gezeichnet. Abschließend wird festgestellt, dass eine Reduktion der Moderne auf ungebremstes Wirtschaften und Technokratie mit kulturkonservativen Fassaden durchaus im Horizont der globalen Entwicklung liegt. Diese Mischung kann sich als besonders produktiv erweisen, da sie keine ethischen Grenzen der Durchsetzung der Zweckrationalität beinhaltet und sich dadurch zu einer technischen 'Hypermoderne' entfalten kann. Ein solche Entwicklung wird für China als möglich angesehen. (ICG)

Despite significant differences between the economic & political cultures of Japan & the People's Republic of China, there have been significant achievements in Sino-Japanese relations that provide a basis to resolve more difficult, long-standing tensions, such as those dating back to the 1937 invasion of China & the earlier colonization of Taiwan. Diplomatic relations were normalized in 1972, & mutual understanding, economic & governmental ties, & two-way visitor traffic have increased substantially since then. Both Japan & China have contributed to stability in the region, but now, the changing status of both countries in the international arena have affected their bilateral relationship (a "neighboring friendship"). It is believed that Japan will eventually extend its regional influence, due to its historical relations with East Asia during WWII, its economic position, & its role in regional security in partnership with the US. However, to succeed, Japan will have to establish a cooperative relationship with China. M. Pflum

Der Beitrag betrachtet die Christenverfolgungen in Südostasien und China. Zunächst erläutert der Beitrag die Grundstruktur der Gesellschaften in China und Südostasien sowie die historische Entwicklung von Staat und Religion in diesen Ländern bzw. Regionen. Der nächste Abschnitt widmet sich dem chinesischen Nationalismus sowie dem Nationalismus in Südostasien. Anschließend werden Vorfälle und Zahlen zu den Christenverfolgungen zusammengestellt. Betrachtet werden hierbei China, Vietnam und Indonesien. Abschließend erfolgt eine Darstellung der Rechtslage in diesen Ländern sowie ein Blick auf die Gegenmaßnahmen, die die jeweiligen Regierungen ergreifen. (ICB2)

Eisenstadts wörtlich wiedergegebener Diskussionsbeitrag nimmt unmittelbar Bezug auf den Versuch einer "Neuinterpretation" Max Webers, wobei er dem Vergleich: China-Okzident besondere Aufmerksamkeit schenkt. Im Vordergrund steht dabei die Erörterung methodologischer und analytischer Probleme der komparativen Analyse; da diese Erörterung auf materiale Problembezüge nicht gänzlich verzichten kann, werden von Eisenstadt auch - vor dem Hintergrund eigener Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet - wichtige materiale Aspekte des Vergleichs China-Okzident angesprochen, so vor allem der Unterschied in den transformativen Kapazitäten der beiden Gesellschaftssysteme und die besondere Rolle der klassischen Revolutionen im okzidentalen Rationalisierungsprozeß. Auf das diesen Revolutionen innewohnende Rationalisierungspotential hat allerdings schon Weber aufmerksam gemacht. (MH2)

In dem Beitrag wird die wechselvolle Geschichte der Beziehungen Chinas zur Sowjetunion und zu den USA analysiert. Dabei werden auch Überlegungen zur gegenwärtigen Situation und zu möglichen künftigen Entwicklungen angestellt. Die chronologische Betrachtung beginnt mit der kritischen Phase von 1949/50, als China sich gegen die USA und für die UdSSR entschieden hatte. Der Beginn des Kalten Krieges, ausgelöst durch den Korea-Krieg, zwischen Rotchina und dem amerikanischen Imperialismus wird vor dem Hintergrund der Allianz mit der Sowjetunion beschrieben. Die Entwicklung von der Kooperation mit der UdSSR zum Konflikt wird nachgezeichnet. Der Konflikt wird vor allem als ideologischer Streit um die Frage dargestellt, welche der beiden Seiten am ehesten den Anspruch erheben kann, Vollstrecker des Marxismus-Leninismus zu sein. Die weitere Entwicklung von der Doppelkonfrontation zur Öffnung gegenüber den USA wird dargestellt. Die Neukonzipierung der chinesischen Außenpolitik, die schließlich zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und den USA führte, wird erörtert. Verlauf und Perspektiven des sino-sowjetischen Entspannungsprozesses werden beschrieben. Im Mittelpunkt stehen sicherheitspolitische Problemfelder. (KW)

"Chinas Bedeutung in Weltpolitik und Weltwirtschaft hat im Längsschnitt der letzten 100 Jahre bedeutend zugenommen. Das Land ist in allen Gremien der UN ein wichtiger Mitspieler und seit 2001 Mitglied der Welthandelsorganisation. Alle Indikatoren deuten auf einen historischen Wachstumsschub Chinas in den letzten 20 Jahren hin. Den Erfolgen steht jedoch eine lange Liste von politischen und sozialen Risiken gegenüber, die lineare Zukunftsprognosen fragwürdig erscheinen lassen. Innen- wie außenpolitisch wächst der Einfluss des Nationalismus. Chinas Rolle als Weltmacht steht und fällt mit der Fähigkeit, die USA als Ordnungsmacht in Ostasien zu ersetzen. Die machtpolitische Balance in diesem Raum zwischen China, Japan und den USA bleibt jedoch auf absehbare Zeit erhalten." (Autorenreferat)

Der Autor setzt die zunehmenden Umweltprobleme in Beziehung zu der volkswirtschaftlichen Modernisierung und dem traditionellen Bewußtsein Chinas. Er beschreibt die Entwicklungspolitik seit Chinas Unabhängigkeit und die Geschichte, Gesetzgebung, Organisation und Durchführung des Umweltschutzes. Anhand von Fallbeispielen behandelt der Autor die Umweltproblematik zweier Provinzen und skizziert die aktuelle Forschung. Zusammenfassend stellt der Autor fest, daß die Umweltschutzarbeit zwar einige Erfolge erzielt hat, aber auch, daß noch viele Probleme nicht gelöst sind. (RE)