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Welche Anforderungen muss der OP der Zukunft erfüllen? Und wie muss das moderne OP-Management aufgestellt sein? Wie können dabei die Bedürfnisse von Patienten und Ärzten berücksichtigt werden? Eine Weiterentwicklung des Operationssaals ist laut unseren Autoren notwendig, um den aktuellen, wesentlich komplexeren Behandlungsroutinen und dem Kostendruck gerecht werden zu können. Dazu gehören z. B. die Entwicklung von Prozessleit- und Überwachungssystemen, das Thema der automatisierten Entscheidungsfindung, automatische Abläufe und autonome Transportmittel.

Steigender Wettbewerbsdruck und hohe Qualitätsansprüche veranlassen Krankenhäuser zu baulichen und strukturellen Veränderungen einzelner Krankenhausbereiche. Hierbei rückt der OP-Bereich als wichtigster wertschöpfender Faktor zunehmend in den Fokus – im Besonderen die Saalbelegungszeiten.

Die IT ist aus dem Operationssaal nicht mehr wegzudenken. Sie orchestriert die Arbeitsabläufe des OP-Personals, sorgt für eine optimale Vernetzung der Geräte und für die bessere Auslastung der Operationssäle. Das Surgical Process Institute aus Leipzig bietet sogar ein System, das die Chirurgen aktiv durch den Operationsprozess führt.

Welche Anforderungen muss der OP der Zukunft erfüllen? Und wie können dabei die Bedürfnisse von Patienten und Ärzten berücksichtigt werden? Unsere Autoren vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung entwerfen eine Vision, die zu Diskussionen anregen soll.

Das Krankenhaus ist gekennzeichnet durch eine gebündelte Vielzahl unterschiedlicher Akteure, Professionen, Aktivitäten, Dienstleistungen und Produkte. Die Logistik als prozessbasierte Querschnitts- und Schnittstellenfunktion ist dabei der Garant für eine zielgerichtete und erfolgreiche Patientenversorgung im Krankenhaus.

Ein fortschreitender Wasserschaden im Bereich des Aufwachraums und der Schleuse für Patient*innen im OP-Trakt des Vivantes Klinikum Kaulsdorf führte 2019 zu Sanierungsarbeiten im laufenden Betrieb. Die Kapazitätskürzung von vier auf drei OP-Säle zeigte während der Bauphase faktisch keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die OP-Fallzahlen. In der Hypothese formulierte Annahme gilt als widerlegt, da das in die Untersuchungen eingeschlossene Personal zu keiner signifikanten Verkürzung der Wechselzeit und der Schnitt-Naht-Zeit beitrug.

Sowohl Chirurgen als auch Patienten profitieren von der Digitalisierung des OP. Es werden mehr schonende Eingriffe möglich, die Risiken sinken und die Effizienz steigt. Dabei ist das Optimierungspotenzial für die Kliniken groß. Denn der Faktor OP mache bis zu 40 Prozent der Kosten eines Krankenhauses aus und sei für bis zu 60 Prozent der Umsätze verantwortlich, schätzen Experten. Um Prozessabläufe so effizient wie möglich zu gestalten, bieten Medizintechnikhersteller heute Systeme an, die dem Personal neben der zentralen Steuerung des Geräteparks im OP sogar das Dokumentieren der Behandlungsschritte erheblich erleichtern. Solche OP-Managementsysteme sind die Schaltzentrale für alles, was sich im Operationssaal in irgendeiner Form elektronisch steuern oder übertragen lässt. Dadurch wird es möglich, sämtliche für den Eingriff nötigen Geräte den jeweiligen Gegebenheiten und individuellen Vorlieben eines Operateurs auf Knopfdruck automatisch anzupassen.

Die neuste OP-Leuchte von KARL STORZ wird durch eine Gestensteuerung bedient und setzt somit neue Hygienestandards in der berührungslosen Bedienung des OP-Lichts.

Der OP ist ein zentraler Faktor für die Wirtschaftlichkeit eines Krankenhauses. Die Abläufe müssen optimal organisiert sein, die Zusammenarbeit von Personen unterschiedlicher Abteilungen und Berufsgruppen muss reibungslos funktionieren. Damit OP-Manager diese anspruchsvolle Aufgabe meistern können, vermitteln Seminare neben der organisatorischen auch wirtschaftliche und soziale Kompetenz.

Es müssen nicht immer die ganz großen Dienstleistungsunternehmen sein, die den allumfassenden Service ins Krankenhaus tragen. Der Berliner Klinikdienstleister Vanguard plant mehrere Versorgungszentren, um den kleinen, aber arbeitsintensiven OP-Bereich für die Kliniken neu zu organisieren. Eine Technologiepartnerschaft, die sich auszahlen könnte.

Personalknappheit, schlechte Organisationsstrukturen und Defizite in der Unternehmenskultur bewirken laut OP-Barometer 2017 ein Sinken der Leistungsfähigkeit in deutschen OP-Sälen.

Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 15,82 Millionen vollstationäre Operationen durchgeführt. Hinzu kommen rund zwei Millionen ambulante Operationen. Mit sinkender Verweildauer wird die Bedeutung der Operationssäle im Leistungsprozess eines Krankenhauses weiter zunehmen.