Open Access BASE2020

Krise oder Unterstützung der (repräsentativen) Demokratie in Deutschland? Die Entwicklung der letzten zwei Jahrzehnte 1991-2018

Abstract

Mehr als 3 Jahrzehnte sind seit Beginn der wirtschaftlichen und politischen Umbrüche in Osteuropa und der Wiedervereinigung Deutschlands vergangen. Doch auch heute noch sind Fragen über die Verfassungswirklichkeiten der "neuen" Demokratien sowie über die Werte, Normen und Einstellungen der Menschen von Relevanz. In Deutschland zeigen sich weiterhin Unterschiede zwischen Ost und West, zum Beispiel im Anteil sogenannter "unzufriedener DemokratInnen": Während diese die Demokratie stützen, haben sie häufig nur wenig Vertrauen in politische Institutionen wie in das Parlament oder die Regierung (vgl. Klingemann 2014). Der vorliegende Beitrag setzt den Fokus auf die Frage, wie sich allgemeine Bewertungen von PolitikerInnen in Bezug zur Erfüllung wichtiger demokratischer Prinzipien auf die Zufriedenheit mit der Demokratie auswirken. Dazu werden Befragungsdaten aus der Allgemeinen Bevölkerungsstudie (Allbus) genutzt, die zwischen 1988 und 2018 erhoben wurden. Es zeigt sich, dass Bewertungen "der Politiker" in Bezug zu ihrem Eingehen auf die Menschen (Responsivität) sowie in Bezug zur Vertretung des Volkes (Repräsentativität) die Demokratiezufriedenheit maßgeblich mit beeinflussen. Für AnhängerInnen der Partei "Die Linke" und der AfD sind die Bewertungen von Responsivität und Repräsentativität auf die Demokratiezufriedenheit teilweise von noch stärkerer Bedeutung. Mit der Untersuchung von Einstellungen zu politischen Prozessen legt der Beitrag den Schwerpunkt auf einen Teil der politischen Kultur, der bisher in der Forschung weniger Beachtung gefunden hat.

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