Open Access BASE2005

'Zwang' der Gesetze als Garantie für Veränderungen? Am Beispiel der neuen Richtlinien im ungarischen Bildungswesen

Abstract

"Entlastung": Mit diesem Wort kann die rapide Veränderung im ungarischen Bildungswesen charakterisiert werden. Keine Leistungsbeurteilung mit Noten im Grundschulbereich, keine Hausaufgaben für das Wochenende und in den Ferien, weniger Unterrichtsmaterial, mehr Autonomie für Schule und Eltern, Reduktion von Druck und Distanz zu den Problemen, die ursächlich mit dem Versuch zur Erreichung von Chancengleichheit verknüpft werden. Diese neue Form der Entlastung soll mit dem Bildungsgesetz gewährleistet werden. Kann aber ein Gesetz eine, wenn auch sich erst langsam realisierende Garantie für Veränderungen sein? Für Veränderungen, die gegen die kulturelle Tradition, gegen die "Mentalität" sprechen? Diese Frage stellt sich, wenn man die neuen Bestimmungen der ungarischen Regierung liest, die, mit den europäischen Trends nicht ganz deckungsgleich, vor allem zu den alltäglichen Routinen im Schulsystem der letzten Jahrzehnte in starkem Kontrast stehen. Es ist die Frage nach dem Verhältnis von formal gesatztem Recht und in sozialen Kontexten verankerten Regelsystemen wie Moral und Konvention. Sie bildet den theoretischen Hintergrund des Gesprächs, das mit Tamas Schüttler geführt wurde, und das die neuen Bildungsgesetze, Richtlinien, ihre Hintergründe, Wurzeln und ihre Zukunftsperspektiven zum Inhalt hatte. (DIPF/Orig.)

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