Buch(gedruckt)2008

Helfende Berufe im Markt-Doping: wie sich Bürger- und Profi-Helfer nur gemeinsam aus der Gesundheitsfalle befreien

In: Edition Jakob van Hoddis

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Abstract

'Ich bin Profi-Helfer, gehöre zu den helfenden Berufen - also bin ich korrupt. Nicht weil ich Geld nehme; denn von irgendwas muss man ja leben. Auch nicht weil ich schlechter bin als andere; denn jeder müht sich, so gut er kann, um Fairness und Ehrlichkeit. Nein, es ist das Markt-System, das mich korrumpiert, weil der Markt beim Helfen nichts zu suchen hat. Seit 1980, also seit der neuen Kostenkrise, sieht es so aus, als ob die politisch Verantwortlichen wetteiferten, wie sie den Profi-Teil des Helfens vollends in die Korruptionskrise stürzen könnten; denn seither gibt es für das Medizin- und Sozialsystem nur noch Gesetze, die das Doping der Ökonomisierung, Privatisierung, präziser der Verbetriebswirtschaftlichung des Helfens zu einem Maximum treiben, obwohl Wettbewerb, Fusion und vor allem Expansion unvermeidlich zur Kostensteigerung, also zur Verschleuderung der Steuer- und Beitragsgelder der Bürger führen muss. Seither fließt das Geld nicht mehr zu den Hilfebedürftigsten, sondern eher zu den profitableren Gesünderen. Ich nenne diese buchstäbliche Perversion immer mal wieder die Gesundheitsfalle, weil sie Gesundheit in Wirklichkeit vernichtet, sich aber hinter dem Gesundheitsbegriff besonders gerne und erfolgreich versteckt. Um es aus der Gesundheitsfalle zu holen, stelle ich das Profi-Hilfesystem in den größeren Zusammenhang der Sozialgesellschaft, also der Gesamtheit aller Bürger, insofern diese immer noch den größten Teil des Sorgens um andere Menschen und des Helfens wahrnehmen, auch wenn das Medizin- und Sozialsystem ihnen seit 150 Jahren verspricht, sie von möglichst allen Lasten zu entlasten.

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