Von Müttern und Machos: eine Geschichte der Frauen Lateinamerikas
Die Professorin (Universitäten Bielefeld, Köln) gibt hier eine Epochen übergreifende 1. Darstellung der Geschichte der Frauen und der Familie (somit auch der Männer) in Lateinamerika. Alle Schichten, von den Adligen bis zu einfachen Indianerinnen, Sklavinnen, Dienstmädchen, Arbeiterinnen, kommen hier ins Bild - wenn auch in unterschiedlichem Maße, weil schon die Quellenlage höchst unterschiedlich ist. Sie vermittelt eine anschauliche Vorstellung von einer auch in den Geschlechterrollen sich ausprägenden spezifisch lateinamerikanischen Kultur. Dabei werden manche gängigen Vorstellungen relativiert. Das umfang- und materialreiche Werk hat eine wissenschaftliche Fundierung; es ist eine durch viele Fallbeispiele aufgelockerte, sehr anschauliche Darstellung. Das Fehlen ausgesprochenen Fachvokabulars, der Verzicht auf die Erörterung von soziologischen Theorien, Systemen und Fußnoten (nur Angabe der Einzelquellen) und dazu die flüssige Schreibweise tragen wesentlich zur leichteren Zugänglichkeit bei. (2) (Jürgen Tacke)