Aufsatz(elektronisch)2004

Der Weg der Bünde: transethnische Forschung im Cross River-Gebiet

In: Afrika Spectrum, Band 39, Heft 3, S. 427-448

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Abstract

'In den letzten Jahrzehnten sind vermehrt ethnologische Studien ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt, die nicht auf einem Zentrum-Peripherie-Modell oder auf einer ethnischen Gruppe als Untersuchungseinheit basieren, sondern zunehmend mobil und multilokal sind. Gleichzeitig haben Vorgänge der Verbreitung und der Mobilität von Menschen, Dingen, Ideen, Institutionen etc. an Bedeutung gewonnen. Dieser veränderte Fokus erfordert eine Erweiterung der ethnografischen Methoden. Dieser Aufsatz stellt einige der methodischen Implikationen eines Forschungsprojekts vor, dessen Ziel es war, die Verbreitungsgeschichten von Bünden im Cross River-Gebiet von Kamerun und Nigeria nachzuzeichnen. Die meisten Bünde werden dort als immaterielles Eigentum gehandelt und verbreiten sich durch Kauf und Verkauf von Dorf zu Dorf, ungeachtet sprachlicher Grenzen. Einige der Bünde schaffen auf diese Weise neue, imaginierte Gemeinschaften von Besitzern derselben Bünde. Die Synthese der Einzelgeschichten in den untersuchten Ortschaften ermöglichte die Rekonstruktion einer so entstandenen Bundlandschaft. Die Studie ging somit nicht von einem lokalen Standpunkt aus, sondern vom Untersuchungsgegenstand im Prozess seiner Verbreitung durch ihre jeweiligen Besitzer. Der Vergleich der Orte legte zudem eine enge Verknüpfung der ökonomischen und politischen Situation einer Dorfgemeinschaft mit ihrer Bereitschaft zur Erinnerung und der Tradierung ihrer spezifischen Geschichte nahe.' (Autorenreferat)

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