Sammelwerksbeitrag(elektronisch)1979

Die Bedeutung des Institutionengeflechts und intermediärer Instanzen für den Alltag

In: Sozialer Wandel in Westeuropa: Verhandlungen des 19. Deutschen Soziologentages in Berlin 1979, S. 480-500

Abstract

In dem Beitrag wird nach den Beziehungen gefragt, die zwischen dem gesamten Geflecht formal verfaßter Institutionen und dem nicht formal verfaßten Teil der Gesellschaft bestehen. Die Ausführungen konzentrieren sich auf die Anforderungen, die die Organisationen als Voraussetzung für die Interaktionsaufnahme an ihre Publika stellen. Die Perspektive des Beitrags ist dadurch gekennzeichnet, daß nicht nur einzelne Institutionen untersucht werden, sondern das ganze Geflecht; daß die Anforderungen untersucht werden, die ein solches Geflecht an den Alltag stellen. Zwei dieser Anforderungen werden untersucht. Zum einen geht es um die Überwälzung der Integrationsfunktion auf den Alltag: Die Arbeitsteilung des Institutionengeflechts wird vornehmlich durch den Bürger koordiniert. Zum anderen geht es um die Überwälzung der Übersetzungsfunktionen auf den Alltag: Zusammenhänge, die im Alltag wirksam sind, müssen in das ausschnitthafte Interesse der Behörden übersetzt werden. Die Untersuchung wurde am Beispiel von lokalen Behördennetzwerken in zwei Großstädten (Köln, Nürnberg) durchgeführt. Abschließend wird festgehalten, daß die Abschiebung von Komplexität nur dann gelingt, wenn sie von intermediären Instanzen aufgefangen wird. Stehen diese Instanzen nicht zur Verfügung oder werden sie nur differentiell genutzt, so verstärkt das Institutionengeflecht die Bedeutung von Bildungsunterschieden. (RW)

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.