Aufsatz(elektronisch)1991

Luhmanns Theorie sozialer Systeme und die Entwicklung des bundesrepublikanischen Gesundheitswesens: eine Kritik

In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 15, Heft 2, S. 95-116

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Abstract

Der Autor diskutiert Luhmanns Thesen zur 1988 beschlossenen Strukturreform des Gesundheitswesens, an deren Vorbereitung Luhmann auf 'wissenschaftlich-propagandistischer Ebene' mitbeteiligt gewesen ist. 'Diese Beteiligung ist deshalb von Interesse, weil Luhmann sich dabei auf eine Formulierung von empirischen Konsequenzen eingelassen hat, die aus seiner Theorie sozialer Systeme folge.' Der Autor legt zunächst relevante Grundannahmen der Systemtheorie Luhmanns dar. Aus Luhmanns theoretischer Analyse des Gesundheitswesens werden in Anschluß daran empirisch überprüfbare Behauptungen zur Kostenexplosion, zur Anspruchsidentität der Individuen, zur Anspruchsinflation sowie zur Effizienz des Gesundheitswesens entwickelt. Diese Behauptungen werden anhand des vorliegenden empirischen Materials über die Entwicklung des Gesundheitswesens überprüft und größtenteils widerlegt. Im Anschluß an diesen Nachweis wird die Frage erörtert, was von einer soziologischen Theorie zu halten ist, deren zentrale Begriffe zwar wirksam sind (in Richtung der Durchsetzung des Gesundheitsreformgesetzes), aber wissenschaftlich nicht haltbar sind. (ICD)

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