Sammelwerksbeitrag(elektronisch)1980

Nationale und regionale Konjunkturen: Probleme der Aggregation

In: Historische Konjunkturforschung, S. 234-254

Abstract

"Diese Studie ist ein erster Versuch, mit Hilfe eines interregionalen Vergleichs der Entwicklungen der preußischen Provinzen Ostpreußen und Rheinland die Hypothese eines Agrarzyklus sui generis zu überprüfen. Ausgangspunkt war dabei die Frage, ob die gesamtwirtschaftliche Zyklizität durch Aggregationsartefakte verzerrt ist und so die Interpretation in die Irre leitet. Das Ergebnis war zunächst, dass eine Aggregation (unter bestimmten Bedingungen) vermutlich keine Artefakte erzeugt. Zugleich legen die Indizien aber eine etwas befremdlich anmutende Interpretation der Relationen zwischen landwirtschaftlicher und gewerblicher Zyklizität nahe: Der Agrarsektor, dessen relative Schrumpfung als Zeichen wirtschaftlicher Entwicklung gut, war hinsichtlich der Konjunkturen Vorreiter der Modernisierung, da er als erster Sektor die Basis für den systematisch zu erklärenden Teil der Zyklizität, das Marktverhalten, entwickelte. So wäre ein etwa diagnostizierbarer Dualismus, der im Verlauf der Entwicklung wieder verschwindet, nicht aus der relativen Schrumpfung des Agrarsektors, sondern daraus zu erklären, dass der gewerbliche Sektor zusammen mit der Ausdehnung seiner Märkte das von der Landwirtschaft hervorgebrachte moderne Marktverhalten übernimmt. Nebenergebnis der Studie sind Schätzungen von Zeitreihen des Pro-Kopf-Einkommens der preußischen Provinzen 1821-1883." (Autorenreferat)

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.