Aufsatz(elektronisch)2010

Kinderkosten und Familiengründung: erste Befunde einer Prüfung der Neuen Haushaltsökonomie unter Verwendung von Paardaten

In: Zeitschrift für Familienforschung: ZfF = Journal of familiy research, Band 22, Heft 1, S. 109-129

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Abstract

"Am Beispiel der Familiengründung wird die empirische Relevanz der Neuen Haushaltsökonomie (NHE) untersucht. Dabei geht dieser Beitrag in zweierlei Hinsicht über die übliche Anwendung dieses Ansatzes hinaus: Einerseits wird, parallel zur Opportunitätenkostenhypothese, die oft vernachlässigte Einkommenshypothese berücksichtigt. Andererseits wird das in diesem Erklärungszusammenhang zentrale Konzept der Kinderkosten nicht, wie üblich, über bildungs- oder erwerbsbezogene Indikatoren operationalisiert, sondern über die subjektive Einschätzung der persönlichen Relevanz unterschiedlicher Kostenaspekte von Elternschaft. Die Analyse basiert auf Daten von 237 Paaren, die im Rahmen einer Vorstudie des Projektes Panel Analysis of Intimate Relationships and Family Dynamics 2006 erhoben worden sind. Die angesichts des Querschnittscharakters der Daten sowie der eingeschränkten Validität einiger Indikatoren vorläufigen Ergebnisse lassen sich allenfalls als mittelmäßige Bestätigung der NHE interpretieren. Zumindest gewisse Unterstützung erfährt die Opportunitätenkostenhypothese: Mit zunehmender Bildung der Frau steigen die von ihr wahrgenommenen Opportunitätenkosten, was die Wahrscheinlichkeit der Familiengründung herabsetzt. Auch die von der Frau angegebenen direkten Kosten, die mit dem Bildungsniveau ihres Partners sinken, beeinflussen die Erstgeburt negativ, was zunächst für die Einkommenshypothese spricht. Allerdings kann nicht bestätigt werden, dass dieser positive Bildungseffekt seine Wirksamkeit über die Kinderkosten erlangt. Schließlich erweisen sich die von den Männern wahrgenommenen Kinderkosten weder als bildungsabhängig noch haben sie einen Einfluss auf die Familiengründung." (Autorenreferat)

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